Die Straßenbahnen des Grauens

Straßenbahn voller Flaschen. Oh je. :eek:
Doch sei gewiss, als Mann ist die Situation immer noch leichter zu ertragen. Die alleinfahrende oder im wahrsten Wortsinn an der Haltestelle alleinstehende Frau weiß, dass sie keine Chance hat.

Da hast du sehr recht!
Ich hätte in jener Situation keine Frau sein wollen!
 
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Und hier noch eine Fahrt des Grauens:

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Es war so:

Bei der Eröffnung einer neuen Linie ist es in Karlsruhe Sitte, dass die Fahrt umsonst ist - ein ganzes Wochenende lang. Und an der Endhaltestelle der neuen Linie gibt es ein Volksfest.

Das wollte ich mir auch bei der Eröffnung der Heide-Linie nicht entgehen lassen.

Und noch heute denke ich mit Schrecken an jene Fahrt.

Die Straßenbahn war total überfüllt. Wenige Glückliche saßen, alle andern standen - und schlimmer als die Heringe. Man bekam kaum Luft. Neben mir ein Mann mit einem etwas 12-jährigen Kind. Das Kind quengelte hysterisch in einem fort: "Papaaaaaaaaaaaa! Wir müssen jetzt aussteigen!"

Der Papa beruhigte ständig: "Nein, wir fahren doch bis zur Endhaltestelle! Und die kommt noch lange nicht!"

Doch das Kind quengelte andauernd lautstark und nervtötend weiter.

Bei einem Fünfjährigen hätte ich das noch verstanden, aber eine Zwölfjährige war einfach zu alt für solch andauerndes nerviges Dummschwätzen. Denn: Wenn man eines nicht übersehen und verpassen kann, dann ist das eine Endhaltestelle.

Und es war kein Entkommen. Ich sehnte die Endhaltestelle herbei. Doch daaaaaaaaaaaaas dauerte. Die Bahn fuhr nämlich aufreizend langsam, fast Schritt-Tempo. Da wir ja durch Wohngebiete fuhren, hatte der Fahrer wohl Anweisung, erst mal gaaaaaaaanz laaaaangsam zu fahren, weil die Leute noch nicht daran gewohnt waren, dass eine Bahn kommen könnte.
 
Da muss ich aber sagen: so was verkneife ich mir. Eine Fahrt in der hoffnungslos überfüllten Bahn kommt ja so gar nicht in Frage, wenn ich sie nicht machen muss.
 
Da muss ich aber sagen: so was verkneife ich mir. Eine Fahrt in der hoffnungslos überfüllten Bahn kommt ja so gar nicht in Frage, wenn ich sie nicht machen muss.

Da sind wir verschiedener Meinung.
Es ging um die festliche Eröffnung einer brand-neuen Linie.
Da ist man neugierig. Und frau auch. :)
 
Es geht weiter.

Das Fest im Sumpf

Endlich waren wir doch da. Und welche Enttäuschung! Das Fest war fast nicht existent.

Auf einer tiefergelegenen Wiese gab es ein paar lieblose und un-origininelle Stände. Die Wiese war völlig verschlammt und aufgeweicht. Ein paar Holzbretter lagen herum, aber die reichten nicht. Man musste zum Teil durch den tiefen Schlamm waten, ob man wollte oder nicht.

Ich verzichtete auf das traditionelle Bier und die Bratwurst und ging wieder zur Haltestelle.

Zumindestens einen Sitzplatz würde ich ja nun bekommen, dachte ich.

Aber nein! Denn viele Fahrgäste stiegen an der Endhaltestelle gar nicht erst aus, sonden blieben sitzen und fuhren wieder zurück.

Also durfte ich wieder stehen. :cool:

Ein Trost nur: Diesmal ohne diese 12-jährige Nervensäge dicht neben mir ... :)

:)
 
Und das war nun das Ende der vor-letzten Episode.
Nun bleibt nur noch die letzte Episode: Das Handy des Horrors.
 
Da sind wir verschiedener Meinung.
Es ging um die festliche Eröffnung einer brand-neuen Linie.
Da ist man neugierig. Und frau auch. :)

Ich kann die Linie auch an einem anderen Tag abfahren. :p Dazu quetsche ich mich nicht in eine überfüllte Bahn. Das ist meine Horrorvorstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Sorry, aber ich nicht.
Endhaltestelle ist Endhaltestelle.
Karlsruhe ist eine straßenbahnfreundliche Stadt.
Da weiß jedes Kind, was eine Endhaltestelle ist.

Dem Kind wird der Begriff Endhaltestelle durchaus bekannt gewesen sein. Jedoch hatte es gewiss eine ähnliche Aversion wie ich gegen überfüllte Verkehrsmittel und überflüssige Fahrten - da kann man mit gezielt nervenden Fragen an den Erziehungsberechtigten schon mal ein bißchen Druck machen. :D
 
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