Ich glaub, das ist das, was
@Meikel3000 als das "Ich bin..." bezeichnet, dieses Gefühl, das nichts fehlt und nichts hinzugefügt werden muss, weil alles genauso passt, wie es ist... aber eben nur für einen flüchtigen Augenblick oder halt ein paar Minuten...
Das trifft es schon ganz gut, wie ich finde.
Aber das Ich-Bin ist selbst kein Gefühl.
Das muss dir und vielleicht auch anderen, unlogisch vorkommen, weil selbst ich schreibe "Das Ich-Bin ist das Gefühl der eigenen Anwesenheit". Doch das Ich-Bin ist kein Gefühl wie z.B. das von Freude oder Wut oder Ärger oder Gelassenheit. Das Ich-Bin ist vielmehr das neutrale Vorhandensein, das es ermöglicht, um Gefühle überhaupt erst zum Ausdruck bringen zu können. Gefühle sind stets etwas Zusätzliches, aber zusätzlich zu was?
Um am einfachsten zu beschreiben, was das Ich-bin ist, formuliere ich das gerne so:
Damit du morgens nach dem Aufwachen auf die Uhr sehen kannst, oder feststellen kannst, ob du ausgeschlafen und erholt oder noch müde bist, damit du die Zimmerdecke über dir anschauen kannst, oder die Geräusche in deiner Umgebung hören kannst, damit du dich erinnern kannst, was du dir für den bevorstehenden Tag so alles vorgenommen hast, - musst du zuerst einmal aufwachen. Denn wenn du noch nicht aufgewacht bist, bekommst du von alledem nichts mit.
Und genau das, was da aufwacht, das ist das Ich-Bin. Es ist die Voraussetzung für alles, was darauf folgt.
Ich finde, dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, warum das Ich-bin noch kein zusätzliches Gefühl ist, obwohl man es für Beschreibungszwecke als das Gefühl für das eigene Vorhandensein beschreiben kann.