"Die persönlich erschaffene Realität"

Ramar,

Aber während Du in Deinen ersten Zeilen absolut lobenswert versprichst, einen zentralen Widerspruch zu finden, resp. herauszuarbeiten, verpufft dieser Wille im Laufe des Textes ohne wahr zu werden. Oder kommt da noch etwas ?
S. Post #115, 121 und 122.

Der Satz übrigens "Es geht allen am besten, wenn jeder selbst erst einmal darauf achtet das es IHM/IHR gut geht." stammt nicht von mir - ich hätte ihn auch nicht so formuliert.

Ja, das würde ich für eine konstruktiv zu diskutierende Frage halten - können Menschen wirklich nach Innen blicken... ich weiß nicht genau, denn ich kenne deinen Sadisten ja nicht, kenne sein Inneres nicht. Andererseits... warum sollte er es nicht können?
Wenn er also in seinem Zustand darauf achtet, dass es vorerst ihm gut geht, dann geht es ihm gut weil er andere quält.
Eben genau darüber bin ich mir aber nicht sicher. Denn ich glaube, dass es ihm nicht wirklich gut geht, wenn er quält. nur vielleicht ein bisschen wengier schlecht. Aber wie gesagt, ich kenne ihn ja nicht.

Oder glaubst Du, dass ein Alkoholiker sich darüber freut, wenn Du ihm seine Droge entziehst ?
Ramar... ich weiß nicht... liest du, was ich schreibe? Ich will dem Alkoholiker nicht den Alkohol entziehen... das hätte überhaupt keinen Zweck!

Hihi... du kennst mein Weltbild? Würdest du es mir bei Gelgenheit mal erklären?

Ich habe nicht gesagt "ich bin zum diskutieren bereit". Ich hab gesagt, ich bin dazu bereit, konstruktiv dieses Weltbild auszulechten und darauf zu überprüfen, ob ich es annehmen will oder nicht.

Die Wahrheit... du hattest oben geschrieben,
Wenn wir hier nicht in Richtung Wahrheitsfindung zu argumentieren und diskutieren versuchen, erübrigt sich natürlich jedes Wort.
Ich hatte daraus geschlossen, es ginge dir um die Findung von Wahrheit.
Dazu habe ich geschrieben, Wahrheit ist aber nur innerhalb eines Systems beweisbar (ich habe nicht geschrieben: Wahrheit ist nur innerhalb eines Systems findbar... ) und damit begründet, dass ich mich aus "Wahrheits"-Diskussionen heraushalten möchte. Ich halte sie für irrelevant.

Ramar, verrätst du mir, worüber du eigentlich diskutieren möchtest?

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
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Condemn schrieb:
Das Mißverständnis liegt meiner Meinung nach darin, das man von aussen oft sagt: Der läßt es sich ja gut gehen. Der ist egoistisch etc.
Da müssten wir uns zuerst einigen, was diese Aussage heisst: Heisst das nun, dass JEMAND egoistisch ist oder heisst das, dass andere sagen dass DIESER egoistisch ist - ein wohl unter Umständen elementarer Unterschied.
Das eine hat mit einer Einstellung, Lebensweise Charaktereigenschaft zu tun und das andere lediglich mit der Einschätzung/Beurteilung durch Dritte.
Condemn schrieb:
Und ich meine, das man es sich WIRKLICH gut gehen läßt, Verantwortung übernimmt, sich anschaut was man will, sich selbst annimmt wie man ist, sich anschaut was einen vielleicht unglücklich macht usw. Wie Raeubertochter schon sagte, das JEDER erst mal nach innen schaut.
Also gut, JEDER schaut mal nach innen ! Was aber ist, wenn jemand 17 Leben braucht, bis ihm das gelingt - soll er nun diese 17 Leben warten, bis er auch mal nach aussen schauen darf, wobei ihn aber das AUSSEN nicht unwesentlich beeinflusst, manchmal vielleicht sogar mehr als das INNEN !?
Alleine dieses Thema belegt ja schon eindrücklich, dass es nicht jedem gelingt und wenn er noch so viele Verrenkungen versucht.
Condemn schrieb:
Denn alle Beispiele, die man so bringen kann, wenn man mich falsch verstanden hat was ich sagen will (klar ich habe das etwas provokant formuliert und dann ist das verständlich) und das eher selbstsüchtig verstanden hat, also auf Kosten anderer gut gehen lassen, sind Beispiele für Menschen die versuchen gegen ihren Schmerz anzukämpfen.
???
Condemn schrieb:
Der Unterschied, ob jemand auf Kosten anderer versucht was auch immer zu bekommen, und am Ende ist es eben Liebe und Ansehen, ist gar nicht so groß, zu der Mutter die für alle selbstlos schuftet, sich nichts mehr wünscht als von ihrem Mann mal ein danke zu bekommen und echte Anerkennung, also insgesamt gewürdigt zu bekommen was sie tut, denn sie tut es ja "FÜR ANDERE".
Alles was wir bekommen, bekommen wir aus dieser Sichtweise von ANDEREN, ob wir nach INNEN schauen (können) oder auch nicht. Jedenfalls kann ich noch solange nachdenken und es fällt mir nichts ein, was ich nicht von anderen bekomme, sieht man von dem ab, was ich gebe, aber da brauche ich auch zuerst jemanden, welchem ich es geben kann. Ob die von Dir erwähnte Mutter nun selbstlos oder selbstsüchtig schuftet, kann ich nicht beurteilen und verstehe den Zusammenhang mit der Diskussion nicht ganz und noch weniger bei der Begründung, dass diese selbstlos oder nicht selbstlose Mutter sich nach einem Danke und einer Anerkennung sehnen mag, oder auch nicht. Ich bin keine Mutter aber Vater und wenn ich für meine Familie schufte mache ich das nicht aufgrund irgendeiner Erwartung einer Gegenleistung oder Würdigung, aber vielleicht habe ich da zuwenig in mein INNERES gehorcht ?
Condemn schrieb:
Allen gemeinsam ist, auch den Egoisten/Selbstsüchtigen ist, das sie sich in gewisser Weise vergessen. Sie tun es für sich, aber vollkommen konzentriert auf das Aussen, so das weder bei den SelbstLOSEN wie bei den Selbstsüchtigen etwas ankommt. Denn sie sind in gewisser Weise beide "selbstlos" in der Weise, das sie sich vor sich selbst verstecken.
Auf wen ist das bezogen ? Soll das verallgemeinernd heissen, dass schlichtweg alle Menschen einfach auf das Aussen konzentriert sind und darob das INNEN vernachlässigen und alle sich vor sich selbst verstecken ??
Auch wenn das auf viele zutreffen mag, Generalismen können nie richtig sein. Jeder von uns ist ein einzigartiges Individuum und alleine schon deshalb kann ein über den Kamm scheren nie stimmen. Und wir sollten vielleicht nicht die durch jenes System, in welchem wir leben (müssen) verursachten Zwänge (von aussen), also den mehr oder weniger starken "Lebenskampf" nicht völlig ausser acht lassen. Auch wenn wir hier über die persönlich erschaffene Realität in allen im Bezug stehenden Facetten zu diskutieren versuchen, ist es ja dennoch nicht gerade so, dass mit ein paar Gedanken die gebratenen Tauben ins Maul fliegen, sondern tagtäglich, wie einst bei den Neantertalern von uns Leistung(en) gefordert sind, welche das (materielle) Überleben garantieren oder sichern. Ausgenommen vielleicht eine Handvoll Yogis, welche von Gläubigen erhalten werden oder jenen wenigen, welche mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel geboren wurden.....

Condemn schrieb:
Und wenn man jetzt meiner Definition nach sagt, sie sollten erst einmal darauf schauen das sie glücklich bzw. zufrieden werde/sind, dann wäre in der Tat der erste Schritt sich anzunehmen wie man ist. Das betrifft auch diejenigen, die in den Augen der Allgemeinheit hochgradig unmoralisch sind. Wie gesagt, ich sage nicht: Ich oder Ihr müsst sie annehmen, man darf sie abscheulich finden, aber sie selbst müssen sich annehmen. Man könnte das jetzt falsch verstehen und denken, dann würde der Sadist sagen: Es ist super was ich mache und ich mache es weiter. Er muss zwar wirklich dahinter kommen, das er Schuld ablegt und sich frei macht, nur wird er, sollte tatsächlich Annahme stattfinden ganz anders handeln und die verzweifelten Versuche inneren Schmerz im Aussen zu lindern/betäuben/auszuleben werden schwinden und nicht mehr nötig sein.
Was heisst das sich annehmen, wie man ist? Heisst das Stagnation - so bin ich und so bleibe ich ? So müsste ich das ablehnen, da jeder Entwicklung zumindest hinderlich - auch wenn das viele so praktizieren. Wenn Du meinst, dass ich erkenne, wer ich bin, wie ich bin, was ich bin, kann das vielelicht zur einen oder anderen Erkenntnis führen und steht einer Entwicklung nicht oder weniger im Wege. Warum aber ausgerechnet der Sadist, wenn er sich annimmt, zur Erkenntnis gelangen soll, dass sein Handeln falsch ist und sich ändert, verstehe ich überhaupt nicht mehr. Warum soll er sich von etwas befreien, was ihm laufenden Lustgewinn beschert ? Das ist doch nicht so, dass er Schmerz verspürt und den durch das Quälen anderer überdeckt - nein - ein Sadist empfindet Lust am Quälen und kann die Ursache für sein Verhalten selbst ebenso nicht erkennen, wie es den meisten von uns in vielen Bereichen nicht gelingt. Wäre Deine Theorie auch nur im Ansatz richtig - hättest Du eine Therapie für so ziemlich jede den Geist betreffende Abart gefunden: Blick nach innen und schon geheilt. Wenn es so wäre, das gebe ich zu, es wäre schön und hilfreich.

Condemn schrieb:
Das Beispiel mit dem Sadisten ist hart, aber ich will es trotzdem mal nutzen um noch mal darauf hinzuweisen, das dieses Weltbild von folgendem ausgeht:

Jeder erschafft sich seine Realität
Es wird alles verwirklicht

Das heißt u.a. es existiert der Sadist der quält und vor Schuldgefühlen fast umkommt und es dennoch weiter tut. Es existiert der Sadist der mit sich so im Reinen ist, das er vielleicht erkennt, das er das nicht braucht. Es existiert der Sadist der vielleicht so krank ist, das er ziemlich zufrieden ist wie er ist.
Damit will ich sagen: Die Art der Wertung wie normale Menschen sie anlegen, ist tatsächlich unsere persönliche Sache und bestimmt wie wir ganz persönlich die eigene Realität nicht nur erleben sondern schaffen. Würden wir auf den Trichter kommen, das wirklich ALLES gut ist, wäre alles gut. Wir würden dann in einer Realität leben, die die innere Ausgeglichenheit vollkommen spiegelt. Und wenn man selbst leidet, z.B. an Schmerzen, und dann es schafft die Wertungen fallen zu lassen, sich ins Jetzt zu begeben, wird man feststellen, das die Wertung und nicht der Schmerz das Problem ist. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Was mich betrifft, ich werte hier nicht. Ich habe eigentlich nur Fragen in den Raum gestellt. Wenn ein Sadist mit sich im Reinen wäre, sodass er sein Verhalten geändert hat, ist er ja kein Sadist mehr und jener Sadist, welcher Schuldgefühle durch sein Tun hat, ist eigentlich auch keiner, "leidet" eher unter einer anderen Erkrankung - ein Sadist ist jener, welcher Lust verspürt, beim Quälen, nicht Schuld.
Auch das hat mit Wertung nichts zu tun.
Was Du hier sagst, ist, wenn ich nun das Quälen anderer Lebewesen für GUT heisse, ist es auch gut. Damit hast Du recht - für jenen, der das gut heisst ist das in seiner Realität gut. Wenn Du das so sehen willst, dann ist alles gut und wenn ich alles einfach für gut heisse, habe ich auch kein Problem damit und wenn ich keine Probleme habe bin ich ausgeglichener - da kann ich Dir folgen und mit dieser einfachen Regel mag es tatsächlich möglich sein, sich eine Realität zu schaffen in welcher man glaubt, alles sei gut. Egal was es ist......
Genau das aber ist jene Realität in welcher wir sowieso leben - jedenfalls viel zu viele von uns. Einfach die Augen zu, alles schönreden und sich dadurch nicht mit "wirklichkeitsnäherer Realität" befassen müssen. Du weisst schon, wohin das führen kann ????

Condemn schrieb:
Wenn jeder für sich selbst wirklich Verantwortung übernimmt ist die Harmonie da, die sich alle so verzweifelt wünschen. Die Probleme die wir wahr nehmen existieren nicht wegen eines Mangels an Verantwortung gegenüber anderen, sondern an fehlender Verantwortung des einzelnen für sich selbst und sein Leben. Um mich zu verstehen, wie ich es meine sollte man das immer im persönlichen Bereich halten. Damit meine ich, auf sich und die eigene Realität beziehen. Z.B. der Glaube an Hilfsbedürftigkeit und der Wunsch zu helfen, ist nachvollziehbar wenn man eben das Aussen sieht, aber das Aussen ist die Folge dieses Glaubens. Der Glaube an Hilfsbedürftigkeit wird die Realität desjenigen der die das glauben (und wir glauben das alle, ist mir klar und ich nehme mich da auch nicht aus), widerspigeln und bestätigen.
Erzähle das einmal einer verhungernden Familie in einem Entwicklungsland, oder negierst Du diese in Deiner Realität - oder haben wir nur geglaubt dass die hungern und dadurch haben die wundersam Hunger bekommen und wenn wir fest nach INNEN schauen und nicht mehr glauben, dass jede paar Minuten ein Kind verhungert auf dieser so guten Welt, dann verhungert das auch nicht mehr ???
Nochmals im Detail: DA IST EIN KIND IN AFRIKA AM VERHUNGERN. Was ändere ich daran, wenn ich das negiere, nicht mehr glaube, nach innen schaue und wo spiegle ich das ??? Oder müsste das Kind nach INNEN schauen und hungert dann nicht mehr, weil es sich ja nur diese Realität selbst erschafft ?

Oder mische ich jetzt etwas in den falschen Topf ?

Den letzten Teil Deines Beitrages lasse ich (vorerst fast) unkommentiert, das schaffe ich heute Nacht nicht mehr. Mit der Aussage, dass die Menschen eher Götter sind, die sich als Mensch erfahren, hast Du selbst mich als eher 'anarchistischen Atheisten' fast aus der Bahn geworfen. Aber auch der Bettler und Kaiser, welche sich beide gleich souverän verwirklichen holt mich von den Socken, aber wirklich. Und auch hier ersuche ich Dich mit steigendem Flehen, erzähl Deine Verwirklichungstheorie bitte einem der vermehrt auftretenden Bettler um die Ecke und melde Dich dann über das Thema erneut (wenn Du noch kannst).

Entschuldige bitte, ich versuche mit jeder Faser meines Seins nicht persönlich zu werden, aber irgendwo beneide ich Dich um Deine Ignoranz - es muss wirklich schön sein, in einer solchen Realität zu leben, wenngleich ich schockiert nach INNEN blicke (zu blicken versuche) und mich über jene schreckliche Welt wundere, die ich mir da produziert haben soll.


"Konzentriere Dich auf das, was unmittelbar vor Dir liegt. Du bist weder für die Rettung der Welt noch für die Lösung all ihrer Probleme verantwortlich - aber es ist Deine Aufgabe, dich deiner eigenen, persönlichen Nische des Universums anzunehmen. Wenn jeder Mensch das tut, rettet die Welt sich selbst."

Und wenn Du hier Seth zitierst, unterstützt er (in meiner Realität) genau das, was ich versuche zu sagen. Jedenfalls gelingt es mir nicht die Aussage: "es ist Deine Aufgabe, dich deiner eigenen, persönlichen Nische des Universums anzunehmen" so zu interpretieren, dass mich alles um mich herum nichts angeht.

L.G.
Ramar
 
Raeubertochter schrieb:
Ja, das würde ich für eine konstruktiv zu diskutierende Frage halten - können Menschen wirklich nach Innen blicken... ich weiß nicht genau, denn ich kenne deinen Sadisten ja nicht, kenne sein Inneres nicht. Andererseits... warum sollte er es nicht können? Eben genau darüber bin ich mir aber nicht sicher. Denn ich glaube, dass es ihm nicht wirklich gut geht, wenn er quält. nur vielleicht ein bisschen wengier schlecht. Aber wie gesagt, ich kenne ihn ja nicht.
Ich habe eigentlich keine Person definiert, sondern eine Krankheit, welche irgendeine Person haben könnte - oder so. Ich kenne ergo diesen Sadisten auch nicht. Wir gehen hier ja auf ein Denkmodell ein aber es ist schon richtig, ein Sadist (wer immer jetzt das sein mag), dem geht es gut oder zumindest weniger schlecht, wenn es ihm denn schlecht ginge, wenn er quält.
Raeubertochter schrieb:
Ramar... ich weiß nicht... liest du, was ich schreibe? Ich will dem Alkoholiker nicht den Alkohol entziehen... das hätte überhaupt keinen Zweck!
Habe ich nie behauptet, dass Du das geschrieben hast, war nur der Versuch einer Erklärung.....
Raeubertochter schrieb:
Hihi... du kennst mein Weltbild? Würdest du es mir bei Gelgenheit mal erklären?
Gerne, bei Gelegenheit - bist Du Dir aber sicher, dass Du das wirklich hören willst ???
Raeubertochter schrieb:
Ich habe nicht gesagt "ich bin zum diskutieren bereit". Ich hab gesagt, ich bin dazu bereit, konstruktiv dieses Weltbild auszulechten und darauf zu überprüfen, ob ich es annehmen will oder nicht.
Was machst und schreibst Du in einem Diskussionsforum, wenn Du nicht zum diskutuieren bereit bist ? Ich lasse mir gar keine Weltbilder reindrücken, egal welche, verstehe ich also gut.

Raeubertochter schrieb:
Dazu habe ich geschrieben, Wahrheit ist aber nur innerhalb eines Systems beweisbar (ich habe nicht geschrieben: Wahrheit ist nur innerhalb eines Systems findbar... ) und damit begründet, dass ich mich aus "Wahrheits"-Diskussionen heraushalten möchte. Ich halte sie für irrelevant.
Geschrieben hast Du: Bewiesen werden kann Wahrheit immer nur innerhalb eines Systems. Das heisst, wenn ich dieser Aussage intellektuell folgen kann, einfach und schlicht, dass Wahrheit 1. zu finden ist und 2. nur innert eines Systems und 3. nur innerhalb des Systems beweisbar ist. (Wenn beweisbar, dann auch zu finden oder kann ich etwas beweisen, was ich gar nicht gefunden habe) Auch wenn Du inzwischen zu dem Schluss (in Deiner Realität) gekommen bist, dass für Dich Wahrheit irrelevant ist, wiederhole ich meine Frage, warum Wahrheit, ob nun irrelevant oder nicht, nur innnert eines Systems bewiesen werden kann und in welchem System, wenn dann dem so wäre.
Raeubertochter schrieb:
Ramar, verrätst du mir, worüber du eigentlich diskutieren möchtest?
Da hast Du den Punkt auf dem Nagel getroffen - ich weiss wirklich nicht mehr, ob ich noch will. In meiner bescheidenen Realität sitze ich jetzt mitten in der Nacht einsam vorm Cumputer und frage mich, ob ich eigentlich alle Tassen im Schrank habe. Ich bin in einem Stadium zwischen Todlachen und Todweinen angelangt in diesem Thread. Und ich erkenne nicht mehr, ob das nun die von mir persönlich erschaffene Realität ist, oder ob mir die jemand aufs Auge gedrückt hat, diese Realität. Oder ob ich einfach in einem Anflug infantiler Geistesgicht mich der Illusion hingegeben habe, es gäbe Menschen, welche über für das, unser, Sein wesentliche Fragen diskussionsbereit, über den Schatten der Selbstdarstellung zu springen imstande sind.

Zurück zu Deiner Frage, was werde ich in einem Diskussionsforum wollen, diskutieren vielleicht ? Und das Thema ist "die persönlich erschaffene Realität", was ja das ganze Sein als solches beinhalten könnte, oder sollte, oder würde....


l.G.
Ramar
 
Ramar,

guten Morgen!

Hm. Diskussionsforum... ich weiß nicht... ich habe mich in einem Esoterikforum angemeldet. Und ich würde es für ein Austauschforum halten. Diskussionsforum... klar, kann es auch sein. Aber wenn es um Diskussionen geht, die ich für mich persönlich für irrelevant halte, dann möchte ich mich darein nicht verrennen. Ein Beispiel dafür sind eben Wahrheitsdiskussionen (und damit meine ich, Diskussionen in denen einer schreibt: Die Wahrheit ist x, ich habe sie erkannt. Und der andere schreibt: nein, die Wahrheit ist y, ich habe sie erkannt. Es führt zu nichts. Das ist der Grund, warum ich sage, Wahrheit ist mir nicht so wichtig, denn beweisen kann man sie letztendlich ohnehin nicht. Lass uns lieber darüber diskutieren, was wir für plausibel halten oder was wir selber wahrnehmen, es wird uns weiter bringen.). Um es auf diesen thread zu beziehen: Eine ganze Menge deine Angriffe habe ich nicht für den Kern betreffend gehalten, und - wie ich ja schon geschrieben habe - ich habe gedacht, wenn du die Grundlage verstehst, dann fallen die restlichen Argumente eben auch zusammen. Daher habe ich versucht, dir die Grundlage zu erklären, den Knackpunkt auszuführen.

Und das ist dann auch der Punkt: Ich glaube inzwischen, wir verrennen uns in Nebenkriegsschauplätzen. Und daher meine Frage, worüber du eigentlich diskutieren möchtest.

Ich hatte gedacht, es ginge um diesen Egoismus-Begriff, den ich persönlich für nicht geeignet halte in dieser Diskussion. Ich habe das als den Kern unserer Meinungsverschiedenheit betrachtet und bin daher darauf eingegangen. Ist es das nicht? Was ist für dich der Kern?

Liebe Grüße

Raeubertochter

P.S.: Die Wahrheit: Ich werde es anders formulieren: Wahrheit existiert vielleicht, vielleicht ist sie aber auch rein subjektiv. Beides kann nicht bewisesen werden.
Die einzige Möglichkeit, wahr und falsch zu beweisen, ist innerhalb eines Systems. Beispiel: 1+1=2. Ist wahr, wenn wir uns in der Mathematik bewegen. Ist nicht mehr wahr, wenn wir die Axiome ändern, also die Grundannahmen des Systems Mathematik.
Und das meine ich: Wahrheit kann nur innerhalb eines Systems bewiesen werden. Lässt man das System weg, so kann man wahr und falsch nicht mehr beweisen.
 
Guten Morgen,

ueber dieses Thema kann man verrueckt werden oder Knoten ins Hirn bekommen.
Ramar sagt, es werden Birnen mit Pflaumen (oder anderem Obst ;)) vermischt, und ich denke, er hat recht.
Die schoenen Ideale, das nichtbetroffene und nichtwertende Betrachten aus einer hohen Warte ist sehr lobenswert, wirft aber in der Praxis sofort Riesenprobleme auf.
Dann es bedeutete:
Ab sofort alle Gerichte und Gefaengnisse schliessen, denn ein jeder Mensch ist unschuldig insofern, als dass er nur seinem Drang nach persoenlichem Wohlbefinden folgt, und das ist sein Recht, ja, darueber hinaus sogar seine Pflicht.
Da ist irgend etwas faul!
Ich erkenne an und weiss, dass der Sadist, um bei diesem Beispiel zu bleiben, unter einem Selbstverwirklichungzwang lebt, er kann (mehr oder weniger) nur gluecklich sein, wenn er andere quaelt, und dazu hat ihn seine Vita und die seiner Vorleben anscheinend gemacht. Er ist ein hilfloses Opfer seiner selbst - auf der einen Seite.
Es waere okay, wenn da nicht die von ihm Gequaelten waeren.
Und da greift fuer mich, weil wir alle dieselben Rechte haben, der Satz:
Du bist frei in allem, was du tust, solange du nicht die Freiheit eines anderen Menschen beeintraechtigst.
Wenn dieses Gebot allgemein beachtet wuerde, dann brauchte man nicht mal die hier immer wieder beschworene Liebe zu allem und zu allen zu beschwoeren, dann waere erst mal Anerkennung und Respekt fuer den Mitmenschen da.
Der Sadist ginge insofern nicht mal leer aus, als er sich - gerade heute in Zeiten des Internets - seine Gegenpol suchen koennte.
Es gibt viele Masochisten, die einen Sadisten zu ihrem Glueck brauchen.
Ich kann das zwar nicht verstehen, weil ich da keine Entsprechung in mir habe, aber ich kann es zumindest theoretisch nachvollziehen.
Meine Frage ist trotzdem:
Gesetzt den Fall, der Sadist findet einen Masochisten und sie ergaenzen sich in ihren Beduerfnissen so gut, dass sie, ohne andere zu stoeren oder zu beeintraechtigen, friedlich ihren Neigungen folgen, ist das dann fuer alle okay oder nicht?
Es waere fuer mich die Loesung des Problems, obwohl mir bei der Vorstellung solcher Konstellationen auch nicht wohl ist.
Wie seht ihr das?
Ich hab das jetzt ganz schnell hingeschrieben, es ist vielleicht nicht sehr gut durchdacht, aber ich habe es eilig und wollte es noch schnell loswerden!

Bijoux
 
Bijoux,

einen wunderschönen guten Morgen!

Tja... ich glaube, dazu habe ich zwei Dinge zu sagen... Du hast wohl Recht, dass niemand die Freiheit des anderen beschneiden sollte...

Wenn es tatsächlich funktionieren würde, dass alle nach Innen blicken und dort ihre Löcher heilen, dann müsste ja niemand mehr einen anderen quälen, dann würden wir völlig ohne Gerichte und Gefängnisse auskommen, denn dann müsste ja niemand Ersatzhandlungen vornehmen (so wie ander quälen oder materielle Werte anhäufen oder oder oder).
Die Frage ist wohl die Umsetzbarkeit: So lange das noch nicht der Fall ist und noch nicht alle auf dem Weg der innern Heilung sind, was passiert in der Zwischenzeit?

Und dazu wäre nach Condemns Vorstellung, so weit ich ihn verstanden habe: Wenn ich meine inneren Knoten gelöst habe, dann schaffe ich keine Welt mehr, in der Unglück existiert (denn Unglück in der äußeren Welt ist ja immer nur projiziertes inneres Unglück) und so werden die Menschen immer weniger unglücklich. Heißt auch: Wenn das Opfer seine inneren Löcher heilt, dann wird es kein Opfer mehr sein, dann ist es also auch nicht mehr unglücklich.

Eine andere, pragmatischere Lösung - wenn man nicht an diese selbst-erschaffene-Realität-Theorie glaubt - ist wohl: Statt Gefängnis (das die Menschen ja nur noch kaputter macht, ehrlich gesagt) lieber Therapie. Ich vermute, das wäre effizienter auf Dauer. Statt erwachsene Täter zu bestrafen lieber den Kindern helfen, die sich auf dem Weg dahin befinden... und ich denke, man würde ihnen am besten helfen, indem man sie eben nicht aussperrt, also keine unterer-Rand-Grundschulen hat (wie in Hamburg immer mehr) oder langsamere Schüler permanent bestraft statt sie zu fördern etc. etc. etc.

Tja, das ist wohl die Frage: Ist es tatsächlich so, dass ich auch die Realität um mich herum verändere, wenn ich mich selber verändere? Ist wirklich alles eine Projektion? Ich denke, im engeren Umfeld kann ich das zum Teil bestätigen... Das Welt-System kann ich damit nicht ändern... aber: Ist das Weltsystem überhaupt ein Weltsystem oder nur meine eigene Interpretation (und die Interpretation meiner Mitmenschen)... gibt es wirklich "das böse Kapital"? Ist "die Börse" wirklich so bestimmend, oder ist sie es nur, weil wir alle daran glauben?

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Hallo zusammen!

Es geht nicht unbedingt darum das Thema aus einer höheren Warte zu betrachten und die Unschuld aller festzustellen, sondern eine Brücke zu ziehen aus dieser höheren Warte in das tägliche persönliche Leben. Sich zu fragen, wie es für einen selbst ganz persönlich aussähe, angenommen dieses Weltbild ist richtig, wenn man es so annähme und die Erkenntnisse aus "der höheren Warte" nach und nach zu integrieren versuchte.

Und ich behaupte: Die Moral bleibt dabei nicht auf der Strecke, aber sehr wohl eine Menge übernommener Vorstellungen von gut und böse, richtig und falsch. Das Problem bei diesem Thema ist, das man es nur sehr theoretisch aus einer höheren Warte diskutieren kann und dann wirkt es kalt und unmoralisch, was aber eigentlich immer so ist, wenn man irgendwas aus einer höheren Warte diskutiert. Aber wirklich kann man es immer nur auf sich und die eigene Sicht der Welt anwenden. Wenn man es konsquent annimmt, was ein Prozess ist, übernimmt man Verantwortung und man sieht immer mehr "hinter die Kulissen", in dem Sinne, das wenn man sich verletzt fühlt sowohl anschaut warum diese Situation überhaupt entstand, wie auch das man dahinter den Schmerz desjenigen sieht der verletzt.

Man sieht in allem einen Spiegel, auch in diesem Forum, in der Art wie andere auf einen reagieren, wie man selbst reagiert, wie man schreibt. Z.B. ob man, wie Ramar mal meinte, zum großen Teil Selbstdarstellung betreibt, oder ob man vielleicht anderen gefallen will, ob es einem darum geht endlich mal Fragen zu klären die man bisher nie klären konnte usw. Man wird ehrlicher, mindestens sich selbst gegenüber und man wird toleranter, in dem Sinne das einem vielleicht nicht unbedingt gefällt wie sich andere verhalten, aber in dem Sinn das man daraus Rückschlüsse ziehen kann wo es bei einem selbst hakt und auch, weil man weiß das man eben diese Eigenschaften mindestens potentiell in sich trägt, selbst wenn man sie gerade nicht "betont".

Ramar, ich war wie gesagt in den letzten Tagen nicht oft und nur kurz im Forum. Ich würde mich wirklich gerne noch weiter über das Thema austauschen und darüber wo es für Dich dabei hakt. Falls Du das noch willst würde ich mich aber freuen, wenn wir das von "jetzt" aus noch mal anfangen könnten, einfach weil ich zur Zeit nicht mehr richtig blicke worum genau es Dir genau ging bei Eurer Diskussion (also Raeubertochter und Du) und ich möchte nicht so gerne ab Freitag zu allem meine Sicht der Dinge darstellen wenn ich nicht genau weiß, ob Ihr darüber nicht lange hinweg seid. Die letzten Posts gingen ja eher darum ob ihr überhaupt noch weiter diskutiert oder nicht.

Ab heute abend habe ich wieder viel Zeit ;)

Viele Grüße,
C.
 
Condemn schrieb:
Provokation habe ich schon wahrgenommen, aber keine Ironie. Denn Du hast ja auch geschrieben: "Irgendwie hab ich das Gefühl, dass hier viele ausschließlich um ihren eigenen Bauchnabel kreisen. In krassen Fällen führt das zu einer menschenverachtenden, rassistischen Ideologie..."
Und der Witz an der Sache ist ja, dass diejenigen die um sich selbst kreisen auch die sind die andere nicht verurteilen weil sie selbst Verantwortung übernehmen. Insofern ist Rassismus und Menschenverachtung ausgeschlossen.
Ich hab nichts ironisch gemeint. Ironie heißt das, was man sagen will ins Gegenteil drehen, ich hab übertrieben. Das macht man bspw. in Glossen.
Nein, leider sind Rassismus und Menschenverachtung als mögliche Konsequenzen von (falscher) Spiritualität nicht ausgeschlossen.
Und die Esoteriker, die nur um ihren eigenen Bauchnabel kreisen, übernehmen noch nicht mal Verantwortung für sich selber. Jedenfalls in meinem Bekanntenkreis.

Ich hab nochmal nachgedacht, warum Du so auf mein Posting reagierst.
Du schriebst, wenn Dir jemand eine Ohrfeige gibt, dann, weil Du das so gewollt hast. Weil es Deine Realität ist.

Die Konsequenz daraus lautet, dass KZ-Häftlinge es so gewollt haben, ebenso Opfer von Vergewaltigungen etc. pp. Weil es ihre Realität war.

Und es macht uns alle ganz schön mächtig, zu unserem eigenen kleinen (christlichen) Gott.

Hier liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt, warum diese Theorie gefährlich werden kann (nicht muss) und man muss sie von hier durchdenken. Was sagst Du denn dazu?

Und zum Thema Sadismus: Ich denke nicht, dass Sadisten glücklich sind und wir sie tolerieren müssen. Sie haben ein psychisches Problem, sind von ihren wahren Gefühlen abgeschnitten. Wie sieht es denn mit Selbstmordattentätern aus? Das sind ja irgendwie extreme Sadisten (Paradies als Belohnung für Massenmord) und da ist den meisten klar, dass es sich hier um eine psychische Sache handelt.

Eine gesunde Psyche ist das Fundament für spirituelles Wachstum!

LG von Sansara

***************
Sehe gerade, Du hattest ja gleich über meinem Post eine Antwort auf meine Frage geschrieben! Darum geht es mir!
 
Hallo zusammen!

Ramar, ich habe gerade erst gesehen, das Du auf meinen Beitrag von gestern eingegangen bist. Hatte das übersehen, aber ich will natürlich darauf antworten.

Ramar schrieb:
Da müssten wir uns zuerst einigen, was diese Aussage heisst: Heisst das nun, dass JEMAND egoistisch ist oder heisst das, dass andere sagen dass DIESER egoistisch ist - ein wohl unter Umständen elementarer Unterschied.
Das eine hat mit einer Einstellung, Lebensweise Charaktereigenschaft zu tun und das andere lediglich mit der Einschätzung/Beurteilung durch Dritte.
Da gibt es keinen Unterschied, denn es gibt kein "IST SO", im Sinne von objektiv-egoistisch. Es gibt immer nur die eigene Wahrnehmung und die eigene Bewertung dieser Wahrnehmung.

Also gut, JEDER schaut mal nach innen ! Was aber ist, wenn jemand 17 Leben braucht, bis ihm das gelingt - soll er nun diese 17 Leben warten, bis er auch mal nach aussen schauen darf, wobei ihn aber das AUSSEN nicht unwesentlich beeinflusst, manchmal vielleicht sogar mehr als das INNEN !?
Alleine dieses Thema belegt ja schon eindrücklich, dass es nicht jedem gelingt und wenn er noch so viele Verrenkungen versucht.
Es geht nicht darum "nach innen schauen zu MÜSSEN", sondern eher für einen selbst wenn man denn dieses Weltbild als richtig annimmt, das zu tun und anzunehmen was ist. Das schließt auch mit ein, das man sowohl jemandem sagen kann: "Schau nach innen, Du bist nämlich selbst Schuld.", wie auch wenn man dieses Weltbild stärker verinnerlicht hat zu erkennen, das auch derjenige dem man das glaubt sagen zu müssen, der Spiegel meiner selbst ist. Damit will ich sagen, das man wenn man jemand anderen "verurteilt" weil er nicht die Fähigkeit hat oder den Willen nach innen zu schauen, man wieder etwas in sich selbst ablehnt was sich da im Aussen zeigt. Wenn ich jemandem sage er solle dieses oder jenes tun, oder jemandem im Aussen verurteile habe ich in dem Moment mein eigenes Weltbild "vergessen".



Ja, ein bisschen krumm formuliert. Ich wollte damit sagen, das alle Beispiele die auf den ersten Blick gegen diese "sich gut gehen lassen"-Theorie sprechen, Beispiele sind von Menschen denen es ja definitiv nicht gut geht und die ihren eigenen Schmerz im Aussen manifestieren.


Alles was wir bekommen, bekommen wir aus dieser Sichtweise von ANDEREN, ob wir nach INNEN schauen (können) oder auch nicht. Jedenfalls kann ich noch solange nachdenken und es fällt mir nichts ein, was ich nicht von anderen bekomme, sieht man von dem ab, was ich gebe, aber da brauche ich auch zuerst jemanden, welchem ich es geben kann. Ob die von Dir erwähnte Mutter nun selbstlos oder selbstsüchtig schuftet, kann ich nicht beurteilen und verstehe den Zusammenhang mit der Diskussion nicht ganz und noch weniger bei der Begründung, dass diese selbstlos oder nicht selbstlose Mutter sich nach einem Danke und einer Anerkennung sehnen mag, oder auch nicht. Ich bin keine Mutter aber Vater und wenn ich für meine Familie schufte mache ich das nicht aufgrund irgendeiner Erwartung einer Gegenleistung oder Würdigung, aber vielleicht habe ich da zuwenig in mein INNERES gehorcht ?
Deine Motivation für das was Du tust kannst nur Du selbst wirklich kennen und in der Tat kann es sein, das man erst mal etwas als Motivation annimmt wo noch etwas hintersteckt. Ich wollte mit dem Beispiel der Mutter sagen, das ihre Welt ein Spiegel ist. Und wenn Du sagst Dir fällt nichts ein was Du nicht von anderen bekommst, so ist das natürlich einerseits so, weil man meint auf das Aussen zu reagieren und das äussere Wahrnehmung innere folgen läßt, wie das Lächeln der Frau die man liebt und das gute Gefühl. Aber es ist eher so, dass "man sich selbst gönnt" das überhaupt wahrzunehmen, in dem Sinne das diese Situation geschieht. Es ist die innere Wahrnehmung, die innere Kommunikation die sich im Aussen manifestiert, und es ist eine Art Wahl. Das ist alles sehr abstrakt ist mir klar.


Auf wen ist das bezogen ? Soll das verallgemeinernd heissen, dass schlichtweg alle Menschen einfach auf das Aussen konzentriert sind und darob das INNEN vernachlässigen und alle sich vor sich selbst verstecken ??
Ich meinte das auf die Extreme bezogen Selbstlos und Selbstsüchtig, denn beides ist stark auf das Aussen bezogen. Selbstlos hat einen sehr positiven "Klang", aber ich meine damit jemanden der sich für andere opfert und das auch selbst so empfindet. Du sagst Du bist Vater und wenn Du für Deine Kinder alles tust um sie glücklich zu sehen und dabei auch manches tust oder läßt was Du vielleicht ohne sie anders machen würdest, so ist ihr Glück Dein Glück. Das kann man selbstlos nennen und so wird es oft verstanden. Ich meine die Art Selbstlosigkeit das Du das was Du tust als Opfer empfindest, aus Pflichtgefühl handelst weil Du glaubst zu müssen. Es ist in gewisser Weise ein stetiges Abwerten, denn man will eigentlich etwas anderes, aber man glaubt nicht anders zu können und das wird sich im Aussen zeigen.

Auch wenn das auf viele zutreffen mag, Generalismen können nie richtig sein. Jeder von uns ist ein einzigartiges Individuum und alleine schon deshalb kann ein über den Kamm scheren nie stimmen.
Da hast Du recht und wenn ich das mache, so ist das natürlich auch meine persönliche Wahrnehmung dessen was ich erlebe oder denke oder was auch immer. Aber es ist auch eine "einfache" Grundlage für Erklärungen. Es geht mir dabei nicht um Verurteilung und Abwertung von Menschen die sich so verhalten und auch nicht darum zu sagen, das sich alle so verhalten. Nur darum gewisse Zusammenhänge darzustellen so wie ich sie sehe.


Was heisst das sich annehmen, wie man ist? Heisst das Stagnation - so bin ich und so bleibe ich ? So müsste ich das ablehnen, da jeder Entwicklung zumindest hinderlich - auch wenn das viele so praktizieren.
Ich glaube das Stagnation das vielleicht einzig Unmögliche ist. Entwicklung findet wohl immer statt, in welche Richtung sei mal dahingestellt. Mit annehmen ist folgendes gemeint: Anerkennen was ist. Damit nicht unbedingt sagen das gut ist was ist, aber noch weniger das Gegenteil. Es geht dabei um Aufmerksamkeit. Wenn man davon ausgeht, das man alle Eigenschaften und deren Polaritäten in sich trägt und jeweils eine Polarität stark betont, so ist dort die Aufmerksamkeit. Und wenn man eine Polarität bewertet, bewertet man auch die andere und man hat die Aufmerksamkeit auf eine gerichtet. Wenn man nun eine Eigenschaft hat, die man an sich selbst verabscheut, so ist die Aufmerksamkeit dort sehr intensiv, je stärker man sie abwertet. Das heißt, das ich das was ich an mir selbst verurteile "in mir" ermächtige. Wenn man zu einem Punkt der Annahme gelangt wird man frei die Aufmerksamkeit in die andere Richtung zu lenken. Der Wille das zu tun steht über Ablehnung und Annahme. Damit meine ich, etwas annehmen heißt nicht das ich mich nicht für etwas anderes entscheiden kann. Aber sehr oft wird aus Ablehnung der entgegengesetzte Wille definiert und das ist meiner Meinung nach falsch und eine Illusion die aufgrund des Denkens in Zeit entsteht. Es geht darum zu sagen: Was jetzt ist, ist gewollt. Damit verschafft man sich die Freiheit für Änderung. Zu sagen: Was jetzt ist, ist von mir nicht gewollt ist Ablehnung und bedeutet, das man eben dieses Ermächtigt und auch wenn man glaubt im Jetzt zu sein so ist es ein Fliehen davor. Der Wille findet nicht in der Zeit sondern im Jetzt statt, aber Ablehnung findet in der Zeit statt und damit schafft man häufig die Illusion nicht zu wollen was ist. Das ist etwas schwer zu erklären. Im Jetzt handelt man nach seinem Willen, wenn auch innerhalb der Grenzen die man zu haben glaubt, die aber auch "nur" aufgrund Zeit entstanden und durch Ablehnung gefestigt sind.

Wenn Du meinst, dass ich erkenne, wer ich bin, wie ich bin, was ich bin, kann das vielelicht zur einen oder anderen Erkenntnis führen und steht einer Entwicklung nicht oder weniger im Wege. Warum aber ausgerechnet der Sadist, wenn er sich annimmt, zur Erkenntnis gelangen soll, dass sein Handeln falsch ist und sich ändert, verstehe ich überhaupt nicht mehr. Warum soll er sich von etwas befreien, was ihm laufenden Lustgewinn beschert ?
Er kommt nicht zu der Erkenntnis das sein Handeln falsch ist indem er es animmt. Das wäre ja keine Annahme. Er kommt zu der Erkenntnis das es von ihm gewollt und seine Verantwortung ist. Es IST so. Wenn er das nicht bewertet, anerkennt was ist, so hat er die Freiheit seinen Willen woanders hinzulenken. Der Sadist, der ohne vor eigenem Schmerz zu fliehen jemanden quält, aus einem Zustand der Zufriedenheit sich noch einen Kick verschafft und das ohne Schuldgefühl, existiert meiner Ansicht nach nicht. Ein Extrem das man braucht, beinhaltet Bewertung. Die positive Bewertung eines Sadisten ohne Schuldgefühle gegenüber seiner Quälerei, ist trotz allem eine Abwertung des Gegenteils, nämlich es eben nicht zu tun und damit eine Art Flucht. Es gibt auch da etwas was er nicht annimmt und Annahme würde Ausgleich schaffen. Das muss man stark auf das Jetzt beziehen, denn natürlich ist es denkbar das JETZT Annahme stattfindet und ich gleich wieder etwas in eine Richtung überbetone. Daraus entsteht ja erst Handlung.

Das ist doch nicht so, dass er Schmerz verspürt und den durch das Quälen anderer überdeckt - nein - ein Sadist empfindet Lust am Quälen und kann die Ursache für sein Verhalten selbst ebenso nicht erkennen, wie es den meisten von uns in vielen Bereichen nicht gelingt. Wäre Deine Theorie auch nur im Ansatz richtig - hättest Du eine Therapie für so ziemlich jede den Geist betreffende Abart gefunden: Blick nach innen und schon geheilt. Wenn es so wäre, das gebe ich zu, es wäre schön und hilfreich.
Warum erkennen wir denn die Ursache für Verhalten oft nicht? Was führt dazu das wir im Jetzt unbewusst sind? Es ist Ablehnung, es ist Projektion und Bewertung in der Zeit, Vergangenheit oder Zukunft. Sich auf etwas zu freuen, etwas positiv zu bewerten, beinhaltet genau so Angst, wie auch die klare Angst vor etwas. Ich spreche jetzt nicht über Intensität, sondern nur das sie da ist und wann immer wir unbewusst sind, damit meine ich, nicht im Jetzt, so ist Angst die Ursache. Mit Angst generalisiere ich jedes unangenehme Gefühl und meine nicht nur das was wir deutlich als Angst empfinden. Von wegen Therapie für alles: Theoretisch ist das so. Nur braucht man eben niemand anderen zu therapieren als sich selbst, denn das bestimmt die eigene Realität.

Was mich betrifft, ich werte hier nicht. Ich habe eigentlich nur Fragen in den Raum gestellt. Wenn ein Sadist mit sich im Reinen wäre, sodass er sein Verhalten geändert hat, ist er ja kein Sadist mehr und jener Sadist, welcher Schuldgefühle durch sein Tun hat, ist eigentlich auch keiner, "leidet" eher unter einer anderen Erkrankung - ein Sadist ist jener, welcher Lust verspürt, beim Quälen, nicht Schuld.
Alles was nicht Ausdruck von Liebe ist, ist Ausdruck von Angst. Zitat von P`taah. Wenn man Beispiel ganz "normalen" Sex nimmt als Ausdruck der Liebe, so ist der/die Partner/in der direkte Spiegel. Und dazu gehört Selbstliebe wie auch die Lieben zum/r anderen. Beides ist eins. Die Lust eines Sadisten an Quälerei ist weder Ausdruck von Liebe noch Ausdruck von Selbstliebe und damit weniger Lust die eine allgemeine Zufriedenheit krönt wie der Sex bei Liebenden, sondern Ausgleich inneren Schmerzes. Gewalt gegen andere ist Ausdruck innerer Gewalt gegen sich selbst.

Auch das hat mit Wertung nichts zu tun.
Was Du hier sagst, ist, wenn ich nun das Quälen anderer Lebewesen für GUT heisse, ist es auch gut. Damit hast Du recht - für jenen, der das gut heisst ist das in seiner Realität gut. Wenn Du das so sehen willst, dann ist alles gut und wenn ich alles einfach für gut heisse, habe ich auch kein Problem damit und wenn ich keine Probleme habe bin ich ausgeglichener - da kann ich Dir folgen und mit dieser einfachen Regel mag es tatsächlich möglich sein, sich eine Realität zu schaffen in welcher man glaubt, alles sei gut. Egal was es ist......
Gut und Schlecht sind ja persönliche Wertungen. Für einen selbst gilt: Wenn man glaubt das alles gut ist, ist auch alles gut. Deine Bewertung wenn Du mitbekommst, das ein Sadist diese Einstellung hat und ein Opfer quält, also der Sadist jetzt angenommen wirklich mit sich vollkommen im Reinen ist, ist wieder Dein Spiegel. Du hast alle diese Polaritäten in Dir, und Deine Bewertungen wie auch Dein "Glaube"/Wissen bestimmen, welche Du betonst. Du könntest potentiell zu einem Sadisten werden und in Deinem Fall führt die Ablehnung dessen wahrscheinlich zum Gegenteil. Vollkommene Ausgeglichenheit hieße, dass das Thema gar nicht mehr aufkommt. Es findet nicht statt und es fände dann auch in Deiner äusseren Realität nicht statt. Die ist in jedem Moment Dein Spiegel und Ausdruck von Bewertung. Ich glaube, das nur stattfindet was man bewertet. Um etwas zu verändern, um etwas ziehen lassen zu können ist deshalb die Annahme nötig. Das Jetzt anzunehmen ist deshalb die Grundlage für Entwicklung und keine Stagnation und alles was daraus folgt ist wieder Ausdruck von Bewertung. Man kann sagen das es im besten Fall blitzschnell hin und herpendelt, als Modell gedacht. Das ist die Einheit aktiv-passiv, Ying und Yang. Crowley sagt "Liebe ist das Gesetz. Liebe unter Willen". Damit ist das selbe gesagt, nämlich die Liebe als Basis allen Seins und das Mittel zum Ausdruck. Der Wille ist der aktive Part der auf der Basis der Annahme, eben der Liebe, immer wieder eine neue Basis schafft wie sie auch ständig verändert. Das ist in sich Paradox, aber man findet dieses Prinzip wirklich überall auf ganz verschiedene Weise formuliert. Männliche und Weibliche Energie ist auch oft so definiert. Männlich ist das aktive und weiblich das passive (nicht wertend zu verstehen), die Annahme. Wir betonen zur Zeit wohl alle, auch viele Frauen, männliche Energie über und vergessen dabei die weibliche Energie der Annahme dessen was ist. Und "in Wirklichkeit" ist beides wieder eins. Genau wie der Ausdruck der Angst auf Liebe basiert, in diesem Fall einem Mangel daran. So spielt sich alles zwischen den Polaritäten ab und der Verstand kommt da nicht mit, denn der Verstand ist der Filter der bewertet. Das Einssein kann man nur erfahren und nicht verstehen. Und genau dazu braucht es die weibliche Energie der Annahme, das intuitive und vertrauende.
 
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Erzähle das einmal einer verhungernden Familie in einem Entwicklungsland, oder negierst Du diese in Deiner Realität - oder haben wir nur geglaubt dass die hungern und dadurch haben die wundersam Hunger bekommen und wenn wir fest nach INNEN schauen und nicht mehr glauben, dass jede paar Minuten ein Kind verhungert auf dieser so guten Welt, dann verhungert das auch nicht mehr ???
Nochmals im Detail: DA IST EIN KIND IN AFRIKA AM VERHUNGERN. Was ändere ich daran, wenn ich das negiere, nicht mehr glaube, nach innen schaue und wo spiegle ich das ??? Oder müsste das Kind nach INNEN schauen und hungert dann nicht mehr, weil es sich ja nur diese Realität selbst erschafft ?
Es erschafft sich selbst natürlich diese Realität, wie auch ich wenn ich leide und Du wenn Du leidest. Da muss man erst mal unterscheiden zwischen der eigenen Sicht, der eigenen Realität. Wir beide nehmen wahr das in Afrika Kinder hungern und diese Wahrnehmung ist in dem Moment der Wahrnehmung, wenn wir z.B. vor dem TV sitzen ein Spiegel. Und in der Tat nehmen wir wahr das in "der eigenen Realität" gelitten wird, weil wir selbst innerlich leiden und ablehnen. Und die Intensität der Ablehnung ist deutlich fühlbar und wird sich deutlich in der eigenen Realität zeigen. Im Fall der hungernden Kinder ist es doch so: Wir nehmen das wahr, auf "Entfernung". Es betrifft uns nicht so richtig. Wir haben Mitleid, aber das hält sich mehr oder weniger in Grenzen. Wenn es sich nicht in Grenzen hält wird es sich in der eigenen Realität manifestieren, auf unsere Handlungen Einfluss nehmen, vielleicht bis dahingehend, das wir Entwicklungshelfer in Afrika werden. Und das wird Ausdruck innerer Ablehnung sein, und sich eben genau so, das es Teil unserer Realität wird, viel stärker als vor dem TV zu sitzen. Und ein "Fehler" im Denken ist, was dieses Weltbild angeht die eine feste Realität anzunehmen, wir sind der Mensch auf der Kugel die Teil der großen Realität des Universums ist. Realität ist Wahrnehmung und es ist immer eine Fokussierung auf eine Einzigartigkeit zwischen den Polaritäten die potentiell alle zur Verfügung stehen. Damit will ich sagen, das Weltfrieden wie auch Atomkrieg existieren, aber man muss das tatsächlich auf die ganz persönliche Wahrnehmung des JETZT beziehen. Das ist schwer und ungewohnt.

Oder mische ich jetzt etwas in den falschen Topf ?
Es ist schwer das alles zu durchdenken, weil man dabei wenn man zu "allgemeingültigen Schlüssen" kommen wollte, falls es sie denn gibt, in dem Moment die eigenen Werte und Bewertungen weg lassen muss.
Ich will Dir mal erklären wie ich das sehe: Ich bin der Fokus auf jeweils einem gewissen Gebiet eines Gesamtwesens das ich bin. Dieser Fokus ist eng, so das ich mich nur als dieser Teil wahrnehme den ich eben wahrnehme und auch mit dem Aussen findet ja aufgrund der Bewertung Identifikation statt. Man kann also auch hier wieder ein Paradox formulieren, indem man sagt: Ich bin alles was ich wahrnehme wie auch nichts davon. Was ich aber eigentlich sagen will ist: In diesem Gesamtwesen das ich bin das unteilbar mit allen anderen Gesamtwesen, Deinem Wesen verbunden ist, und in diesem Moment damit komuniziert, ist alles enthalten, jede Polarität. Ich, der Fokus, schließe anderes aus, mache es damit aber nicht ungeschehen. Eben nur in dem Moment in "meiner Realität". Die Souveränität des Gesamtwesens, des Großen Ganzen hinter allem zu erkennen, hilft einem zu verstehen und in die Praxis zu übersetzen was geschieht. Hinter dem verhungernden Kind steht dieselbe souveräne Integrität wie hinter mir und auf seine Art ist es die Verwirklichung des Teils des Gesamtwesens auf das der Fokus gerichtet ist. Es gibt da kein gut oder schlecht, denn ALLES IST. Und doch gibt es natürlich gut und schlecht durch die eigene Bewertung dessen. Aber Raum für Änderung, für die männliche Energie, schafft man eben nur, in dem man darunter die Basis der weiblichen Energie schafft durch Annahme. Das führt dann nach und nach zum Ausgleich, zu innerem Frieden wie auch zu äusserem Frieden.


Den letzten Teil Deines Beitrages lasse ich (vorerst fast) unkommentiert, das schaffe ich heute Nacht nicht mehr. Mit der Aussage, dass die Menschen eher Götter sind, die sich als Mensch erfahren, hast Du selbst mich als eher 'anarchistischen Atheisten' fast aus der Bahn geworfen. Aber auch der Bettler und Kaiser, welche sich beide gleich souverän verwirklichen holt mich von den Socken, aber wirklich. Und auch hier ersuche ich Dich mit steigendem Flehen, erzähl Deine Verwirklichungstheorie bitte einem der vermehrt auftretenden Bettler um die Ecke und melde Dich dann über das Thema erneut (wenn Du noch kannst).
Frag Dich mal warum es Dich aus den Socken haut, worauf das gründet. Der Bettler dem ich das erzähle wird mich spiegeln und je mehr ich meine innere Integrität erkannt habe, desto mehr werde ich seine erkennen und auch er wird meine und seine erkennen.

Entschuldige bitte, ich versuche mit jeder Faser meines Seins nicht persönlich zu werden, aber irgendwo beneide ich Dich um Deine Ignoranz - es muss wirklich schön sein, in einer solchen Realität zu leben, wenngleich ich schockiert nach INNEN blicke (zu blicken versuche) und mich über jene schreckliche Welt wundere, die ich mir da produziert haben soll.
Ich bin nicht ignorant, ich bin auf keinen Fall intolerant und ich bin auch nicht so arrogant wie ich oft gesehen werde. Aber ich bin im Denken konsequent und sehe dieses Weltbild mittlerweile sehr sehr klar und als richtig an. Ich mische das in der Diskussion nur noch selten mit persönlichen Wertungen, obwohl ich auch betone das natürlich jede Aussage die ich mache trotzdem irgendwie darauf beruht. In meinem täglichen Leben mische ich es auch immer weniger, aber das schafft gerade Harmonie, denn ich übernehme in der Regel vollkommene Verantwortung und verurteile selten andere. Eher noch mich selbst, was sich natürlich auch auf das Aussen auswirkt und mich spiegelt. Aber frag Dich mal was wäre wenn das tatsächlich jeder täte. Frag Dich was ganz praktisch, angenommen dieses Weltbild entspräche der Wahrheit, daraus folgen würde nicht nur so zu denken sondern so zu leben. Gewalt ist Ausdruck davon die Verantwortung abzugeben.


"Konzentriere Dich auf das, was unmittelbar vor Dir liegt. Du bist weder für die Rettung der Welt noch für die Lösung all ihrer Probleme verantwortlich - aber es ist Deine Aufgabe, dich deiner eigenen, persönlichen Nische des Universums anzunehmen. Wenn jeder Mensch das tut, rettet die Welt sich selbst."

Und wenn Du hier Seth zitierst, unterstützt er (in meiner Realität) genau das, was ich versuche zu sagen. Jedenfalls gelingt es mir nicht die Aussage: "es ist Deine Aufgabe, dich deiner eigenen, persönlichen Nische des Universums anzunehmen" so zu interpretieren, dass mich alles um mich herum nichts angeht.
Nein, das sagt er nicht. Deine persönliche Nische ist genau das was Du tagtäglich wahrnimmst. Das was Deine Realität im Jetzt ist, das was unmittelbar jetzt vor Dir liegt. Widme Dich Deinen Mitmenschen bewusst und ohne Urteil, widme Dich dem was Du tust ohne Dich woanders hinzuwünschen, widme Dich Dir selbst ganz bewusst und verbinde Inneres mit Äusserem. Das eine anzunehmen heißt das andere anzunehmen und erst damit ist die Basis für Veränderung geschaffen. Annehmen ist wie gesagt nicht das Kapitulieren vor etwas das man schlecht findet, obwohl es das sein kann. Das Extrem führt die Polaritäten zusammen und dann findet so oder so Annahme statt. Ob man sich als vollkommen machtvoll oder machtlos begreift spielt für die Realität keine Rolle. Beides bedeutet vollkommene Annahme und damit Harmonie. Das springen zwischen den Extremen schafft unsere Realität. Der Punkt in der Mitte ist ausserhalb des eigenen Fokus und wird eben durch ein Extrem erreicht. Das heißt dann auch das Glück ziehen lassen, denn man springt in dem Moment wo man vor Glück fast zerspringt wieder in die Mitte, die Basis und weibliche Energie, und nur dann kann man sich wieder in die gewollte Richtung bewegen. Wollte man das Glück halten, wäre die Aufmerksamkeit sofort auf den Grund dafür gerichtet, die Angst vor dem Gegenteil und das führt zum Zurückfallen in eben dieses Gegenteil. Und zu erkennen, das Polarität bis Polarität alles eben ist, ist Freiheit.

Viele Grüße,
C.

P.S.: Sansara, ich habe jetzt keine Zeit mehr, aber ich werde heute abend wahrscheinlich auch noch auf Deinen Beitrag eingehen.
 
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