"Die persönlich erschaffene Realität"

Hallo,

es ist meiner Meinung nach seltsam, eine objektive Realität mit der Wahrnehmung von Leid erklären zu wollen.

Ich sehe, daß ein anderer Mensch leidet, oder daß andere Menschen sterben. Wie kann ich von diesen Eindrücken ableiten, daß sich dahinter ein objektiver Realitätsbezug verbirgt?

Die Kritik, die vorgebracht wird, meint, indem man die Realität als selbstdefiniert beschreibt, würde man sich an den Opfern von Gewalttaten schändlich zeigen. Warum? Dieser Anspruch spricht nicht gegen die Erschaffung der intersubjektiven Wahrnehmumg durch alle Beteiligten dieser Wahrnehmung.

Gruß,
lazpel
 
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hi,

es scheint ein thema zu sein, das interessiert.

nun, was ich nicht verstehe ist diese inkonsequente denkweise!

wird der verstand ad absurdum geführt ist alles, was darüber hinausgeht methaphysik.
ebenso die annahme, dass alles "persönlich erschaffene realität" sei entspricht dann einer spekulation.
der verstand scheint nicht weiter auskunft geben zu können.


hallllloooo???

mit ad absurdum meine ich, dass sich alles gleichermassen aufhebt.
es ist weder glaube noch wissen. weder schön noch hässlich. weder real noch illusion.

?

_______
herzlich,
esperanto
 
Condemn,

zu deinen Ausführungen über Selbstlosigkeit und Egoismus möchte ich eines ergänzen: Der Begriff, der oben gefallen ist, Selbstsucht (kein Begriff, den ich sonderlich mag, er ergibt für mich keinerlei Sinn... Sucht nach sich selbst... wir sind wohl alle süchtig nach uns selbst... na egal...) ... also, Selbstsucht klingelt bei mir ein anderes Glöckchen als sich-um-sich-selbst-kümmern. Mal ein Beispiel, dann ist es wohl einfacher zu verstehen. Ich kenne einen Menschen, der hat einen guten Job, viel Anerkennung im Außen, drei Autos, eine schöne Wohnung, eine "gute" Freundin etc. Er zieht aus allen möglichen Situationen möglichst seinen eigenen Vorteil. Gibt an, mit dem, was er sich gerade neues gekauft hat. Lästert über andere, wertet sie ab. Wer ihm intellektuell ebenbürtig zu sein glaubt, der kann sich auf eine Welle von Sarkasmus etc. gefasst machen.

So. Das ist definitiv ein Mensch mit vielen Löchern. Und einer, der nicht dazu in der Lage ist, diese Löcher zu finden. Der versucht, sie mit Geld, Autos, Handy und ipods zu füllen. Gefühle bei anderen Menschen kann er nciht verstehen.
So weit, so klar. Das ist aber jemand, den man wohl im gängigen Sinne als egoistisch/"selbstsüchtig" bezeichnen würde. Und da besteht ein riesiger Unterschied zu dem, was du hier empfielst und ich auch für richtig halten würde: Zunächst nach seinen eigenen Löchern zu schauen, sich selbst zu pflegen. Dieser Mensch aber deckt sie nur zu, ist dabei aber auch nicht sebstlos.

Ich möchte also anmerken: Ein aus Verbissenheit resultierender Selbstbezug, dem-anderen-nichts-gönnen etc. hilft auch nicht und bedeutet wohl, dass man in Wirklichkeit sich selbst nichts gönnt.

Jemand dagegen, der sich um sich selbst kümmert, sich selbst Aufmerksamkeit widmet etc. wird einerseits nicht nötig haben, 3 Autos zu besitzen, und andererseits wird er anderen Menschen helfen können, ohne dass es ein Opfer darstellt.

Entwicklungshelfer übrigens... ich kenne einige... viele werden nach kurzer Zeit zu Sarkastikern, weil sie die Welt doch nicht so verändern konnten wie sie dachten... weil - oh Wunder - die Menschen vor Ort eigene Vorstellungen und eigene Ideen haben... Das nur am Rande.

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
esperanto schrieb:
nun, was ich nicht verstehe ist diese inkonsequente denkweise!

wird der verstand ad absurdum geführt ist alles, was darüber hinausgeht methaphysik.
ebenso die annahme, dass alles "persönlich erschaffene realität" sei entspricht dann einer spekulation.
der verstand scheint nicht weiter auskunft geben zu können.


hallllloooo???

mit ad absurdum meine ich, dass sich alles gleichermassen aufhebt.
es ist weder glaube noch wissen. weder schön noch hässlich. weder real noch illusion.
Weisst du, warum sie's nicht verstehen? Weil sie diese dumme Übung nie gemacht haben. Sie haben immer nur darüber hinweggelesen. Das war ja bei mir dasselbe gewesen. Ich hatte ständig darüber hinweggelesen, bis es mich irgendeinmal packte. Ich weiss nicht, wieso, aber päng, plötzlich geschah's. Und erst danach begriff ich wirklich, was damit gemeint ist. Aber darüber hinweglesen tut einer nicht aus böser Absicht oder aus Faulheit, sondern es handelt sich um einen "Bereitschaftsgrad", den man entweder hat, oder nicht hat. Weiss Gott, woher dieser Grad kommt. Jemanden darauf hinzuweisen ist letztlich nutzlos.
 
esperanto schrieb:
hi,

es scheint ein thema zu sein, das interessiert.

nun, was ich nicht verstehe ist diese inkonsequente denkweise!

wird der verstand ad absurdum geführt ist alles, was darüber hinausgeht methaphysik.
ebenso die annahme, dass alles "persönlich erschaffene realität" sei entspricht dann einer spekulation.
der verstand scheint nicht weiter auskunft geben zu können.


hallllloooo???

mit ad absurdum meine ich, dass sich alles gleichermassen aufhebt.
es ist weder glaube noch wissen. weder schön noch hässlich. weder real noch illusion.

?

_______
herzlich,
esperanto

Ja genau, jetzt verstehe ich was Du meinst. Es ist ein großes Paradox.
Der Verstand kann nicht insofern Auskunft geben, als das man sich auf das Verlassen könnte was man zu wissen glaubt. Es geht eher ein "In-Beziehung-zueinander-setzen" dessen was man wahrnimmt.

Aber mir persönlich geht es nicht um die philosophische Diskussion von ALLEM, die dann damit endet das es Alles und Nichts gibt, sondern darum herauszufinden, ob die Prinzipien, die Einfluss auf das eigene Aussen, die eigene Realität haben, in einem selbst zu finden sind oder nicht. Man wird das nicht beweisen können, aber man kann es sich selbst beweisen und ich bin sicher das einige Erleuchtete es sich bewiesen haben.
Ich selbst habe mittlerweile soviele Indizien, das ich auch sehr sicher bin.

Viele Grüße,
C.
 
Raeubertochter schrieb:
Condemn,

zu deinen Ausführungen über Selbstlosigkeit und Egoismus möchte ich eines ergänzen: Der Begriff, der oben gefallen ist, Selbstsucht (kein Begriff, den ich sonderlich mag, er ergibt für mich keinerlei Sinn... Sucht nach sich selbst... wir sind wohl alle süchtig nach uns selbst... na egal...) ... also, Selbstsucht klingelt bei mir ein anderes Glöckchen als sich-um-sich-selbst-kümmern. Mal ein Beispiel, dann ist es wohl einfacher zu verstehen. Ich kenne einen Menschen, der hat einen guten Job, viel Anerkennung im Außen, drei Autos, eine schöne Wohnung, eine "gute" Freundin etc. Er zieht aus allen möglichen Situationen möglichst seinen eigenen Vorteil. Gibt an, mit dem, was er sich gerade neues gekauft hat. Lästert über andere, wertet sie ab. Wer ihm intellektuell ebenbürtig zu sein glaubt, der kann sich auf eine Welle von Sarkasmus etc. gefasst machen.

So. Das ist definitiv ein Mensch mit vielen Löchern. Und einer, der nicht dazu in der Lage ist, diese Löcher zu finden. Der versucht, sie mit Geld, Autos, Handy und ipods zu füllen. Gefühle bei anderen Menschen kann er nciht verstehen.
So weit, so klar. Das ist aber jemand, den man wohl im gängigen Sinne als egoistisch/"selbstsüchtig" bezeichnen würde. Und da besteht ein riesiger Unterschied zu dem, was du hier empfielst und ich auch für richtig halten würde: Zunächst nach seinen eigenen Löchern zu schauen, sich selbst zu pflegen. Dieser Mensch aber deckt sie nur zu, ist dabei aber auch nicht sebstlos.

Ich möchte also anmerken: Ein aus Verbissenheit resultierender Selbstbezug, dem-anderen-nichts-gönnen etc. hilft auch nicht und bedeutet wohl, dass man in Wirklichkeit sich selbst nichts gönnt.

Jemand dagegen, der sich um sich selbst kümmert, sich selbst Aufmerksamkeit widmet etc. wird einerseits nicht nötig haben, 3 Autos zu besitzen, und andererseits wird er anderen Menschen helfen können, ohne dass es ein Opfer darstellt.

Entwicklungshelfer übrigens... ich kenne einige... viele werden nach kurzer Zeit zu Sarkastikern, weil sie die Welt doch nicht so verändern konnten wie sie dachten... weil - oh Wunder - die Menschen vor Ort eigene Vorstellungen und eigene Ideen haben... Das nur am Rande.

Liebe Grüße

Raeubertochter

Hi Raeubertochter!

Hatte Deinen Beitrag noch nicht letztes mal, haben wohl ziemlich gleichzeitig geschrieben. Ich wollte nicht sagen, man solle Selbstsüchtig sein. Ich verstehe darunter auch eher etwas negatives, sondern eher, das man sehr oft selbstsüchtig genannt wird wenn man sich um sich selbst kümmert.
Wir haben in diesem Thread anhand von Beispielen aus unserem Leben herumüberlegt, und das kann auf den ein oder anderen schon wieder egoistisch wirken. Und ich wollte klar machen, dass das Ideal der Selbstlosigkeit eben kein Ideal ist. Aufopferung hilft niemandem, denn auch diejenigen für die sich aufgeopfert wird, bekommen damit nicht was sie "brauchen", sondern die Frage wäre angebracht warum sie es brauchen. Genau wie bei denen die sich aufopfern, warum sie das tun (müssen).


FCKW, welche Übung meinst Du?
Diese ICH-Übung, oder eher gesagt ICH bin nicht was ich wahrnehme-Übung?
Mir persönlich geht es nicht darum. Ich will wie gesagt nicht gedanklich alles auflösen. Ich verstehe nicht, weshalb Dir/Euch diese Sache so wichtig ist. Ich meine, das ist wirklich erst einmal Theorie, von der Erfahrung abgesehen, die meiner Meinung nach eben auch nur ein Bewusstseinszustand ist.
Denn sein wir mal ehrlich: Zu wissen das es einen nicht gibt, macht im Leben das man täglich führt auch nicht glücklicher, oder?

Viele Grüße,
C.
 
Ich möchte nochmals auf Kinder u. Schmerz zurückkommen und hier eine Geschichte meiner jüngsten Tochter schildern.
Bis zu diesem Thread konnte ich nie wirklich begreifen, warum ihre Reaktion so unterschiedlich gegenüber der Reaktion meiner anderen Kinder war.
Sollte ich falsche Rückschlüsse ziehen, lasse ich mich gerne kritisieren.

Meine Tochter geht unglaublich gerne barfuss. Im Sommer, als sie zwei Jahre alt war, lief sie ständig barfuss im Garten rum. Sie hatte wirklich ein Talent, auf Bienen zu treten und gestochen zu werden. Kein "grossartiger" Schmerz, aber dennoch! In diesem Sommer, und sie hatte sicher bis zu 50 Bienenstiche über den gesamten Zeitraum, weinte sie nicht ein einziges mal. Sie kam höchstens um sich den Stachel rausziehen zu lassen, aber nie kam ein Wort von ihr, wie "es tut weh" usw. Ich/wir hüteten uns gleichzeitig, diese ständig und immer wieder kehrende Situation zu definieren, fragten uns aber dennoch warum sie es einfach so gelassen hinnimmt.

Der darauffolgende Sommer, war exakt das Selbe. (sie drei Jahre alt) Keine Reaktion ihrerseits auf jeglichen Bienenstich. Sie überreden zu wollen, dass sie endlich mal Schuhe anzieht, verpuffte ins Leere.

Heuer im Frühjahr, wir sassen auf der Terrasse, reagierte meine 10-jährige Tochter übermässig, als sich eine Biene in der Nähe befand. Die Kleine klinkte sofort in dieses Verhalten ein und benahm sich nun wie die 10-Jährige gegenüber der Biene. Diese Abneigung, obwohl ich versuchte dagegen anzukommen, blieb bis heute.

Ich glaube, sie verspürte den Bienenstich in ihrem zweiten wie auch dritten Lebensjahr, nie so, wie wir glaubten sie sollte ihn verspürten und ihre Gleichtgültigkeit gegenüber dem entsprang genau aus dem "anders" wahrnehmen dieses Bienenstiches.
Das sie nun im vierten Lebensjahr es total anders wahrnimmt, obwohl ja die Erfahrung mit der Biene, keine andere ist, nur ein annehmen der Reaktion der 10-Jährigen ist, verbildlicht für mich eigentlich, das jegliches Gefühl, wie Angst, Angst gestochen zu werden, "nur" in ihr stattgefunden hat. Also eine erschaffene Angst in ihr ist, aber eigentlich nicht real ist und dennoch wird es ihre Realität, weil sie ihren Standpunkt, was sie gegenüber der Biene zu empfinden sein "möchte", geändert hat. Mit dieser geborenen Angst reagiert sie jetzt mit weinen, wenn sie gestochen wird. Sicher nicht im üblichen Sinne für sie ein verstandesmässig bewusster Akt.

Liebe Grüsse
Omrean
 
Condemn schrieb:
Und die einzige Lösung für sie ist, das sie sich selbst Aufmerksamkeit schenkt. Sie muss in gewisser Weise egoistischer sein und wie durch Magie wird das Aussen folgen.

Condemn, hier muss ich dir widersprechen. Es ist eine Lösung, aber nicht die Einzige.

Condemn schrieb:
Und die Ganzen Selbstlosen dieser Welt, von denen man sagt, "Sie haben immer nur gegeben ohne zu verlangen." sterben an gebrochenem Herzen und sie selbst tragen dafür die Verantwortung.

"gewisser Weise egoistischer" hebt "Selbstlos" auf, auch wenn es Selbstlos erscheint.
Wenn ich es in diesen Zusammenhang mit Kleinkindern, aus der mütterlichen Perspektive betrachte, kann diese selbstlose Aufopferung nur ein gebrochenes Herz zum Vorschein bringen, wenn die selbstlose Aufopferung auch gleichzeitig im aussen etwas verlangt (=Egoistisch) - Anerkennung, Rücksicht was auch immer. Somit ist dieses Selbstlos nicht wirklich mehr Selbstlos, denn es stellt Erwartungen nach Aussen. Selbstlos, welches im gebrochenen Herzen endet, wird gewisserweise zum egoistischen Akt, durch die Erwartung und kann somit nicht mehr Selbstlos sein.

Es benötigt nicht unbedingt einen Egoismus um mit solch einer Situation fertig zu werden, sondern eine Änderung der Einstellung gegenüber dem, was ich zu sein scheine!

Condemn schrieb:
Und wer sich dem Aussen zuwendet und das Gefühl hat das nichts zurückkommt, man nur ausgenutzt wird.....

Können wir uns wirklich ausgenutzt vorkommen? Ist die Liebe zu meinen Kindern nicht Grösser, als das ich je das Gefühl von "ausgenutzt" zulassen werde? Ist es nicht ein Austausch von nehmen und geben zw. Mutter und Kind? Wenn es sich zurückgestellt fühlt, dadurch "nervt", er dadurch meine sofortige Aufmerksamkeit erhält und ich dafür ein zufriedenes Kinderlächeln, oder eine Umarmung empfange, empfinde ich das nicht als egoistischen Akt sondern als ein Zusammenspiel! Ist es nicht meine Einstellung und das Annehmen von ALLEM, sodass ich mich gar nicht ausgenutzt fühlen kann?

Benötigt es wirklich einen egoistischen Akt, oder kann ich einfach nur nicht die Liebe, die ich mit meiner Aufmerksamkeitsverschiebung auf das Kind richte, annehmen, zuwenig annehmen, nicht als Liebe betrachten?

Ist nicht jegliche Empfindung wie überfordert zu sein, zuerst eine Erschaffung in mir Selbst, durch Erwartung der Anderen, die ich annehme?
Warum nicht z.B. das Essen vom Herd ziehen, anstelle verbrennen zu lassen, mich dem Kleinen widmen und eben halt von mir aus eine Stunde später essen. Liegt nicht darin die Akzeptanz? Die Erwartung von, perfekt sein zu müssen, macht mich doch erst zum "Opfer"!

Liebe Grüsse
Omrean
 

Condemn:Und die Ganzen Selbstlosen dieser Welt, von denen man sagt, "Sie haben immer nur gegeben ohne zu verlangen." sterben an gebrochenem Herzen und sie selbst tragen dafür die Verantwortung. Und wer sich dem Aussen zuwendet und das Gefühl hat das nichts zurückkommt, man nur ausgenutzt wird und das Einzige was einen aufrichtet der Gedanke an die eigene "Heiligkeit" ist, weil man ja so selbstlos ist, wird mit Enttäuschung feststellen dass es keine Belohnung geben wird und sie werden feststellen, das all die die sie als Egoisten beschimpften, es RICHTIGER gemacht haben.
Wenn man sagt: "Ich achte erst mal auf mich" wird man normalerweise fast gesteinigt, aber es ist wirklich so: "Es geht allen am besten, wenn jeder selbst erst einmal darauf achtet das es IHM/IHR gut geht."

Schon lange beobachte ich dieses Thema mit grossem Interesse. Nun kann ich nicht mehr anders als selbst auch beizutragen, zumal obige Aussagen, weniger esoterisch als philosophisch mir sprichwörtlich die Magennerven angreifen. Nicht sicher bin ich mir allerdings, ob diese Aussagen nicht alleine der Provokation wegen geschrieben sind, ergo als Anregung für die kleinen grauen Zellen gedacht.
Nicht dass ich generell ein "gesundes" Mass an Egoismus negiere, es ist dies schon aus instinktiven Ursachen wichtig, ja lebensnotwendig, nicht aber in obigem Zusammenhang. Wenn nun so einsam im Raume steht und zweifelsohne nicht nur vom unbedarften Leser so verstanden behauptet wird, man möge sich doch zuerst einmal um sich selbst kümmern, dann geht es schon allen gut, zwingt es mich aus der Perspektive des stillen Betrachters (und Geniessers) herauszutreten und auch meine, vielleicht nicht minder egoistische Ansicht wiederzugeben.
Selbstlosigkeit heischt wenn echt und aus dem tiefen eigenen Sein entstanden keineswegs nach Ent- oder Belohnung, da ist es Lohn genug, etwas POSITIVES erreicht zu haben. Natürlich, aber das ist eine andere Ebene, tut es fürwahr wohl, dafür in irgendeiner Form anerkannt zu werden - wie das in jedem Bereich des Seins der Fall ist. Frustriert mögen jene sein, welche Selbstlosigkeit vorgegeben, vorgegauckelt haben, vielleicht auch sich selbst, um irgendein Ziel zu erreichen und sei es jenes der Anerkennung und Ent-/Belohnung. Für mich auch nicht schlüssig, warum ein "Selbstloser" Egoisten beschimpft und warum diese es richtiger gemacht haben sollen. Condomn, fällst Du hier nicht selbst auf Generalismen, auf das von Dir ansonsten abgelehnte "über einen Kamm scheren" zurück und erschaffst damit eine Realität, welche vorerst einmal vor allem Deine "Löcher" füllen soll???
Ach ja, ich glaube nicht, dass viele "der ganz Selbstlosen dieser Welt" so unbewusst leben, dass ihnen nicht klar ist, die eigene Verantwortung für ihr Tun zu tragen. Ich halte es für einen Trugschluss irgendwo "zwischen den Zeilen" zu behaupten, dass Egoismus das richtige Rezept gegen gebrochene Herzen sei. Oder ist darunter eine Art Blindheit zu verstehen? Indem einfach alle Vorgänge um uns herum ignoriert werden sollen, vor sich hingelebt, so gut wie möglich und alles andere einfach negiert werden soll - und das soll dann der Erwachte sein ? Vielleicht habe ich mir die falsche Realität erschaffen und sollte dringend daran arbeiten, aber die Welt da draussen strotzt derartig vor Schlechtigkeit, Egoismus und degenerativen Selbstvernichtungsmechanismen, dass ich es bisher nicht geschafft habe, einfach weg zu schauen. Kann schon sein, dass das irgendwann mein Herz bricht, war ich dann zu altruistisch, habe ich die falsche Realität erschaffen (was ja heissen würde dass ich verantwortlich bin für das was da draussen geschieht), oder mich daher zuwenig um meine Familie gekümmert ?

Condemn:Es kommt nicht darauf an, ob man hilft, sondern WIE.

Diese Aussage geht wohl gerade noch unter Aphorismen durch. Also wenn es nicht darauf ankommt, ob man hilft, kann das Wie ja keine Rolle mehr spielen. Also wenn ich NICHT helfe, da es ja unwesentlich ist, OB ich helfe, dürfte das WIE ich NICHT helfe nicht von essenzieller Bedeutung sein, oder ?

Condemn:Um es mal etwas provokanter auszudrücken: Der Entwicklungshelfer, im Kampf gegen Armut an allen Fronten, in Verhandlungen mit den Reichen Staaten der Welt, handelt viel mehr aus dem Ego heraus, als der Erwachte, der es sich zu Hause mit seiner Familie oder alleine gut gehen läßt. Und Zweiterer "tut" so gesehen mehr Gutes und er muss dafür nichts tun. Denn der Unterschied ist, das er nicht die Menschen um sich herum vergißt.

Um Irrtümer von Vornherein auszuschliessen, die Art von Entwicklungshilfe, welche wir landläufig als solche kennen, lehne ich vor allem aus der eigenen Erfahrung in sogenannten Entwicklungsländern ab - geht es meist nur und alleine darum, neue Märkte zu erschliessen und diesen Menschen unsere Kultur, Religion, Lebensweisen aufzuzwingen. In diesem Bezuge gebe ich Dir natürlich recht, mehr als recht, es geht nur um Geld und Macht.
Das betrifft aber den Einzelnen Entwicklungshelfer nicht zwingend, da dieser ohne weiteres und eher aus anderen Motiviationen heraus handelt. Ein schönes Beispiel ist etwa jene Österreichische Ärztin, welche nunmehr ich glaube schon um die 20 Jahre ein Krankenhaus in einer wilden kongolesischen Gegend gegründet und aufgebaut hat und es seither auch führt. Nennen wir es medizinische Entwicklungshilfe, ohne jetzt in diesem Rahmen auf die Problematik der klassischen Medizin einzugehen, sind ihre Motive schlecht ????? Wohl kaum, nicht einmal in irgendeinem Ansatz. Und natürlich kümmert sie sich um die Menschen um sich herum, Tag und Nacht nämlich in schon fast biblischer Aufopferung. Ist die jetzt nicht erwacht, weil sie Ihre Familie in den Einheimischen sieht und sich um diese kümmert und weil es ihr nicht immer so gut geht ??? Oder geht es ihr gerade deshalb gut, weil sie diese intensive Tätigkeit völlig egoistisch als eigene Erfüllung erlebt ? Wieso, auch diese Frage sei mir erlaubt, "vergisst" ein Entwicklungshelfer die Menschen um sich herum ???
Natürlich ist auch und gerade die Familie ein wichtiges Element im Leben oder kann es eben sein, aber ist jemand "erwacht", nur weil er es seiner Familie und sich gut gehen lässt ? Oder trifft das nur auf den "Erwachten" zu, wenn er es sich gut gehen lässt und ein Nicht-Erwachter ist differenziert zu kategorisieren ?


Auch liebe Grüsse,

Ramar
 
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Reisender schrieb:
Meine Sichtweise ist; Nein!
Die Illusion der Trennung der Seele von den hohen Gottwelten geschieht mit der Geburt des EGOS, des Welt-Ichs. Im Allgemeinen zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr.Von nun an identiviziert sich die Seele mit diesem Körper, um zu einer Person zu werden.
Nun sagt die Raebertochter zur Raebermutter nicht mehr,"Raebertochter hatt Hunger", sondern, " I C H habe Hunger. "

Meine Frage! Hat es zw. dem 2. und 3. Lebensjahr nicht einfach "nur" gelernt sein ICH zuerst mit Raeubertochter zu formulieren und dann es in - ICH, mit Worten auszudrücken?
Kann die Geburt des EGOS mit der Fähigkeit zum Ausdruck der Worte gleichgesetzt werden?

Wenn das so wäre wie von dir geschildert, warum kann dann je nach Umstand ein Kind z.B. mit 15 Monaten einen Zornanfall bekommen, wenn ich ihm einen Gegenstand wegnehme? Liegt darin nicht schon der Ausdruck von "ich will das" und "ich will nicht, das man es mir wegnimmt"? Also im Prinzip ein Besitzanspruch damit ausgedrückt wird!
Der Zornanfall einfach die Wortwahl ersetzt!? Die Identifizierung vom ICH ist doch bereits damit gegeben?

Liebe Grüsse
Omrean
 
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