Celsius
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Gott gab uns die 10 Gebote
es sind keine Gebote, sondern Hinweise, weil ein, von Gott geführter, Gott liebende Mensch nach den Hinweise lebt, ist allerdings ein Prozess, denn manchmal lässt Gott uns auch an die Wand laufen, damit wir an Erfahrungen reifen und lernen.
Dass es nicht Gebote, sondern Hinweise sind, hab ich irgendwo bereits geschrieben, ist sicher unter gegangen.
Wenn wir lesen, dass dem Volk Israel zehn Gebote, im Hebräischen die zehn dawarim, gegeben wurden, so bedeutet dies nicht, dass es sich hier um äußere Gebote handelte im Sinne von Anordnungen.
Die zehn Gebote sind Ziel-Hinweisungsworte die auf die Verheißungen und Innenziele hinweisen.
Es steht dort nicht, was man tun soll, sondern was man tun wird. Es handelt sich um Futur formen, so dass nicht zu übersetzen ist: ,,du sollst", sondern: ,,du wirst".
Reinhard Wagner schreibt in seinem Buch ,,Die unbekannten Jahre Jesu", Verlag Urachhaus, Stuttgart 1969:
,,Bei diesem zweiten Teil des Sinai Gesetzes 2 . Mose 20,13-17 - Du sollst nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen.
unwahres ist Lügen.
dürfte man eigentlich überhaupt nicht von Verboten sprechen, denn die grammatische Form widerspricht dem sowohl im hebräischen Urtext wie auch in der griechischen Übersetzung.
Überträgt man die Aussageform ins Deutsche, so ergibt sich: "Du wirst nicht morden, du wirst nicht stehlen, du wirst nicht
lügen, du wirst nicht begehren".
das bedeutet ganz einfach, hier wird denjenigen, die den geistigen Pfad beschritten haben, verheißen dass sie von innen heraus das Ideale tun werden.
Und zwar nicht aus eigener Kraft und Anstrengung, sondern durch die Wirksamkeit Gottes in uns, wie es heisst in
Phil. 2,13 "Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen"
heißt, dass Gott es ist, der in uns das Wollen und das Vollbringen bewirkt.
die Täuschung, der großen Illusion, in der wir alle leben, indem wir als menschliche Individuen meinen,
selbst die Handelnden zu sein.
Jesus Christus hatte nämlich die inneren Ziele im Auge und stellte keine zwingenden Gebote auf.
Viele orthodoxe Juden glaubten und glauben, durch eine mühevolle Erfüllung der Aufsätze ihrer
Synagogenältesten die ,"Erlösung" zu erreichen.
Der innere Sinn der Tora aber will einen lebendigen Weg andeuten und keine starre Gebotsanordnung proklamieren.
Als Mose starb, sank nach altsemitischem Denken seine Tora eigentlich schon dahin in die Vergänglichkeit.
Es war damals so, dass mit einem neuen König auch vielfach das dahinging, was der seitherige König verkörperte.
Der neutestamentliche Hebräerbrief spricht im Grundtext vom Sterben des alten und vergreisten Gebotes
Hebräer 8,13 -Indem er von einem "neuen" Bund spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet und sich überlebt, ist dem Verschwinden nahe.
und führt zu einer neuen Lebensauffassung.
Auch das griechische Wort entolä, das man mit ,,Gebot" übertrug, meint im Sinne der Hellenen ,,das Innenziel". Der lebendige Geist will keine Gesetzessammlung er braucht keine äußeren Gesetze und Anordnungen.
In diesem Sinne lautet der Ausspruch Gottes im
Heb. 8,10:"Denn dies ist der Bund, den ich dem Haus Israel errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Meine Gesetze gebe ich in ihren Sinn und werde sie auch auf ihre Herzen schreiben; "
Der Buchstabe tötet, der Geist aber erhält lebendig.
" Das Alte Testament mit seinen ,,Geboten" schwand dahin, aber der Geist erhält und durchlebt uns in seinem Leben,
er offenbart in uns die Fülle seiner Nahegaben.