ohne mich durch sämtliche beiträge durchgekämpft zu haben, da diese in der regel sehr ermüdend sind, möchte ich auch mal ein wenig dazu beitragen:
wenn ein mensch von sich sagt er sei devot, dann ist das meist auf den bereich sm bezogen. das kann selbstverständlich auch "krankhaft" sein, im sinne von schlechten erfahrungen.
wobei wir aber bei einem pädagogischen streitpunkt wären: wird der mensch durch umwelt oder anlage determiniert?
ich bin ein verfechter der anlage. auch wenn man es oft einfach nicht bewusst mitbekommt, wie die umwelt auf einen selbst wirkt. jedoch, wer sich je stark dazu hingezogen gefühlt hat, sich einem menschen auszuliefern, sich ihm völlig zu ergeben und die verantwortung über sich selbst in starke hände zu geben, wird verstehen warum ich sage, dass das für mich ein trieb ist, der angeboren sein muss, zu vergleichen mit dem drang nach essen, trinken, schlafen oder geborgenheit.
wie ein mensch damit umgeht, denke ich, ist umwelt.
und back to topic: es wurde lange als krankheit verteufelt, aber hier ist der beweis dafür, dass es nur unter bestimmten umständen als "krankheit" gilt:
(
www.datenschlag.org)
" Nun enthält DSM-IV unter dem Kapitel "Paraphilien" (das höfliche medizinische Wort für "Perversionen ") nach alter Sitte die Diagnosekriterien für Sexuellen Sadismus (Code 302.84) und Sexuellen Masochismus (Code 302.83). Beide sind, wie eh und je seit Krafft-Ebing, streng getrennt, und nach wie vor gelten Leute, die die Kriterien dafür erfüllen, als krank. In dieser Hinsicht ist DSM-IV nicht anders als seine Vorgänger.
Aber, und dieses "aber" ist groß, die Kriterien selbst haben sich geändert. Es gibt für Masochismus wie für Sadismus deren zwei: Ein "A" Kriterium und ein "B" Kriterium. Beide müssen erfüllt sein, damit die Diagnose sexueller Sadismus bzw. sexueller Masochismus gestellt werden darf.
Einmal muss man sexuell erregende Phantasien, sexuelle Neigungen, oder Verhaltensweisen haben, die damit zu tun haben, den Mitmenschen zu peinigen (für die Sadisten) oder gepeinigt zu werden (für die Masochisten). Das ist das A-Kriterium. Nun, unzweifelhaft trifft das auf uns zu. Wir können uns also kaum davon freisprechen, "A-positiv" zu sein.
Das B-Kriterium ist die eigentliche Neuerung. Diese Phantasien, Neigungen oder Verhaltensweisen müssen nämlich in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen beim Patienten hervorrufen. Das B-Kriterium ist für beide Diagnosen gleich. Das sollten wir uns genauer angucken.Leiden heißt zum Beispiel, dass man so unzufrieden mit seiner Neigung ist, dass man sie loswerden möchte. Auch wenn es hin und wieder Leute gibt, auf die das zutrifft, ist es eine anerkannte Eigenschaft besonders der subkulturell organisierten Sadomasochisten, dass sie eine "hohe Selbstakzeptanz" haben. Weinberg [2] und Wetzstein [3], um nur zwei der neusten Arbeiten zu nennen, liefern genügend Belege dafür, um das selbst gegenüber anderen Wissenschaftlern verteidigen zu können. Dort finden wir auch die formelle Unterstützung für etwas, was als unsere "auffällige Unauffälligkeit" bezeichnet wurde: Wir kommen so gut mit unserer Umwelt zurecht, dass man uns gar nicht unsere Neigung anmerkt, wenn wir es nicht wollen. Von einer Beeinträchtigung kann, wie wir schon immer gewusst haben, gar keine Rede sein.
Sprich, wir sind B-negativ. Und damit seit Mai 1994 offiziell nicht mehr krank."
ich glaube das sollte reichen.. die langen texte ließt hier eh niemand ;D
liebe grüße