Die Leute waren zwischen 42 - 55.
Ist das ein hohes Alter für Dich?
Ja, ist es. Denn vor 100 Jahren war das die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen! Vor 200 Jahren wäre das fast das doppelte der durchschnittlichen Lebenserwartung eines Menschen gewesen!
Das erscheint mir nicht so, & egal mit wem ich spreche, bei denen trifft das ebenso wenig zu.
Wieviele Krebskranken kennst du? Und wieviele hast du z.B. vor 20 Jahren gekannt, oder vor 50? Kannst du mit deinen Daten einen sinnvollen Vergleich anstellen?
Zum Vergleich: Ich habe allein im engen Verwandtenkreis 4 Menschen, die an Krebs leiden oder gelitten haben. Bis vor wenigen Wochen wusste ich davon nix, erst, als ich bei meiner Mutter zu Besuch war und das Thema aufwarf, erfuhr ich, dass sogar sie mal Krebs gehabt hatte. Keiner hat Chemo gemacht, alle haben überlebt, alle führen ein normales, glückliches Leben. Bei 3 liegt die Erkrankung schon viele Jahre zurück. Nur mein Onkel hat sich erst vor kurzem erholt, da muss man also noch sehen, was draus wird. Aber daran siehst du, wie unsinnig es ist, von persönlichen Erfahrungen auf allgemeine Verhältnisse zu schließen: Du kennst vielleicht 4 Leute, die gestorben sind, ich kenne 4 Leute, die überlebt haben. Würde ich nur meine Zahlen nehmen, wäre die Sterblichkeit 0%. Würdest du nur deine Daten nehmen, wäre die Sterblichkeit 100%. Das ist völlig unsinnig. Belastbare Zahlen bekommt man erst, wenn man Millionen von Menschen vergleicht.
Ich lese keine med. Fachzeitschriften, ich sehe mein Umfeld, & dessen Umfeld, & dessen Umfeld.....usw..
Wie gesagt, so bekommt man nur einen verzerrten, winzigen Einblick. Man muss schon über den Tellerrand gucken.
Ich glaube nicht mehr an die Statisiken.
Warum nicht? Weil sie nicht deiner Ansicht entsprechen?
Es ist nunmal so, dass einzelne Geschichten aus dem persönlichen Umfeld so gut wie keine Aussagekraft haben. Und es ist nunmal so, dass du nicht die Zeit haben wirst, Millionen Menschen über ihre Krebsgeschichte zu befragen. Deswegen ist man - wenn man denn wirklich den Wunsch hegt, Krebs verstehen zu wollen - auf Institutionen angewiesen, die sowas machen. Und deren Ergebnisse sehen so aus, wie ich sie beschrieben habe.
Die Alternative wäre, dass alle Gesundheitsbehörden, Standesämter und Krankenhäuser sich zu einer globalen Verschwörung gegen die Bürger zusammengeschlossen haben.
Das finde ich aber reichlich naiv und paranoid.