Ein Volk, dass damals nach Kaiserzeiten (Monarchie) dringend nach einer Führungsperson schrie, weil der Prozess der Demokratisierung zunächst (Weimarer Republik) nur Chaos und wirtschaftliche Krisen zu bringen schien. Dahinter stehen selbstverständlich Bedürfnisse im Volk (auch hier wieder als Gruppenkonsens gemeint).
Dazu kamen politische Versprechen seitens der NSDAP, was Arbeitsplätze anbelangt und Sparkonzepte, von denen der Einzelne profitieren kann - und schon schnappte die Diktatoren-Falle zu. Das Volk hat gewählt, vergiss das nicht, niemand sonst. Hätte es der NSDAP nicht so viel Macht gegeben, wie hätte Hitler da je die Macht bekommen können?
Das geht schnell, wenn Menschen sich emotional geben und nicht mehr rational entscheiden. Das fühlt sich halt gut an, endlich wer, der da Zepter in die Hand nimmt und "uns" aus dem Elend heraus bringt. Der einen Feind besiegen will, egal wie unlogisch die Begründung für eine Feindschaft auch sein mag.
Du darfst das wirtschaftliche und politische Umfeld nicht außer Acht lassen, Loop, den Menschen ging es zum Großteil dreckig, man hatte einen Krieg hinter sich gebracht, da Volk war durch Not und Krieg bereits traumatisiert und die NSDAP brauchte über 10 Jahre, bis es zur Machtübernahme kam.
Empathie und soziale Intelligenz waren im Volk damals nicht weit verbreitet. Siehe Kriegstrauma. Ganze Völker in Europa waren damals traumatisiert durch den WK I
Mich wundert es auch nicht, dass nun die emotionalen Menschen wieder aufschreien und sich empören, vielleicht hakt es auch nur am Geschichtswissen und am mangelnden Wissen um gruppendynamische Prozesse, keine Ahnung. Die Prozesse und Gruppendynamiken finden wir derzeit überall dort wieder, wo Länder politisch nach Rechts rücken. Das Feindbild ist nur ein anderes. Wenn Du dich in Ruhe mit den Fakten beschäftigst, kannst Du sehen, wie schlecht es diesbezüglich um die EU und Europa insgesamt bestellt ist. Und das emotionale Befindlichkeiten überzubewerten und sich zu empören der denkbar schlechteste Berater ist.
Am wichtigsten ist es, so sehe ich es, derzeit die politische Lage weiterhin zu beobachten, sich eben nicht in einen Zustand von Empörung oder auch Erstarrung zu bringen, denn dann sind Menschen bekannter Maßen am leichtesten zu manipulieren. Die Polarisierung zeigt sich darin, dass es plötzlich politisch nur noch ein extremes Links und Rechts zu geben scheint. Für eine Demokratie ist aber die politische Mitte wichtig, die sich derzeit aufzulösen scheint.
Differenzierungsvermögen ist dabei unerläßlich, aber wie ich es in dem Thread hier beobachte, wird ja nicht einmal begriffen, wann man von Gruppendynamik schreibt, wann von individuellen Erlebnissen, wann von Fakten und Problemen, die nichts mit einzelnen Personen zu tun haben, sondern auf landespolitischer Ebene stattfinden... das finde ich bedauerlich. Und natürlich, wie leicht sich Feindbilder installieren lassen, wo Gefühle regieren und nicht der Verstand. Und das, was damals im Großen geschah, ist hier auch im Kleinen gut zu beobachten. Nur sind es diesmal wesentlich die "gutmenschlichen" Linken, die polarisieren und diesmal ebenso die Probleme bringen werden, auf europäischer Ebene ebenso wie hier im Thread im Kleinen. Hetzen können sie ganz fantastisch, siehe Sabbah oder Lucia, deren lustige Einwürfe sich flugs auflösen (wie bei der Rassismus-Tafel), wenn man mit Sinn und verstand dahinter schaut und ihre Einwürfe näher beleuchtet. Dann bleibt nur emotionales Geschrei, wie furchtbar alles ist. Aber keine Lösungen, die praktikabel wären geschweige denn die so dringend erforderliche emotionale Gelassenheit, die gerade in Zeiten wie diesen wichtig sind.
Lg
Any