Der interstellare Krieg oder die Rettung der Welten

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Das kleine Männlein war gekommen und hatte sie wieder in ihre eigene Welt geführt. Gwinevere fühlte sich, als hätte fast die ganze Nacht kein Auge zugetan. Erst mal einen Kaffee zum Munter werden, den gönn ich mir jetzt. Sie erhob sich von der Couch, auf der sie wohl eingenickt war, und machte sich auf den Weg in die Küche, holte Kaffeefilter und Pulverkaffee vom Schrank und begab sich zur Kaffeemaschine. Es dauerte nicht lange, als dann schon der angenehme Kaffeeduft bis in den Flur des kleinen Ferienappartements zu riechen war. Schon schlürfte sie ihren heißen Kaffee in großen Schlucken. Das Schlürfen war doch sehr laut und da kam ihr ein Gedanke in den Sinn – Schmatzet und furzet laut als Zeichen dafür, dass es euch geschmecket hat. Was man schon im Maule hatte, lege man nicht auf den Teller zurück…sie lachte.
Man das war schon so lange her. Sie wollte sich ja von allem immer selbst ein Bild machen, Vorurteile ließ sie nie gelten. Was sollte denn an Rollenspielen so schlimm sein, mittlerweile hatten einige aus der Gothic-Szene ihren Weg beschritten. So hatte sie im Jahre 2006 die Gelegenheit erhalten, das Rollenspiel live erleben zu dürfen. Sie war damals durch Beziehungen zu zwei Cons eingeladen worden und hatte diese Einladungen dankbar angenommen.
Die erste Con ihres Lebens trug den Titel „Azinth“ und fand an einem bitterkalten, nahezu eisigen Morgen zu Beginn des April 2006 statt. Dem König war die Schatztruhe geraubt worden und wer den Dieb zu fassen bekam, hatte eine hohe Belohnung zu erwarten. Die Talsker Wölfe, eine Söldnergruppe, hatten sie damals als ihre Heilerin in ihre Mitte genommen. Gwinevere trug keine Waffe, na höchstens mal einen Langdolch, aber doch eher waffenlos war sie mitten in das Getümmel zwischen Orks, Chaoslager, Landwehr und vielen anderen Gruppierungen geraten. Es tat gut, in der freien Natur zu sein und sie mussten auch eine steile Anhöhe erklimmen, auf der sich das Orklager befand. Dort stand ein goldener Käfig, in dem ein junger Gefangener verharrte, ihn galt es zu befreien. Immer war sie umringt von den Wölfen, die ihre Heilerin bis aufs Blut verteidigen würden. Sie hatte damals ein langes Wildlederkleid und ein Jäckchen aus gefilzter Wolle getragen,braune hohe Stiefel, die mit einem einfachen Linnenseil gebunden waren. In ihren kleinen ledernen Taschenbeuteln - voll mit Heilkräutern, Kunstblut, Schminke, einer Art Gipsmasse, Verbandszeug und vielem mehr – befand sich auch Myrrhe und Weihrauch. Komischerweise machte ihr das Anbringen der Wunden, die oft sehr realistisch aussahen, nichts aus. Denn sie konnte kein Blut sehen und war schon in der Schule von Menschenkunde befreit worden, wenn sie nur an den Blutkreislauf oder eine Schädelfraktur dachte, fiel sie um. Hier verarztete sie eine Menge Verwundeter auf dem Schlachtfeld, egal ob Freund, ob Feind und hatte so viel zu tun, dass sie sich um ihr Mittagessen betrogen fand. Selbst vor dem Hochzelt war ihr kaum eine freie Minute vergönnt. Ständig kamen verletzte Krieger auf sie zu und suchten ihren Rat. Sie hatte damals auch den Hauptmann der Landwehr verarztet und ihm eine ziemlich schlimme Wunde am Oberschenkel verpasst, wohl etwas zu gut. Einer seiner Kameraden wollte sofort mit dem Verbandskasten anrücken. Intime oder outtime? fragte er aufgeregt und erschrocken nach. Na, abends wurde sie dann vom Hauptmann eingeladen, doch an ihrem Lagerfeuer Platz zu nehmen. Er zeigte sich dankbar, indem er sie zu Wikingerblut – das war ein Gemisch aus Met und Kirschsaft – und schmeckte superlecker – sowie einem gegrillten Steak mit Salat einlud. Dieses Spiel war ein wenig wie der kleine Bruder von „Herr der Ringe“ gewesen, fand sie. Und ihr imponierten die Freischläfer, das waren Leute, die doch tatsächlich trotz der erbitterlichen Kälte - es hatte in der Nacht frisch geschneit - nur mit Fellen bedeckt im Freien schliefen. Gwinevere war in der kristallklaren und eisigen Nacht im Zelt in einen dicken Schlafsack gehüllt und hatte sich Schafsfelle auf ihre Pritsche und über den Schlafsack gelegt, trotzdem war die Eiseskälte in ihr hochgekrochen, so dass sie bereits gegen 4 Uhr morgens erwachte. Aber sie war nicht die einige der Talsker, die schon auf den Beinen waren. Einer der jungen Söldner schickte sich an, das Lagerfeuer, das nur noch zu glimmen schien, neu zu entfachen und sie setzten zusammen in einem alten Blechgefäß heißes Wasser auf. Kaffee, ja die beiden setzten sich auf einen riesigen Holzstamm direkt an der Feuerstelle und tranken in langsamen Zügen das schwarze Gebräu. Gwinevere spürte, wie das heiße Getränk und die Hitze des Feuers wieder die Wärme zurück in ihren Körper brachte. Lustig fand sie, dass am Vorabend keiner genau wusste, wann denn nun outtime war. Es war schon kurz vor Mitternacht gewesen und noch immer fragten sich einige Leute, ob denn nun schon Spielende sei. Es wurde ein riesengroßes Feuer angezündet, alle Teilnehmer kamen, um sich zu wärmen, brachten Met, Wasser, Wikingerblut, kleine Leckereien…….der Spielmann hatte seine Gambe gegen eine Gitarre ausgetauscht, die Seiten des alten Instruments hatten sich durch die feuchte Luft leicht verzogen, so dass nun ein Spielen darauf unmöglich war. Nur wenn die Saiten richtig gestimmt sind, kann auch das Lied rein erklingen. Die Gitarre erfüllte diesen Zweck.
Sie war dankbar, dass die Talsker Wölfe ihr damals Einblick in ihre Spielwelt gewährt hatten. Ein unvergessenes Abenteuer, das ihr viel Spaß bereitet hatte.
Fee und Thorsten hatten zu einer Hochzeits-Con auf Burg Steineck am Rhein eingeladen. Sie war als edle Dame gewandet , in ein schwarzes Samtkleid gehüllt, das sie sich selbst zu diesem Anlass genäht hatte, verziert mit einem grünen Y-Gürtel, sie trug Biese und Gebände. Außerdem hatte sie aus dem Fundus einen schwarzen Wollumhang erhalten, der mit einer silbernen Fibel versehen war. Etwas zu lang war der Mantel gewesen. Sie war damals auf der obersten Stufe des Rundturms auf ein Stück des Wollstoffes getreten, ehe sie sich versah, purzelte sie die steinerne Treppe von ganz oben hinunter. Wie durch ein Wunder hatte sie damals nicht eine Schramme davongetragen. Sie war von einem Schwertmeister in die Kunst des Schwertkampfes mit Kurz- und Langschwert eingeführt worden. Die Galgenvögel sangen ihre Lieder, mit den beiden Sängern hatte sie sich in dieser Zeit angefreundet und outtime gut verstanden. Auch war da eine Söldnertruppe zugegen, die den Drachen als Zeichen der Kraft mit sich führten. Sie war damals während des Spiels in ein Gespräch mit den Söldnern vertieft gewesen, als sie aufgefordert wurde, wieder ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen „es geziemet sich nicht für die edle Dame mit dem niederen Volke zu verkehren“…Mittelalterliche Tänze wurden gelehrt, es gab einen Minnesangwettbewerb, Bogenschießen und natürlich die Hochzeit von Thorsten und Fee, auch die Standesbeamtin war kurz zugegen und vollzog die amtliche Trauung. Das einige Reale tagsüber war diese Zeremonie. Es gab auch Elben, die doch tatsächlich in Mittelhochdeutsch miteinander kommunizierten. Das war ihr dann doch etwas zu professionell und auch sie hatte sich genau an vorgegebene Regeln zu halten, was ihr manches Mal überhaupt nicht passte. Schön war deshalb die Outtime-Zeit, da wurden dann Songs von Led Zeppelin – Stairway to Heaven, John Lennon – Imagine, Bon Joyi – This is my Life usw. von den „Galgenvögeln“ auf der Gitarre zum Besten gegeben. Sie saß neben einem der schwarzgekleideten Söldner, der ihr dann überraschenderweise und schon spät am Abend seinen Atem an Ohr und Nacken blies. Ein Schauer überfiel sie und Ihre Haare an den Armen stellten sich auf. Ja, sie erinnerte sich an diesen netten jungen Mann. Er war aus München angereist. SAP-HR war sein Fachgebiet im realen Leben. Sie hatten sich sehr lange unterhalten an diesem Abend.
Alles in allem war auch dieser Ausflug ins Mittelalter sehr schön und lehrreich gewesen. Und doch, dies war nicht das finstere Mittelalter der Wirklichkeit. In der Nacht vor der Heimfahrt träumte sie sich in die Zeit des 12. und 15. Jahrhunderts hinein. 1492, die Türken waren in Europa eingefallen, hatten die Seidenstraße blockiert. Königin Isabella von Spanien hatte große Festungen gegen die Türken errichten lassen, nun hatte die Kirche auch anerkannt, dass die Welt keine Scheibe sondern eine Kugel war. Martin Beheim hatte in diesem Jahr den ersten Erdapfel gebaut und die erst neu entdeckten Gebiete, von den Spaniern und Portugiesen erobert, eingezeichnet. Die Eroberung Ägyptens durch das osmanische Reich. Auch die Pest hatte in Europa gewütet, ach ja, die Anfänge Martin Luthers, er studierte zu dieser Zeit am Magdeburger Gymnasium, Christoph Kolumbus, der auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien auf die Neue Welt - Amerika – gestoßen war. Es begann bereits das große Fischsterben in Europa. Damals war der Fisch die Lebensgrundlage der armen Leute, Wild zu jagen, war ihnen strengstens verboten - und die Gewässer waren anfangs noch voll davon. Aber die Menschen bauten ihre Wassermühlen und versperrten die Laichplätze, also selbst schuld, könnte man sagen. Das war die Zeit der Künste, die Zeit der Genies – Leonardo da Vincis, Michelangelos, Sandro Boticellis. Sie war in ihren Träumen zu Leonardo gereist, hatte sich das „Rad des Lebens“ erklärten lassen und auch das Bildnis der „Geburt der Venus“. 1494 die Geburtsstunde Suleymans, den sie sehr bewunderte.
Oder das 12. Jahrhundert, die Zeit von Richard Löwenherz, sie hielt sich einmal längere Zeit in Speyer und Bad Bergzabern auf und hatte sich die nahegelegene Burg Trifels - beziehungsweise was von der Stauferburg noch übrig war, angeschaut. Dort hatte also Richard im Verlies gesessen und wurde dann gegen Lösegeld freigelassen. Ja, Richard war vorher in Österreich gefangen genommen worden.
Sie war sich nicht ganz sicher, aber war es nicht auch Barbarossa, der auf dem gleichen Feldzug teilnahm wie Richard? Sie sollen sich allerdings nie begegnet sein.
Sie stöberte im Koffer, denn sie hatte nicht alle Kleidungsstücke ausgepackt, und fand ein leichtes rotgebatiktes Sommerkleid, das sie sogleich überzog. Dann machte sie sich auf in eine Cafe-Bar am Strand. Eigenartige Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Was, wenn man tatsächlich in andere Bewusstseinssphären durch Träume und Trance reisen kann. Sie entschied sich, einige ihrer Träume in ein Esoterik-Forum zu stellen und bekam Hilfe von einem Druiden, der sich im Forum Merlin nannte. Sie war sehr erstaunt darüber, wie er ihre Träume interpretierte und durch ihn kam sie an das Buch „Das heilende Bewusstsein“ heran. Sie hatte allerdings nur die ersten 10 Seiten durchgelesen und sah dann doch im Inhaltsverzeichnis nach, um dann direkt die Rubrik Träume aufzuschlagen. Das hatte sie dann davon überzeugt, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde geben muss, die mit dem Verstand nicht unbedingt erklärbar waren. Ja, für sie war das Erlebte nun nicht nur in der Phantasie existent. Sie glaubte nun an diese Reise in die Parallelwelt, egal, was andere nun über sie denken würden. ….telling you no disguise…
 
Etwas betrübt bin ich schon, denn man hatte Merlin zur Hochzeitsfeier von Thorsten und seiner Fee nicht eingeladen und anscheinend vergessen. Wenn das nur kein schlechtes Omen ist.

Morgana, Nimue und all´ die anderen Gefährten der Anderswelt zu umgehen ist jedenfalls ein unverzeihlicher Bruch der unausgesprochenen Regeln. Es wird sicherlich einiger Redekunst bedürfen, die Gekrängten wieder zu besänftigen, ohne eine kleine eine Buße wird das sicherlich auch nicht abgehen. Man denkt darüber nach, der Fee für siebenmal tausend Jahre die magischen Kräfte zu entziehen und besagten Thorsten für die gleiche Zeit in einen unsichtbaren Turm zu sperren.

Merlin, ziemlich ungehalten :wut1:
 
Guten Tag :D

Hallo lieber Merlin,

wer denkt darüber nach die beiden zu trennen? Man kenne ich leider nicht.
Hilfst du mir auf die Sprünge? Bin leider nicht studiert und auch manchmal stur wie ein Lama aus Tibet, ach nee das war ein Esel.

Was habt ihr gegen die beiden? und etwas privater Atmos-phäre?

Verzeih mir bitte die Unwissenheit, war etwas länger im Exil und bin erst seit kurzem wieder hier.

Hochachtungsvoll

Katti
 
Liebe Katti,

bedenke doch, Feen leben an geheimnisvollen Seen, Quellen oder Wälder. Tja und dann sind sie ständig unterwegs den kleinen Kindern ihr Schicksal zu überbringen oder irgendwelchen Leuten einen Wunsch zu erfüllen. Aus magischen Gründen müssen sie all´ die Dinge alleine oder in einer Dreizahl erledigen. Meinst Du tatsächlich, daß hier noch ein Platz für lüsterne Kerle wäre, die auch noch ihr weißes Kleidchen zerknittern. Du vergißt, daß Feen der Inbegriff von Reinheit und höchster Tugend verkörpern müssen.

Nein, es hat schon seine Gründe, warum Feen nicht verheiratet sein dürfen oder hast Du schon einmal eine verheiratete Fee gesehen?

Zudem ist es in der fernen Vergangenheit üblich, um die holde Hand seiner Dame bei jenen anzuhalten, die ihre Hand schützend über sie halten. Was wäre auch eine Minne ohne Herzensleid? Es war schon immer so und wird so bleiben - Geistwesen, die sich mit Sterblichen verbinden, verlieren ihre magischen Kräfte und werden der Sterblichkeit verfallen.

Du siehst, das Konvent war mit nur siebenmal tausend Jahren mehr als gnädig für diesen ungebührlichen Fehltritt einer Fee. :rolleyes:


Merlin
 
Liebe Katti,

bedenke doch, Feen leben an geheimnisvollen Seen, Quellen oder Wälder. Tja und dann sind sie ständig unterwegs den kleinen Kindern ihr Schicksal zu überbringen oder irgendwelchen Leuten einen Wunsch zu erfüllen. Aus magischen Gründen müssen sie all´ die Dinge alleine oder in einer Dreizahl erledigen. Meinst Du tatsächlich, daß hier noch ein Platz für lüsterne Kerle wäre, die auch noch ihr weißes Kleidchen zerknittern. Du vergißt, daß Feen der Inbegriff von Reinheit und höchster Tugend verkörpern müssen.

Nein, es hat schon seine Gründe, warum Feen nicht verheiratet sein dürfen oder hast Du schon einmal eine verheiratete Fee gesehen?

Zudem ist es in der fernen Vergangenheit üblich, um die holde Hand seiner Dame bei jenen anzuhalten, die ihre Hand schützend über sie halten. Was wäre auch eine Minne ohne Herzensleid? Es war schon immer so und wird so bleiben - Geistwesen, die sich mit Sterblichen verbinden, verlieren ihre magischen Kräfte und werden der Sterblichkeit verfallen.

Du siehst, das Konvent war mit nur siebenmal tausend Jahren mehr als gnädig für diesen ungebührlichen Fehltritt einer Fee. :rolleyes:


Merlin

Merlin , hab Dank :kiss4:
 
So Leute, das ist meine Geschichte, mein Gedankenhaus (reine Phantasiegebilde aus meinem Kopf, mir ist das voll Schnuppe und ich halt mich auch nicht an irgendwelche Regeln, ich schreibe was ich will, klar?) und ich habe echt was dagegen, wenn ihr meine Seiten mit eurem Schrott zumüllt. Also bitte keine Kommentare hier auf diese Seite.
Im übrigen glaube ich an die Macht der Liebe. Sie ist der Schlüssel zum Glück. Fee hat einen verdammt hohen Preis bereits bezahltl, Den Preis der Unsterblichkeit !!!!Sie ist halt dann lieber auch eine Sterbliche geworden!!!!
Die Liebe zum Leben, das Leben annehmen mit seinen Höhen und Tiefen, das Leben zur Natur, zu jedem Lebewesen...Respekt vor allem, durch die Liebe das Glück finden, den Raum der Seeligkeit und Geborgenheit, er ist ihr Fels in der Brandung. Liebe, das ist das erste Gebot (Gabriele über den Sinn des Lebens), wusstet ihr das nicht? Ja, ja, wie kann sich eine Unsterbliche nur mit einem Sterblichen einlassen. Unheil liegt in der Luft? Neee, alles in bester Ordnung. Lasst die beiden mal glücklich sein!
Außerdem war das mit den gefallenen Engeln auch nicht anders. Das Göttliche schickte nahe des Vesuv an die 200 Engel auf unseren Planeten, die Menschen und sie verstanden sich blendend. So jetzt mal kurz die Interpretation von Gabriele65 und Sando Boticelli - die Geburt der Venus -
hier seht ihr rechts einen der gefallenen Engel, der sich in ein Mädchen verliebt hatte, eng umschlingt sie ihren Geliebten...es galt natürlich auch hier als unrein, es war verboten, mit dem "niederen Volke" zu verkehren...aber Luzifer und seinesgleichen hatten die Liebe ihres Lebens hier auf Erden gefunden und wollten nicht mehr zurück. Außerdem sehr ihr auf dem Bild die rosa Heckenrosen, sie stehen als Zeichen der Entjungferung (damals durfte ja noch nicht mal ein Minnesänger darüber berichten, also hat mans halt umschrieben - die Blume wurde gepflückt.- entjungfert -...lest doch mal die alten Gedichte /Walther von der Vogelweide). Die Venus symbolisiert Luzifer (ja, Luzifer war eine Frau!!!!Im übrigen war es gerade Mode zur Schaffensperiode Boticelli's - rote Haare über alles, also die Mädels auf dem Bild tragen alle rote Haare. Ihr seht unter der Muschel dunkle Wellen, die Unheil verkünden - das Öffnen der Pandora - Was die Engel nicht wussten: (ihr seht den Odem des Engels: (die Antwort weiß nur der Wind?). Leider hatten sie auch unsichtbare Krankheiten mitgebracht (unbeabsichtigt!!!), Viren und Bakterien, ein Sichtum der Menschen begann, sie waren nicht immun dagegen...außerdem wurde ein Bakterium freigesetzt, das sich im Ziegenrohkäse entwickeln konnte - es führte zu Halluzinationen und einer wahren SEX-Sucht....Fast alle Heraklioner waren dem Verfallen und sie beteten den Phallus an. Durch die Mischehen wurden Kinder gezeugt, seht euch Pan an, er ist eines dieser Wesen...diese ernährten sich von totem Fleisch, sie machten auch vor Leichenteilen nicht halt (ob jetzt der Körper im Boden verrottet und zerfällt oder aber den Geschöpfen als Nahrung dient?) Die Menschheit war empört und jagte diese Wesen, die sich gezwungen sahen, sich in den unterirdischen Labyrinthen zu verstecken.
Ja, so werde ich das jetzt dann in die Geschichte mit einbauen.......
 
Danach stöberte sie im Koffer, denn sie hatte nicht alle Kleidungsstücke ausgepackt, und fand ein leichtes rotgebatiktes Sommerkleid, das sie sogleich überzog. Dann machte sie sich auf in eine Cafe-Bar am Strand. Eigenartige Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Was, wenn man tatsächlich in andere Bewusstseinssphären durch Träume und Trance reisen kann? Dann kam ein Mann mit dunkler Sonnenbrille auf sie zu, sie traute ihren Augen nicht. Er sah Adhar aus der Parallelwelt zum Verwechseln ähnlich. Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten? fragte er höflich. Aber sicher, hier ist noch genug noch Platz oder sehen sie hier noch jemanden anderen sitzen, erwiderte sie etwas verblüfft. Beide bestellten sich eine Latte Macchiato. Es ist wie in dieser Parallelwelt, auch hier blieb ihr der Blick in die Augen des Unbekannten verwehrt. Das konnte alles kein Zufall sein, das war ihr jetzt klar.
Sie war still geworden und in sich gekehrt und ließ ihre Gedanken an Adhar, Ahman und die anderen schweifen. Ich muss wieder dahin zurück, entsann es ihr. Entschlossen steckte sie einen Fünf-Euro-Schein unter das Macchiato-Glas, stand auf und verabschiedete sich freundlich vom ihrem Gegenüber.
Zurück in der Ferienwohnung machte sie es sich auf dem Sofa gemütlich. Und versuchte, in diese andere Welt gedanklich zurückzureisen. Es wollte ihr nicht gelingen. Zum Glück war urplötzlich das kleine Männlein mit den Elbenohren wie aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht. Du willst also wieder zurück? Ja, klar. Komm schon, hilf mir dabei, wie heißt du eigentlich? Nayus ist mein Name, aber er ist nicht so wichtig, sprach das Männlein leise. Gwinevere, so geht das nicht. Du musst erst mal richtig zur Ruhe kommen und dich entspannen. OK. Sie holte Myrrhe und Weirauch – Holy Smokies – aus ihrem Gepäck, begann mit der Räucherung. Außerdem hatte sie sich eine CD mit Liedern der Native Americans aufgelegt und auch eine CD mit dem schnellen und gleichmäßigen Theta-Rhythmus zugelegt, mit dem Sie leicht in Trance und wenn sie wollte auch vollkommene Ekstaste kommen konnte. Schon das erste Lied genügte, um wieder in die Parallelwelt zu reisen.
 
Na, da bist du ja endlich, begrüßten sie Ahman auf dem weiß-silbern glänzenden Shaman und der Werwolf. Adhar war nicht zugegen. Hier war die Morgensonne gerade in ein wundervoll rot-bläuliches Licht getaucht, auch die beiden Mondsicheln waren noch am Himmelfirmament zu erkennen. Stolz lächelte Ahman sie vom Rücken des Hengstes herab an. Die Umrisse erinnerten sie an einen mächtigen indianischen Krieger auf seinem Pferd. Man spürte, wie das Leben in der Natur langsam erwachte. Die ersten Vögel begannen zu singen. Einige Äste in den dunklen Tannen brachen. Die Blätter eines alten großen Eichenbaumes rauschten im leichten Wind. Der Boden der Grasebene war noch mit leichtem Morgentau befeuchtet und kleine Tropfen funkelten glitzernd über die Wiesen. Dieser Morgen war wie ein wunderschön gemaltes Bild. Die mächtigen hochragenden Tannen im Hintergrund waren noch von einer leichten Nebelwolke umgeben und schimmerten durch diese Nebelwand dunkelgrün hervor. Gwinevere genoss diesen Geruch nach Moos, frischem Gras und Erde, sie konnte auch einen leicht süßlichen Duft erkennen, der sie an duftende rosa Rosen erinnerte, die zu Hause in Ihrem Garten wuchsen. In der Ferne war eine kleine Gruppe grasender Rehe zu sehen. Vom Eichenbaum war ein kleines neugieriges Eichhörnchen geklettert. Es lief vorsichtig auf Gwinevere zu und machte direkt vor ihren Füßen halt. Gwinevere blieb bewegungslos stehen sie wollte das kleine süße Geschöpf nicht erschrecken. Es dauerte nicht lange und das Eichhörnchen sprang durch das saftige grün schimmernde Gras davon.
Steig auf meinen Rücken, erwiderte Anubis, dessen Fell schwarz und wie mit kleinen Perlen bestickt glitzerte, sein pechschwarzer Rücken war ebenfalls mit dem Morgentau bedeckt und Gwinevere konnte kleine Tautropfen in schimmernden Regenbogenfarben im Fell erkennen. „Wir sind schneller, wenn Shaman dich nicht auch tragen muss. Komm schon, hinauf mit dir. Anubis legte sich nieder, so dass Gwinevere bequem aufsteigen konnte. Sie krallte sich mit Ihren Händen ins Nackenfell des wilden und kräftigen Tieres und Anubis ließ es geschehen. Beinahe wäre sie wieder rücklings heruntergefallen, Anubis war mit einer schnellen abrupten Bewegung urplötzlich hochgefahren, damit hatte sie nicht gerechnet. Schon umklammerte sie den Hals des Werwolfes fester und schmiegte ihren Kopf an den seinen. Ihren Körper drückte sie dicht an sein Fell. Es war ein wundervolles Gefühl, von Anubis durch diese zauberhafte Landschaft getragen zu werden. Sie war beeindruckt vom Farbenspiel der Natur.
Ahman trabte auf dem ebenfalls kraftvollen Hengst neben den beiden und ging dann in den Galopp über. Gwinevere konnte jeden sich bewegenden einzelnen Muskel des Pegasus-Einhorns erkennen und war tief beeindruckt. Tief sog sie die frische Luft ein, so roch Natur, dachte sie sich. Dagegen kannst du die Luft bei uns total vergessen.
 
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Wohin reiten wir? fragte Gwinevere nach. Ihre Neugier war geweckt. Es kam keine Antwort. Schon bald erreichten sie eine bergige Landschaft, überall lagen große graubraune und weiße Steine zwischen dichtem langem Gras umher. Es gab einen kleinen schmalen Pfad, der hinauf in die Berge führte. Er war sehr schmierig und matschig. Es muss wohl hier geregnet haben. Vorsichtig setzte Anubis eine Pfote vor die andere. Nur langsam kamen sie weiter. Plötzlich verlor der Hengst zwischen dem felsigen Terrain den Halt, rutschte ca. einen Meter ein Stück des Abhangs hinunter und wiherte auf. Auch sein Reiter kam aus dem Gleichgewicht und es sah so aus, als würde er gleich in den Abgrund stürzen. Plötzlich kamen die Steine ins Rollen und Pferd und Reiter wurden mit in die Tiefe gerissen. Anubis, mach irgendwas, schrie Gwinevere verzweifelt. Sie war fast starr vor Schreck und hatte das Gefühl, ihre Freunde für immer verloren zu haben. Sie traute ihren Augen kaum, Ahman und Shaman kamen angeflogen. Ahman hatte fledermausartige Flügel ausgebreitet, die aus den Schulterblättern herausragten. Das silberne Gefieder von Shamans Pegasusflügel glänzte wie tausend Diamanten. So etwas Schönes hatte sie noch nie gesehen. Fasziniert blickte sie die beiden an. Es war ein etwas sonderbares Gefühl, einen leibhaftigen Vampir und ein Pegasus-Einhorn im Flug zu sehen. Einfach traumhaft und Gwinevere bedankte sich bei wem auch immer, dass sie auserkoren war, solch zauberhaften Dinge zu sehen.
Kleiner Scherz, wir wollten dir keinen großen Schrecken einjagen, lachte der Vampir aus vollem Halse. Shaman schnaubte ebenfalls zufrieden. Na, Gwinevere fand das gar nicht spaßig. Warum seid ihr denn nicht von Anfang an geflogen, wenn ihr das schon könnt? Oh, wir passen uns den Schwächeren an, und da ihr beide – du und Anubis – nicht fliegen könnt, haben wir darauf verzichtet.
 
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