Die Seele

Zugvogel
Hm... Ich glaube ja, dass dieses individuelle Sein tatsächlich nur in einem Augenblick existiert. Unser Lebenstanz wird vielleicht irgendwo konserviert, gespeichert, aber sicher nur im Moment, im Jetzt getanzt. Aus irgendeinem Grund will das Leben gelebt werden und dieser Wille steckt in uns drin, in manchem mehr, in manchem weniger. Solange dieser Wille noch stark ist, muss man tanzen, tanzen, tanzen (wirklich, man MUSS! Etwas anderes geht gar nicht). Das ist dann aber auch schon alles, wofür unser Dasein gut ist und es ist das, was wir als "ich" erfahren. Wer viel getanzt hat, wird müde und kennt ohnehin jede Piourette, wer sich weigert zu tanzen, findet es auch bald öde...
das seh ich auch so - Vergangenheit ist Erinnerung und Zukunft ist Erwartung, alles passiert im Augenblick, im HierundJetzt.
Ich weiß auch nicht, jedenfalls ist es mMn ein Irrglaube, dass ausgerechnet in diesem Tanz eine individuelle Seele stecken könnte. Hm.. kann das irgendwer so nachvollziehen, der mich nicht kennt und nur diesen nüchternen Text liest...
wenn man nichts wahrnimmt, erscheint es als Irrglaube. Aber das Ich erlebt sich doch in verschiedenen Ebenen, einmal als Körper, zum andern als Seele (Gefühl) und zum dritten als Geist mit der Funktion des Denkens.

LGInti
 
Werbung:
Aber das Ich erlebt sich doch in verschiedenen Ebenen, einmal als Körper, zum andern als Seele (Gefühl) und zum dritten als Geist mit der Funktion des Denkens.

Setzt du das Ich mit Seele gleich? Was wäre dann, nur als Beispiel, sowas wie das höhere Selbst? Die Über-Seele? Oder das Unterbewusstsein?

Bist du mit deiner Seele ident? Und wer, was wäre sonst dieses Ich?
 
Faydit
Setzt du das Ich mit Seele gleich?
eher nicht - das Ich bedient sich der Seele, kann wahrnehmen damit und sich äußern mithilfe der Seele.
Was wäre dann, nur als Beispiel, sowas wie das höhere Selbst? Die Über-Seele? Oder das Unterbewusstsein?
das sind hypothetische Ebenen die ich annehme, aufgrund von Rückschlüssen.
Bist du mit deiner Seele ident? Und wer, was wäre sonst dieses Ich?
das ICH ist die Bewusstwerdung eines Wahrnehmungszentrums.

LGInti
 
das ICH ist die Bewusstwerdung eines Wahrnehmungszentrums.

Na gut. Was wenn genau dieses Wahrnehmungszentrum mit deinem Tod zu existieren aufhört? Dann gibt es dICH nicht mehr.

NTe's oder AKE's müssen dem nicht widersprechen, denn in beiden Fällen ist eine Verbindung zu Organismus ja noch existent. Irgendwann dann eben nicht mehr.

Bist dann du das was übrigbleibt? Bleibt, bliebe überhaupt was übrig? Sowas wie Seele? Und warum sollte es so sein? Weil es sich für uns besser anfühlt, tröstlicher ist?
 
Faydit
Na gut. Was wenn genau dieses Wahrnehmungszentrum mit deinem Tod zu existieren aufhört? Dann gibt es dICH nicht mehr.
:D genau dann ist es für das ICH völlig wurscht, was ich vorher dachte, fühlte, machte.
NTe's oder AKE's müssen dem nicht widersprechen, denn in beiden Fällen ist eine Verbindung zu Organismus ja noch existent. Irgendwann dann eben nicht mehr.
hier kommen wir zur grundlegenden Arbeitshypothese oder dem jeweiligen Weltbild.
Ensteht aus der Physis Geist und Seele, oder ist es andersrum. Ich bevorzuge zweitere Möglichkeit, die ist nicht so fatalistisch.
Bist dann du das was übrigbleibt? Bleibt, bliebe überhaupt was übrig? Sowas wie Seele? Und warum sollte es so sein? Weil es sich für uns besser anfühlt, tröstlicher ist?
genau, jeder ist sich seines eigenen Glückes Schmitt - entweder ich geh fröhlich durchs Leben oder halt fatalistisch.

Wo ist dein, ist mein Fixpunkt - auf der Physis oder auf Geist oder Seele?

Wenn mein Fixpunkt die Seele oder der Geist ist, dann fällt zum physischen Tode einfach nur was ab.

LGInti
 
Wo ist dein, ist mein Fixpunkt - auf der Physis oder auf Geist oder Seele?

Wenn mein Fixpunkt die Seele oder der Geist ist, dann fällt zum physischen Tode einfach nur was ab.

LGInti
Ich glaube nicht, daß das so einfach ist, daß man beim Tod ein oder zwei Teile von sich selbst verliert und ansonsten man selber bleibt. So liest es sich für mich, wenn die Rede davon ist, den Fixpunkt der eigenen Wahrnehmung in der Seele oder im Geist zu verorten.

Das erscheint mir nur Theorie! Und zwar nicht zu Ende gedachte Theorie. Vielleicht ist sie auch nur nicht ausformuliert worden?

Ich seh's so: es ist vollkommen wurscht, wo "ich" meinen Fixpunkt im Leben verortet sehe. Denn das "ich" wird ja die Grenze des Todes eben nicht überschreiten. Also ist da auch nichts, das eine Wahrnehmung oder ein Fixiertsein in einem Geist oder in einer Seele für mich "mitnehmen" könnte.

Mit dem Tod fällt nicht nur ein Teil ab, sondern das alles. Das gesamte Hier und Jetzt fällt ab, also alles was wir meinen draunter zu verstehen und es erreichen zu können. Unser gesamtes "Konstrukt", das wir denken, fühlen und behandelt haben, geht nicht mit über die Grenze hinüber.

Es geht nur hinüber, was vollkommen in eins ist. Ein "ich" ist nicht im Eins mit sich, es empfindet ja nicht nur "ich", sondern auch noch alles Mögliche um das Ich herum. Sobald es bewußt wird. Ginge so etwas wie ein "ich" mit hinüber, dann wäre es also zunächst vollkommen unbewußt. Es würde damit exakt das Gleiche im Tode entstehen, wie das im Leben der Fall ist. Und daran glaube ich persönlich nicht, denn sonst müßte ich ja polar oder dual denken. Ich denke lieber in der erlösten trinitären Variante und schaffe mir zwischen dem Himmel (Nichts) und der Hölle (Alles, oder auch andersherum) noch die erlösende dritte, namenlose Variante. Denn dieses, was wahr sein wird, kann im Leben ja keinerlei Benennung finden. Geschickterweise läßt man "es" frei, das heißt unbewortet. Ein Bekannter schrieb mal sinngemäß: zerfasele das Wunder nicht.

lg
 
Aber das Ich erlebt sich doch in verschiedenen Ebenen, einmal als Körper, zum andern als Seele (Gefühl) und zum dritten als Geist mit der Funktion des Denkens.

LGInti

Das liest sich "abgespalten" für mich. Denken und Fühlen gehört für mich ganz eindeutig zusammen. Denken ist nur eine etwas abstraktere Form, man reflektiert dabei über Gefühle. Sicher sind manche Denkleistungen so komplex, dass das zugrunde liegende Gefühl nicht direkt zuordbar ist, aber Denken bzw. der Intellekt sind mMn eher so etwas wie "erweitertes" Fühlen. Und der Körper ist nunmal das Instrument, in dem Denkfühlen stattfindet.

Ich finde die Trennung in drei Bereiche überflüssig und künstlich herbeigeführt. Außerdem empfinde ich es als willkürlich, sich das Gefühlsleben da rauszupicken und es als Seele zu definieren und unsterblich zu machen. Gerade unsere unsteten menschlichen Gefühle, die zu großen Teilen von Hormonen gesteuert werden... Die sollen das Ewige an uns sein?

Wir alle waren mal Babys, dann Kinder, dann Erwachsene. Nicht nur unsere Körper und Lebenssituationen haben sich in der Zeit mächtig geändert, ebenso unsere Fähigkeit zu Denken und unsere Emotionen (zumindest unsere Reaktionen darauf). Es gibt einfach kein "Ich" in diesem Lebensfluss. Jedenfalls keins, das dem Wandel statthält, an dem man sich festhalten kann. Wenn ich "ich" sage, meine ich meinen Körper und meine Biografie. Aber durch die stetige Wandlung ändern sich sogar meine Erinnerungen, also meine (subjektiv wahrgenommene) Biografie.

Die Seele soll ja ein ewiger Teil von uns sein und ist in den meisten (?) Vorstellungen mit unserer Psyche identisch bzw. ist unsere Psyche zumindest ein Teil der Seele. Nur sind Dinge wie Psyche und Biografie halt wandelbar und nur subjektive Bezugspunkte (damit meine ich sowas wie: wenn meine Umwelt mich als schüchtern erlebt, ich mich aber als quirlig, wer bin ich denn dann? Und überhaupt: Wo ist die Grenze zwischen quirlig und schüchtern objektiv definiert?)

Mein Weltbild dazu sieht folgendermaßen aus: Ich glaube, dass es nicht nur die Welt der Erscheinungen, sondern auch die Ewigkeit gibt. Ich glaube, dass die Ewigkeit der Zustand "vor" dem Urknall ist, in dem es weder Zeit noch Raum oder Materie und nur "reine Energie" gab. Nur dass ich denke, dass es diesen Zustand - der ja zeitlos ist und deshalb muss man bei dieser Beschreibung zwangsläufig Fehler machen :banane: - immer noch gibt, parallell zu unserer Welt der Erscheinungen. Quasi wie zwei Seiten einer Münze. Nur dass die beiden Zustände nicht so getrennt sind wie die Seiten einer Münze.

Poetischer ausgedrückt sind wir Abspaltungen Gottes (in meiner Vorstellung ;) ). Aber diese Abspaltungen sind nur auf einer gewissen Wahrnehmungsebene, nämlich der unseren aus Fleisch und Blut, existent.

Um den Bogen zur Seele zu spannen: Mmn gibt es eine einzige Seele für alle. :) Aus irgendeinem Grund steckt in dieser ursprünglichen, zeitlosen Energie der Wille sich zu entfalten, sich in unzählige Facetten aufzuspalten. Und eine davon bin ich.

Ist im Grunde das gleiche, was ich gestern geschrieben habe, in länger.

@Faydit: Danke für die Reflexion meines Geschreibsels. Es stimmt, da lässt sich auch ein individuelles Seelenkonzept mit einbauen. Für mein momentanes Ich ;) fühlt sich das nicht ganz stimmig an.
 
Ich seh das so, daß es sowas wie ein "höheres" Selbst und "niedrigeres" Selbst gar nicht gibt. Es gibt nur Selbst. Vielleicht bezeichnet man das als Seele? Die kann aber dann nicht "meine" Seele sein!

Beim Tod- so vermute ich- stribt die Persönlichkeit ein für alle mal und übrigt bleibt die Sehnsucht. Es wird drüben das sein, was man glaubt, das sein wird, jedoch nicht als Persönlichkeit, sondern als Individuum, daß aufgrund der noch vorhandenen Wünsche wieder auf die Erde gezogen wird.

Weder ist das Diesseits noch das Jenseits unsere "wahre Heimat". Das was wir sind, ist jenseits von Dieseits und Jenseits, jenseits von Bewusstsein.
 
Werbung:
Mein Weltbild dazu sieht folgendermaßen aus: Ich glaube, dass es nicht nur die Welt der Erscheinungen, sondern auch die Ewigkeit gibt. Ich glaube, dass die Ewigkeit der Zustand "vor" dem Urknall ist, in dem es weder Zeit noch Raum oder Materie und nur "reine Energie" gab. Nur dass ich denke, dass es diesen Zustand - der ja zeitlos ist und deshalb muss man bei dieser Beschreibung zwangsläufig Fehler machen :banane: - immer noch gibt, parallell zu unserer Welt der Erscheinungen. Quasi wie zwei Seiten einer Münze. Nur dass die beiden Zustände nicht so getrennt sind wie die Seiten einer Münze.

Poetischer ausgedrückt sind wir Abspaltungen Gottes (in meiner Vorstellung ;) ). Aber diese Abspaltungen sind nur auf einer gewissen Wahrnehmungsebene, nämlich der unseren aus Fleisch und Blut, existent.

Um den Bogen zur Seele zu spannen: Mmn gibt es eine einzige Seele für alle. :) Aus irgendeinem Grund steckt in dieser ursprünglichen, zeitlosen Energie der Wille sich zu entfalten, sich in unzählige Facetten aufzuspalten. Und eine davon bin ich.

Wow, geil! Wie kommst du darauf?
Ich krieg' einen Gänsehaut. So in etwa erlebte ich das mal.

Oder anders gesagt, Zeit/Raum/Leben (in dieser Form) ist ein Aspekt innerhalb des Anderen, Größeren, nicht einer in linearer Abfolge danach.

Es durchdringt sich. Und deshalb kann sowas wie das Göttliche (aus subjektiver Sicht) mitunter durchscheinen, dann wieder nicht. Je nachdem, wie resonant die "Welten, Ebenen, Personen, Wesen" miteinander sind. Und sich ebenso wieder voneinander entfernen, aus Sicht von, im Hier.
Mag, kann noch viel komplexer sein, wenn man die Astralebene(n), Kausalebene(n) und Lichtebene(n) einbezieht.

Würde aber prinzipiell nichts ändern. Hat was, fühlt sich mal gut an.

Meine Seele sagt danke! Lol!
 
Zurück
Oben