Durch Zufall bin ich eben über Deine Antwort zu meiner Frage gestolpert. Ich hatte die übersehen und gedacht Du hättest nicht geantwortet. Weil es ein interessantes Thema ist (und Du falsch liegst) will ich darauf noch eingehen. Zur Erinnerung, ich hatte geschrieben:
"Nehmen wir an ich laufe auf eine Demo weil ich dagegen bin, dass Banken Gewinn privatisieren und die Verluste aus ihren Zockereien auf Steuerzahler abwälzen: Das ist ein "linkes Thema", dennoch wäre ganz sicher dass da auch AfD und Rechte auftauchen."
Du sagtest u.a.:
"Abgesehen davon sind AFD´ler durchaus Fans davon, das Reiche reicher werden, auch wenn sie ähnlich viele Fans bei den schlichten ungebildeten Weißen haben wie Trump, das aber auf Basis eines emotionalen Wahns unwichtig bleibt.Rationales zählt nicht. Sprich, sie würden dort nicht mit marschieren." und
"Eine rechte Partei demonstriert nicht gegen rechte Themen, was Du aber in Deinem Fallbeispiel behauptest." plus dem was Du in obigem Zitat erklärst.
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Zuerst mal: Ich weiß nicht genau was Du mit "Dropdown-Glauben" meinst. Ich vermute Du meinst die
Triple-Down-Theorie. Ist aber egal. Wichtiger:
1) Bankenrettung ist kein "rechtes Thema". Alle machen das. In den USA hat Obama Banken gerettet, in Deutschland waren fast alle Parteien dafür, inklusive der Grünen. In Griechenland hat auch Tsipras das Spiel mitspielen müssen usw.
2) Die AfD war und ist, wie die Linke, sehr kritisch gegenüber Bankenrettungen.
Ein paar Beispiele:
"Auch die AfD ist anfällig für diese Logik. In ihren Kreisen nennt man die Bankenrettung gern mal "Sozialismus für Reiche". Die Allgemeinheit sei zur Kasse gebeten worden, heißt es dann, damit die Reichen nicht hätten darben müssen."
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-09/bankenrettung-finanzkrise-milliardenhilfen-olaf-scholz-kritik
AfD-Berlin:
"Bereits vor zwei Monaten hatte die AfD davor gewarnt, den ESM in einen Bankenrettungsfonds umzuwandeln."
https://afd.berlin/ezb-fordert-bankenrettung-durch-die-steuerzahler/
Alice Weidel: Keine Steuergelder zur Rettung der Nord/LB!
https://www.afd.de/alice-weidel-keine-steuergelder-zur-rettung-der-nord-lb/
"Sigmar Gabriel unterstellt der Linken ein Bündnis mit der Alternative für Deutschland (AfD). Er belegt dies mit meiner Aussage, wonach die AfD die Kritik der Bankenrettung von der Linken abgeschrieben hat."
https://www.handelsblatt.com/meinun...ergraben-die-europaeische-idee/9396004-2.html
Ich höre hier mal auf, könnte aber noch die ganze Nacht weitere Beispiele bringen.
Mein Punkt, im Kontext dessen worum es in der Diskussion eigentlich ging, war: Auf einer Demonstration gegen Rettung irgendwelcher Banken würden 100% sicher auch AfD-Wähler und auch AfD-Mitglieder auftauchen. Selbst Sigmar Gabriel faselt ja was von einem Bündnis zwischen Linken und AfD. Und warum tut er das? Oh, um das Thema zu diskreditieren. Überraschung!
Nach der "Logik" nicht mal weniger sollte man auf keinen Fall "Schulter an Schulter" mit Rechten oder gar Rechtsextremen auf einer Demo herumlaufen. Alles was kein klares nein ist, ist ein klares ja. Wer das tut ist also irgendwie auch rechts, egal wie links. Wäre es nicht wundervoll wenn jeder so eine reine Gesinnung hätte und so einen klaren Strich ziehen würde und die AfD und ihre Fans dann alleine gegen Bankenrettungen demonstrieren würden? Das wäre doch super! Der rassistische Antisemit Karl Marx würde sich zwar im Grabe umdrehen, aber Sigmar Gabriel wäre richtig glücklich. Kritik an Bankenrettung wäre dann nämlich rechts und jeder der das kritisiert natürlich auch. Fällt irgendwem was auf?
Wie gut das die Dinge so simpel sind!
Abgesehen davon: Ich würde auch da vorschlagen zu differenzieren. Es gibt Situationen in denen die Rettung einer Bank sozialer und billiger ist als sie pleite gehen zu lassen. Die Frage ist immer warum eine Bank in Schieflage geriet. Aber, ist ein anderes Thema.