DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
nu aber, wenn es kein Jesus gegeben hat .........
dann gab es nie eine Lehre Jesus, die andere vorleben konnten![]()
Hallo FIWA,
es geht doch in einer Lehre um einen Wertekanon, der von seinen Anhängern getragen wird da spielt es also im Prinzip keine Rolle, ob es zu einer Heilsgeschichte einen realen Hintergrund gibt. Diese Dinge dienen lediglich als Ziel für die Projektion der eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Fragen und Sehnsüchte. Unsere ganze Denkstruktur ist an Bilder gebunden, deshalb macht es durchaus Sinn die Lehre mit einer symbolischen Figur zu personifizieren, um sie für uns verständlicher und händelbarer zu machen.
In archaischen Zeiten mußten wir erfahren, daß unsere natürlichen Feinde aus der Tierwelt an Kraft und Schnelligkeit weit überlegen waren und wir nur in einer Gemeinschaft überleben konnten.
So ist es logisch, daß die Stärke einer Gemeinschaft von den Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder abhängig ist. Diese Erkenntnis ist tief in uns verwurzelt, so daß wir unbewußt die einzelnen Fähigkeiten einer Gemeinschaft auf uns selbst übertragen und das bekannte Wir-Gefühl produziert wird.
Einzelne starke Persönlichkeiten in einer solchen Gemeinschaft signalisieren uns also Geborgenheit, Schutz und Stärke und je größer deren Potential ist, je größer wird auch unsere eigene Zuversicht zu diesen Werten.
Wenn ich also mich einem Wesen anschließe, welches außerhalb unserer realen Welt existiert und über Kräfte verfügt, die jenseits der menschlichen Fähigkeiten liegen wird auch in meinem Unterbewußtsein ein entsprechendes Wir-Gefühl generiert.
Über die Zeit wurden diese übersinnlichen Wesen immer weiter überhöht, um noch stärker und mächtiger zu sein. Das Problem dabei ist, daß sie damit aber auch bildlich immer weiter in die Ferne rücken und die Nähe zum Menschen verlieren. Deshalb beginnen die Menschen nach Vermittlern zu suchen, die ihnen näher stehen und eine Brücke über die Distanz bilden können. Mit Jesus, Mohammed und all den anderen Propheten oder Heiligen wird also das Göttliche wieder in unsere Nähe gerückt, den sie gehören ja zu den Unsrigen.
Es gibt und gab eine Menge Religionen, deren Heilsbringer niemals gelebt hatten, aber dennoch für die jeweiligen Anhänger als Halt und Orientierung dienten. Für die Lehre selbst ist es also eher zweitrangig, ob der Protagonist in der Heilsgeschichte gelebt hatte oder nicht. Wer nun glaubt, er könne ohne diese Dinge auskommen, der irrt denn Spiritualität ist ein menschliches Grundbedürfnis dem sich auch ein Atheist nicht entziehen kann.
Du siehst, daß die Dinge oft nicht so sind, wie sie uns auf den ersten Blick erscheinen.
Merlin