Ich habe mit "negativ" abgestimmt, obwohl ich ein Bayer bin.
Der Grund ist ebenso klar, wie einleuchtend. Dieser Mann hat es, gemeinsam mit dem vorherigen Papst geschafft, dass es auch für religiöse Menschen (ich bin keiner) fast unmöglich ist, sich mit dieser "Kirche" einverstanden zu erklären und sich dort heimisch zu fühlen, was für viele Menschen, die Halt suchen, wichtig wäre. Das einzuhaltende Regelwerk ist so gewaltig, dass kein normaler Mensch das je schaffen könnte. Einmal ganz davon abgesehen, dass sowieso keiner wirklich etwas anderes tun kann, als das, was er sowieso tut. Aber das ist eben die Masche einer solchen Organisation. Stecke das Ziel so hoch, dass keiner es je erreichen kann und verknüpfe die Nichterreichung mit Höllenqualen, dann hast du alle deine Schäfchen im Sack.
Beispielseise verstehe ich überhaupt nicht, wie Frauen, die doch nur die Kirche schmücken und putzen - und, wenn es hochkommt eine Lesung halten oder Hostien austeilen - aber nicht wirklich mitwirken dürfen, so fleißig da hingehen. Gerade im ländlichen Gegenden gibt es viele ältere, die das mit Hingabe tun, nicht nur am Sonntag und zum Schein. Aber die jüngere Generation geht immer weniger dort hin.
Ein anderes Beispiel ist das Verbot von Kondomen, wenn man weiß, dass in Afrika sehr viele Menschen an Aids erkrankt sind. Dieses Verbot ist Mord, blanker Mord - denn die Gläubigen dort tun noch das, was ihnen ihr Pfarrer sagt.
Ich sagte einmal, dass ich auch wieder dort hingehen würde, wenn es eine Möglichkeit gäbe, sich dort offen und ehrlich auszutauschen und sich einbringen zu können. Wenn dort auch die Meinung von Leuten gefragt wäre, die andere Erfahrungen gemacht haben, als das, was dort "verkündet" (=vorgelogen) wird. Das würde aber bedeuten, dass diese Institution sterben und durch eine lockere Gemeinschaft ersetzt werden müsste. Nur, daran ist logischerweise eine solche Institution nicht interessiert - im Gegenteil. Das ist ja auch der Grund für die Wahl dieses Papstes. Er ist ein Hardliner und alle seine Kollegen sind ebenfalls welche - sind sie doch fast zu 100% vom letzten Papst ernannt worden. Er hat schon rechtzeitig vorgesorgt, dass alles in seinem Sinne weitergeht.
Da sich also nichts ändern wird, hin zu einer offeneren Kommunikation und vor allem hin zu echten Erfahrungen - genau aus diesem Grunde ist dieser Papst für mich eine schlechte Wahl. Man hätte besser Drewermann oder noch besser Willgis-Jäger gewählt, wenn es schon so etwas, wie einen Papst geben muss.