der Wendepunkt

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Was ich bei Herrn Precht vermisse ist die konstruktive Auseinandersetzung mit anderen lebenden Philosophen. Warum ist er nicht im Rat der Weisen, die die Bundesregierung berät? Das Wissen dazu hat er.
Weil er ein Dampfplauderer ohne konkrete Konzepte ist. Das klingt in solchen halbseidenen Talkshows total toll und schlau, aber in der Praxis ist es Schall und Rauch. An jeder Uni wimmelts gerade so von solchen "Intellektuellen". Leider finden inzwischen sehr viele von denen ihren Weg in die Politik. So einen Unsinn und allgemeines Blabla kann ich dir auch seitenweise zusammenschreiben. Fachlich dahinter ist nix. Wenn man aber Politik wählt, wo fachlich nix dahinter ist, hat man relativ schnell so einen Trump an der Spitze des Staates.

Er hat es erwähnt.
Ca 0,5 %Transaktionssteuer würden hier in D völlig ausreichen.
Umsatzvolumen an deutschen Börsen sind momentan etwa 1100 Mrd € jährlich. Bei einer Transaktionssteuer von 0,5% hättest du also 5,5 Mrd € jährlich. Ruhepol hat vorher von 124 Mrd. € monatlich gesprochen. Angenommen das stimmt, dann könnte man mit deiner Finanztransaktionssteuer das bedingungslose Grundeinkommen fast zwei ganze Tage lang finanzieren - angenommen, das Börsenvolumen sinkt durch die Steuer nicht (was es natürlich wird).
Die beste Steuer ist die Geld-Steuer: Wenn auf das Geld selbst in erster Linie Steuern erhoben werden.

Beispiel:
Am Jahresende hat Herr Müller 1.000,- Euro auf seinem Konto und
Herr Meier: 1.000.000,- Euro

Liegt die Geldsteuer bei ca. 20 % auf das Geld selbst, so zahlt:

Müller: 200,- Euro Geldsteuer und
Meier: 200.000,- Euro

am Jahresende auf die Geldmittel.

Fast alle anderen Steuerarten können dabei wegfallen, sogar die Umsatzsteuer, was der Wirtschaft sehr gut tun würde.
Sowohl die Bevölkerung, der BGE gezahlt würde, als auch die Wirtschaft würden blühen, da Geldhorten keinen Sinn mehr ergeben würde und trotzdem gäbe es keine Existenzangst, da durch das BGE die Lebenshaltungskosten gedeckt würden.
Tolle Idee! Alle Leute, die ihre gesamte Kohle bis zum Ende des Monats für Kippen, Schnaps, und Luxusartikel ausgegeben haben müssen nix zahlen. Diejenigen, die für die Ausbildung ihrer Kinder oder für ihr Eigenheim sparen, können schön dick einen abdrücken. Das wird ne super Gesellschaft, so produziert man komplettabhängige Konsumsklaven.

ich frage mich nur grad wird nicht auch alles teurer wenn die menschen mehr geld haben?
Selbstverständlich. Bei den meisten Finanzierungsmodellen wird zusätzlich die Mehrwertsteuer angehoben, teilweise um das doppelte bis vierfache. Das heißt du hast einerseits ne starke Inflation, zweitens höhere Grundpreise dank höherer Steuern. Heißt im Endeffekt ein Grundeinkommen von 1000-1500€ hätte je nach Modell ungefähr soviel (oder sogar weniger) Wert als heutzutage Hartz 4.
 
Wenn es um Steuern geht, tendiere ich eher zur Luxusumsatzsteuer Das ist ja immer mal wieder Thema, aber verschwindet sehr schnell wenn ernsthaft darüber nachgedacht wird. Mir wäre es egal ob ein iPhone 1ooo oder 1100 Euro kostet. Ich brauch so was nicht, und wer es wirklich brauen muss, der gibt auch 10% mehr aus.
Die Idee ist nicht so schlecht, aber im Prinzip gibts das System ja schon; wir haben den verringerten Mehrwertsteuersatz von 7% auf gewisse Dinge, die der Staat unterstützt, weil sie sehr grundlegend sind (Essen, Bücher, Kulturangebote, Transport) und dann den "normalen" auf den Rest. Das ist ein wenig anders als bei dir; du willst Luxusangebote teurer machen, der Staat will existentielle Produkte günstiger machen. Das Prinzip ist aber recht ähnlich.

Wie Pilgrim schon richtig beschrieben hat ist die Abgrenzung superschwer. Und das siehst du auch jetzt schon bei den Urteilen im Steuerrecht, das ist eine absolute Horrorshow; wenn du zum Beispiel einen Smoothie kaufst, bist du noch bei "Obst" und so bei 7%. Bei gepressten Säften hingegen drückst du 19% ab. Sojamilch kostet 19%, Kuhmilch nur 7%. Die Liste an diesen Obskuritäten ist unfassbar lang und entbehrt jeglicher logischer Grundlage. Hier kämpfen sehr oft diverse Industrieinteressen um kleine Vorzüge, sodass es 1001 Ausnahmeregeln für alles mögliche gibt. Wenn du bei McDonalds deinen Burger zum mitnehmen bestellst, kostet das den Laden nur 7%.

Aber zurück zu deiner Idee: Wir können uns darauf einigen, dass Essen und Hygieneartikel keine Luxusprodukte sind (obwohl es auch Shampoo für 30€ und darüber gibt, aber so oft wäscht man seine Haare nun auch nicht). Wie ist es mit Kleidung? Einerseits ist die essentiell, andererseits ist teure Markenkleidung quasi das Luxusprodukt schlechthin. Soll man das ab einem gewissen Preis versteuern? Auch blöd. Vor allem blöd, weil viele Marken auch deswegen teuer sind, weil sie hochwertige Produkte, lokale Handarbeit und faire Arbeitsbedingungen verwenden (man drückt einem 6jährigen Indonesier halt keinen Stoff in die Hand, der 100€ den Laufmeter kostet, da zahlt man lieber ne ausgebildete italienische Näherin). Sollte man das nicht unterstützen, dafür aber die 5€-Tshirts von H&M, die als Massenware in riesigen Fabriken irgendwo in Asien zusammengenäht werden, 10 mal um die Welt geschickt werden und die sich nach ein paar Wochen schon auflösen? Schwierig. Gleiches bei Elektronikprodukten; ein Smartphone ist für viele schon essentiell im Alltag. Ist es aber ein iPhone auch? Außerdem darfst du nicht vergessen, dass du durch so eine Steuer eine im Alltag noch viel greifbarere Unterschied zwischen Unter- und Oberschicht produzierst.

Grundsätzlich find ich die Idee aber interessant und diskussionswürdig. Vielleicht findet sich mal ein funktionierender Ansatz.
 
Egal ob Luxussteuer, Geldsteuer, Transaktionssteuer oder Steuer für umweltschädliche Produkte, es wird niemals so viel Geld in den Steuersäckel spülen, dass mehr als 80 Mio Menschen ein - zum Leben ausreichendes - "bedingungsloses Grundeinkommen" gezahlt werden kann und zwar monatlich und möglichst lebenslang ..... und um diese Schwachsinnsidee geht es ja hier in diesem Thread.

R.
 
Nachtrag: solange es Steuerberater*innen zu Hauf gibt, läuft eh etwas kolossal schief. Das riecht nicht nur nach Mauschelei, das stinkt erbärmlich.
Nö, das sehe ich nicht so. Nicht die Steuerberater sind die Buhmänner und auch nicht ihre Mandantschaft. Steuerberater jonglieren mit bestehenden Steuergesetzen, die sie selbst nicht erlassen haben, und versuchen für ihre Mandanten alles was möglich ist rauszuholen. Das ist absolut legitim.

Der Gesetzgeber ist für diese Steuergesetze verantwortlich, mit all seinen Lücken und Möglichkeiten, und nur der Gesetzgeber kann da Änderungen herbeiführen.

R.
 
Der Gesetzgeber ist für diese Steuergesetze verantwortlich, mit all seinen Lücken und Möglichkeiten, und nur der Gesetzgeber kann da Änderungen herbeiführen.
Genau. Und wenn sie es richtig machen, sind Steuerberater*innen hinterher nur noch selten erforderlich. Daran, ob es noch Scharen gibt, können wir erkennen, ob das aktuelle Steuersystem was taugt oder nicht - sehe ich jedenfalls so. Ob es dann auch noch halbwegs gerecht ist, steht nochmal auf einem anderen Blatt.
 
Und wenn sie es richtig machen, sind Steuerberater*innen hinterher nur noch selten erforderlich.
Ob es dann auch noch halbwegs gerecht ist, steht nochmal auf einem anderen Blatt.
Gerecht sind Steuergesetze sicherlich nicht, aber dafür können die Steuerberater nichts.

Dass sie überflüssig werden wage ich zu bezweifeln. Fast monatlich ändert sich irgendwas im Steuerrecht, und kein normaler Geschäftsmann macht seine Steuer und die seines Betriebes selbst ... unabhängig von den vielen Menschen die heute in D leben und gar nicht genügend Sprachkenntnisse mitbringen um diesen ganzen Bürokratenkram zu verstehen.

Ist ein toller und interessanter Beruf!

R.
 
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Doch, habe ich. Allerdings habe ich deswegen nicht aufgehört selbst zu denken.
Leute die derartige Forderungen stellen und diskutieren, aber nicht erwähnen wie das ganze eigentlich finanziert werden soll und vor allem auch - ganz realistisch - finanziert werden könnte, sind für mich einfach nur Träumer ..... oder Schwätzer

R.

Es wurde von dem Hr. Precht auch dargelegt ,wie s zu finanzieren wäre. Und zwar sollte jede Finanzaktion (Börsengeschäfte/Geldtransaktionen) besteuert werden .Mit 0,03 Prozent , so oder so ähnlich!!!
Und das daß natürlich die erste alle Fragen ist und nicht was das für positive Auswirkungen auf Bevölkerung ectpp ist .. ist auch klar , aber lösbar.
Vlt solte jeder erst ein mal darauf einen Fokus legen . Beide Seiten ausführlich, ohne diese klassischen Bewertungen.

Gruß Happynezz
 
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