Wenn mein Chef mich fragen würde, ob es mir etwas ausmacht länger im Betrieb zu bleiben, würde ich lügen.
Und was kommt dabei raus, wenn du ihm nichtmal ansatzweise vermittelst, wie es wirklich ist?
Dein Chef ballert dich immer öfter mit immer noch mehr Arbeit zu, bis du nicht mehr kannst.
Dann kannst du auch gleich das Risiko eingehen, daß er vllt. Ärger macht, wenn du ehrlich sagst
"heute wär´s für mich ungünstig". Und wenn du mitdenkst, kannst du eine Alternative vorschlagen.
In einigermaßen guten Jobs wird mehr Wert auf Eigeninitiative gelegt als aufs Stundenschrubben.
Gleiches gilt, wenn die Freundin fragt, ob ich enttäuscht bin, dass sie wider ihrer Ankündigung keine Torte zum Kaffeeklatsch gebacken hat.
Der Freundin kannst du sagen "ne Torte wäre toll gewesen; du machst die sonst immer so klasse!"
Umso besser stehen die Chancen, daß sie sich fürs nächste mal bemüht, wieder eine zu backen.
Weil sie das eine mal keine gemacht hat, muß man als Freundin ja nicht gleich ein Drama machen.
Freundlichkeit und Charme bringen einen weiter als Motzigkeit und Lügen. Und sind angenehmer.
Aber sowas kann man sich nicht antrainieren. Das gehört vielleicht zum allgemeinen Lebensgefühl.
Und das widerum könnte ja eventuell doch sogar mit der Frage "Glaube oder nicht?" zu tun haben.