Ja! Es ist aber interessant zu sehen, wie überaus einseitig fast alle herkömmlichen Religionen lediglich eine einseitige Aufstiegsstrategie fahren und über den ebenfalls notwendigen Abstieg wenig bis nichts aussagen. Praktisch alle Lehren konzentrieren sich a priori auf den Aufstieg.Danke, ja klar... lieber fckw... sonst machte die Entwicklung wenig Sinn... als Einbahnstraße.
Beispiel 1: Aufstieg der Kundalini. Nur wenige Autoren sagen überhaupt irgendwas aus über den darauf folgenden Abstieg (Achtung: nicht zu verwechseln mit einem Einschlafen!) der Kundalini.
Beispiel 2: Erreichen von Nirvana. Zwar gibt es durchaus Aussagen über die Einheit von Nirvana und Samsara, und die allerhöchsten Lehren des tib. Buddhismus wie Mahamudra oder Dzogchen haben durchaus Elemente der Vereinigung des Höchsten mit dem Profansten, aber nichtsdestotrotz wird auch im Buddhismus in der Realität oft eine einseitige Aufstiegsstrategie verfolgt. Die Menschen wollen wegkommen von ihrem Leiden.
Beispiel 3: Advaita Vedanta. Viele Vertreter dieser Linie sind nicht gerade ausgesprochene "Tantriker". Ramana Maharshi - so sehr ich ihn auch verehre - quälte seinen eigenen Körper über Jahre hinweg auf sehr brutale Weise. Auch Papaji soll nicht gerade viel von der eigenen Körperlichkeit gehalten haben. Da ist noch immer viel Asketentum und Weltabkehr mit dabei.
Eine eindrückliche Ausnahme bildet übrigens ausgerechnet Osho (der ja ständig als Scharlatan herabgetan wird). Seine Traditionen ist meines Erachtens eine der wenigen, die tatsächlich und wirklich schon von vornherein von der Einheit des Höchsten und des Profansten ausgegangen ist. Kein Wunder hatte der Mann nichts gegen weltlichen Luxus einzuwenden!