Angst ist ja nicht grundsätzlich etwas Schlechtes. Es gibt ja die rationale, die lebensrettende Angst. Die uns davon abhält auf der Autobahn spazieren zu gehen. Oder uns veranlasst Orte zu verlassen, in denen uns Bomben um die Ohren fliegen.
Es gibt auch eine irrationale Angst. Wer in einem der reichsten Länder der Welt lebt, in Frieden, Freiheit und Sicherheit und Angst vor ein paar (verglichen mit der Bevölkerung sind es einige wenige) Zuwanderern hat, der sollte seine Angst vielleicht noch einmal überdenken.
Es hat nichts mit Angst vor Fremden zu tun, wie oft noch? Und eine Situation durch ein arithmetisches Mittel zu verharmlosen bringt da auch nicht viel, wenn hunderttausende, ja, bald über eine Millionen Menschen sich vornehmlich in den Großstädten tummeln werden. Auch auf Hamburg klingen 40.000 Flüchtlinge, die aktuell hier sind wenig, es werden täglich hunderte mehr, die man nicht mehr vernünftig unterbringen kann, was die Unzufriedenheit der Flüchtlinge auf Dauer sicherlich nicht positiv auswirken wird. Und dann warte, bis sie merken, so leicht und einfach und lustig ist auch das Leben in Deutschland nicht.
Dann hast Du wie im Stadtteil Harburg plötzlich 10.000 vorwiegend unwürdig untergebrachte Menschen, die, obwohl der Stadtteil riesig wirkt mit insgesamt 160.000 Einwohnern (von denen aber bereites im Mittel 50% Migranten oder Menschen mit Migrationshintergrund sind, je nach Stadtteil wiederum bis 90%, auf gerade mal 20.000 Menschen mit hoher Wohndichte in diesem Gebiet zusammengepfercht irgendwie klar kommen müssen. Da möchtest auch Du nur ungerne in unmittelbarer Nähe leben.
Und von den derzeit 10.000 Flüchtlingen, lass da nur bei 5% kriminelle Energien und eine hohe Unzufriedenheit und ein entsprechendes Aggressionspotential sein, dann hat man mal eben 500 Leute mehr, die Ärger machen. Die Polizei ist jetzt schon überfordert.
Das sind die "Bomben", die bei uns dann jederzeit hochgehen können. Und da ist es auch herzlich egal, wenn der Rest der Flüchtlinge weitgehend friedlich ist. Die Frauen und Kinder sind es gewiss, aber die machen ja nur 20-25% aus, der Rest sind Soloherren, die mit rosigen Vorstellungen nach Deutschland kommen, die sehr weit von der Wirklichkeit entfernt sind. Und um diese unzufriedenen Menschen kümmert sich niemand, auch weil faktisch Personal fehlt und nicht jeder Mensch für diese Aufgaben geeignet ist, wie auch, inzwischen ist die Helfereuphorie soweit gedämpft, dass die Situation mit ehrenamtlichen Helfern nicht mehr so schön aufgefangen werden kann wie bisher.
p.s. klar, die Menschen, die in den gediegenen Stadtteilen in Hamburg wohnen, bekommen Flüchtlinge fast nur aus den Medien zu sehen. Alle Ecken der "Schönen und Reichen", da ist das so. Da stellen die wenigen Flüchtlinge für die Anwohner eher einen netten Zeitvertreib dar, man kann es sich eben leisten.
LG
Any