Inti schrieb:
Zitat:
Abraham ist der Urvater von Juden Moslems und Christen, somit sind alle drei Brüder. Wie meinst du sollte ein brüderliches Miteinander aussehen?
Dieses Miteinander gab es schon. Spanien bevor 1492. Das goldene Zeitalter für Muslime Juden u. Christen.
Das kann ich bestätigen
ich lebe an der Algarve und habe
mich mit der Geschichte des
Al-Andalus befasst
Christen, Juden und Araber haben friedlich
zusammengelebt und wurden von der
arabischen Kultur befruchtet
Algarve heisst Al-Gharb und bedeutet ganz
im Westen und die Menschen hier besitzen einen
genetischen Anteil der Araber von 30%
Wunderschöne Moscheen sind erbaut worden
Cordoba... die Bibliothek von Cordoba besass
400.000 Bücher im 10 Jahrhundert und
viele arabische Persöhnlichkeiten lehrten an
den Universitäten...
aber es gab natürlich auch schreckliche
Einfälle vom Mahgreb: Al-Tarik, Al- Almansor
und Jussuf wüteten auf der iberischen Halbinsel
Aber El Cid der stolze spanische Ritter bekämpfte
sie erfolgreich.
. Stella wollte auch den Namen der Dattel wissen.
Tamr.
Wirklich? Sie war überrascht. In Portugal heißen Datteln Tamaras. Na ja, ihr ward siebenhundert Jahre bei uns auf der Iberischen Halbinsel zu Besuch.
Dann verblüfft: Mahoud! Ich sehe es dir an, dass du dich ärgerst. Ihr redet immer noch vom Al-Andalus Trauma. Was sollen wir in Portugal und Spanien über das Trauma, Tariq, Musa, Al-Mansor sagen? Nicht zu vergessen den bösen Yussuf! Den haben sogar eure eigenen Kalifen gefürchtet, als er von Nordafrika übersetzte und mit seinem Heer über das Land wütete. Den Kalifen von Sevilla hat er gleich mitgenommen, er starb in Nordafrika in Gefangenschaft.
Stella blickte Mahoud neugierig an, er aber saß mit ausdruckslosem Gesicht da und sagte nichts, so fuhr sie fort. Zwischen Lissabon und der Algarve gibt es eine kleine Stadt mit einer maurischen Burg auf dem Berg. Cacer bedeutet in Arabisch Burg, unten fließt der Rio Sado, umgeben von Sumpfland. Das Städtchen heißt Alcacer do Sal. Dort haben mehrere blutige Schlachten zwischen den Kreuzrittern und den Mauren stattgefunden, die sich oben in der Burg verschanzt hatten.
Mahoud schwieg beharrlich. Stella erzählte weiter über Alcacer do Sal:
Heute fährt man auf einer neu erbauten Autobahnbrücke über den Sadofluß. Das Sumpfland ist bevölkert von vielen Störchen, überall findet man ihre Nester und die Störche haben so viel Futter, dass sie im Winter nicht einmal wegfliegen. Eine friedliche Landschaft ist dort heute und ich frage dich, Mahoud, heilt die Zeit nicht alle Wunden? Alles wird einmal Geschichte.
Ich glaube dir, wir alle haben alte Wunden, aber man lässt sie nicht verheilen.
Mahoud, ich bin ein offener Mensch und wenn wir uns wirklich verstehen wollen, ist es wichtig, sich nichts vorzumachen. Natürlich soll man den anderen nicht vor den Kopf stoßen, aber wir müssen ehrlich miteinander umgehen. Ich habe nicht vor, mit dir über Politik zu streiten, glaube aber, Frieden bedeutet nicht nur der von Politikern, sondern der eines jeden Einzelnen.
Text von Karuna
