DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Von dem Schuld- und Sühneprinzip halte ich auch nicht viel. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wer Schuld auf sich lädt, wird diese nie mehr loswerden können. Wer hier von einer Vergebung der Sünden redet, betäubt sein eigenes Gewissen. Selbst in dem Träumen verfolgt uns die Schuld als Schatten, die an uns kleben und immer wieder daran erinnern. Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen und das Leid, das wir einer anderen Seele zugefügt haben wir durch eine Vergebung nicht ungeschehen. Wer also glaubt, ihm würde eine Schuld vergeben, betäubt nur sein Gewissen.
Der Gedanke von der Umkehr gefällt mir da schon besser. Etwas, mit dem wir versprechen ein besserer Mensch werden zu wollen. Unsere Verfehlungen aus der Vergangenheit sind dabei die Mahnmale und Meilensteine, die uns auf den rechten Weg führen.
Ja und es gibt auch eine Kollektivschuld, an der wir uns durch das Tun beteiligen, wobei auch das Schweigen und Nichtstun gehört. Da wird dann das Gewissen auch mit Ausreden betäubt, warum gerade in diesem Augenblick für mich die ungeschriebenen Gesetze keine Gültigkeit haben. Diese kollektive Schuld ist es auch, die Jesus als der Knecht Gottes aus Jesaja auf sich laden sollte.
Wie man an der Realität jedoch sehen kann, hat das aber nichts genützt, weil es die Menschen mit der Umkehr nicht so genau nahmen und neue Schuld auf das Volk luden. Sie betäubten dabei ihr Gewissen damit, dass es ja die Schulden der anderen sei, mit der sie nichts zu tun haben. Sicherlich gibt es äußere Zwänge, die man nicht direkt überwinden kann, aber gerade da sollte man in sich gehen, wobei man an dieser Schuld beteiligt ist.
Merlin