Das adjektiv "oberflächlich" wird meist mit einer negativen Konotation verwendet.
Wir reden allerdings nicht über diese Art von Materialismus, dem gesellschaftlichen Materialismus, sondern über die philosophische Denkrichtung.
Der Materialismus als Weltbild impliziert keine Lebensweise oder Gesellschaftsmodell, sondern ist schlicht die Anschauung, dass es nur die Materie mit ihren Naturgesetzen gibt, und dass das, was wir "Geist" nennen, dem entspringt (Hirnfunktionen).
Dem gegenüber stehen beispielsweise spirituelle Weltbilder, die für den Geist eine spirituelle Paralellwelt postulieren, die auch unabhängig und losgelöst von der Materie existiert. In der Sprache der Philosophie nennt man solche Weltbilder auch Dualismus.
Es gibt in der Philosophie auch die Denkrichtung des Idealismus, die letztendlich nur dem Geist zuschreibt zu existieren, und das, was wir Materie/Welt nennen, ist sozugaen Gegenstand einer Art Traumes dieses Geistes.
Diese grobe Einteilung der vielen verschiedenen möglichen Weltbilder impliziert wie gesagt noch keinerlei Gesellschaftsform. Auch ein Materialist im philosophischen Sinne kann z.B. diese Wettbewerbs-Gesellschaft - den Materialismus im Gesellschaftlichen/Wirtschaftlichen Sinne kritisieren und missbilligen.
Dass da zweimal das gleiche Wort verwendet wird, bedeutet nicht, dass beides einander bedingt.