Ok, schauen wir uns den Artikel mal genauer an:
Da steht zum Beispiel ziemlich am Anfang:
Viele Untersuchungen belegen mittlerweile, dass saisonale Umwelteinflüsse, etwa steigende Infektionsgefahren und sinkende Nahrungsqualität in den Monaten vor und nach der Geburt eines Menschen, Auswirkungen auf dessen Verfassung im reiferen Alter haben können.
Durchaus ein plausibler Mechanismus: Die saisonal verschiedenen Einflüsse und Eindrücke, die auf einen Menschen in den ersten Tagen/Wochen oder Monaten einwirken, haben also auch langfristige Auswirkungen.
Diese Eindrücke und Einflüsse sind saisonal, also dem jährlichen Rythmus der Jahreszeiten unterworfen. Sie sind aber auch örtlich verschieden. Auf der Südhalbkugel ist es auch andersrum: Da kommen die sommerlichen Eindrücke und Einflüsse in den Wintermonaten und umgekehrt. D.h. ein Krebs-Geborener auf der Südhalbkugel wäre wie ein Steinbock-Geborener auf der Nordhalbkugel zu bedeuteln. Soweit ich weiß, macht die Astrologie das nicht - bzw. als ich diesen Umstand in einer früheren Diskussion schonmal erwähnt habe, hat die Userin, mit der ich damals diskutierte, erklärt, dass das für die Astrologie irrelevant wäre. Im Artikel wird hingegen diese Verschiebung auf der Südhalbkugel gegenüber der Nordhalbkugel explizit erwähnt und bestätigt.
Im Artikel folgen ein paar statistische Auswertungen. Zum Beispiel:
Das erhöhte Risiko für Dezember- und Januar-Geborene, an Schizophrenie oder manischer Depression zu erkranken, bestätigen mittlerweile mehr als 250 Studien weltweit. Um bis zu acht Prozent weicht die Zahl der Patienten, die im Winter Geburtstag haben, vom Jahresdurchschnitt ab.
Das ist zwar eine messbare Häufung - um die es in einer statistischen Auswertung auch nur geht - aber kein großer Effekt.
Und ebenso, wie man diese Tendenzen in einer Statistik sehen kann, würde man auch nach Tendenzen suchen, wie sie von Astrologen behauptet werden. Wenn diese Tendenzen da wären, würden sie sich auch in einer Statistik zeigen. Auch, wenn es nicht um einzelne Aspekte oder merkmale geht, sondern man dafür das ganze Radix studieren und auswerten muss, ist die Aussage, dass in einem Radix eine Tendenz zu XYZ erkennbar ist, eine statistisch überprüfbare Aussage.
Fazit: Der Artikel zeigt auf, dass es statistisch nachweisbare Einflüsse auf das spätere Leben haben kann, wann man geboren ist bzw. welchen Eindrücken und Einflüssen man während der Schwangerschaft und den ersten Monaten ausgesetzt ist. Die Mechanismen dazu sind auch plausibel und logisch nachvollziehbar. Astrologie wird damit aber immernoch nicht bestätigt, zumal sich zwischen astrologischer Deutung und den hier beschriebenen Umständen doch immernoch deutliche Unterschiede zeigen (z.B. auf der Südhalbkugel).