Der Leidensweg Christi

Und @all,
ganz allgemein nochmal zum Thema "Leidensweg Christi".

Ich dachte gestern nochmal darüber nach, Viele glauben, denke ich, dieser sogenannte Leidensweg sei sein Lebensweg gewesen.
Oder zumindest denken sie, man müsse evtl. im eigenen Leben "leiden" für "Erlösung" usw.
Gemeint ist ja mit diesem "Leidensweg" der Weg den Christus oder Jesus mit dem Kreuz auf der Schulter erst einmal zu dem Platz
zurücklegen sollte, an dem es (die Kreuzigung) dann stattfand.

Dieser Leidensweg wird ja auch Passionsweg genannt. Manch ein Mensch nennt ebenfalls eine besondere Leidenschaft der er frönt,
seine "Passion". Er sieht es dann sicher nicht als "Leid".

Ich würde daher, wenn man das Ganze als Metapher sehen möchte, diesen "Leidensweg" als den Augenblick der Erkenntnis oder Bereitschaft
betrachten, sich beispielsweise gewissen Umständen seines Lebens zu stellen. Ein anderer Begriff wäre "Buße tun".
Das kann sicher sehr missverständlich sein, ich erzählte schon an anderer Stelle, dass, als ich im Krankenhaus lag und eine schwerere Operation
vor mir lag, an der Wand immer der Spruch hing: "Es ist Freude bei den Engeln im Himmel, wenn ein Sünder Buße tut."

Fand ich etwas dick aufgetragen, muss ich sagen, den Leuten, die dort im Bett liegen, und nicht weg können, so einen Spruch an die Wand zu hängen. :D
(aber unter dem Deckmantel von Kirche kann man ja alles machen) ..:D :D
War ja ein kirchliches Krankenhaus, was will man tun, sicher hat die Kirche da auch , nehme ich einfach an, einiges mitfinanziert.
Warum sonst stellt man Krankenhäuser unter den Namen von Kirchen.
Es gibt in dem Ort, in dem ich war, überhaupt nur zwei Krankenhäuser zur Auswahl. Das eine ist das katholische , das andere das evangelische,
wobei die beiden auch eng zusammenarbeiten.
Aber nun, was solls, so war es. Erst mochte ich diesen Spruch gar nicht, wohl wahrscheinlich am ehesten, weil sich mir der tatsächliche Sinn verbarg,
ich hatte in dieser Richtung nie gedacht, und in esoterischen Zusammenhängen war das schon eigenartig.
Interessanterweise hatte jemand, neben allem Kirchenkram, der da auf einem Tisch lag, eine kleine Buddhastatue dazwischengeschmuggelt.
Das fand ich schon interessant und amüsant. Irgendwann verschwand sie dann wieder, war wohl von einer "umsichtigen" Schwester entdeckt worden.

Nun, heute habe ich mich mehr und mehr mit diesem Spruch angefreundet, genau wie auch der Spruch im nächsten Monat: "Und ich will unter ihnen leben,
und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein."

Da ich diese Sprüche andauernd las, erst den von der Buße, und dann den von quasi Jesus unter den Menschen, hat sich mir das schon ziemlich eingeprägt,
und so allmählich öffnete sich mir ein Sinn. :)

Ich glaube nicht an "Karma" und solcherlei. Und ansich wird auch in der christlichen Lehre, zumindest im jetzigen Zustand, nicht von Karma irgendwas gelehrt.
Ich denke aber sehr wohl, dass alles eine Verbindung hat und seine eigene Bedeutung.

Letztendlich gibt es nur das eine Leben. Und das sagt im gewissen Sinne auch die christliche Lehre. Dieses "eine" Leben kann aber Vieles in den Tiefen beinhalten,
das evtl. nicht an der Oberfläche der Bewusstheit existiert. Ein Mensch, der bereit ist, sich wieder dem göttlichen Urlicht in sich selbst zuzuwenden (ich drücke das jetzt mal so auf diese Weise aus, als Extrem oder Bild, zum evtl. besseren Verständnis) ..
der erlebt oder erfährt vielleicht erst einmal, was zuvor das Trennende gewesen ist, allein nur deshalb , um es bewusst absegnen und sich dadurch davon verabschieden zu können.
Ich würde "es" zum einen als "Buße" bezeichnen, und zum anderen auch als den Gedanken "Ich will unter ihnen leben und einer von ihnen sein." Durch das Verabschieden, "Annehmen" und "Segnen", findet die Loslösung statt. Hilfe wird immer wieder aus dem inneren Licht kommen, wenn man vielleicht versteht, dass man in seinem derzeitigen Zustand das innerste Wahre nicht völlig versteht, und sich auch nicht ganz damit identifizieren kann. Eine Bitte daher an das Göttliche
kann den richtigen Umgang und die Hilfe bereitstellen. Das glaube ich, und habe ich auch schon erfahren ..
Mein Gebet ging damals zum Beispiel an das Höhere Selbst und die Seele, ich dachte damals , sie brauchen sich gegenseitig und ergänzen sich. Die Hilfe war augenblicklich und frappierend. :) :) Daher weiß ich, dass es funktioniert, habe es zwar noch nicht oft eingesetzt in meinem Leben, irgendwie schrecke ich davor zurück, wenn es nicht einen wirklichen vom Gefühl her, Notfall gibt.
Aber schon zu denken und sich zu besinnen, auf das innere Göttliche, das innerste Licht, den Lichtfunken, Schutzengel, wie hier in einem anderen Thread jemand erzählt, egal welche Namen und Bezeichnungen. Es ist auf jeden Fall etwas, dass "Dir" sehr nahe steht, daher braucht es auch kein flehentliches Anrufen, sondern einfach eine stille Bitte.
Es gibt nicht "Buße", es gibt "nur" Ansehen, annehmen und verstehen, und dann in Liebe loslassen können. Man lässt sich ein, bedeutet es.
Und egal, ob man nun Manches als tiefes Erleben der Seele begreift, als Erinnerungen, frühere Traumen usw..,
oder als parallele oder frühere Leben und damit "Inkarnationen".

Und Christus, der es selbst erlebt hat, hilft sicher auch, allein schon dadurch, wie meine Mutter es in ihren Meditationen bei Notsituationen erlebt hatte, obwohl sie nicht speziell an ihn glaubte, es genügte seine Gegenwart und dass er ihr sagte, welcher Gedanke jetzt der richtige sei. Er griff also nicht ein, es war eher Hilfe zur Selbsthilfe. :)

Allen einen lieben Gruß
 
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Liebe @Terrageist ,

ich persönlich möchte die Engel nicht in Verbindung mit einer Buße oder Schuld verstehen. Sie sollen ja Tröster sein, die uns Hoffnung oder Orientierung schenken. Eventuell wäre ja deshalb in dem besagten Krankenhaus ein Spruch aus diesen Gedanken heraus sinnvoller gewesen.

Syrius hatte mir dazu unlängst ein Gedicht eingestellt:

Engel wirken in der Stille,
wollen nicht gesehen sein.
Was sie tun, ist Gottes Wille,
strahlend strömt er in sie ein.

Strahlend schenken sie ihn weiter
wie Kristall, darin das Licht
ihrer Regenbogenleiter
sich vieltausendfältig bricht.

Engel können Schmerzen stillen,
sind der Gottesliebe Schein.
Täten sie den eignen Willen,
könnten sie nicht Engel sein!


Merlin
 
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@DruideMerlin :)

dieser Spruch (von dem ich oben sprach) stammte ja wohl direkt aus der Bibel.

Ich habe das jetzt nicht so sehr mit Engeln, es sei denn, es ist metaphorisch oder symbolisch gemeint.
Ich weiß, dass du empfindlich bist, sobald über "Engel" gesprochen wird.

Dass Engel im "Himmel" sich freuen, sobald quasi ein Wesen, das sich etwas mehr vom Göttlichen entfernt hatte,
wieder den Weg darauf zu geht, ist einleuchtend.

Letztendlich gefiel mir diese Ausdrucksweise ja am Anfang auch nicht, von der Sünde und Sühne bzw. Buße.

Ich habe hier jetzt versucht, es in einer für mich stimmigeren Weise zu erklären ,bzw. zu beschreiben.
 
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