Die Bibel verstehen!

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Unter "Rippe" lässt sich auch nichts Sinnvolles erkennen. Aber begründet denn derjenige, der meint, "Seite" wäre korrekter, seine Ansicht?

Das ist eine inzwischen ziemlich verbreitete Deutung aufgrund des hebräischen Textes.

Siehe z.B. hier

www.lydia.net/media/pdf/LYDIA_rippe.pdf

Niemand war dabei, als Gott die Frau formte. Adam bekam garantiert nichts mit. Denn er lag im Tiefschlaf. Den einzigen Hinweis darauf, woraus Gott die Frau baute, steht im hebräischen Text. Dort finden wir das Wort zälä.
Und nun tauchen wir ganz tief in die theologische Detektivarbeit ein und schlagen ein Wörterbuch auf. Darin stehen folgende mögliche Übersetzungen ins Deutsche für zälä: „1. Rippe (vgl. 1. Mose 2,21.22), 2. Seite (...), 3. Türflügel (...), 4. Brett, 5. Seiten- gemach, Seitenbau (...)“.
Seltsam, der einzige Hinweis dafür, dass zälä auch Rippe bedeuten könnte, stammt aus der Schöpfungsgeschichte der Frau. Sonst wird das Wort nie mit „Rippe“ übersetzt!
Auffallend ist, dass alle anderen Bibelverse, in denen der Begriff „zälä“ vorkommt, von baulichen Dingen handeln. Schlägt man die Stellen nach, landet man bei Beschreibungen von Gebäuden wie der Stiftshütte und dem Tempel. Eine gemeinsame Bedeutung, die allen Stellen zugrunde gelegt werden kann, ist die der „Seite“. Ich nenne es „Seitenbauteil“. Meint zälä tatsächlich eine Art Seite, dann hat Gott Eva aus der Seite Adams „gebaut“, wie es wörtlich an der Stelle heißt. Erst töpferte Gott Adam aus Ton, und nun konstruierte er Eva aus Adams Seitenbauteil. Denn Eva sollte Adams Gegenüber werden, wie die zweite Flügeltür in einem Rahmen. Adam brauchte Ergänzung, und Eva ist seine „bauliche Erweiterung“.
 
Das ist eine inzwischen ziemlich verbreitete Deutung aufgrund des hebräischen Textes.

Siehe z.B. hier

www.lydia.net/media/pdf/LYDIA_rippe.pdf


Die Verbreitung der Übersetzung "Rippe" sorgt ja für eine undurchdringliche Verwirrung, wenn jemand nicht die notwendige Detektivarbeit leistet, um das Verständnisproblem zu lösen. Stattdessen erscheint es viel leichter, mal eben von Übersetzungsfehlern zu sprechen.
Auf der anderen Seite ist es aber von den Übersetzern nun gar nicht richtig, wenn sie einen Vorgang mit "Rippe" übersetzen, den kein Mensch verstehen kann. Trotzdem mag es so sein, dass es eine Zeit gegeben hat, als man das Wort "Rippe" in Bezug zur Erschaffung der Frau noch verstanden hat. Das belegt auch hier eine simple Detektivarbeit, wenn in entsprechend größeren Worterbüchern, wie das der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm, einmal nachgesehen wird. Selbst kleinere Worterbücher und Etymologien geben schon einiges her.

Die Bibel spricht davon, dass Adam in einem Schlaf war, als aus ihm die Frau gebildet wurde. Es kann sich ja nicht um einen Schlaf in unserem heutigen Sinne gehandelt haben, Es musste aber ein dem Schlaf ähnlicher Zustand gewesen sein, der erlaubte, an Adam diese Art der "Operation" vorzunehmen.

Bei dieser "Operation" wurde dem zweigeschlechtlichen, hermaphroditischen Adam das eine Geschlecht als eine seiner beiden Seiten sozusagen herausoperiert und wurde zu einem eigenständigen, aber gegengeschlechtlichen Individuum gebildet. Es wurde also nicht eine physische Rippe entnommen, sondern seine gegengeschlechtliche Seite.

Noch heute wird im älteren Teil der Bevölkerung davon gesprochen, stürbe der Ehepartner, würde dem Überlebenden eine Seite weggerissen.

Das Thema zieht allerhand weitere Fragen nach sich. Nachdem nun die Frau an Adams Seite stand, waren es ja nun zwei. Wie war Adams Verhältnis oder Stellung zu Gottheit vor der Trennung in zwei einzelne Geschlechter und wie danach? Hat sich etwas verändert oder blieb alles beim Alten? Sagt die Bibel darüber eigentlich etwas aus?
 
Ich versteh jetzt nicht ganz den Zusammenhang :confused:
das stimmt
ich meinte vielmehr
Babyy, ich habe falsch zitiert.
Meine Familie ist recht katholisch angehaucht, meine Cousine ist sogar im Kloster, und die lassen nicht zu, dass über Grundsatzfragen diskutiert wird. Man hat alles, was in der Bibel steht, ohne Zweifel und Kritik zu glauben und zu leben...
das kann ich mir gar nicht vorstellen,
weil der katholische Glaube erheblich von der Bibel abweicht.
Der katholische Glaube beruht auf dem Kathechismus und an 2 Stelle kommt erst die Bibel.
 
Die Verbreitung der Übersetzung "Rippe" sorgt ja für eine undurchdringliche Verwirrung, wenn jemand nicht die notwendige Detektivarbeit leistet, um das Verständnisproblem zu lösen. Stattdessen erscheint es viel leichter, mal eben von Übersetzungsfehlern zu sprechen.
Auf der anderen Seite ist es aber von den Übersetzern nun gar nicht richtig, wenn sie einen Vorgang mit "Rippe" übersetzen, den kein Mensch verstehen kann. Trotzdem mag es so sein, dass es eine Zeit gegeben hat, als man das Wort "Rippe" in Bezug zur Erschaffung der Frau noch verstanden hat. Das belegt auch hier eine simple Detektivarbeit, wenn in entsprechend größeren Worterbüchern, wie das der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm, einmal nachgesehen wird. Selbst kleinere Worterbücher und Etymologien geben schon einiges her.

Die Bibel spricht davon, dass Adam in einem Schlaf war, als aus ihm die Frau gebildet wurde. Es kann sich ja nicht um einen Schlaf in unserem heutigen Sinne gehandelt haben, Es musste aber ein dem Schlaf ähnlicher Zustand gewesen sein, der erlaubte, an Adam diese Art der "Operation" vorzunehmen.

Bei dieser "Operation" wurde dem zweigeschlechtlichen, hermaphroditischen Adam das eine Geschlecht als eine seiner beiden Seiten sozusagen herausoperiert und wurde zu einem eigenständigen, aber gegengeschlechtlichen Individuum gebildet. Es wurde also nicht eine physische Rippe entnommen, sondern seine gegengeschlechtliche Seite.

Noch heute wird im älteren Teil der Bevölkerung davon gesprochen, stürbe der Ehepartner, würde dem Überlebenden eine Seite weggerissen.

Das Thema zieht allerhand weitere Fragen nach sich. Nachdem nun die Frau an Adams Seite stand, waren es ja nun zwei. Wie war Adams Verhältnis oder Stellung zu Gottheit vor der Trennung in zwei einzelne Geschlechter und wie danach? Hat sich etwas verändert oder blieb alles beim Alten? Sagt die Bibel darüber eigentlich etwas aus?

Sehr gut!

Das könnte allenfalls dafür sprechen, dass die Stelle in Genesis 1.27 bedeutet, dass Gott Hermaphroditen geschaffen hat: "Und schuf sie einen Mann und ein Weib" also beides zusammen? Und dass die Geschlechtertrennung eben erst später vollzogen wurde?

Bei letzterer stelle ich mir übrigens weniger eine "Operation" vor, sondern einen evolutiven Prozess.
 
Bei letzterer stelle ich mir übrigens weniger eine "Operation" vor, sondern einen evolutiven Prozess.

Spreche ich von einer "Operation", so muss der Begriff ja in Anführungszeichen gesetzt werden, damit daran erkannt werden kann, ihn nicht mit den unter einer Operation üblichen Vorstellungen eins-zu-eins zu vergleichen. Wie die "Operation" praktisch vollzogen wurde, bleibt damit also noch offen. Man kann sich einen recht schnellen Akt wie bei einer Operation in einem Krankenhaus vorstellen, sowohl einen längeren Prozess.
Wenn du dir einen evolutiven Prozess eher vorstellst, was führt dich zu diesem Gedanken?
 
Spreche ich von einer "Operation", so muss der Begriff ja in Anführungszeichen gesetzt werden, damit daran erkannt werden kann, ihn nicht mit den unter einer Operation üblichen Vorstellungen eins-zu-eins zu vergleichen. Wie die "Operation" praktisch vollzogen wurde, bleibt damit also noch offen. Man kann sich einen recht schnellen Akt wie bei einer Operation in einem Krankenhaus vorstellen, sowohl einen längeren Prozess.
Wenn du dir einen evolutiven Prozess eher vorstellst, was führt dich zu diesem Gedanken?

Dazu führt mich die Erfahrung, die "wir" mit der Entwicklung der Wesen auf der Erde bislang haben. Eine so große und einschneidende Veränderung wie die Trennung in Geschlechter kann ich mir nur so vorstellen, dass sie sich, zwar auf einen göttlichen Impuls hin, aber doch erst allmählich und über längere Zeiträume hinweg abgespielt hat.
 
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