Demut...

Hallo Mara,

"hochmut kommt vor dem Fall" heißt es immer so schön.

An "Demut" ist überhaupt nichts klein und hässlich. Es gibt mit Sicherheit eine genaue Definition von Demut - niedergeschrieben, erläutert, feststehend.

Ich glaube, jeder Mensch spürt in sich Demut in bestimmten Momenten des Lebens. Sei es Geburt, Tod, Katastrophen. Dinge, die wir nicht steuern können - wenn wir lernen zu akzeptieren und zu begreifen, dann sind wir in Demut. Das heißt nicht, dass wir mit eingezogenem Kopf durch das Leben laufen. Der stolzeste Mensch wird demütig in Anbetracht des Unausweichlichen. Ich finde auch, ein bißchen Demut steht uns allen gut. Oder? Die Überheblichkeit, mit der wir aggieren, hat uns dahin gebracht wo wir jetzt sind. Wir haben die Natur nicht respektiert, wir zerstören unsere Umwelt. Die Quittung liegt nun auf der Hand. Das Klima verändert sich, die Menschheit hat sich verändert - Endzeitvisionen werden immer realistischer. Durch unsere hochmütige Haltung den Tieren gegenüber, haben wir es geschafft, dass wir nun von einer Pandemie bedroht sind. Selber schuld. Wir machen uns unsere Hölle auf Erden selber. Wären wir demütiger, würden wir diesen Schatz, diese Welt auf der wir leben, anders behandeln.

Ich würde jede Art von Weltanschauung und Religion aus dem Begriff Demut ausklammern. Denn die sind "hausgemacht". Hingegen glaube ich, dass innerhalb manch einer Gemeinschaft, sagen wir mal: Mönche, der Respect und das Miteinander zwischen Natur und Mensch so elemantar sind, dass sie ohne Demut dem Ganzen gegenüber, nicht existieren könnten oder wollten.

So ist meine Sicht der Dinge. Und ich halte es für falsch, immer wieder die esoterische Sicht der Dinge einzubringen, weil die Esoterik die Demut ganz, ganz sicher nicht gepachtet hat.....


LG

July:daisy:
 
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Nithaiah schrieb:
Hallo,

wia alles andere auch, hat die Demut zwei Seiten: Eine Lichte und eine Dunkle.

Zu der lichten und damit gesunden Seite fällt mir ein:

Demut vor der Schöpfung und allem Geschaffenen, Hingabe an das Leben mit all seinen Aufgaben und Unausweichlichkeiten, und die Erkenntnis, nicht der Nabel der Welt zu sein, sondern Teil eines größeren Gefüges.

Die dunkle und damit morbide Seite wäre dann das, was allgemein ja auch verpönt ist:

Erniedrigung, Devotheit, Feigheit, Schleimerei, kein Selbstbewußtsein, usf.

Der Begriff ist also ambivalent.
Die dunkle Seite der Demut ist in meinen Augen eine pervertierte und damit nicht gelungene Form der Demut.

Die Demut in ihrer lichten Seite hingegen kann nur gut sein.

Sie schließt den Menschen an eine höhere Kraftquelle an.

liebe Grüße, Nithaiah



Hi Nithaiah,

glaubst Du wirklich, dass man Demut in einen Topf mit SM werfen kann, hö?

Denke ich nicht. Deshalb gibt es ja auch den Begriff "devot" - durch die Devotheit eines Menschen entsteht doch Lust - in dem Moment ist er nicht mehr demütig. "Master and Servant" - beide verspüren in ihrem Spiel Lust. Deshalb passt die Demut da gar nicht rein. Ich denke nicht, dass man alle Begriffe in Licht und Dunkel einteilen kann. Wie sieht dann die helle Seite von Perversion aus? Mh?


Alle Gute
July :daisy:
 
July schrieb:
"hochmut kommt vor dem Fall" heißt es immer so schön.
Es ist keine Schande zu fallen - nur liegen zu bleiben. :D
Wenn Hochmut ein extremes Selbstwertgefühl ist, ist Demut dann nicht das Gegenteil davon? Genauso extrem, nur in die andere Richtung?
Extrem ist nie gut. :)
 
evy52 schrieb:
Guten Morgen - habe zu diesem Thema eine gute Seite gefunden - ist auch für mich sehr lehrreich, weil ich Demut aus dieser Perspektive noch nicht betrachtet habe - empfand Demut stets als etwas Negatives! (..habe einen ziemlich ausgeprägten Stolz)
Nach diesem Artikel hingegen werde ich mich näher damit beschäftigen - und vielleicht lernen umzudenken (auch eine Art Demut!?)

http://www.a-site.at/seele/demut.shtml

Alles Liebe
evy


morgen evy.

danke für den link. der ist sehr umfangreich. ich habe alles gelesen :) ...

da ist auch was für kinder drauf. das werde ich mit meinem sohn lesen ...

:blume: :)
 
hi mara,

demut heisst; vor seiner eignen haustüre wischen, die leichen im eigenen keller beseitigen...


es gab da eine zeit, wenn etwas nicht in meinem sinne ablief, war ich entäuscht, wütend...
bis ich herausgefunden habe, dass die wirkung eines gefühls, gedanke, immer von mir
persönlich ausgeht.
der auslöser bedient sich einem konzept das in mir drin verankert ist.

du kannst es dir folgendermassen vorstellen:

du diskutiertst mit einem bekannten über ein momentan aktuelles thema.
dein bekannter nimmt stellung zu seiner position. du aber bist vollkommen
anderer meinung als er.
was also passiert in dir, wenn du seine meinung hörst?
---> es wird automatisch eine deinen konzepten, vorstellungen, entsprechende
reaktion von gedanken und gefühlen ausgelöst.

nun, das ist ja auch alles gut und recht, solange man sich nicht mit all dem
zu identifizieren beginnt!
wahrscheinlich ist demut ein prozess...
etwas zu erzwingen wäre vollkommen unsinnig.


liebe grüsse
 
Hihi... hallo July...

deine Assoziationen sind ja spannend... devot muss nicht sexuell sein. Devot heißt erstmal nur unterwürfig. Sexuell wird es, weil es Menschen gibt, die das anziehend finden, wenn andere unterwürfig sind - oder wenn sie selbst es sein "dürfen"...

Hundi...
Wenn Hochmut ein extremes Selbstwertgefühl ist
hm... ich glaube nicht, dass es das ist. Ich glaube, Hochmut ist der Versuch zu verstecken, dass man sich innen drin in Wirklichkeit ganz klein fühlt. Man bläht sich auf, damit das niemand anderes merkt.

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
HerrHundi schrieb:
Es ist keine Schande zu fallen - nur liegen zu bleiben. :D
Wenn Hochmut ein extremes Selbstwertgefühl ist, ist Demut dann nicht das Gegenteil davon? Genauso extrem, nur in die andere Richtung?
Extrem ist nie gut. :)



Nein, ist es nicht. Hochmut ist ein Konstrukt. Demut ist eine Empfindung die sich aus Einsicht entwickeln kann. Hochmut in seiner klarsten Form ist beabsichtigt, durchschaubar und jeder von uns weiß, wie man sich hochmütig verhält. Kann jeder von uns auch Demut nachempfinden???????

Extrem würde ich diese Empfindungen nicht nennen. Man kann beides zellebrieren - man kanns aber auch hinnehmen. Hochmut stelle ich mir anstrengender vor.....

July
 
Raeubertochter schrieb:
Hihi... hallo July...

deine Assoziationen sind ja spannend... devot muss nicht sexuell sein. Devot heißt erstmal nur unterwürfig. Sexuell wird es, weil es Menschen gibt, die das anziehend finden, wenn andere unterwürfig sind - oder wenn sie selbst es sein "dürfen"...



Hi Räubertochter,

gut, das Beispiel SM ist aber am einleuchtendsten. Ich verbinde mit diesem Begriff Sexualität. Ansonsten, wenn jemand unterwürfig ist, könnte man das auch verwechseln mit Schüchternheit. Devot stelle ich mir also eher auf der sexuellen Schiene vor. Das "Bild" ist einfacher. Weist Du was ich meine?

Dabei würde ich devot eher in die Kategorie einordnen, in die ich auch Demut einordnen würde. Obwohl für mich beide Begriffe nichts miteinander zu tun haben.

Hochmut und Stolz kämen für mich auch in eine Kategorie, wobei mir der Stolz sympathischer ist. Stolz kann ich auf mein Kind sein. Hochmütig kann ich nur selber sein. Stolz sein auf, dass machts für mich positiver belegt.

Ach, ist das alles kompliziert.....


Gruß
July
 
Bijoux schrieb:
Na, dann warte ich mal auf die demuetige Evy ...
ich kann sie mir allerdings nicht so recht vorstellen und weiss auch gar nicht, ob ich das will... ;)!

Bijoux

....eeecht???
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....und ich dachte immer, dass ich mein Haupt hier demütig senken müsste......
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...... man aber auch auf ALLES gefasst sein
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Liebe Grüße
evy:kiss4:
 
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ElkeB schrieb:
Ja rein vom Gefühl her geht es mir ähnlich. Demut hat für mich auch etwas mit unterwerfen zu tun, sich beugen. Ich glaube dafür bin ich zu widerspenstig :-)



Dann wäre Mara "devot" - unterwerfen, kleinmachen = devot, hündisch, unterwürfig - dass hat meiner Meinung nach überhaupt gar nichts mit Demut zu tun - denn dann beuge ich mich ja vor jemandem. Vor jemandem demütig sein gibts gar nicht. Vor jemandem "puckeln" schon.

July
 
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