Ja, ich habe Frau Merkel auch nicht gewählt, und werde es bei der nächsten Wahl auch wieder nicht tun. Durch ihre aktuelle Haltung hat sie bei mir allerdings ein paar Pluspunkte gewonnen. Die Umsetzung zeigt gravierende vielleicht auch desaströse Mägel - den Grundgedanken dahinter finde ich aber sehr begrüßenswert.
Je größer der Rahmen, desto mehr müssen mitspielen, und desto illusorischer wird es, den Rahmen durchzusetzen. Da kann und muss man sich mit kleineren Rahmen zufrieden geben - zumindest vorerst.
Und aus ähnlichen Überlegungen heraus könnte Merkel eine enge Zusammenarbeit mit z.B. Putin auch ablehnen. Ich weiß es allerdings nicht.
Ach so. Sorry für die Nachfrage.
Wird sich zeigen...
Das sind die Vorraussetzungen für die Einbürgerung, also für die deutsche Staatsbürgerschaft. Im Asylrecht ist das meines Wissens noch nicht vorgesehen.
Davon habe ich vereinzelt schon gehört, ist aber nicht überall so.
Ich frage mich aber, was so stark dagegen spricht? Wir wollen ja die Trennung von Staat und Religion. Wieso sollen dann die christlichen Feste weiter in Schule und Kindergarten gefeiert werden? Warum sie da nicht etwas "säkulärer" gestalten? Alternativ könne man auch in Schule und Kindergarten auch die Feste der groß-anteilig noch vertretenen Religionen ebenfalls feiern.
Und was spricht da so dagegen?
Ich lebte ja 4 Jahre lang in Schweden. Da gibt es eine National-Delikatesse:
https://de.wikipedia.org/wiki/Surströmming Ich war einmal bei einer Feier dabei, wie eine Dose geöffnet wurde. Es stinkt wirklich bestialisch. Die Schweden - vor allem die, die aus dem Norden des landes stammen - lieben dieses Gericht aber, und haben gut zugeschlagen. Die konnten meine Reaktion (und die vieler anderer nicht-Schwedischer Kollegen) nicht nachvollziehen, haben daraufhin aber immer im August/September (die Saison für Surströmming) auf uns Rücksicht genommen. Das gab es dann halt bei gemeinsamen Feiern nicht mehr.
Zugegeben: Schweinefleisch hat meines Wissens keine ekel-erzeugenden Ausdünstungen, aber es gilt in deren Kultur als äußerst "unrein", soweit ich es verstanden habe. Diese Abneigung verstößt hier auch nicht gegen Gesetze. Es ist auch nicht a priori "deutsche Kultur", Schweinefleisch essen zu müssen (zumal es einen steigenden Trend zum Vegetarismus gibt). Was spricht dagegen bei gemeinsamen Feierlichkeiten darauf Rücksicht zu nehmen?
Zustimmung.. bis auf @Schweinefleisch....
Erstens kenne ich es so, dass sich auf Feiern zwei bzw. drei Gruppen bilden.... Vegetarier, Schweinefleisch Fleischesser, und kein Schweinefleisch Fleischesser...
Aber.... auf gemeinsamen Festen auf Schweinefleisch verzichten zu müssen, damit sich Moslems nicht gestört fühlen.... ist m.E. auf allen Ebenen desaströs, verschärft die Verhärtung von Fronten und, was denke ich das wichtigste Argument ist, wirkt kontraproduktiv bzgl. der Integrationsabsichten von Migranten/Moslems....
Zur westlichen, deutschen, europäischen, christlichen Identität gehört nun mal der Verzehr von Schweinefleisch... und ich kenne persönlich, sogar aus der eigenen, leiblichen Familie ( orthodoxe Christen) Fälle von klarer Diskriminierung gegenüber Schweinefleischessern....
Wenn du also fragst, was konkret dagegen spricht, gibts da einige Gründe:
1.) Toleranz, die es hier ja in alle Richtungen zu vermitteln, zu üben gilt ist keine, NIE eine Einbahnstrasse. Wenn wir tolerieren, dass Menschen "freiwillig" Kopftücher tragen und sich vor Schweinefleisch ekeln, dann ist im gleichen Masse die Toleranz zu erwarten, regelrecht abzuverlangen, dass wir Schweinefleisch essen und nicht nur keine Kopftücher tragen sondern uns individuell kleiden, wie es uns gefällt. Der Grund hier für ist nämlich rein politisch schlicht ein demokratisches Grundrecht... das sich darauf bezieht, dass die eigene Freiheit soweit reicht, bis wir die Freiheit eines anderen tangieren. Tatsächlich wäre es eine sinnhafte Umkehrung dieses demokratischen Grundrechts, wenn es nun hiesse, die Freiheit eines anderen sei dann tangiert, wenn er nicht mehr auf meine Freiheiten Einfluss üben darf. Bitte hier genaustens differenzieren.
2.) Genau auf diese falsche Interpretation basier (<t<) en die einen ihren Unmut auf Migranten (in diesem Fall zurecht), und geneigte Moslems ihre Diskriminierung von Schweinefleischessern. Denn offenbar gilt an dieser empfindlichen Stelle nicht mehr gleiches Recht für alle, die einen fühlen sich zurecht erniedrigt, die anderen zu Unrecht erhöht.
3.) Diese Toleranzfrage hat den Finger exakt am Puls des Geschehens... und wird somit zur Messlatte der demokratischen Politik.... die sich eben von einer Diktatur in der Freiheitsfrage unterscheidet. Wenn nun hier das demokratsiche Recht einknickt ist das automatisch ein Schritt in Richtung Diktatur.... das ist Fakt... und hier gilt mehr denn je, wehret den Anfängen. Es muss also westliches, europäisches, demokratisches und modern christliches Selbstverständnis sein... hier NICHT einzuknicken. Um also deine Frage sehr konkret zu beantworten.... wenn DU dich nicht deiner Freiheiten bedienen möchtest und zB. obwohl du eigentlich ein Schweinefleischesser bist einfach ggf. aus Solidarität/Rücksicht auch KEIN Schweinefleisch essen möchtest.... steht dir das natürlich absolut frei... DAGEGEN spricht also nichts... diese "Rücksicht" aber einer Gruppe von Menschen aufzuoktroyieren... für die nunmal das in Punkt eins besprochene/dargestellte Grundrecht gilt ... DAGEGEN spricht erst recht
unter dieser Prämisse etwas... und das wäre Punkt 4 und auch 5.
4.) Wer ist denn hier bitte zu wem zugezogen? Wir zu den Moslems oder die Moslems zu uns "Demokraten", in welcher dieser, unserer, einer Demokratie nun mal gilt, dass wir niemanden in seinen Freiheiten einschränken, solange es die Freiheiten der anderen nicht tangiert??? Dieses Grundrecht muss vorzüglich einer Überstrapazierung Toleranz, und überstrapaziert ist sie grundsätzlich, wenn sie nur in der Einbahnstrasse gefahren wird.... egal für und gegen wen durchgesetzt werden. Denn der Demokratie wohnt tatsächlich das Paradoxon inne, dass sie wie in Punkt 5 erläutert..... zum puren, SINNHAFTEN Selbsterhalt sich genau jenes dikatorischen Mittels beidienen muss, dass sie in ihrer Formulierung, in ihrem Wesen ja genau zu umgehen sucht. Demokratie ist letztlich GENAU SO eine Ideologie.... nur... a.) mit inhaltlich umgekehrten Vorzeichen, b.) aber letztlich mit den selben Mitteln dessen, das sie zu umschiffen sucht.
5.) Es gilt folglich: Demokratie ist die Gewaltherrschaft der Freiheit über die Tyrannei. (Signatur eines Users)
Und das ist absolut korrekt.... Demokratie MUSS spätestens dann zur Tyrannei werden, sobald jemand versucht, die Freiheiten Anderer im demokratischen Sinne einzurschränken.
Wenn also hier staatlich gefordert, dass Menschen sich einer (Unter)Gruppe in ihren Gepflogenheiten/Befindlichkeiten anpassen steht die Demokratie... und damit aber auch die Identität einer jeden einzelnen Person auf dem Spiel, praktisch die Demokratie selbst.
Mag alles redundant erscheinen, ist aber letztlich notwendig um die Frage, was denn jetzt konkret diese Anpassung in nur eine Richtung bedeutet, nämlich die Aushebelung der demokratischen Grund und Menschenrechte, auf welchen nunmal das Staatsverständnis und im Grunde auch EIGENTLICH das christliche Selbstverständnis basiert, was die Wurzeln dieser Gesellschaftsordnung darstellt.
Fazit: Ein Nachgeben an dieser empfindlichen Stelle halte ich für fatal. Was anderes ist es, wenn aus logistischen Gründen in Schulen und Kindergärten der kleinste gemeinsame Nenner zur Verköstigung der Kinder gefunden wird. Das muss dann aber auch genau SO begründet und kommuniziert werden. Und nicht etwa, weil Deutschland/Staat jetzt neuerdings auf die Befindlichkeiten von Einzelnen Rücksicht nähme.
In dieser Hinsicht finde ich diese deutsche Allüre schon sehr merkwürdig... würden sich Deutsche nach Australien zu den Aborigines aufmachen.... und es hiesse nun, dass die Aborigines sich aus Rücksicht anzupassen hätten, weil kaum ein Deutscher es verträgt, wenn Tiere vor den Augen von Mensch und Kind abgeschlachtet... das Blut Anordnungsstelle getrunken, die Leber herausgerissen und roh verzehrt würde..... die Augen ausgehöhlt und weggelutscht würden... komischerweise hiesse es DA vornehmlich, dass die Deutschen halt zugezogen seien und sich diesen "babarischen" Naturvölkern anzupassen hätten bzw... eben wegzubleiben...
Klar, es bliebe rein geschichtlich der FAKT, dass diverse Naturvölker imperialistisch übernommen und angepasst wurden. Nur, so wirklich richtig findet das ja keiner, schon gar nicht, die die sich jetzt zB. für Moslems und Anpassung in der Schweinefleisch-Debatte stark machen .... hiesse also, wenn es nicht richtig ist, wenn "WIR" es taten und noch tun, kann es auch nicht richtig sein, wenn andere es taten und wieder tun.
Tatsächlich sind genau dies die empfindlichen Punkte an denen "die schleichende Islamisierung des Abendlandes", "der
unfreiwillige Verlust von völkischer Indentität", "die Aushebelung des demokratischen Wertekanons" ein Gesicht bekommen, das unleugbar bei derartig unfairer Handhabe genau jene Toleranz-Fratze darstellt, mit der das "Fussvolk" in Schulen und Kindergärten sehr konkret leben
müsste. SO aber schneidet sich die Demokratie ins eigene Fleisch. Es kann ja nicht angehen, dass Demokratie nur dann erfolgreich gelebt ist, wenn sie sich in voller Konsequenz selbst abschafft.