M
Musikuss
Guest
Was bedeutet "ein wenig"?
Du hast ja schon selbst betont, dass diverse Errungenschaften der Frauenbewegung eine Selbstverständlichkeit sein sollten (und mittlerweile sind). Ebenso hast Du auch schon bestätigt, dass Frauen bei gleicher Ausbildung und Tätigkeit das gleiche verdienen sollten. Das ist noch nicht realisiert. Dafür kämpft noch heute die Frauenbewegung.
Hier will ich Dir zum Teil Recht geben; dieses Vorgehen ist ein klassisches Strohmann-Argument. Es liegt aber auch in Deiner Möglichkeit noch deutlicher zu machen, was Dich von den Stammtisch-Männerrechtlern und von der "braunen Ecke" unterscheidet.
In Beitrag #231 habe ich drei Schicksale von Frauen in meinem Umkreis erzählt. Was würdest Du diesen Frauen raten? Wenn ich einige andere Beiträge in diesem Thread lese, passen auch in diesen Beipielen die Schlagworte "Egotripp" und "Verantworungslosigkeit" etc. wie sie hier manchmal zu hören sind, weil sie eben nicht 100% für ihre Kinder da sein können. Meiner Ansicht nach handeln die Frauen in diesen Beispielen aber in keinster Weise weder Verantwortungslos noch besonders Egoistisch, sondern mit Nachvollziehbaren Vorstellungen und Wünschen. Und solche Beispiele sind häufig genug, dass man sie nicht als "Einzelschicksale" abtun kann.
Was würdest Du diesen Frauen raten? Wie sähe das Leben dieser Frauen in einer Welt aus, die Du ideal bezeichnen würdest?
Wenn man hier von Dir sehr viele fett gedruckte Schlagworte liest, die sich nicht sonderlich von den Stammtisch-Parolen unterscheiden, und man manchmal relativ lange suchen muss, bis da einzelne Sätze von Dir diese Parolen relativieren, ist es (leider) nicht verwunderlich, dass Du Dich in diverse Töpfe geschmissen wiederfindest.
Was bedeutet das? Wie weit ist das möglich? Einerseits gibt es eben leider auch für die Eltern überraschend Kinder. Und auch nicht alle Väter sind sich der Verantwortung bewusst. Wie gesagt: Die Rahmenbedingungen sind noch nicht so, dass sich die Frauen immer einer schönen Mutter-Rolle hingeben könnten. Wieso also auf die bösen verantwortungslosen Frauen mit Egotrip schimpfen und nicht auf die Rahmenbedingungen?
Der Satz muss Dir nicht schwerfallen. Er stimmt einfach. Die Frage ist: Wie erreichen wir das? Es hilft jedenfalls nicht weiter, Frauen, die Deinem Idealbild der Mutter nicht gerecht werden, einen Egotrip oder ähnliches vorzuwerfen.
Zu Deinen Beispielen kann ich nichts genaues sagen. Im ersten kann ich es nachvolliehen, des weiteren müsste man es sehen. Ist ja nicht so, dass ich alles verdamme oder die Kinderkrippe grundsätzlich verdamme. Habe ja, wie gesagt selbst in einer solchen gearbeitet. Aber gerade auch deshalb kann ich sagen, ich halte es heute für eine Krankheit, dass man das zu einer allgemein gültigen Erziehungsstätte unserer kinder macht, anstatt sie als Ausnahme zu begreifen. Gegen Kingergarten dagegen habe ich überhaupt nichts.
In meinen Post habe ich mich deutlich vom primitivem Stammtischgerede unterschieden, wer das nicht begreift, soll es lassen und weiter seiner Voreingenommenheit freien Lauf lassen. Gegen dumme Menschen will ich hier auf Dauer jedenfalls nicht argumentieren. Deren Denken lässt sich sowieso kaum korrigieren, egal wie falsch etwas liegt.