Lektion 83 sagt unter anderem: Mein Glück und meine Funktion sind eins.
Meine Schlußfolgerung daraus: Wenn ich nicht glücklich bin, lebe ich nicht meine Funktion, also meine Aufgabe.
Es besteht immer die Gefahr, dass unter dieser Prämisse alles andere unterdrückt und verdrängt wird. Nicht-Glück fühlen zu können, wenigstens ab und zu, hat auch eine Aufgabe, nämlich den Fokus zu schärfen und alles wieder ganzheitlich fühlen zu können. Keine Ahnung ob Du kapierst was ich meine, aber alles wird auf Dauer langweilig und macht stumpf, selbst das Gefühl glücklich zu sein.
Das Leben ist nur dann wirklich bunt und lebendig, wenn Wut, Scham, Eifersucht, Neid und der ganze hässliche Rest mitspielen dürfen. DAS ist das wahre Glück. Das ist ja sonst wie auf dem Schulhof: die, die ausgegrenzt werden, müssen in der Ecke stehen. Was passiert mit Randgruppen, die nicht mitspielen dürfen?
Richtig: Randale!
Also, wenn Du nichts unterdrückst und verdrängst, super, weitermachen. Wenn doch, dann o-ooooh.
Ich behaupte: jede*r hat alle Gefühle. Wer eins oder mehrere nicht fühlt, hat ein ernstes Problem. Mach gerne weiter so, aber zieh Dich warm an: wenn die unterdrückten Anteile in Dir anfangen zu revoltieren wird's hässlich. Ich wünsche Dir die Kraft, die nötig ist um das durchstehen zu können, und das meine ich nicht ironisch oder sarkastisch, sondern einfach so wie ich es sage: möge die Macht mit Dir sein, wenn das alles nur ein Kartenhaus sein und irgendwann einstürzen sollte.