Es wird eine
Völkerwanderung kommen bzw. es kommen noch viel mehr, weil die Menschen einfach auf eine "bessere" Zukunft hoffen. Sei die Ursache nun Krieg oder wirtschaftliche Verhältnisse, ist eigentlich egal, denn die Menschen kommen und reißen dabei oft ihre Wurzeln in Ihrer Heimat aus. Auch eine neue Mauer zu bauen, wird dieses Problen nicht lösen und Erfahrungen mit "Mauern" sollten wir ja eigentlich haben.
Ich möchte dabei mal die Verhältnisse und Ursachen in
Afrika etwas näher beleuchten. Denn das was gerade mit den
syrischen Flüchtlingen auf uns zukommt ist nur ein Vorgeschmack dessen, was in Afrika passieren wird, wenn sich nichts grundlegendes verändert.
Dabei hat die "EU", einiges getan um die Lage zu verschärfen (vor allem in Afrika). So wurden über Jahrzehnte, die europäische Überproduktion an Lebensmittel, die einzig und allein durch das verzwickte und unübersichtliche
Subventionssystem, ein solches Ausmaß erreichen konnte, in Afrika regelrecht verscherbelt. Mit den Preisen können selbst die ansässigen Bauern nicht mithalten. Was eine positive Entwicklung der afrikanischen
Agrarwirtschaft hemmt bzw. komplett verhindert.
Der nächste Punkt sind unsere "
Kleiderspenden". Die Säcke landen mittlerweile größtenteils auf afrikanischen Märkten. Hemden können so für wenige Euros von Händlern verkauft werden. Während China uns mit ihren Billigkram zumüllt, tun wir es mit unseren "Resten" in Afrika. Eine eigene Textilproduktion wird dort so bereits im Keim erstickt.
Wo wir schon bei "
Müll" sind. Unser Müll landet mittlerweile auch in Afrika. Es ist kaum zu glauben, aber es "lohnt" sich für Händler. So wird der Müll von Deutschland nach Italien "verkauft" und gelangt von dort nach Afrika, wo er, ohne irgendwelche Kontrolle, irgendwo hin gekippt wird. Das gilt vermehrt auch für Sondermüll - also Müll mit giftigen Substanzen. Die "strengen" europäischen Auflagen werden dadurch ausgehebelt und die Menschen Vorort bekommen unseren Müll direkt vor die Tür geliefert. Dort stinkt er vor sich hin und belastet zusätzlich das Grundwasser.
Wobei
Wasser ohnehin schon ein knappes Gut großen Teilen Afrikas ist. Westliche Konzerne beherrschen mittlerweile regelrecht die Wasserversorgung in vielen afrikanischen Staaten. So kostet z. B. eine Flasche Wasser in Kenia mehr als eine Flasche Coca Cola. Gleichzeitig werden Gifte aus Fabriken ungefiltert in die Flüsse geleitet. Was ebenfalls meist unter der Regie von westlichen Großkonzernen geschieht.
Die "
Entwicklungshilfen" sind oft an Bedingungen geknüpft. So müssen Aufträge z. B. auch an deutsche Unternehmen vergeben werden. Was gut für "unsere" Wirtschaft ist, aber eine unabhängige Entwicklung der Wirtschaft Vorort sehr erschwert. Hinzu kommt, dass viele Staaten Schulden bei der Weltbank und viele Einheimische Schulden bei ausländischen Unternehmen haben. Dadurch können sich die Menschen kaum noch entwickeln und werden gezwungen den Interessen der Konzerne und Weltbank (USA) folge zu leisten.
Durch dieses
korrupte System kommen auch verwiegend korrupte Politiker an die Macht - immer wieder. Dafür sorgt schon dieses kranke System, das den Menschen dort die Hoffnung auf ein "besseres" Leben raubt.
Dabei gilt es beachten, dass die afrikanische
Mentalität eine völlig andere ist als unsere. Die Menschen dort arbeiten nur, wenn sie Geld benötigen und hören auf, wenn sie genug haben, denn sie wollen LEBEN. Und leben bedeutet für sie
nicht für Andere zu arbeiten. Sie sind also in der Hinsicht oft "freier" als wir.

Das sorgt aber auch dafür, dass mit allen Mittel versucht wird, die Menschen dort zu kontrollieren. So werden beispielsweise die Gehälter absichtlich niedrig gehalten, damit die Menschen auch regelmäßig zur Arbeit erscheinen.
Das alles führt zu absurden Konstellationen: So kommt z. b. jede dritte "unserer"
Rosen aus Kenia. Hier wurden die "Mitarbeiter" ganz nach westlichen, kapitalistischen Normen erzogen: schnell Arbeiten für wenig Geld. Rosen brauchen auch viel Wasser und Kenia ist in dieser Hinsicht nicht unbedingt ein armes Land. Doch die Gewächshäuser fressen die Süßwasservorräte Kenias auf. So trocknet der einst gigantische Süßwassersee Naivasha zusehens aus und wird zudem von den Pestiziden und Dünger der Rosenproduktion vergiftet. Wo wir wieder beim Thema Coca Cola wären, die so leichter die restlichen
Wasserquellen kontrollieren können und so den Preis für Frischwasser im Land bestimmen können.
Wie kann man es einem Menschen verübeln so ein Land verlassen zu wollen?! Ein Land, das fast in völliger Abhängigkeit von westlichen Konzernen lebt und zudem von unseren Resten und Überproduktionen zugemüllt wird.
Daher haben wir stets eine Verantwortung für das was wir tun. Die Verhältnisse in Afrika oder Syrien können uns nicht egal sein - alles hängt mit allen Zusammen. Raus kommt man hier nur, wenn man das System der Gier (und der Kapitlismus ist eine regelrechte Plantage für Gier) loslassen und uns ein System der Menschlichkeit und der Liebe erschaffen. Dazu ist es wichtig Ängste mit Mut und Liebe zu überwinden. Ein Politiker sollte daher keine Angst mehr vor Konzernen und ihrer Drohnung haben, dass Arbeitsplätze verloren gehen, sondern einfach ihrem "Gewissen" folgen und entsprechend Entscheideungen fällen. Und solche Politiker werden vermehrt in den Vordergrund rücken, wenn wir ebenfalls unsere Ängste überwinden und Vertrauensvoll vorwärts gehen. Auch wenn wir nicht wissen was uns erwartet, wird nur der Weg des Herzens uns aus dieser selbstgebauten Falle, die wir uns über Jahrtausende hinweg erschaffen haben, heraus bringen.
liebe Grüße
Alesius