Der Tod bittet um eure Aufmerksamkeit

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So ähnlich gehts mir auch.
Wenn der Tod mal so richtig mitten in der Familie angekommen ist, dann ist er nichts mehr, was nur andere betrifft.
Dann ist er da und bleibt auch da.
Ich hab meinen Mann (er war damals 54) in einer riesigen Blutlache liegend gefunden. Erschossen (was ich allerdings zu dem Zeitpunkt nicht wusste)....und er war auch ka schene Leich.
Danach ging meine Mum, gut, die war alt und hat ihr Leben gelebt, und dann ging mein Sohn. Er war erst knapp 30.
Also um meine Aufmerksamkeit braucht der Tod nicht mehr zu bitten - Corona hin oder her - die hat er ohnehin, und das täglich.

Die Beschäftigung mit ihm, mit dem Sinn des Lebens und Sterbens und was danach kommen mag, war zwar schon lange vorher immer mal sporadisch vorhanden, aber wenns zu belastend wurde, wurde es schnell wieder weggeschoben und auf später vertagt.

Jetzt aber gabs kein Wegschieben mehr, jetzt gings ans Eingemachte, um irgendwie weiterleben zu können.
Mein Bücherschrank füllte sich mit allem möglichen, um dem Sinn des Lebens und Sterbens irgendeine Antwort entlocken zu können, die mich befriedigt.
Ich hab gesucht, gefunden und vieles wieder verworfen.
Und der Prozess ist noch nicht abgeschlossen und wird es wohl auch niemals sein.....
Du hast auch sehr viel gelitten und ich wünsche mir, dass die Seelen deiner geliebten Familienangehörigen das Licht unseres Vaters im Himmel erkennen und empfangen, damit sie Erlösung und Seligkeit finden. Wir sind nur Vorübergehende auf dieser Erde. Bald werden wir sie auch verlassen. Bis dahin möge unser Geist den Sinn der uns auferlegten Prüfungen erkennen und die Wahrheit empfangen, die uns befreien wird.
Plissken
 
genauer genommen lautete mein eigener wortlaut,
dass man nicht nur "verdirbt", sondern tatsächlich stirbt!
nämlich in seinem ich-bewusstsein.

wenn man dagegen während des lebens die erfahrung des todes
macht und diese überlebt:)
dann kann man im darauf folgenden weiterleben hier auf erden ein
ich-bewusstsein entwickeln, das dann den tod überdauert.
 
[
Er kann sich aber nicht daran erinnern, der gewesen zu sein, der diese Worte damals gekritzelt hat.
Das macht doch nichts. Dann war mein Dank an ihn, für seine griffige und poetische Ausdrucksweise halt eine wohlwollende Wortspende ans Universum. Ich bin da sehr großzügig.:cool:;)
 
Er kann auch wie eine Frau oder ein Kind aussehen, schön oder nicht schön, alt oder jung.....


Wie habt Ihr das angestellt, dass der Tod für Euch so hübsch ist?

Da hier erlaubt ist, nicht schüchtern zu sein und zu äußern, was wir da wahrnehmen, möchte ich nun fast traurig ob Eurer schönen Bilder schreiben, dass ich kein (hübsches) Individuum sehe.
Es ist eher ein dicke kalte Wolke, die Kälte und eine Stille ausstrahlt, als wäre es Lärm; so wie laute Musik auf die Ohren drückt und aufs Denken und Fühlen, so ist es eine dicke, zähe Stille, die in den Ohren drückt und schmerzt.

Die Wolke habe ich bei Sterbeprozessen Angehöriger gesehen. Manchmal öffnete sich die Wolke schon kurz vorher.

Ein alter Freund von mir sieht keine Wolke, aber einen Schatten auf dem Gesicht der Menschen, die in den folgenden Tagen sterben. Dies auch, wenn der Tod eigentlich nicht absehbar ist (Unfallgeschehen).

Da kann ich noch von Glück sagen, dass ich die Wolke "nur" sehe bei Sterbeprozessen.

Die dickflüssige zähe unnatürlich Stille, die in den Ohren drückt, die bemerke ich auch an Orten, an denen der Tod gegenwärtig ist - und die meide ich natürlich, so gut es geht.

Das ist gar nicht schön.

Kann ich mir wünschen, dass die Wolke sich in David Tennant verwandelt?

lg
eva
 
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