Die Helfereuphorie... und der Flüchtlingswahnsinn...

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Kultur spielt die größere Rolle wie Abstammung. Ich kann dazu subjektiv etwas sagen, da ich kulturell deutsch bin, und von der Abstammung nur zur Hälfte (Saarland) und sonst mehr oder weniger Italienisch (Pantelleria, ist halt komplexer als meine deutsche Abstammung).

Abstammung ist nicht ganz egal, aber kann nicht sagen, dass ich Italiener bin. Wäre falsch.

Dass es aber nur auf den Pass ankommt glaube ich auch nicht, einen Islamisten mit deutschem Pass akzeptiere ich nicht als deutsch. Das ist erschlichene Staatsbürgerschaft.


Was machst Du mit den Islamisten, die konvertiert sind, also "pur" Deutsch mit christlichen oder atheistischen Eltern? Die sind dann nicht mehr Deutsch? Denn es gibt da doch einige!
 
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Was Du da als Fakt bezeichnest, also wer nach wie vor bei Pegida mitmarschiere auch Farbe bekannt habe, sehe ich nicht ganz so. Ich bin sehr sicher, dass man dort nach wie vor eine ziemlich breite Mischung findet. Wie die quantitativen Verhältnisse aussehen ist wieder eine andere Frage und es kann schon sein, dass die meisten relativ weit rechts stehen aber es wird nach wie vor viele geben, die zwar gegen Ausländerhass sind, die mit Nazis eigentlich nichts zu tun haben wollen, sich aber direkt betroffen fühlen und sozusagen aus einem Gefühl der Notwehr heraus handeln... also auf der Basis von konkreter Angst. Es gibt Frauen die haben Angst um ihre Kinder wenn ein Asylantenheim in der Nähe entstehen soll usw.

Mir gehts jetzt nicht um die Frage wie gerechtfertigt solche Ängste sind. Aber es ist ein Unterschied ob jemand auf einer ideologischen Basis agiert, eine ganze Menge Theorien über Ausländer etc. mit sich herumträgt (z.B. das die Flüchtlingsbewegung letztlich gesteuert ist um Deutschland und/oder Europa ohne Krieg zu islamisieren und/oder zu destabilisieren, oder noch krasser echte Nazi-Philosophien) oder ob sich Menschen konkreter bedroht fühlen, teilweise ohne das wirklich in Worte fassen zu können.

Das allerwichtigste dabei ist: Jene, die über Flüchtlinge schimpfen und darüber wie sich einige verhalten, Ansprüche stellen, mit Frauen umgehen usw... denen kann man nur sagen: Wir können sie uns nicht aussuchen. Man kann nur erklären, ohne etwas schönzureden, dass es jede Menge Gründe gibt und den Fokus auf ein paar Gemeinsamkeiten lenken: Alles Menschen... und selbst unter 1 Mio Menschen findet man nicht viele die fehlerlos sind.

Dasselbe trifft aber eben auch auf jene zu, die nach rechts tendieren. Das sind auch alles Menschen... und die gehören ebenfalls nicht alle in eine einzige Schublade. Und wenn man Lösungsorientiert denkt, dann ist es relativ sinnlos zu sagen die hätten alle Farbe bekannt. Denn selbst wenn es so wäre, was ich wie gesagt bezweifle, was soll denn daraus folgen? Die verschwinden doch nicht weil man sie in ne Schublade steckt. Es ist sogar umgekehrt. Diese ganzen Kategorisierungen haben einige eher weiter nach rechts gebracht. Denn irgendwann gehen die dorthin wo sie sich verstanden fühlen wenn sie dort, wo sie eigentlich zu Hause wären, verkannt werden.

Wenn es um Menschen geht gibts ein paar wirklich simple Formeln, die fast schon mathematisch präzise funktionieren:

- betone tiefe Ängste und die mentalen Reaktionen (= Gedanken) werden extremer. Der Grund dafür ist, dass sich der Fokus verengt, was zu einer Intensivierung des Gefühls "überzeugt-zu-sein" (etwas für wahr zu halten) führt. Deshalb helfen Informationen auch nicht mehr, denn die Verengung des Fokus auf Ängste entspricht einer persönlichen Erfahrung - selbst wenn die nie real gemacht wurde.

- behandle Menschen herablassend (=ausgrenzend) und sie reagieren zwar individuell, manche eher erschüttert/depressiv und andere mit Wut, aber sie werden nach einer gewissen Zeit immer die Wahl treffen sich selbst auszugrenzen. Sie ziehen selbst die Mauer hoch. Der Grund ist, dass niemand vom willkürlichen Wohlwollen anderer abhängig sein will und dann werden im Zweifel sogar lieber selbst-destruktive Entscheidungen getroffen.

- demütige Menschen und man erzeugt in ihnen einen Druck der nach Ausgleich sucht. Das wird sich irgendwie entladen und das läuft nicht unbedingt rational ab. Denn das ist ja kombiniert mit den anderen Punkten. Man kann Menschen alleine durch Demütigung (und Demütigung enthält Angst und Ausgrenzung etc.) zum Äußersten treiben. Das ist zwar selten aber es wird so gut wie nie gar keine Reaktion geben.


Und was ist Pegida insgesamt? Das ist schon eine Folge all dessen... in Pegida vermischt sich alles. Von tiefsitzenden Ängsten, einem Gefühl gedemütigt zu sein und zu werden, ausgegrenzt zu werden usw. Und klar, die sind schon selbst verantwortlich. Aber was blöderweise sehr beständig passiert ist: Da wird immer noch mehr Druck auf den Kessel gegeben, denn all das wird immer noch mehr betont.


Und der Oberwitz dabei ist: Dasselbe sage ich ja über die Flüchtlinge. Die grundlegenden Prinzipien sind ziemlich exakt die gleichen nur noch viel viel intensiver, da die aus viel extremeren Lebensumständen kommen. Die Ängste sind intensiver, die Demütigungen sind intensiver, die Ausgrenzung ist im Grunde sogar total... sonst würden sie nicht kommen. Immerhin haben die zumindest für eine gewisse Zeit keine echte Heimat mehr.

Im Grunde könnten die sich alle die Hand geben und dann gegen eine kranke Wirtschaftspolitik demonstrieren, die unglaublich viel von dem verursacht woran alle leiden... die sogar Kriege mit verursacht. Pegida glaubt der Islam sei die militante und gefährliche Glaubens-Basis... dabei ist gerade der IS nur deshalb so stark weil er wirtschaftlich so verdammt stark ist. Es ist die Wirtschaft! Der IS wäre nix mit seinem Koran wenn sie nicht wirtschaftlich haargenau so funktionieren würden wie ein echt gut durchdachter Konzern. Und der Westen? Der ist da unten genau deshalb... wegen wirtschaftlicher Gründe! Und er agiert fanatisch! Es muss endlich erkannt werden, dass die wirtschaftliche Basis auf der wir stehen, auf der die ganze Welt steht, der gefährlichste Extremismus ist. Auf indirekte Art und Weise sind sie sogar Geschäftspartner. Hier flippen die Menschen aus wegen dem Islam, da unten machen unsere Extremisten in Nadelstreifen mit den Islamofaschos jede Menge Geschäfte. Waffen, Öl, usw.

Da kann der Koran sein wie er will und ausgelegt werden wie er will. Das ist dasselbe wie mit dem Christentum. Religionen werden in Formen gegossen die schon vorher da waren und nicht umgekehrt. Dasselbe trifft auf politische Einstellungen zu... links, rechts. Das ist letztlich alles zu oberflächlich weil Menschen psychologisch alle ziemlich ähnlich funktionieren, und ob man Nazi-Gift im Kopf hat oder Islamofascho-Gift... oder an die heilige Kuh namens Euro glaubt und alles gerechtfertigt ist wenn es um den eigenen Wohlstand geht... Da können sich alle auf Augenhöhe begegnen.

Es geht ja darum, dass es bereits eine Abspaltung von Pegida gab. Der Grund dafür war, dass sich bei Pegida zu viele NDP- Mitglieder und NaziSchrott eingefunden hatten. Davon wollten sich Katrin Oertel und die anderen deutlich distanzieren.

Schau mal hier die Begründung, die Lutz Bachmann für ihren Austritt angibt:

Eine Woche nach dem Rücktritt von Pegida-Gründer Lutz Bachmann wegen ausländerfeindlicher Äußerungen steht das islamkritische Bündnis ohne klare Führung da. Das Pegida-Organisationskomitee teilte am Mittwoch im Internet mit, dass Sprecherin Kathrin Oertel ihr Amt niedergelegt habe. Sie habe eine "Auszeit" wegen massiver Anfeindungen, Drohungen und beruflicher Nachteile genommen, hieß es. Mit Oertel zogen sich vier weitere Mitglieder aus der Pegida-Führung zurück.

Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann sagte der "Süddeutschen Zeitung" Oertel sei zurückgetreten, weil sie aus Antifa-Kreisen massiv bedroht worden sei. Weder Oertel noch er stünden künftig für Vorstandsposten zur Verfügung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Patriotische_Europäer_gegen_die_Islamisierung_des_Abendlandes#DDfE_in_Dresden

Was eh schon merkwürdig war, denn mit der "Lügenpresse" redet er ja normalerweise nicht..... stattdessen lieber ausschliesslich mit der "Blauen Narzisse" und weiteren Blättern des Spektrums der "Neuen Rechten"....

Hier die eigentliche, wahre Begründung, wieso sich 5 bis 6 der Mitglieder von Pegida abspalteten:



Die sechs ausgetretenen Mitgründer Pegidas um Kathrin Oertel kündigten Ende Januar 2015 die Gründung eines neuen Vereins an.[125] Er nennt sich Direkte Demokratie für Europa (DDfE), soll die „bürgerliche Mitte“ erreichen und wollte zuerst auch jeweils montags demonstrieren.[126]

Später beschloss der Verein, alle zwei Wochen zu demonstrieren, jedoch nicht montags, um Pegida keine Konkurrenz zu machen. Den Wochentag sollten die Anhänger bestimmen. Kathrin Oertel bedauerte bei der ersten Kundgebung am Sonntag, 8. Februar 2015: Pegida habe NPD-Anhängern eine Plattform geboten und die Medien als „Lügenpresse“ beschimpft. Man fange „ganz von vorn“ an.[127] Der Verein positionierte sich rechts von der CDU und nannte sieben Forderungen, darunter „Volksbegehren, Volksentscheide und europäische Bürgerinitiativen“, einen Stopp des Stellenabbaus bei der Polizei, eine Reform des Asylverfahrensgesetzes und die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland.[128]

Am 8. Februar demonstrierten etwa 500 (ein Zehntel der von den Veranstaltern erwarteten Menge),[129] am Donnerstag, dem 19. Februar etwa 100 Anhänger.[130] Am 9. März 2015 gaben Oertel und René Jahn ihren Rückzug aus der DDfE bekannt.[131]

********

Also von ursprünglich 20 bis 30 Tausend Demonstranten kommen nur noch 500 bis 100 Demonstranten, wenn es heisst: Wir fürchten die schleichende ISlamisierung Europas, möchten uns aber klar von Rassenhass und Nazis distanzieren. Wir wollen keine Plattform für einen Lutz Bachmann und seine Vasallen bieten... mit seiner Hetze wie "Viehzeug, Dreckspack" könne und wolle man sich nicht identifzieren....

Während Pegida kennzeichnet, dass sie mit der "Lügenpresse" NICHT reden wollen, sich regelrecht abschotten, ist das Credo der neuen Bewegung, dass auf politischem Parkett der "Dialog zwingend nötig ist" und sie absolut dazu bereit sind....

(ich möchte übrigens nicht wissen, von wem sie tatsächlich bedroht wurden...., nach Austritt aus diesem Verein... )

Lutz Bachmann hatte zwar seinen Rücktritt angekündigt, ist aber fester Führungsbestandteil geblieben... und hat seine Hetze übrigens SO begründet:

Am 9. Februar trat Bachmann erneut als Redner auf. Er rechtfertigte seine ausländerfeindlichen Aussagen („Dreckspack“, „Viehzeug“) damit, dass „wirklich jeder von uns sie schon einmal am Stammtisch benutzt hat“. Dies wurde ebenso bejubelt wie die Warnung vor „ungebremster Masseneinwanderung“ und die Aussage von Götz Kubitschek: „Die Verachtung des Eigenen muss ein Ende haben.“ Die von der früheren Hamburger AfD-Vertreterin Tatjana Festerling behauptete „Nazi-Paranoia“ in deutschen Medien beantwortete die Menge mit dem Ruf „Lügenpresse“. Plakatslogans wie „Verrat ist Schwäche“ für den abgespaltenen Verein DDfE, die Drohung an Politiker „Doch eines Tages wird Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade euch Gott“, fehlende Abgrenzung von zahlreich anwesenden NPD-Anhängern und Hooligans und Bachmanns Nein zu einem neuen Pressesprecher bewerteten Medienberichte als Rechtsruck Pegidas.[98]
https://de.wikipedia.org/wiki/Patriotische_Europäer_gegen_die_Islamisierung_des_Abendlandes#F.C3.BChrungskreis

So.... und nun... man höre und staune mit welchen neuen Inhalten Kathrin Oerter bei Illner sitzt (habe die Sendung nicht gesehen).... auch bemerkenswert, wie das Blatt titelt übrigens....


Das ist teilweise so verwirrend, dass die Leute gar nicht mehr wissen, wie sie zwischen gut und böse zu unterscheiden haben."

"Sicherlich ist Goebbels tot, aber wer glaubt, dass die Propaganda mit ihm gestorben ist, dem muss ich leider diese Illusion nehmen."

"Die Nato-Propaganda ist sehr gefährlich, die Nato stürzt mit ihrer Propaganda Menschen in den Krieg. Dadurch kommen viele, viele Streitigkeiten auf, zum Beispiel die über den Islam und den bösen Moslem."

Es folgen weitere Erkenntnisse Oertels, zusammenhanglos vorgetragen. Seit 9/11 schreibe die Propaganda den Moslems die Schuld zu. Über die wahren Ursachen der Flucht von Tausenden aus Afrika würden dem Volk fortwährend Lügen vorgesetzt: nämlich die unfairen Wirtschaftsbeziehungen mit Europa, das Wiesenhof-Hähnchen in Afrika zu billigeren Preisen verschleudere, als sie ein einheimischer Produzent anbieten könne. Darüber aber würde in Deutschland nie gesprochen.
http://www.rp-online.de/panorama/fe...totalausfall-mit-kathrin-oertel-aid-1.5109160


Wieso also hat sich keiner der Pegida-Aktivisten dort angeschlossen? Wenns denn darum geht, dass es eben tatsächlich nur "besorgte Bürger" wären, die im Gegensatz zu Pegida den Dialog suchen und endlich mal wahrgenommen werden wollen? Wieso gründen die nicht einfach wieder ein eigenes Dingens....
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind sie auch nicht. Sie haben dann die deutsche Staatsangehörigkeit.

Ich werde auch nicht zur Türkin, weil ich mir ein Kopftuch umbinde und mir einen türkischen Pass zulege. Ich bleibe eine Frau mit deutscher Herkunft.

Lg
Any


Die meisten Türkinnen tragen kein Kopftuch, nur mal so nebenbei. Aber mit dem türkischen Pass hast Du die türkische Staatsangehörigkeit und bist für die Türkei Türkin. Nach der Herkunft fragt Dich dann erst mal keiner in der Bürokratie. Und bei Statistiken, wieviele "Deutsche" es hier gibt, wurde auch nicht gefragt, wieviele davon einen Migrationshintergrund haben. Sondern einfach, wieviele Deutsche in diesem Land hier leben. Punkt. Das war die Aussage.
 
Das wird sehr gerne ausgeblendet, dass Muslime, die eigentlich keine mehr sind bzw sein wollen, das gar nicht lustig finden, wenn aus ihrer Konfession solche Leute Hetze und Hass verbreiten. Die würden selbst Opfer der radikalen Muslime werden.
Lg
Any


Und genau die Gleichen finden es auch nicht lustig, wenn durch Aussagen wie ich sie oft auch bei Dir finde, sie mit ebendiesen Radikalen auch mit in einen Topf geworfen werden. Von beiden Seiten also Ärgernisse!
 
Aber sobald es Ausländer sind... kriegt diese Angst auf einmal einen braunen Anstrich. Und das ist letztlich nicht okay, und alles andere als hilfreich.

Tja, der Ausländerhass, der Hass gegen alles Fremde etc, ist schon immer Markenzeichen der Rechtsextremen.
Die Konditionierung zeigt sich eben.
Da kann man nur dagegenhalten.
 
Weil sie hier reingelassen und nicht wie Hunde behandelt (oder abgeschossen) werden?

Wo werden die Flüchtlinge abgeschossen?

Mal davon abgesehen, dass der Großteil der Flüchtlinge im Libanon und in der Türkei sitzt, ohne irgendeine Perspektive.
....und diejenigen, die nicht dort sitzen, suchen sich gezielt ihr Asylland aus und nehmen eine Reise quer durch Europa auf sich, um danach was zu finden oder zu wollen? Sicherheit wird es eher nicht sein, da sie ohnehin schon im sicheren Europa angekommen sind?
Und gerade die syrischen Flüchtlinge verlassen ihr Land, weil da Krieg ist. Nicht, weil sie so gern nach Deutschland kommen wollen.
Nicht überall, wo Kriegsflüchtling drauf steht, ist auch Kriegsflüchtling drin.
Hat sich das noch nicht bis zu dir rumgesprochen?
Die Flüchtlinge gibt es auch in diesem Punkt nicht.
Für dich vielleicht - oder wahrscheinlich - nicht. Was aber nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass es auch andere so sehen.
 
Künstler sind eine eigene Spezies.


Neinnein! Sie sind wie andere auch Menschen. Da braucht man keinen Heiligenschein um Künstler setzen. Es gab nämlich zur Nazi-Zeit auch Künstler, die dieses System unterstützten. Nur als Beispiel. Oder Richard Wagner, er war extrem antisemitisch und zusätzlich noch kriminell, denn er und seine Frau Cosima haben Leute betrogen.

Da kannst Du mir in der Hinsicht nix erzählen, da bin ich durch persönliche Beziehung, wie Du weisst, gut informiert.
 
Es geht ja darum, dass es bereits eine Abspaltung von Pegida gab. Der Grund dafür war, dass sich bei Pegida zu viele NDP- Mitglieder und NaziSchrott eingefunden hatten. Davon wollten sich Katrin Oertel und die anderen deutlich distanzieren.

Schau mal hier die Begründung, die Lutz Bachmann für ihren Austritt angibt:

Eine Woche nach dem Rücktritt von Pegida-Gründer Lutz Bachmann wegen ausländerfeindlicher Äußerungen steht das islamkritische Bündnis ohne klare Führung da. Das Pegida-Organisationskomitee teilte am Mittwoch im Internet mit, dass Sprecherin Kathrin Oertel ihr Amt niedergelegt habe. Sie habe eine "Auszeit" wegen massiver Anfeindungen, Drohungen und beruflicher Nachteile genommen, hieß es. Mit Oertel zogen sich vier weitere Mitglieder aus der Pegida-Führung zurück.

Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann sagte der "Süddeutschen Zeitung" Oertel sei zurückgetreten, weil sie aus Antifa-Kreisen massiv bedroht worden sei. Weder Oertel noch er stünden künftig für Vorstandsposten zur Verfügung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Patriotische_Europäer_gegen_die_Islamisierung_des_Abendlandes#DDfE_in_Dresden

Was eh schon merkwürdig war, denn mit der "Lügenpresse" redet er ja normalerweise nicht..... stattdessen lieber ausschliesslich mit der "Blauen Narzisse" und weiteren Blättern des Spektrums der "Neuen Rechten"....

Hier die eigentliche, wahre Begründung, wieso sich 5 bis 6 der Mitglieder von Pegida abspalteten:



Die sechs ausgetretenen Mitgründer Pegidas um Kathrin Oertel kündigten Ende Januar 2015 die Gründung eines neuen Vereins an.[125] Er nennt sich Direkte Demokratie für Europa (DDfE), soll die „bürgerliche Mitte“ erreichen und wollte zuerst auch jeweils montags demonstrieren.[126]

Später beschloss der Verein, alle zwei Wochen zu demonstrieren, jedoch nicht montags, um Pegida keine Konkurrenz zu machen. Den Wochentag sollten die Anhänger bestimmen. Kathrin Oertel bedauerte bei der ersten Kundgebung am Sonntag, 8. Februar 2015: Pegida habe NPD-Anhängern eine Plattform geboten und die Medien als „Lügenpresse“ beschimpft. Man fange „ganz von vorn“ an.[127] Der Verein positionierte sich rechts von der CDU und nannte sieben Forderungen, darunter „Volksbegehren, Volksentscheide und europäische Bürgerinitiativen“, einen Stopp des Stellenabbaus bei der Polizei, eine Reform des Asylverfahrensgesetzes und die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland.[128]

Am 8. Februar demonstrierten etwa 500 (ein Zehntel der von den Veranstaltern erwarteten Menge),[129] am Donnerstag, dem 19. Februar etwa 100 Anhänger.[130] Am 9. März 2015 gaben Oertel und René Jahn ihren Rückzug aus der DDfE bekannt.[131]

********

Also von ursprünglich 20 bis 30 Tausend Demonstranten kommen nur noch 500 bis 100 Demonstranten, wenn es heisst: Wir fürchten die schleichende ISlamisierung Europas, möchten uns aber klar von Rassenhass und Nazis distanzieren. Wir wollen keine Plattform für einen Lutz Bachmann und seine Vasallen bieten... mit seiner Hetze wie "Viehzeug, Dreckspack" könne und wolle man sich nicht identifzieren....

Während Pegida kennzeichnet, dass sie mit der "Lügenpresse" NICHT reden wollen, sich regelrecht abschotten, ist das Credo der neuen Bewegung, dass auf politischem Parkett der "Dialog zwingend nötig ist" und sie absolut dazu bereit sind....

(ich möchte übrigens nicht wissen, von wem sie tatsächlich bedroht wurden...., nach Austritt aus diesem Verein... )

Lutz Bachmann hatte zwar seinen Rücktritt angekündigt, ist aber fester Führungsbestandteil geblieben... und hat seine Hetze übrigens SO begründet:

Am 9. Februar trat Bachmann erneut als Redner auf. Er rechtfertigte seine ausländerfeindlichen Aussagen („Dreckspack“, „Viehzeug“) damit, dass „wirklich jeder von uns sie schon einmal am Stammtisch benutzt hat“. Dies wurde ebenso bejubelt wie die Warnung vor „ungebremster Masseneinwanderung“ und die Aussage von Götz Kubitschek: „Die Verachtung des Eigenen muss ein Ende haben.“ Die von der früheren Hamburger AfD-Vertreterin Tatjana Festerling behauptete „Nazi-Paranoia“ in deutschen Medien beantwortete die Menge mit dem Ruf „Lügenpresse“. Plakatslogans wie „Verrat ist Schwäche“ für den abgespaltenen Verein DDfE, die Drohung an Politiker „Doch eines Tages wird Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade euch Gott“, fehlende Abgrenzung von zahlreich anwesenden NPD-Anhängern und Hooligans und Bachmanns Nein zu einem neuen Pressesprecher bewerteten Medienberichte als Rechtsruck Pegidas.[98]
https://de.wikipedia.org/wiki/Patriotische_Europäer_gegen_die_Islamisierung_des_Abendlandes#F.C3.BChrungskreis

So.... und nun... man höre und staune mit welchen neuen Inhalten Kathrin Oerter bei Illner sitzt (habe die Sendung nicht gesehen).... auch bemerkenswert, wie das Blatt titelt übrigens....


Das ist teilweise so verwirrend, dass die Leute gar nicht mehr wissen, wie sie zwischen gut und böse zu unterscheiden haben."

"Sicherlich ist Goebbels tot, aber wer glaubt, dass die Propaganda mit ihm gestorben ist, dem muss ich leider diese Illusion nehmen."

"Die Nato-Propaganda ist sehr gefährlich, die Nato stürzt mit ihrer Propaganda Menschen in den Krieg. Dadurch kommen viele, viele Streitigkeiten auf, zum Beispiel die über den Islam und den bösen Moslem."

Es folgen weitere Erkenntnisse Oertels, zusammenhanglos vorgetragen. Seit 9/11 schreibe die Propaganda den Moslems die Schuld zu. Über die wahren Ursachen der Flucht von Tausenden aus Afrika würden dem Volk fortwährend Lügen vorgesetzt: nämlich die unfairen Wirtschaftsbeziehungen mit Europa, das Wiesenhof-Hähnchen in Afrika zu billigeren Preisen verschleudere, als sie ein einheimischer Produzent anbieten könne. Darüber aber würde in Deutschland nie gesprochen.
http://www.rp-online.de/panorama/fe...totalausfall-mit-kathrin-oertel-aid-1.5109160


Wieso also hat sich keiner der Pegida-Aktivisten dort angeschlossen? Wenns denn darum geht, dass es eben tatsächlich nur "besorgte Bürger" wären, die im Gegensatz zu Pegida den Dialog suchen und endlich mal wahrgenommen werden wollen? Wieso gründen die nicht einfach wieder ein eigenes Dingens....

Ich habe nirgends gesagt dass es nur besorgte Bürger sind. Ich gehe davon aus, dass die Mehrheit weit rechts steht. Ich habe nur gesagt, dass ich das, was Du als Fakt bezeichnest, bezweifle ... nämlich das jeder Farbe bekannt habe. Akif Pirincci kriegt ja z.B. sogar von Pegida Gegenwind. Selbst dieser Bachmann hat sich dafür entschuldigt ihm nicht relativ schnell den Ton abgedreht zu haben und es soll auch einige Buhrufe und "Keine Hetze-Rufe" gegeben haben.

Nur... ich sage das nicht um Pegida zu verteidigen. Ich sage das nur deshalb weil ich grobe Kategorisierungen nicht richtig oder absolut nicht hilfreich finde.

Was diese andere Gruppe betrifft: Es gibt ein Prinzip das sich "first-mover-advantage" nennt. Das ist der Vorteil jener, die zuerst eine große Menge Menschen an sich binden. Vor allem soziale Netzwerke leben davon. Es gibt mehrere die letztlich besser sind als Facebook, aber weil fast jeder Facebook hat gewinnen sie weiter dazu und verlieren kaum, obwohl die User dort so einige Kröten schlucken müssen.

Pegida ist ebenfalls eine Art reales soziales Netzwerk. Und es ist kaum möglich eine gemäßigtere Bewegung zu erzeugen wenn Pegida schon so viele Menschen gebunden hat. Und selbst wenn es funktioniert hätte, wäre das jetzt auch nicht mehr besonders gemäßigt weil sich dann die extremen Pegida-Kräfte auch wieder der Mehrheit angeschlossen hätten.

Aber... so oder so erkenne ich nicht besonders viel Sinn darin, Pegida in nur eine Schublade zu packen. Das verbindende Element ist sozusagen Angst vor dem Islam. Und unter der Überschrift wird eben alles zu finden sein.
 
Tja, der Ausländerhass, der Hass gegen alles Fremde etc, ist schon immer Markenzeichen der Rechtsextremen.
Die Konditionierung zeigt sich eben.
Da kann man nur dagegenhalten.

Der Hass gegen Fremde hat aber tiefere Ursachen. Angst. Und wie gesagt... eine gewisse Angst vor dem Fremden ist sehr natürlich. Und wenn ich fremd sage meine ich nicht zwingend Ausländer. Würde ich in ein kleines Dorf ziehen in dem mich niemand kennt, und meine neue Wohnung neben einem Spielplatz liegen, würde das bei einigen Eltern zu Vorsichtsmaßnahmen führen. Wäre sowas übertrieben? Absolut... ich weiß ja das ich ungefährlich bin. Aber wäre es total unverständlich? Nein, für die wäre ich ja fremd und daher nicht berechenbar. Es würde ein bisschen Zeit brauchen damit mir jene, denen ich fremd bin, vertrauen.

Der Punkt dabei ist: Nimm dasselbe Beispiel und es zieht ein Ausländer ein und eine Mutter sagt öffentlich dass sie jetzt irgendwie mehr Sorgen hat... dann ist sie an der Grenze als rechts zu gelten. Dabei muss ihre Sorge nichts damit zu tun haben dass der fremde Mann Ausländer ist. Das ist einfach ein fremder Mann im Umfeld ihrer Kinder und damit eine potentielle Gefahr.

Dasselbe findet momentan weit extremer mit Asylantenheimen statt. Alle, die öffentlich sagen dass sie sich Sorgen um ihre Kinder machen, stellen sich eigentlich schon selbst damit in die rechte Ecke. Aber gehört da auch wirklich jeder hin? Denn Fakt ist: Da kommen viele fremde Menschen und fremde Menschen sind erst mal unberechenbar. Ob das Ausländer sind könnte für einige eine Rolle spielen, je nachdem was sie für Überzeugungen mit sich herumtragen, aber das ist nicht Voraussetzung für Angst. Wenn man solcher Angst aber jetzt pauschal mit Abwertung begegnet, im Sinne von: "Hui... die/der glaubt wohl, jeder Ausländer sei eine Gefahr für ihre Kinder... wie nazimäßig!", dann kann das absolut falsch sein.

Und es ist m.A.n. nicht aufrichtig, so zu tun als sei Angst vor "Fremden" total bescheuert. Das ist natürlich, zumindest in einem gewissen Kontext.
 
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Das ist einfach ein fremder Mann im Umfeld ihrer Kinder und damit eine potentielle Gefahr.

Eben, da ist kein Unterschied, ob es ein Ausländer oder Einheimischer ist, das Fremde und das Mann sein macht die Angst.
Ich kann in meinem Umfeld nicht bestätigen, dass Menschen als braun oder Nazi beschimpft werden. Auch nicht, wenn sich ablehnend gegenüber Flüchtlingen äußert. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Mehrheit so denkt , wie du beschrieben hast.
Überhaupt nicht !
 
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