Die größte Illusion von allen

Der Individuationsprozess ist dennoch laut C.G.Jung ein lebenslanger Prozess. Das Reifen hört also eh nie auf, weil wir nicht begrenzt sind einerseits,
Was ist denn das Ergebnis dieses Reifens? Hoffst du am Ende des Reifeprozesses jemand anderer geworden zu sein, als Diejenige, die du bei deiner Geburt bereits warst?

Oder besteht das Ergebnis des Reifens darin, sagen zu können: Ok, jetzt habe ich aber genug Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Vorstellungen, Wahrnehmungen und Überzeugungen von dieses und jenem zustande gebracht, die mich sehr gut kleiden? Tolles Outfit. Coole Verpackung.

Also, entweder Änderung dessen, der man bereits ist, oder Erhöhung des Ballasts, den man mitschleppt?

Eines von beiden wird wohl mit "Reifen" bzw. Individuationsprozess gemeint sein.
 
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Ja, für mich ist das eine Frage der Öffnung, vorher war es bei mir ja genau umgekehrt. :)
und, auch heute enstehen durch Gedanken auch Gefühle. Also beides eben, das ist der Unterschied.


Dann war ich wohl schon immer offen, denn ich kenne es nicht anders.
Ich erinnere mich von Kind an am stärksten an das, was ich fühlte, oft hab ich den Auslöser dazu längst vergessen.
 
Wenn die Gefühle vor den Gedanken da wären, dann müsstest du doch stets und ständig jedes Gefühl fühlen? Woraus soll es denn entstehen?
Wenn du dich früher verliebt hast, musstest du dem Menschen erst begegnen, sei es schriftlich, telefonisch o. persönlich. Wenn das Gefühl Liebe z.B. einfach da wäre, ohne vorabgegange Wahrnehmung in Form von Gedanken (mögen sie auch noch so subtil sein), dann müsstest du ja immer verliebt rumgelaufen sein, denn irgendwo auf der Welt war dein potentieller Partner ja. Aber ohne Reiz...?

Frieden oder Freude kannst du auch ganz unabhängig von irgendetwas fühlen, einfach nur so, völlig ohne Reiz, Gedanken oder Anlass. Ich jedenfalls, und sicher auch andere. :-)
 
Ja, für mich ist das eine Frage der Öffnung, vorher war es bei mir ja genau umgekehrt. :)
und, auch heute enstehen durch Gedanken auch Gefühle. Also beides eben, das ist der Unterschied.
Sicher stimmt beides ist so wie mit Henne und Ei. Aber wo kannst du leichter ansetzen wenn du z.B. etwas ändern willst? Denken kannst du in jeder Situation alles (um z.B. das entsprechende Gefühl hervorzurufen), hast du schon versucht dich zuerst zu freuen, damit du danach positiv denken kannst (und wenn ja, wie hast du das "Freuen" hervorgerufen)?
Man kann z.B. mit Affirmationen Gefühle hervorrufen - glaubst du das funktioniert auch umgekehrt?
 
Ich sehe hier einfach nur, wie das Ego sich füttert.


Versteh ich nicht. :dontknow:
Ich kann ja nicht mehr tun, als meine Gefühle und Gedanken zu beobachten und zu schildern, was in mir vor sich geht.
Machst du doch auch, sonst wüsstest du ja nicht, dass deine Gefühle aus Gedanken entstehen.
 
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Ich finde der Individuationsprozess ist (ja was ist das eigentlich? Das Leben ist der Individuationsprozess, oder?) umso schmerzhafter je unbewusster man ihn duchmacht und wird umso weniger schmerzhaft, je bewusster man dabei sein kann. 100% bewusst wäre 100% "schmerzfrei" (dass das nicht möglich ist wissen wir, da wir die ersten Jahre alle unbewusst "lernen"). Dass das ein Prozess ist der nie endet sehe ich ausserdem.

Sorry, aber das ist für mich reiner Blödsinn. Die Nachtmeerfahrten eines bewussten C.G.Jungs waren nicht lustig und keineswegs schmerzfrei.

Und wie ich da auf Spiritulität komme? Na weil C.G.Jung einer der Pioniere und Wegbereiter der Transpersonalen Psychologie war. Er war mit einer der wenigen die eine Spirituelle Dimension mit einbezogen, und Menschen darin maßgeblich eingebettet sah.
Das höhere Selbst war Teil und Forschungsgebiet seiner Arbeit, als auch seiner persönlichen Prozesse die er auf "eigene Faust" in Zurückgezogenheit durchlebte.

Wie ich ohne Gedanken zu einem Gefühl kommen soll sehe ich weder aus Jungs Schriften noch aus deinen Erklärungen

Macht doch nichts.
Belassen wir es dabei, du siehst es so, ich anders. Ich habe ja jetzt nun genügend dazu erklärt. Aber es macht auch keinen Sinn über Erfahrungen zu sprechen die jemand anderes eben nicht macht.
 
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