Das Erscheinende wird als weiblich bezeichnet, das Verborgene, Innere, als männlich.
So ist die gesamte Schöpfung im Zeichen des Weiblichen.
Das sich nicht Zeigende, Verborgene, enthält bereits alles. Es ist schon vollständig. So auch Gott, wenn er keine Schöpfung erschafft, enthält er doch bereits alles. Das Nach-Außen-Treten ist dann der Weg ins Sichtbare, Körperliche, sich-Zeigende. Das ist das weibliche.
Im Hebräischen gibt es das Wort "sachar", das bedeutet männlich. Es bezeichnet als Verb gleichzeitig das sich-erinnern.
Das Wort "nekeva" bedeutet "weiblich", es kommt von "nekev", umhüllend. So wie im Archetyp das männliche Geschlechtsteil vom Weiblichen umhüllt wird beim Sex.
Der "Sohn" ist Ben im Hebräischen. Ben schreibt sich beth-nun, in Zahlen 2-50. Es beginnt immer in der Dualität und geht bis in die Transzendenz der jenseitigen Welt.
Im Deutschen hat sich diese Wahrheit im Wort "bin" ausgedrückt. "ich" "bin". Ich bin... ja was denn? ich bin ist noch leer, unerfüllt. Es sehnt sich nach dem, was ich bin. Wie baue ich meine Welt? ben ist auch der Stamm des Verbs "boneh", bauen. Mit dem Sohn, mit meinem "ich bin", erbaue ich meine Welt. Was ich im Innersten von mir erfasse, halte, denke, fühle, das erfahre ich auch im Außen, in der sich zeigenden Welt.
sachar schreibt sich sajin-kaph-resch, in Zahlen 7-20-200. Zusammen ergibt sich 227, das ist die 50.ste Primzahl.
Die 50 ist die Zahl, die ebenfalls über das Erscheinende hinausgeht. Sie betritt die Welt der 8. Die 7*7, die Welt der Erscheinungen, wird transzendiert. So auch im Pfingsten, alle weiblich ins Außen tretende Sprachen werden durch den Heiligen Geist vereint, der direkt im Innern zu jedem Menschen spricht und nicht den Umweg über äußerliche Sprachen nötig hat.
Auch der Moment des Jetzt ist etwas Verborgenes. Ich kann ihn nicht fassen, ständig entgleitet er mir. Er ist verborgen zwischen vergangenem und zukünftigem. Wenn ich von "jetzt" rede, kann ich mich nur auf das beziehen, was schon wieder vergangen ist, während ich noch davon rede.
"Jetzt" begegnet "Hier". Männlich begegnet weiblich. Hier kann ich zeigen, jetzt kann ich nicht zeigen.
Das Weibliche steht im Zeichen der Eva, der "chawa" auf hebräisch. Sie wird chet-waw-he geschrieben, in Zahlen 8-6-5, zusammen 19. In der 19 ist die gesamte Schöpfung erschaffen. Frau Welt, ich habe von dir genascht.
Das "ich" ist auch wieder so etwas männliches. Es ist nicht sichtbar, "ich" begegnet Welt. Sobald ich sage, wie ich bin, zeige ich nur auf etwas äußeres. Der der sagt, wie ich bin, bleibt verborgen. Das ist Esther, "ich, die ich verborgen bin".
Gott verbirgt sich im Buch Esther so wie ich mich in der Welt verberge. Mein ganzes Leben geht nur um mich, und doch ist das der Teil, den ich am wenigsten erfassen kann. Ich ist im Wesentlichen leer. Ich ist ein abstrakter Punkt, nicht sichtbar, ein mathematische Koordinate des Bewusstseinslichtes.
"ich" ist männlich, vollständig, alles schon darin enthalten. Natürlich zeigt sich "ich" auch noch körperlich, das erweitert die Möglichkeiten. Aber im Wesentlichen ist schon alles da.
Mein Körper, der sich zeigt, ist weiblich, egal ob ich Mann oder Frau bin. In der Symbolik ist er weiblich, er zeigt sich. Mein Körper ist der Körper der Welt. Mikrokosmos-Makrokosmos.