Noch was zum Christentum als "Männerbastion": Das Frühchristentum wurde vor allem von Frauen stark unterstützt. Reiche Frauen unterstützten die Bewegung finanziell und stellten ihre Häuser für Versammlungen zur Verfügung. Eine Frau war es, die Mutter des Kaisers Konstantin, die als Christin ihren Sohn überredete, das Christentum zur offiziellen Religion zu erklären. Unter den Aposteln, war Maria Magdalena diejenige, die Jesus über alle liebte. Nicht nur als Frau, das ist kontrovers, sondern als diejenige, die die Botschaft Jesu besser als alle anderen verstand. In der Schrift Pistis Sophia kommt Petrus 3 mal zu Wort, Jakobus 3 mal, Andrea 5 mal. Maria Magdalena: 67 mal! Das heißt: Ohne die Frauen, wäre das Christentum wahrscheinlich nicht entstanden.
Du suchst Zugang zu den Religionen ausserhalb der offiziellen Bücher und nennst die Sufis. Das ist - entschuldigung - lächerlich. Was haben die Sufis mit dem Christentum zu tun? Wenn Du einen anderen Zugang zum Christentum suchst, suche nicht bei den Sufis, sondern bei der Gnosis. Gnostiker wurden von der Kirche als Häretiker betrachtet und dementsprechend verfolgt. 1209 wurden von den päpstlichen Verbänden 20.000 Katharen in einem Massaker getötet. Unter den Katharen waren viele Frauen.
Das Christentum hat Zeiten mit vielen grossen Frauen gehabt - keine Frage! Das Judentum und der Islam ebenso.....
Christentum ist zwar eine Männerbastion für mich (heute), aber das ist gar nicht mein Problem.
Sufis müssen nichts über die Bibel wissen - aber sie wissen etwas über Spiritualität.
Und danach suche ich. Du suchst sie im Wissen, ich suche (und finde) sie in der Mystik (Mystik und Lehre sind zwei völlig verschiedene Wege).
Zu Fahrid (Sufi):
Er sagt:
"Wenn Du auf dem Heimweg bist,
und jemand schlägt Dich,
schlage ihn nicht wieder.
Knie nieder, küsse seine Füsse,
geh weiter und vergiss Beides".
("Heimweg" ist der Weg der Seele zu Gott.)
Diese Zeilen sagen mir:
Wenn Du auf dem Weg zu Gott bist,
lass Dich nicht aufhalten, geh weiter,
egal, welche Hindernisse sich Dir in den Weg stellen.
Sei zielgerichtet, immer, ständig -
so, dass Du in Allen, die Dir begegnen,
egal, wie sie Dir begegnen,
Gott selber siehst.
Das bringt micht weiter (und passt auch zum Threadtitel). Und es begeistert mich, wenn ich so etwas lese, denn derartiges sagen alle Mystiker aller Religionen und Zeiten. Und ich liebe es, wenn Brücken gebaut werden - zwischen Religionen, Menschen, Zeiten.......ich suche nach dem, was Alle und Alles verbindet - und finde es in der Mystik.
Keine Sorge, die Gnosis lese ich ausserdem.......
