Hallo zusammen!
Hat sich ja wieder einiges getan. Schade... Wäre jetzt gerne zu Hause und könnte auch den halben Tag mitmachen. Ist eine interessante Diskussion, auch wenn ich eben nach wie vor der Ansicht bin, das Werte und Moral etwas sehr persönliches ist, man es immer aus dem eigenen Blickwinkel betrachten sollte, gibt es doch etwas, was nachvollziehbar und eigentlich logisch ist, wenn man erstens glaubt, jeder sei Schöpfer seiner Realität und zweitens versteht was ich meine wie ich es meine.
Das Mißverständnis liegt meiner Meinung nach darin, das man von aussen oft sagt: Der läßt es sich ja gut gehen. Der ist egoistisch etc.
Und ich meine, das man es sich WIRKLICH gut gehen läßt, Verantwortung übernimmt, sich anschaut was man will, sich selbst annimmt wie man ist, sich anschaut was einen vielleicht unglücklich macht usw. Wie Raeubertochter schon sagte, das JEDER erst mal nach innen schaut.
Denn alle Beispiele, die man so bringen kann, wenn man mich falsch verstanden hat was ich sagen will (klar ich habe das etwas provokant formuliert und dann ist das verständlich) und das eher selbstsüchtig verstanden hat, also auf Kosten anderer gut gehen lassen, sind Beispiele für Menschen die versuchen gegen ihren Schmerz anzukämpfen. Der Unterschied, ob jemand auf Kosten anderer versucht was auch immer zu bekommen, und am Ende ist es eben Liebe und Ansehen, ist gar nicht so groß, zu der Mutter die für alle selbstlos schuftet, sich nichts mehr wünscht als von ihrem Mann mal ein danke zu bekommen und echte Anerkennung, also insgesamt gewürdigt zu bekommen was sie tut, denn sie tut es ja "FÜR ANDERE". Allen gemeinsam ist, auch den Egoisten/Selbstsüchtigen ist, das sie sich in gewisser Weise vergessen. Sie tun es für sich, aber vollkommen konzentriert auf das Aussen, so das weder bei den SelbstLOSEN wie bei den Selbstsüchtigen etwas ankommt. Denn sie sind in gewisser Weise beide "selbstlos" in der Weise, das sie sich vor sich selbst verstecken.
Und wenn man jetzt meiner Definition nach sagt, sie sollten erst einmal darauf schauen das sie glücklich bzw. zufrieden werde/sind, dann wäre in der Tat der erste Schritt sich anzunehmen wie man ist. Das betrifft auch diejenigen, die in den Augen der Allgemeinheit hochgradig unmoralisch sind. Wie gesagt, ich sage nicht: Ich oder Ihr müsst sie annehmen, man darf sie abscheulich finden, aber sie selbst müssen sich annehmen. Man könnte das jetzt falsch verstehen und denken, dann würde der Sadist sagen: Es ist super was ich mache und ich mache es weiter. Er muss zwar wirklich dahinter kommen, das er Schuld ablegt und sich frei macht, nur wird er, sollte tatsächlich Annahme stattfinden ganz anders handeln und die verzweifelten Versuche inneren Schmerz im Aussen zu lindern/betäuben/auszuleben werden schwinden und nicht mehr nötig sein.
Das Beispiel mit dem Sadisten ist hart, aber ich will es trotzdem mal nutzen um noch mal darauf hinzuweisen, das dieses Weltbild von folgendem ausgeht:
Jeder erschafft sich seine Realität
Es wird alles verwirklicht
Das heißt u.a. es existiert der Sadist der quält und vor Schuldgefühlen fast umkommt und es dennoch weiter tut. Es existiert der Sadist der mit sich so im Reinen ist, das er vielleicht erkennt, das er das nicht braucht. Es existiert der Sadist der vielleicht so krank ist, das er ziemlich zufrieden ist wie er ist.
Damit will ich sagen: Die Art der Wertung wie normale Menschen sie anlegen, ist tatsächlich unsere persönliche Sache und bestimmt wie wir ganz persönlich die eigene Realität nicht nur erleben sondern schaffen. Würden wir auf den Trichter kommen, das wirklich ALLES gut ist, wäre alles gut. Wir würden dann in einer Realität leben, die die innere Ausgeglichenheit vollkommen spiegelt. Und wenn man selbst leidet, z.B. an Schmerzen, und dann es schafft die Wertungen fallen zu lassen, sich ins Jetzt zu begeben, wird man feststellen, das die Wertung und nicht der Schmerz das Problem ist. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Zu Jeder erschafft seine Realität: Auch die Opfer erschaffen ihre Realität und tragen dafür die Verantwortung. Ich meine damit nicht: Bewusst gewollt. Aber eben innerer Spiegel. Der Glaube der Verantwortung für andere ist Illusion. Aber: Wenn jeder für sich selbst wirklich Verantwortung übernimmt ist die Harmonie da, die sich alle so verzweifelt wünschen. Die Probleme die wir wahr nehmen existieren nicht wegen eines Mangels an Verantwortung gegenüber anderen, sondern an fehlender Verantwortung des einzelnen für sich selbst und sein Leben. Um mich zu verstehen, wie ich es meine sollte man das immer im persönlichen Bereich halten. Damit meine ich, auf sich und die eigene Realität beziehen. Z.B. der Glaube an Hilfsbedürftigkeit und der Wunsch zu helfen, ist nachvollziehbar wenn man eben das Aussen sieht, aber das Aussen ist die Folge dieses Glaubens. Der Glaube an Hilfsbedürftigkeit wird die Realität desjenigen der die das glauben (und wir glauben das alle, ist mir klar und ich nehme mich da auch nicht aus), widerspigeln und bestätigen.
Wie gesagt: Wenn man da global denkt mischt man alles in einen Topf was nicht zusammengehört, nämlich viele Bewertungen und Urteile die man schon lange hat, mit dem Weltbild das wir hier diskutieren ...was wahrscheinlich auch niemand der es vollkommen glaubt, wie ich, schon so lange hat, dass nichts "altes" mehr übrig ist.
Was man, wenn man Moral innerhalb dieses Themas diskutieren will, sich meiner Ansicht nach immer klar machen sollte ist, das wirklich alles gewollt ist. Wenn es überhaupt ein Problem gibt, dann die Bewertungen und Urteile über einen selbst und andere. Aber auch das ist eigentlich KEIN Problem, denn es ist absolut notwendig um die Polarität überhaupt zu erfahren. Und meiner Meinung nach gibt es so oder so KEINE SCHULD. Entweder wir sind sozusagen Opfer und müssen diese Realität erfahren, dann sind alle Opfer. Die Täter handeln dann auch nur in Folge ihrer Erfahrungen, Erziehung etc.
Oder wir wollen diese Realität erfahren, auch wenn es uns im Moment nicht bewusst ist, was genau so absolut notwendig ist UM diese Realität überhaupt auf diese Art erfahren zu können. In dem Fall trägt jeder gleichermaßen Verantwortung. Wir sind viel eher Götter, die sich selbst als Menschen erfahren, als Opfer der Umstände, Opfer eines Gottes, des Lebens oder anderen Menschen. Und wenn man sich selbst wirklich als das erkennt, wird man auch jeden anderen als das erkennen. Man wird die souveräne Kraft die hinter jedem steht dann auch wirklich wahrnehmen. Vielleicht sogar noch lange bevor sie selbst sie wahrnehmen. Und dann wird man auch alle als gleichermaßen wertvoll ansehen, denn der Bettler verwirklicht sich genauso souverän wie der Kaiser und es ist die eigene Bewertung die den Untschied macht. Es ist die eigene Bewertung die im ganzen Leben IMMER den Untschied macht und viele Problem, vielleicht sollte ich ALLE sagen, wird man ziehen lassen können, wenn man sie nicht mehr so stark abwertet. Die Bewertung trägt dazu bei, das eine Polarität im Fokus der Aufmerksamkeit erscheint, sobald sie sich assoziativ irgendwie hineinschieben kann und so wird sie verwirklicht. Es geht um Aufmerksamkeit und Bewertung ist DAS MAß der Aufmerksamkeit.
Hier mal 2 schöne Zitate von Seth die zum Thema passen.
"Ihr schafft keinen Frieden, indem ihr euch auf den Krieg konzentriert."
"Konzentriere Dich auf das, was unmittelbar vor Dir liegt. Du bist weder für die Rettung der Welt noch für die Lösung all ihrer Probleme verantwortlich - aber es ist Deine Aufgabe, dich deiner eigenen, persönlichen Nische des Universums anzunehmen. Wenn jeder Mensch das tut, rettet die Welt sich selbst."
Viele Grüße,
C.