Das Nachbesserungsbedarf ist im Bankenrecht bestreite ich nicht. Doch bitte nicht den Teufel mit dem Bezelbub austauschen.
LG
Any
Die Ablehnung von Alternativen ohne Argumentation ist letztlich Dogmatismus. Ich habe ja mehrfach betont, dass der Glaube an unser System mit religiösem Dogmatismus vergleichbar ist, was sich immer dann zeigt wenn es gegen sachliche Argumentation ohne Gegenargumentation verteidigt, oder eben alternative Systeme argumentationslos abgelehnt werden. Das Du den Anschein einer Argumentation mittels religiöser Formulierungen zu erwecken versuchst hat dann seine eigene Ironie.
Deine Ablehnung bezieht sich auf den Islam, zumindest ist das meine Vermutung. Ich habe aber jetzt mindestens dreimal betont, dass es mir nicht um religiöse Gesetze geht, sondern nur um die Ökonomie. Und sicherlich kann man dagegen argumentieren, aber das machst Du ja gar nicht. Du hattest behauptet:
"Basis-Ökonomie und Islam in einem Satz zu nennen widerspricht sich einfach." Und meine Frage "Warum?" übergehst Du...
Was ich vermute ist, dass Dir der Islam dermaßen unsympathisch ist, dass Dir alleine die Assoziation damit reicht um etwas abzulehnen das zwar seinen Ursprung im Islam hat, aber keineswegs auf den Islam begrenzt sein muss. Und noch mal: Das ist im Kern Dogmatismus. Es ist eigentlich das, was Du am Islam kritisierst.
Und mein Rat wäre, dass Du Deinen Ansatz überdenkst... nämlich hinterfragst auf welche Überzeugungen sich diese tiefe Ablehnung gründet und ob nicht sogar gerade das Beispiel des islamischen Bankensystems ein Ansatz sein könnte da etwas mehr Differenzierung reinzubringen. Denn so wie ich behaupte unser System habe religiöse Züge, die von vielen aber gar nicht so erkannt werden, behaupte ich auch, dass es uns genau so gelehrt wird. Den Menschen werden ja nicht ökonomische Prinzipien vermittelt, sondern irrationale Glaubenssätze wie die über "Wachstum, Wachstum, Wachstum!!!!"... oder das Lohnstückkosten sinken müssen damit es dann im Endeffekt allen besser geht. Die Lehre unseres Systems ist in hohem Maße irrational und v.a. alles andere als transparent. Oft genug werden Pseudo-Argumentationen hervorgekramt wenn es um den sachlichen Kern geht und genau dann erkennt man ja die religiösen Züge.
Und mein Ansatz ist sehr simpel: Dogmatismus streichen... hart an der Realität denken und auf der Basis von sachlichen Argumenten eine Situation oder auch ein System analysieren. Das ist für jeden einzelnen erlaubt, aber auch da gilt: Sobald das Experten tun, die prominent sind, können sie sich damit sehr schnell ins Aus schießen. Auch da kommt der religiöse Wahn durch und auch da kritisiere ich v.a. die Medien, denn die Mehrheit der Menschen versteht weit weniger von Ökonomie als ich, und ich bin kein Experte, glaubt und übernimmt aber Schlagworte die im Kern total falsch sind.
Wirklich.. das ist ein Kern des Problems!
Bill Clinton machte mal Wahlkampf mit dem simplen Slogan "It's the Economy, Stupid!". Das hat super funktioniert weil DAS sehr wahr ist. Aber was dann folgte war pure Religion und der Einstieg in eine Deregulierung der Märkte, dass wir die Folgen heute nicht nur nicht überwunden haben, die krassesten Folgen kommen erst noch. Und v.a.: Wir können sie überall sehen, aber nur wenige erkennen darin Ursache und Wirkung. Das hängt wirklich alles zusammen und folgt seinen eigenen Scharia-Gesetzen... es ist absolut düster und wird sehr oft trotzdem selbst von jenen verteidigt die darunter leiden - weil es nicht verstanden wird und weil es daher gar nicht hinterfragt werden kann.
Per Gesetz befreite US-Präsident Bill Clinton die US-Banken von ihren lästigen Regulierungsfesseln. Inzwischen mehren sich die Anzeichen, dass die Deregulierung eine der Kernursachen der Finanzkrise ist. Sie hat die US-Immobilienblase und die folgende Weltrezession erst möglich gemacht haben.
http://www.handelsblatt.com/politik...ierung-die-selbst-gemachte-krise/3765676.html