Joey
Sehr aktives Mitglied
Ah, da ist für mich wieder ein Stück Faden zu entdecken. Also ich kenne eine Astrologin und zu ihren Horoskopen regt sie viele Gefühle an und legt auch ihre hinein. Selbst halte ich nicht viel von Astrologie, Kartenlegen und co. Aber die es anders verstehen und leben sind Menschen für mich wie ich auch einer bin, mit Gefühlen und Ansichten die nicht jeder nachvollziehen kann.
Was ich nicht mache ist, ausgerechnet anders Denkende von meinen Ansichten überzeugen zu wollen, weil ich andere weniger ertrage.
Natürlich sind Menschen mit anderen Asichten - z.B. zur Astrologie - auch Menschen mit Gefühlen und Ansichten. Mir ist auch bewusst, dass und wie ich diese Gefühle mit meinen Äußerungen manchmal verletzen kann. Und, wenn ich andere Ansichten nicht ertragen könnte, wäre ich nicht hier im Forum, sondern würde mich vor allem in meiner Filterblase aufhalten.
Dieses ist ein Forum ÜBER Esoterik und nicht ausschließlich für. Unterschiedliche Ansichten gehören dazu, und die werden zusammengeworfen udn mitunter dann auch erklärt, verteidigt uvm.
Was das "überzeugen wollen" angeht: Wenn z.B. die Astrologie nur ein persönliches Hobby wäre, wären diese Diskussion nur "akademisch". Dann kann mandrüber reden in dem Wissen, dass es keinerlei Einfluss auf die Gesellschaft und Allgemeinheit hat, welche Meinung sich durchsetzt.
Die Astrologie hat aber durchaus einen größeren Selbstanspruch. Ich bringe oft das Beispiel von Astrologen, die eben Firmen bei der Auswahl von bewerbern helfen wollen. Wenn Astrologen einen Menschen wirklich überzufällig gut einschätzen könnten, wäre das auch ein brauchbares Tool. Ich spreche wohl gemerkt nur von "überzufällig gut" und nicht von "100% stimmig"; das erwarte ich dabei gar nicht einmal. Wenn Astrologen das aber könnten, dann ließe sich auch das wissenschaftlich/statistisch untersuchen und ggf. bestätigen. Ohne diesen Beleg ist nicht erkennbar, was die Auswahl nach Hilfe eines Astrologen besser macht, als wenn man die Entscheidung z.B. mit einem Münzwurf trifft. Auch damit ist es durchaus möglich, dass ein passender oder gar der passendste Bewerber eingestellt wird - aber eben nur in zufälliger Quote; nicht überzufällig oft. Und damit hätte die Astrologie dann auch Einfluss auf das Leben von Menschen, die damit nichts zu tun haben wollen, bzw. die dazu erwarten würden, dass es wirklich ein brauchbares Tool ist.
Wenn ich glauben würde, ich könnte mit Hilfe der Astrologie erkennen, welche Talente meine Tochter so hat, würde ich auch das als brauchbares Tool dafür nutzen. Wenn die Aussage der Astrologie aber nicht besser ist, als wenn ich erwürfeln würde, welche Begabung ich ihr zuschreibe, zwingt man einigen Kindern Hobbies/Tätigkeiten auf, die sie vielleicht doch nicht wirklich mögen... die nicht ihr "wirkliches Talent" sind. Und dann wäre es besser, die Astrologie sein zu lassen und die Begabungen der Kinder durch solch Profane Mittel wie Beobachtung etc. zu erkennen - was das Kind gerne und ausdauernd spielt, bastelt oder macht etc.
Mir ist vollkommen bewusst, dass ich hier Astrologen und Astrologie-Anhänger wahrscheinlich nicht werde überzeugen können. Und umgekehrt wissen sie, dass es unwahrscheinlich ist, mich zu überzeugen (auch, wenn ich Kriterien dazu offenlege und ausfürhlich erkläre, wann ich umdenken würde). Aber alleine aufgrund dieses möglichen Einfluss, den Astrologie auch auf Menschen haben kann, die damit nichts am Hut haben, sehe ich einen Anlass mehr, mich darüber kritisch zu äußern und darin nicht alleinig eine akademische Diskussion zu sehen.