Tommy
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Quargelbrot schrieb:Das ist eine sehr einseitige Betrachtungsweise.
Dinge, die man nicht sehen kann, wie die von Dir aufgezählten Ultraschall und Radioaktivität, wirken sich zumindest aus.
Ultraschall wird von Fledermäusen benutzt, Schiffe navigieren damit.
Radioaktivität wird, wenn man sie auch nicht sieht, hört, riecht, schwerst negative Auswirkungen auf den betroffenen Körper haben.
Hier ist als das Wirkungsprinzip am Werken.
Diese Widerlegung wäre ein Eigentor.
Was ist an dem "Ich glaube nur an das, was ich sehe" kindisch?
Damit ist implementiert, daß ich nur das glaube, was Fakt ist und zumindest sichtbare Wirkung hinterlässt. Ob direkt oder indirekt.
Die Wissenschaft wird niemals eine These verfolgen, die nicht die geringste Wirkung oder zumindest Spur auf eine solche hinterlassen könnte.
Zumindest die seriöse Wissenschaft.
Offenbar reden wir aneinander vorbei. Gerade die Existenz von Wirkungen, die nicht sichtbar, hörbar, fühlbar sind, also für die unser beschränkter Sinnesapparat keine Rezeptoren hat, zeigt die Naivität einer Philosophie der sinlichen Gewißheit ("es existiert nichts, was ich nicht sehe, höre, rieche usw.)
Die erweiterte These: "Es existiert nichts, was sich nicht messen läßt" verlegt die Naivität nur um eine Etage nach hinten. Weil dann der "Existenzbegriff" vom beschränkten Radius unser derzeitigen Erfahrungsmöglichkeiten abhängig gemacht wüde. "Es existiert nur, was meßbar ist" würde, logisch durchdacht, zu absurden Vorstellungen führen, etwa die, daß Radioaktivität vor dem Jahre 1896 nicht existierte, weil man sie nicht messen konnte. Es ist insgesamt sinnlos und naiv, den Wirklichkeitsbegriff an Sicht- und Meßbarem festzumachen, weil keiner garantieren kann, daß nicht schon morgen, übermorgen, in einem Jahr oder hunderten von Jahren Instrumente entwickelt werden, die Kräfte und Wirkungen messen werden, von denen wir heute träumen.
Deshalb, und das wollte ich damit sagen, sind solche Sätze wie:"Wirklich ist nur, was ich sehen und anfassen kann" hoffnungslos naiv.