Wenn es um Steuern geht, tendiere ich eher zur Luxusumsatzsteuer Das ist ja immer mal wieder Thema, aber verschwindet sehr schnell wenn ernsthaft darüber nachgedacht wird. Mir wäre es egal ob ein iPhone 1ooo oder 1100 Euro kostet. Ich brauch so was nicht, und wer es wirklich brauen muss, der gibt auch 10% mehr aus.
Die Idee ist nicht so schlecht, aber im Prinzip gibts das System ja schon; wir haben den verringerten Mehrwertsteuersatz von 7% auf gewisse Dinge, die der Staat unterstützt, weil sie sehr grundlegend sind (Essen, Bücher, Kulturangebote, Transport) und dann den "normalen" auf den Rest. Das ist ein wenig anders als bei dir; du willst Luxusangebote teurer machen, der Staat will existentielle Produkte günstiger machen. Das Prinzip ist aber recht ähnlich.
Wie Pilgrim schon richtig beschrieben hat ist die Abgrenzung superschwer. Und das siehst du auch jetzt schon bei den Urteilen im Steuerrecht, das ist eine absolute Horrorshow; wenn du zum Beispiel einen Smoothie kaufst, bist du noch bei "Obst" und so bei 7%. Bei gepressten Säften hingegen drückst du 19% ab. Sojamilch kostet 19%, Kuhmilch nur 7%. Die Liste an diesen Obskuritäten ist unfassbar lang und entbehrt jeglicher logischer Grundlage. Hier kämpfen sehr oft diverse Industrieinteressen um kleine Vorzüge, sodass es 1001 Ausnahmeregeln für alles mögliche gibt. Wenn du bei McDonalds deinen Burger zum mitnehmen bestellst, kostet das den Laden nur 7%.
Aber zurück zu deiner Idee: Wir können uns darauf einigen, dass Essen und Hygieneartikel
keine Luxusprodukte sind (obwohl es auch Shampoo für 30€ und darüber gibt, aber so oft wäscht man seine Haare nun auch nicht). Wie ist es mit Kleidung? Einerseits ist die essentiell, andererseits ist teure Markenkleidung quasi
das Luxusprodukt schlechthin. Soll man das ab einem gewissen Preis versteuern? Auch blöd. Vor allem blöd, weil viele Marken auch deswegen teuer sind, weil sie hochwertige Produkte, lokale Handarbeit und faire Arbeitsbedingungen verwenden (man drückt einem 6jährigen Indonesier halt keinen Stoff in die Hand, der 100€ den Laufmeter kostet, da zahlt man lieber ne ausgebildete italienische Näherin). Sollte man das nicht unterstützen, dafür aber die 5€-Tshirts von H&M, die als Massenware in riesigen Fabriken irgendwo in Asien zusammengenäht werden, 10 mal um die Welt geschickt werden und die sich nach ein paar Wochen schon auflösen? Schwierig. Gleiches bei Elektronikprodukten; ein Smartphone ist für viele schon essentiell im Alltag. Ist es aber ein iPhone auch? Außerdem darfst du nicht vergessen, dass du durch so eine Steuer eine im Alltag noch viel greifbarere Unterschied zwischen Unter- und Oberschicht produzierst.
Grundsätzlich find ich die Idee aber interessant und diskussionswürdig. Vielleicht findet sich mal ein funktionierender Ansatz.