Demut

  • Ersteller Ersteller Zimtgeflüster
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Der 1991 verstorbene Pädagoge und Philosoph Otto Friedrich Bollnow schreibt in seinem Buch "Wesen und Wandel der Tugenden" einiges über die Demut. Er meint, dass die Demut häufig als eine kriecherische oder ängstliche Gesinnung missverstanden würde.
Die Demut beziehe sich nicht auf das Verhältnis eines Menschen zu einem anderen, dem gegenüber er sich überlegen oder unterlegen fühlen könne (Stichwort: Demütigung), sondern sie beziehe sich nur auf das aller Vergleichbarkeit entzogene, grundsätzlich andersartige Verhältnis des Menschen zur Gottheit, in dem dieser seine hoffnungslose Unzulänglichkeit erfahre.
 
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guten morgen,

ich versuche gerade, mehr demut und bescheidenheit in mein leben zu bringen. mehr loszulassen, wenn etwas anders läuft als ich es gern hätte, die dinge mehr anzunehmen, wie sie sind, vieles einfach sich gestalten lassen ohne immer steuernd eingreifen zu wollen.

was mit dabei auffällt ist: dass es menschen gibt, die spüren, dass ich einen schritt zurücktrete und die das sofort voll ausnützen bzw. es als aufforderung sehen, die macht und das ruder an sich zu reißen. die werden dann bestimmend, nehmen die führungsrolle sofort an sich, entscheiden ülötzlich dinge, die sie auch gar nichts angehen.
es ist, als ob jeder schritt, den ich innerlich loslasse und zurücktrete den anderen dazu bringt, einen schritt mehr über meine grenzen zu gehen.

also das resultat fühlt sich bei manchen leuten dann an wie eine täter-opfer-beziehung und die hat für mich nichts mehr mit demut zu tun. sobald ich wieder zeige, welchen raum ich für mich beanspruche, hört der andere auf, sich derart übergriffig zu verhalten.

hm....was mach ich falsch?
was sagt ihr?
Hallo Zimtgeflüster,

ich meine da liegt eine verwechslung vor
Umgesetzte also gelebte wirkliche Demut kann nicht gedemütigt werden, geht nicht.

hi livie,

ja, ein aspekt dabei ist auch passiv sein und die dinge laufen lassen. was soll daran falsch sein? ich versuche mich aus aktionen rauszuhalten, aus dem ständigen "ich-will-das-so-oder-so-haben".....einfach mal schauen, was kommt........
als ob das den sadisten in manchen menschen erwecken würde.

es ist doch auch ein anerkennen von etwas höherem, wenn ich die dinge entstehen lasse, wie sie eben kommen, ohne aktiv einzugreifen.... hätt ich mir so gedacht.....

es ist eher ein lebens-versuch, ein versuch, aus einer anderen lebenshaltung heraus zu sein, nicht aus einer isolierten erkenntnis heraus.......einfach schauen, was passiert, wenn ich nicht dauernd steuernd eingreife.....

hm......

Passivität ist kein Aspekt der Demut.
Aktivität und Demut schließen sich nicht im geringsten aus.

Auch kein Widerstand und Passivität ist nicht das gleiche.
Ich kann im größten Maße ohne Widerstand sein, > also hingebungsvoll und aktiv zugleich.

auch ist die Formulierung "Versuch" meist bist immer sehr fragwürdig
es bleibt dann auch meist beim Versuch und kommt nicht zur ausführenden Tat.

lieben Gruß
 
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