Schon, aber man kann mit dem Verstorbenen praktisch nichts mehr anfangen, man verabschiedet sich und fertig!
Man muss ja auch nichts mit ihm anfangen, es geht da meist einfach nur darum, dass die Verstorbenen denen, die sie lieben, zeigen, dass sie noch existieren, um sie zu trösten und möglichst dafür zu sorgen, dass die Hinterbliebenen sich nicht im Schmerz häuslich einrichten.
Deshalb ist es auch heutzutage (oder war, zumindest bei den Germanen und Kelten) es der hiesige Brauch, das man vor der Bestattung des Toten laut klagte und danach fröhlich feierte, vgl. der Leichenschmaus. Man lachte, scherzte, machte witze und aß und trank gut und viel. Denn der Tote sollte erkennen, das er nicht mehr gebraucht wird.
Das macht man auch heute noch.
Jedenfalls kenne ich es nicht anders von Beerdigungen.
Ok, es ist den Meisten wohl nicht bewusst, worum es geht, aber das ist ja auch nicht so wichtig.
Hauptsache, sie merken, dass sie noch lachen können.
Jesus von Nazareth selbst sagte, das die Toten uns nichts angehen, vgl. "Laßt die Toten die Toten begraben".
Wer sind denn die Toten, die die Toten begraben?
Lebendige Menschen dürfen sich sehr wohl noch mit ihren Verstorbenen befassen.
Es gibt ja auch oft noch Einiges zu erinnern und aufzuarbeiten.
Und kein Verstorbener wird es einem Lebenden übelnehmen, wenn dieser liebevoll an ihn denkt.
