"Die persönlich erschaffene Realität"

Omrean schrieb:
Meine Frage! Hat es zw. dem 2. und 3. Lebensjahr nicht einfach "nur" gelernt sein ICH zuerst mit Raeubertochter zu formulieren und dann es in - ICH, mit Worten auszudrücken?
Kann die Geburt des EGOS mit der Fähigkeit zum Ausdruck der Worte gleichgesetzt werden?

Wenn das so wäre wie von dir geschildert, warum kann dann je nach Umstand ein Kind z.B. mit 15 Monaten einen Zornanfall bekommen, wenn ich ihm einen Gegenstand wegnehme? Liegt darin nicht schon der Ausdruck von "ich will das" und "ich will nicht, das man es mir wegnimmt"? Also im Prinzip ein Besitzanspruch damit ausgedrückt wird!
Der Zornanfall einfach die Wortwahl ersetzt!? Die Identifizierung vom ICH ist doch bereits damit gegeben?

Liebe Grüsse
Omrean
Es ist eine mögliche Sichtweise Omrean, denn sie fällt mit dem max. Erinnerungsvermögen zusammen.
Auch ein Hund wird zornig, wenn Du ihn den Knochen wegnimmst. Ich gehe aber nicht davon aus, daß ein Hund ein Ich-Bewußtsein hat.
 
Werbung:
Ramar,

Arial Narrow ist furchtbar schlecht zu lesen. Könntest du demnächst vielleicht eine andere Schriftart wählen?

Ein schönes Beispiel ist etwa jene Österreichische Ärztin, welche nunmehr ich glaube schon um die 20 Jahre ein Krankenhaus in einer wilden kongolesischen Gegend gegründet und aufgebaut hat und es seither auch führt. Nennen wir es medizinische Entwicklungshilfe, ohne jetzt in diesem Rahmen auf die Problematik der klassischen Medizin einzugehen, sind ihre Motive schlecht ?????
Nein, niemand sagt, dass ihre Motive schlecht sind. Um Wertung geht es nämlich nicht. Und äußerlich/bewusst wird diese Ärztin wohl schon der Meinung sein, dass die Menschen in ihrer Umgebung Hilfe brauchen und nicht sie. Ich glaube trotzdem, dass wahrscheinlich sie Hilfe bräuchte, eine innere Hilfe, die nur sie selbst sich geben könnte.
Ich erkläre das mal aus meiner persönlichen Sicht, denn ich kenne diese Ärztin nicht und möchte nicht über fremde Menschen spekulieren. Ich selber kenne von mir, dass ich, wenn ich mich aufgeopfert habe für andere, wenn ich anderen Menschen geholfen habe (und zwar obwohl ihc dazu eigentlich keine Lust hatte) und dafür Dank bekommen habe, hinterher ein hohles Gefühl blieb. Irgendetwas in mir hatte ein schlechtes Gewissen, denn irgendetwas in mir wusste, dass ich es des Dankes wegen getan hatte, nicht weil ich es wollte. Und dann ging es vielleicht einem anderen Menschen besser - aber ich, tief innen in mir drin merkte ich, dass es mir nicht besser ging. Wenn es mir dagegen innerlich gut geht, dann gebe ich gerne, helfe gerne und es ist kein Opfer. Und dann klingt der Dank auch nicht hohl nach, dann bin ich hinterher nicht noch leerer als vorher.
Entwicklungshelfer... das ist einer der klassischen Helfer-Berufe. Aber auch Arzt, Lehrer, Sozialpädagoge, Altenpfleger etc. sind Helfer-Berufe. In diesen Bereichen ist das burnout-Syndrom besonders weit verbreitet. Und ich glaube, dass der Grund dafür ist, dass diese Menschen sich selbst nicht pflegen, sondern immer nur andere. Und ich glaube, dass der Grund dafür in vielen Fällen eben ist, dass sie gar nicht sehen, dass sie selber Hilfe brauchen würden, Hilfe von sich selbst, sie müssten sich selbst mehr lieben und pflegen.
Dass ihre Motive schlecht sind, behauptet trotzdem niemand.
Um Egoismus geht es im Kern auch nicht. Condemn sagt nicht, man soll egoistisch sein, dann wird alles gut. Aber Selbstlosigkeit hilft auch nicht, die inneren Löcher zu heilen. Vielmehr geht es darum, die Löcher aufzuspüren, und dazu kann einem jede Situation im Leben von Nutzen sein. Und wenn man immer nur das Leid im Außen sieht (Und nein, es gibt nicht nur Leid im Außen. Die Welt ist nicht schlecht. Es gibt auch viel Glück.), dann bdeutet das, dass man eigentlich im Innen viel Leid trägt. Und dann macht es Sinn, dieses innere Leid zu betrachten und sich selbst zu versorgen.
Das wird aber manchmal als Egoismus verstanden und als "schlecht" bewertet, im Gegensatz zur Selbstaufoperung, die als gut verstanden wird. Gegen diese Bewertung richtet sich Condemns Kritik. Lies doch dazu mal Post 106.
(Sorry, Condemn, wenn ich hier für dich spreche. Korrigier mich bitte, wenn ich was falsches geschrieben habe?)


Condemn,

es gibt da eine Stelle, an der ich hängen bleibe... du schreibst, letztlich ist alles immer auf Angst zurückzuführen. Jede Wut, Hass etc. etc. Angst, wenn ich dich richtig verstanden habe, vor Trennung vom Ganzen, von der Liebe. Da habe ich einerseits die Frage, ob wir denn dann im Kern alle die gleichen Löcher haben? Aber woher kommen dann die verschiedenen Ausdrucksformen, die unterschiedlichen Umgangsformen damit? Der eine ist eher aggressiv, der andere zieht sich in sich selbst zurück, wieder ein anderer ist total selbstlos... Woher kommen diese unterschiedlichen Ausdrucksformen?
Meine Vermutung ist, wir erlernen in frühster Kindheit den Umgang mit den Löchern, entweder wir tun es unseren Eltern und/oder Geschwistern nach, oder wir erfinden eine Komplementär-Reaktion (z.B. den Kopf einziehen, wenn der Vater schreit). Das ist meine Arbeitshypothese. Bleibt die Frage, warum schon neugeborene Kinder ihren eigenen Charakter haben [die Frage stammt von Omrean, danke ;)].

Und dann: Ist wirklich alles auf Angst zurückführbar? Ist auch frühkindliche Wut auf Angst zurückführbar? Erfordert nicht jedes Verdecken/Verstecken eines Angst-Loches durch ein anderes Gefühl Bewusstsein, Ich-Bewusstsein? Hat denn das kleine, das ganz kleine Kind, z.B. das 15monatige, das Omrean als Beispiel anführte, ist das denn schon so bewusst, dass es Wut (Angriff) als Schutz vor der eigenen Angst anwendet?

Oder das Hunde-Beispiel... nein, es geht mir nicht um Tiere, eigentlich. Aber ein Hund wird doch auch wütend. Glaubst du denn, seine Wut geht auch auf Angst zurück, auf ein Loch?

Ich bin mir nicht sicher, ob Wut auch auf Angst zurückgeht. Eifersucht - ja, sicher: Die Angst nicht mehr geliebt zu werden. etc. etc. Aber Wut? Was meinst du dazu?

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Sansara schrieb:
Öhm...

Wir haben aber nunmal einen Körper, der sterben wird und häufig krank ist.
Wir leben nun mal als Menschen auf dieser Erde zusammen mit Viren, Bakterien, Krieg, Armut, Reichtum. In einer Welt voller Polaritäten, in der auch Zeit einfach ein Fakt ist.
Letztendlich sind auch die Körper von Jesus und Buddha gestorben. Denn wir sind in dieser materiellen Welt bestimmten physikalischen und biologischen Gesetzen unterworfen, dagegen können wir nicht angehen.
Wir können nur versuchen, diese Polaritäten zu überwinden.
Dann leiden wir nicht mehr unter Krankheiten, aber krank werden wir immer noch...
LG von Sansara

Hallo Sansara!

Das ist eben Deine Realität, die Du mit Deinen Gedanken erschaffst.

In meiner Realität ist es anders. Ich sehe das irdische Leben als ein Aufent-
halt, der auch einmal endet. Warum auch nicht? Es gibt SOOOO viele anderen
Planeten, Universen und Dimensionen, die man besuchen könnte.
Aber warum sollte der Aufenthalt durch eine Krankheit beendet werden? Das
gibt doch keinen Sinn. Das ist NUR im Denken der Menschen verankert: Sie
glauben, dass es SO sein muss und wissen nicht, dass sie durch solche ständigen massenhaften Gedanken eben eine Realität erzeugen, wo es immer Krankheiten geben muss.

Manche Yogis verlassen bewusst ihren Körper, wenn für sie Zeit gekommen
ist weiterzugehen. Manche Menschen sterben ohne krank zu sein: Es wird
dann gesagt, dass ihr Herz aufgehört hat zu schlagen.

Die Viren und Bakterien sind IMMER da, doch sind wir nicht IMMER krank.
Manche Menschen können sehr lange leben, obwohl sie ganz arm sind.

Jedenfalls wenn man ganz bewusst lebt, dass man seinen Körper für Krankheiten nicht benutzen möchte, funktioniert es. Probier es aus.

Jeder wird bestimmt einmal diesen Planeten verlassen (sterben?), aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass er einen kranken, geschwächten, durch
falsche Lebensweise misshandelten Körper in Agonie verlassen muss. :D
Er könnte auch seinen voll funktionsfähigen Körper verlassen, weil die Zeit seines Aufenthalts abgelaufen ist.

Aber jeder soll denken, was er will und so seine Realität schaffen. ;)

Alles Gute :)
P.
 
Raeubertochter schrieb:
Nein, niemand sagt, dass ihre Motive schlecht sind. Um Wertung geht es nämlich nicht. Und äußerlich/bewusst wird diese Ärztin wohl schon der Meinung sein, dass die Menschen in ihrer Umgebung Hilfe brauchen und nicht sie. Ich glaube trotzdem, dass wahrscheinlich sie Hilfe bräuchte, eine innere Hilfe, die nur sie selbst sich geben könnte.
Sofern wir jetzt nicht davon ausgehen, dass die Ärztin dies alles nur aus rein egoistisch-altruistischen Motiven macht (was immer das sein soll) fehlt mir bei Deiner Erklärung woher Du wissen willst, dass diese Ärztin oder wer auch immer nur äusserlich/bewusst der Meinung ist, dass die Leute dort Hilfe benötigen ? Und woraus schliesst Du oder warum glaubst Du, dass sie eine innere Hilfe brauchen würde ??? Ich will weder sarkastisch noch ironisch erscheinen aber woraus schliesst Du das oder ist es zwingend so, dass alle die aus welcher Motivation auch immer helfen, einfach grundlegend ein Problem haben müssen, da diese ansonsten nicht helfen würden ???
Raeubertochter schrieb:
Ich selber kenne von mir, dass ich, wenn ich mich aufgeopfert habe für andere, wenn ich anderen Menschen geholfen habe (und zwar obwohl ihc dazu eigentlich keine Lust hatte) und dafür Dank bekommen habe, hinterher ein hohles Gefühl blieb. Irgendetwas in mir hatte ein schlechtes Gewissen, denn irgendetwas in mir wusste, dass ich es des Dankes wegen getan hatte, nicht weil ich es wollte. Und dann ging es vielleicht einem anderen Menschen besser - aber ich, tief innen in mir drin merkte ich, dass es mir nicht besser ging. Wenn es mir dagegen innerlich gut geht, dann gebe ich gerne, helfe gerne und es ist kein Opfer. Und dann klingt der Dank auch nicht hohl nach, dann bin ich hinterher nicht noch leerer als vorher.
Gut, da spricht nichts dagegen, ist aber rein Deine subjektive Empfindung/Erfahrung. Das heisst ja nicht, dass eine andere Person die gleichen Erfahrungen machen muss oder auch nur ähnliche Empfindungen hat. Auf die Ärzting umgelegt: Glaubst Du jetzt daher aufgrund Deiner Erfahrungen, dass diese seit Jahrzehnten ein schlechtes Gewissen mit sich herumträgt, weil sie befürchtet, sie hilft als Ärztin nur um sich selbst zu befriedigen. Und wenn das so wäre, was wäre dann - wäre nicht sogar dann das Ergebnis besser als wenn sie sich nur vor das TV-Gerät liegt oder in die Disco geht oder was auch immer.
Raeubertochter schrieb:
Entwicklungshelfer... das ist einer der klassischen Helfer-Berufe. Aber auch Arzt, Lehrer, Sozialpädagoge, Altenpfleger etc. sind Helfer-Berufe. In diesen Bereichen ist das burnout-Syndrom besonders weit verbreitet. Und ich glaube, dass der Grund dafür ist, dass diese Menschen sich selbst nicht pflegen, sondern immer nur andere. Und ich glaube, dass der Grund dafür in vielen Fällen eben ist, dass sie gar nicht sehen, dass sie selber Hilfe brauchen würden, Hilfe von sich selbst, sie müssten sich selbst mehr lieben und pflegen.
Das mag schon sein, dass ein Helfer genauso wie alle anderen oft selber Hilfe benötigt und ich will und kann gar nicht widerlegen, dass das Burnout-Syndrom in diesen Berufsgruppen vielleicht vermehrt vorkommt - allerdings sicher nicht nur bei den "Helferberufen" sondern z.B. auch im gehobenen Management - und die helfen nun wohl gar niemandem ausser sich selbst. Gut, kann schon sein, dass der Grund für das "ausbrennen" unter anderem auch daran liegt, dass aufgrund der dem Menschen und anderen Säugetieren eigenen beschränkten Leistungsfähigkeit ein Überschreiten dieser Grenzen zu einer Wirkung führen mag - das dürfte aber weniger mit Berufsgruppen oder Eigenliebe zu tun haben als mit Einsatzwillen und fehlender Erkenntnis über die eigenen Grenzen - was immer auch der zugegebermassen verschiedene Auslöser für diese Selbstüberschätzung sein mag.
Raeubertochter schrieb:
Dass ihre Motive schlecht sind, behauptet trotzdem niemand.
Was schlecht und gut ist und ob es das überhaupt gibt und ob nicht das eine aufgrund der Polarität das andere voraussetzt und ob dies zu objektivieren ist oder gar nur ein uns eigenes subjektives Empfinden ist, möglicherweise auch gar nicht existent, sondern nur in unserer selbst produzierten Realität gegenwärtig ? Zuerst müssten wir uns einigen, welchen Sinn wir Worten zuordnen, um imstande zu sein annähernd die gleiche Sprache zu sprechen und schreiben und vor allem gegenseitig zu verstehen.....
Raeubertochter schrieb:
Um Egoismus geht es im Kern auch nicht. Condemn sagt nicht, man soll egoistisch sein, dann wird alles gut. Aber Selbstlosigkeit hilft auch nicht, die inneren Löcher zu heilen. Vielmehr geht es darum, die Löcher aufzuspüren, und dazu kann einem jede Situation im Leben von Nutzen sein.
Condemn sagt klar und eindeutig und ohne Zweifel: "Es geht allen am besten, wenn jeder selbst erst einmal darauf achtet das es IHM/IHR gut geht." Auch wenn ich diesen Satz nicht alleine für sich stelle ist er aus meiner Sicht nicht mehr und nicht weniger als ein Aufruf zum reinen Egoismus. Vielleicht da ich genau gegenteiliger Meinung bin, stört mich diese Aussage so enorm: Wenn nämlich jeder darauf achten würde, dass es dem anderen gut geht, ja dann würde es uns allen gut gehen und vielleicht würden dann viele Defizite, welche ihr hier Löcher nennt, gar nicht entstehen (können). Abgesehen einmal davon, dass das Entstehen der "Löcher" ja ebensowenig wie das Erkennen oder "Heilen/Füllen" derselben nur schlicht und einfach auf egoistisch oder altruistisch sein zurückzuführen ist. Ein bisschen komplexer dürfte unser Dasein schon sein....
Raeubertochter schrieb:
Und wenn man immer nur das Leid im Außen sieht (Und nein, es gibt nicht nur Leid im Außen. Die Welt ist nicht schlecht. Es gibt auch viel Glück.), dann bdeutet das, dass man eigentlich im Innen viel Leid trägt. Und dann macht es Sinn, dieses innere Leid zu betrachten und sich selbst zu versorgen.
Das wird aber manchmal als Egoismus verstanden und als "schlecht" bewertet, im Gegensatz zur Selbstaufoperung, die als gut verstanden wird. Gegen diese Bewertung richtet sich Condemns Kritik.
Entschuldige bitte, aber das ist jetzt 'verquer'. Zu helfen und die Not anderer zu sehen, erkennen und etwas dagegen zu unternehmen zu versuchen heisst ja nicht, das (eigene) innere Leid nicht zu erkennen - es hat schlichtweg nicht einmal zwingend miteinander etwas zu tun. Entsetzlich sind für mich aber jene armseligen Figuren, welche die Augen verschliessen, nach aussen und so schön verinnerlicht den eigenen Schmerz pflegen.....
Die Aussage, "dass die Welt nicht schlecht ist, da es auch viel Glück gibt" schmerzt mich allerdings enorm. Nur da für manche manchmal etwas Glück vorhanden sein mag, hat das wohl nicht die geringste Auswirkung auf die Welt. Wobei wir auch hier zuerst definieren müssten, was wir mit den Worten meinen. Wenn Du die Welt als solches meinst, die ist fürwahr nicht schlecht, wenn Du damit aber wie der Volksmund die Menschheit meinst, kann ich Dir nicht, nie und nimmer, folgen. (Beweis vorbehalten :) )

Reisender schrieb:
Auch ein Hund wird zornig, wenn Du ihn den Knochen wegnimmst. Ich gehe aber nicht davon aus, daß ein Hund ein Ich-Bewußtsein hat.
Nehmen wir einmal an, ein Hund ist des Zornes fähig, dann ist dies eine zumindest aus dem Unterbewusstsein stammende Gemütsregung, welche ich aber eigentlich eher einem Bewusstsein zuordnen würde. Wenn der Hund also zornig wird, warum auch immer, setzt dies ein Bewusstsein voraus und daher ist der Schluss wohl zulässig, dass ein Bewusstsein wohl auch ein ICH-Bewusstsein bedingt. Es ist also paradox, von einem zornigen Hund zu sprechen und ihm im gleichen Satz das Ich-Bewusstsein abzusprechen.
Würde das so sehen, dass wir in unserer Einfalt noch nicht soweit sind, überhaupt beurteilen zu können, wie es in einem Tier aussieht und wie es um das Bewusstsein von Tieren bestellt ist. Sicher wissen wir das ja nur vom Delphin (ich weiss schon, eigentlich neu Delfin, ich weigere mich aber), dessen Bewusstsein und Ich-Bewusstsein schon lange nachgewiesen ist.
 
ich möchte aus deinem Text einen Auszug herausgreifen, denn ich glaube, dass er den Knackpunkt verdeutlicht:
Das mag schon sein, dass ein Helfer genauso wie alle anderen oft selber Hilfe benötigt und ich will und kann gar nicht widerlegen, dass das Burnout-Syndrom in diesen Berufsgruppen vielleicht vermehrt vorkommt - allerdings sicher nicht nur bei den "Helferberufen" sondern z.B. auch im gehobenen Management - und die helfen nun wohl gar niemandem ausser sich selbst.
Ich sehe das völlig anders. Der Manager hilft sich nicht selbst. Würde er sich selbst helfen, dann würde er nie beim burnout ankommen. Er arbeitet und arbeitet und arbeitet, um sich nicht um sein Inneres kümmern zu müssen, um sich also nicht zu helfen, so wie ich helfen verstehe. Das permanente Arbeiten ebenso wie das Anhäufen von Besitztümern sind - das ist meine feste Überzeugung - immer Versuche, innere Löcher zu verdecken.
Zufrieden oder gar glücklich sind übrigens beide nicht: Weder Entwicklungshelfer noch Manager - behaupte ich.

Ich versuche es nun noch einmal zu verdeutlichen: Egoismus und Selbstlosigkeit sind keine Begriffe, die für mich in diesem Kontext einen Sinn ergeben. Weder Condemn noch ich haben sie auch eingeführt, sondern darauf reagiert. Es geht darum, sein eigenes Inneres zu erkennen und glücklich zu werden.
Sowohl Egoismus im materiellen Sinne (alles für sich haben wollen) als auch Selbstlosigkeit führen nicht zu diesem Ziel, weil beide nicht das eigentliche Problem, das innere "Loch" betreffen. Beide sind nur Ersatz.

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Raeubertochter schrieb:
ich möchte aus deinem Text einen Auszug herausgreifen, denn ich glaube, dass er den Knackpunkt verdeutlicht: Ich sehe das völlig anders. Der Manager hilft sich nicht selbst. Würde er sich selbst helfen, dann würde er nie beim burnout ankommen. Er arbeitet und arbeitet und arbeitet, um sich nicht um sein Inneres kümmern zu müssen, um sich also nicht zu helfen, so wie ich helfen verstehe. Das permanente Arbeiten ebenso wie das Anhäufen von Besitztümern sind - das ist meine feste Überzeugung - immer Versuche, innere Löcher zu verdecken.
Zufrieden oder gar glücklich sind übrigens beide nicht: Weder Entwicklungshelfer noch Manager - behaupte ich.
Ist Dein Rezept nicht ein wenig sehr einfach: Was immer jeder auch macht aus welchem(r) Grunde, Zwang oder Motivation heraus - es bleibt das gleiche Ergebnis: Er kümmert sich nicht oder zuwenig um sein Inneres und stopft seine vielleicht ja nur imaginären Löcher nicht. Und zudem sind die einfach weder glücklich noch zufrieden, basta. Wäre es hier nicht vielleicht gar nicht schlecht zu begründen, ich meine schlüssig und nachvollziehbar zu erklären, warum die um alles in der Welt nie und nimmer glücklich werden. (apropos burnout - schliesst das Syndrom glücklichsein aus ??????) Nur in einem kann ich Dir etwas ironisch recht geben: Manche arbeiten tatsächlich zuviel, um Löcher zu stopfen (oder Mäuler) und dass die nicht glücklich sind, glaube ich Dir sogar, aber diese Löcher sind nur in der Geldtasche und nicht psychologisch oder esoterisch zu verstehen.
Raeubertochter schrieb:
Es geht darum, sein eigenes Inneres zu erkennen und glücklich zu werden.
Sowohl Egoismus im materiellen Sinne (alles für sich haben wollen) als auch Selbstlosigkeit führen nicht zu diesem Ziel, weil beide nicht das eigentliche Problem, das innere "Loch" betreffen. Beide sind nur Ersatz.

Sein eigenes Inneres zu erkennen ist so eine Sache und immer eine sehr subjektive Angelegenheit - für manche mag das auch von grosser Bedeutung sein. Aber warum geht es eigentlich darum, glücklich zu werden? Wo steht das und wer sagt das und warum soll das so sein ? Das mag vielleicht Deine Realität sein und dagegen ist nichts einzuwenden, aber mit welchem Recht nimmst Du an, dass es darum geht - für wen ? Ist "GLÜCKLICHSEIN" der lange gesuchte und auch meinerseits bisher auch nicht gefundene Sinn des Lebens ? Wieso sind Egoismus und Altruismus nur Ersatz für das Loch oder abgekürzt Ersatz fürs Nicht-Glücklichsein ?


L.G.
Ramar
 
Hallo zusammen!

Ich bin im Moment nicht zu Hause und kann deshalb nicht so oft/lange ins Netz, deshalb kann ich jetzt auch nicht auf alle antworten die etwas zu von mir geschriebenem "gesagt" haben.
Antworte vielleicht morgen ausführlicher. Dieses Egoismus-Ding ist meiner Meinung nach sowieso ein Thema das so individuell ist, das man fast gar nicht drüber sprechen braucht, ausserdem ist es stark negativ besetzt und man wird leicht falsch verstanden. Aber wirklich: Ich denke man sollte sich auch mal über dieses Thema Gedanken machen warum es überhaupt so ein "Verbrechen" ist es sich selbst auch durchaus gut gehen zu lassen. Wenn man meine Aussage im Zusammenhang sieht mit "Ich erschaffe meine Realität" wird vielleicht klarer was ich meine und dass das nicht ganz falsch ist. Man sollte sich da etwas freier machen von der großen bösen, egoistischen Welt die man in den Nachrichten sieht und sich wirklich die vor Augen halten, die man täglich erlebt. Das menschliche Miteinander. Das Denken in großen Dimensionen ist irgendwie stark beliebt weil daraus nichts folgen muss. Das ist es leicht unglaublich mitfühlend zu sein und Egoismus der Wirtschaftsbosse anzuprangern, nur bin ich nicht davon überzeugt, das es denen z.B. gut geht. Schaut man sich an, wie man täglich mit den Menschen um einen herum umgeht, je nachdem wie es einem selbst geht, wird man vielleicht feststellen, dass da ein deutlicher Zusammenhang besteht auch in dem was man zurückbekommt. Wenn man wirklich mit gutem Gefühl das macht was einem gut tut, wird man damit nur Gutes schaffen. Wie gesagt... Auf das Thema bezogen macht es Sinn. Muss schon wieder aufhören.

Viele Grüße,
C.
 
Ramar,

jein - das Rezept ist einerseits einfach, insofern als es sagt: Schaut nach innen, und zwar alle. Beschuldigt nicht die Umstände, das schlechte Wetter, das System und die schlechte Kindheit - richtet eure Aufmerksamkeit auf das, was ihr verändern könnt, euch selbst.
Aber es ist insofern nicht einfach, als sich selbst erkennen, Blockaden lösen, sich selbst annehmen und sein Inneres finden schwierige Prozesse sind - meiner Erfahrung nach ist ncihts so schwierig wie loslassen und vertrauen.

:) Warum Glücklichsein das Ziel ist? Nun, es ist meins. Und es ist auch das einzige, was ich als Allgemeinziel für die Menschheit logisch erkennen kann. Wenn du nicht glücklich sein möchtest - das sei dir unbenommen.

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Raeubertochter schrieb:
jein - das Rezept ist einerseits einfach, insofern als es sagt: Schaut nach innen, und zwar alle. Beschuldigt nicht die Umstände, das schlechte Wetter, das System und die schlechte Kindheit - richtet eure Aufmerksamkeit auf das, was ihr verändern könnt, euch selbst.
Aber es ist insofern nicht einfach, als sich selbst erkennen, Blockaden lösen, sich selbst annehmen und sein Inneres finden schwierige Prozesse sind - meiner Erfahrung nach ist ncihts so schwierig wie loslassen und vertrauen.
Hatte den Eindruck, es handelt sich hier um ein Diskussionsforum, das heisst, dass Themen diskutiert werden (Diskussion: lateinisch- Erörterung; Meinungsaustausch), stelle aber immer mehr fest, dass es sich zumindest was so manche Teilnehmer betrifft eher um ein Präsentationsforum (präsentieren:lateinisch-Vorstellung, Vorlegung, Darstellung) handelt.
Auch Du gehst gar nicht auf meine Argumente ein, sondern versucht schlichtweg einfach Dein Weltbild auf's Auge zu drücken und verteilst auch noch Rezepte, wie man das Leben zu sehen hat. Ich will damit nicht einmal sagen, dass Du falsch liegst, es gibt viele Realitäten und warum soll Deine nicht richtig sein - zumindest für Dich im Hier und Jetzt. Natürlich hast Du recht, dass jeder für sich selbst verantwortlich zeichnet und nicht (nur) nach aussen schauen soll, aber wie kommt es, dass Du Dein persönliches Entwicklungsstadium auf andere projizierst ?

Raeubertochter schrieb:
Warum Glücklichsein das Ziel ist? Nun, es ist meins. Und es ist auch das einzige, was ich als Allgemeinziel für die Menschheit logisch erkennen kann. Wenn du nicht glücklich sein möchtest - das sei dir unbenommen.
Wie auch hier, woher nimmst Du auch nur den Ansatz der Erkenntnis, ich hätte mit glücklichsein nichts am Hut. Wenn dies Dein Hauptziel ist, mag es Dir unbenommen sein, es derzeit in Deiner Phase als solches zu sehen. Nunmehr daraus aber auf das Hauptziel der Menschheit zu schliessen, halte ich für mehr als gewagt. Meines ist es nicht und auch wenn Du sicher das, was ihr hier Löcher nennt ortest, meine Ziele finde ich etwa eher darin, dass es meiner Familie gut geht, sich meine Kinder frei und frei denkend entwickeln können oder dass ich einen kleinen Teil meiner Erfahrungen an meine Familie, Freunde, andere Menschen weitergeben kann und nicht zuletzt dass ich versuche, mein Bewusstsein, mein Selbst zu entwickeln. Ob ich dabei nach Glück strebe oder glücklich bin ? Eigentlich frage ich mich das gar nicht aber es kann schon sein, dass es glücklich macht, kleine Teilziele erreicht zu haben oder zu glauben dass dem so ist.
Sagen wir es so, als Allgemeinziel der Menschheit kann ich Glück nicht orten - dazu sind alleine schon die Realitäten viel zu verschieden. Oder glaubst Du dass eine Mutter in der Sahelzone nach Glück strebt oder vielmehr Tag für Tag alleine danach, genug Nahrung zusammenzukratzen, um ihre Kinder und sich selbst dem Hungertod zu entreissen. Gut, vielleicht ist sie glücklich, wenn es ihr wieder einmal ausnahmsweise gelungen ist und dadurch das Leid ein paar Stunden prolongiert wurde.
Und noch eines - wir leben in einem Universum der Polarität.
(Polarität: das Verhältnis zweier entgegengesetzter, aufeinander angewiesener, in Wechselwirkung miteinander stehender Kräfte oder Wesen) Glück kann ohne Unglück gar nicht existieren, genausowenig wie kalt ohne warm, hell ohne dunkel, positive ohne negative Elektrizität, das Männliche ohne das Weibliche. Heisst dann nicht nach Glück streben auch gleichzeitig Unglück in Kauf nehmen, verursachen - produzieren. Könnte es nicht so sein, dass intensives nach Glück streben auch intensiv Unglück verursacht ? (Ich weiss schon, dass diese These auch heissen würde, dass intensive Liebe den Gegensatz Hass verursacht ohne den diese nach der Politaritätsregel nicht existieren kann) Zumindest dürfte es aber so sein, dass ohne Unglück Glück gar nicht zu erkennen wäre.

Ich glaube nicht, dass es um solche Ziele im Leben geht oder gehen soll, eher um die Entwicklung des Bewusstseins und dem Erreichen einer Art Ruhe und Gleichgültigkeit den primitiven Regungen des menschlichen Seins gegenüber.

L.G.
Ramar
 
Werbung:
Condemn schrieb:
Dieses Egoismus-Ding ist meiner Meinung nach sowieso ein Thema das so individuell ist, das man fast gar nicht drüber sprechen braucht, ausserdem ist es stark negativ besetzt und man wird leicht falsch verstanden. Aber wirklich: Ich denke man sollte sich auch mal über dieses Thema Gedanken machen warum es überhaupt so ein "Verbrechen" ist es sich selbst auch durchaus gut gehen zu lassen. Wenn man meine Aussage im Zusammenhang sieht mit "Ich erschaffe meine Realität" wird vielleicht klarer was ich meine und dass das nicht ganz falsch ist. Man sollte sich da etwas freier machen von der großen bösen, egoistischen Welt die man in den Nachrichten sieht und sich wirklich die vor Augen halten, die man täglich erlebt. Das menschliche Miteinander. Das Denken in großen Dimensionen ist irgendwie stark beliebt weil daraus nichts folgen muss. Das ist es leicht unglaublich mitfühlend zu sein und Egoismus der Wirtschaftsbosse anzuprangern, nur bin ich nicht davon überzeugt, das es denen z.B. gut geht. Schaut man sich an, wie man täglich mit den Menschen um einen herum umgeht, je nachdem wie es einem selbst geht, wird man vielleicht feststellen, dass da ein deutlicher Zusammenhang besteht auch in dem was man zurückbekommt. Wenn man wirklich mit gutem Gefühl das macht was einem gut tut, wird man damit nur Gutes schaffen. Wie gesagt... Auf das Thema bezogen macht es Sinn. Muss schon wieder aufhören.

Es mag paradox klingen, aber was Du schreibst macht ebenso viel Sinn wie keinen. Ich beginne allerdings etwas besser zu verstehen, was Du meinst und hoffe auf eine detaillierte Diskussion hinsichlich meiner Einwände.
Natürlich besteht ein deutlicher Zusammenhang in zwischenmenschlichen Beziehungen, je nachdem wie ich mich den anderen gegenüber benehme. Aber benehme ich mich anderen gegenüber besser und bekomme daher besseres zurück, wenn ich mich zuallererst darum kümmere, dass es mir gut geht ? Wenn ich in extremis gehe sagst Du ja klar und deutlich, wenn jemand etwas macht, was ihm gut tut, schafft er nur GUTES. Das heisst also, wenn ein Sadist einen anderen Menschen quält, ist das eine gute Tat, da er sich ja absolut und zweifelsfrei etwas GUTES tut. Unter diesem Aspekt gäbe es ja beinahe nur gute Taten auf unserer Welt - vieleicht ist dies auch nur einer jener Wege, einfach die Augen zu verschliessen, vor all dem was um uns herum geschieht.


L.G.

Ramar
 
Zurück
Oben