Demo am 29.08.2020

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Interessant was du schreibst. So habe ich das noch nie gesehen.
Allerdings kann man dein Beispiel nicht 1 zu 1 auf die Coronademo anwenden.
Man kann Niemanden in den Kopf sehen. Wenn ich auf einer Demo gegen etwas bin weiß ich nicht unbedingt ob der Mann hinter mir Rassist ist. Aber es wurden Reichsflaggen geschwenkt die mit dem Thema der Demo nichts zu tun hatten.
All das wäre aber ja auch möglich, wenn es um ein anderes Thema ginge, z.B. Bankenrettungen. Es könnten sehr ähnliche Artikel und Reaktionen kommen wie bei der Corona-Demo. Beide Themen, Kritik an Maßnahmen und Kritik an Bankenrettung, sind zuerst mal nicht politisch verortet. Beide Themen bündeln Wut die über das eigentliche Thema hinaus geht, denn bei Bankenrettung z.B. würden auch viele auftauchen die das Thema nicht durchschauen. Es würden auch jene auftauchen die echt wilde Theorien haben, u.a. auch antisemitische Theorien. Am Ende könnte es ein ziemlich ähnliches Bild ergeben. Und dann könnten die Medien auch von irgendwelchen unheiligen Allianzen schreiben, zwischen links und rechts und Verschwörungstheoretikern und da waren Reichsflaggen und der Volksverpetzter könnte ne Liste mit x Namen bringen um zu beweisen dass das eine rechtsextreme Demo war und falls Sarah Wagenknecht da war ist die jetzt eben auch rechts.

Was ich hier beschreibe ist keine Fiktion, in der Tendenz gab es das schon. Es ist im Grunde sogar durchgehend die Regel, dass unliebsame Themen mit dem Fokus, dass es da z.B. auch Rechte gibt, diskreditiert werden. Ein Beispiel: Sarah Wagenknecht hat eine Bewegung gegründet oder wollte das zumindest: "Aufstehen"

Hier eine Reaktion darauf:

Pegida und die Wagenknecht-Bewegung sind sich ähnlicher als sie glauben
https://www.welt.de/debatte/komment...ung-sind-sich-aehnlicher-als-sie-glauben.html


Mein Lieblings-Satz ist dieser: "Noch weitere Parallelen sind nicht zu übersehen, etwa der Hang zu Verschwörungstheorien. 2016 schrieb Oskar Lafontaine, ein Aufstehen-Unterstützer, auf Facebook: „Die Geheimdienste steuern seit Längerem eine Querfrontkampagne. Ziel: Linke Politiker werden als AfD-nahe diffamiert.“

Lafontaine glaubt also, selbst Geheimdienste würden eine Kampagne fahren, um Linke Politiker als AfD-nahe zu diffamieren. Dieser Artikel oben macht genau das. Und diese Aussage von Lafontaine wird dann sogar als Indiz genommen. Glaubt er da nicht an Verschwörungstheorien? Und ist das nicht eine Parallele?

Was wird damit erreicht?

1. Die Frage ob Lafontaine vielleicht recht haben könnte wird gar nicht behandelt. Das wird als vollkommen verrückt weggeschoben.
2. Das ist jetzt ein weiterer Beweis für die Nähe zu rechten Gruppierungen, denn sonst neigen ja die zu solchen Theorien.

_____________

Das hier ist wirklich nur eines von sehr vielen Beispielen dafür, dass das was ich wirklich zutiefst ablehne und gefährlich finde, keine Ausnahme ist. Wie oft hast Du z.B. schon gelesen dass Sympathien für Putin und Russland eher eine rechte Sache sind? Und wie viel Neigung bleibt dann noch bei Menschen, die nicht rechts sein wollen, übrig, sich etwas tiefer mit dem Thema auseinanderzusetzen? Oder nimm das Thema das hier verboten ist. Es gibt Fakten die nicht gesagt werden können, ohne dass Reaktionen kommen wie "sagt die AfD auch". Welche Logik steckt dahinter? Würde man jetzt sagen: "Man kann nicht mehr offen seine Meinung sagen ohne nach rechts geschoben zu werden!", was kommt dann als Reaktion? Das sagen diese ganzen Spinner die AfD wählen. Oder der berühmte Satz "Ich bin ja kein Nazi, aber.....". Objektiv gesehen will jemand etwas sagen, wovon er weiß das er sich damit einen solchen Vorwurf einhandeln könnte und deshalb vorher sagen das er keiner ist. Heutzutage ist die Logik aber: Alles was danach ist, ist irrelevant. Wer "Ich bin ja kein Nazi, aber...." sagt, gehört nach rechts.

Um mal nicht zu weit abzuschweifen: Auf jeder Demo ist es möglich das Rechte auftauchen und bei ganz vielen Themen ist das sogar sehr wahrscheinlich. Reichsflaggen und andere Symbole sind nicht verboten, deshalb werden sie ja ersatzweise von jenen benutzt die möglicherweise Hakenkreuze im Keller haben. Wenn auf einer Demo dann aber auch viele auftauchen die ganz sicher nicht rechts sind, klar erkennbar z.B. daran das Regenbogen-Flaggen geschwenkt werden, was dann? Dann wirft man ihnen eben vor den Rechten zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen, nicht klar "nein" zu sagen und wer das nicht macht, sagt klar "ja".

Nebenbei: Es wird sehr wahrscheinlich relativ bald zu Bankenrettungen kommen. Und ich bin sicher, dass man das dann auch beobachten kann. Ich selbst werde übrigens wahrscheinlich FÜR Bankenrettungen sein, denn die geraten gerade in Schieflage weil sie seit Ewigkeiten keine Zinsen mehr bekommen, ihr Geschäftsmodell zerstört wurde und sie gerade deshalb auch mehr zum Zocken tendieren. Wichtiger aber werden die Kreditausfälle von Unternehmen und auch Privatleuten sein, also etwas wofür Banken nicht unbedingt etwas können.



Die Demonstranten mit echtem Anliegen haben sich missbrauchen lassen von Reichsbürgern die die Republik stürzen wollen.
Hat Jemand von den Veranstaltern sich hinterher davon distanziert?
Sascha Lobo hat das ganz gut gesagt, finde ich.
Die Veranstalter tendieren ja selbst nach rechts soweit ich weiß. Ich sehe aber nicht einfach als Fakt was Du da sagst. Das ist eine Überzeugung oder auch eine Meinung und die kannst Du haben und auch begründen. Mir ist aber wichtiger mit welcher Intention jemand zu einer Demo geht. Und dann auch: Nehmen wir an jemand der eigentlich demonstrieren würde, macht das nun nicht weil er mit Dir übereinstimmt und sich nicht missbrauchen lassen will oder nicht mit Rechten auf so einer Demo gesehen werden will. Wann kann er demonstrieren ohne diese Sorge zu haben? Selbst wenn die Veranstalter links wären und sich von rechts distanzieren, würde das die Medien nicht abhalten über Reichsflaggen zu schreiben und es würde rechtsextreme nicht abhalten irgendeinen Moment zu erzeugen der die Aufmerksamkeit bekommt.


Weiß nur gerade nicht wie ich das von FB hierher bekomme.

Ich frage mich wieso diese Coronamaßnahmen in Deutschland auf so großen Widerstand stoßen.
Es gibt sicherlich Viele deren Existenz bedroht sind und ich verstehe deren Angst. Aber ich sehe auch viele YouTube Filmchen in denen die Leute regelrecht aufgehetzt werden. Heiß gemacht. Da wittern doch Einige ihre Chance. Und das ist das wirkliche Problem.
Die Frage ist ja, warum Menschen solchen YouTube-Filmchen glauben. Und wann immer ich mit solchen Menschen spreche, und ich kenne auch ein paar im Bekanntenkreis, dann ist die wirkliche Ursache ein totaler Mangel an Vertrauen in etablierte Politik und Medien. Ich kritisiere den Rechtsvorwurf auch deshalb weil ich eben ein paar solcher Typen kenne und weiß das die nicht rechts sind. Ich kenne auch Linke die die Medien massiv kritisieren, Putin ziemlich gut finden oder zumindest viel Verständnis für sein Handeln haben, behaupten die SPD sei rechts weil unsozial und die Grünen haben mitgemacht. Die wählen nicht AfD, das ist für die auch ein Drecksverein, aber sie werden eben immer extremer. Und wenn Medien über solche Menschen schreiben würden, dann könnten die sich von rechts distanzieren wie sie wollten, die Medien würden ganz nach der "guilty by association" einen Text schreiben wie viel die doch mit Rechten gemeinsam haben.

Also grundlegend gesagt, um auf Deine Frage zurückzukommen: Es gibt einen gewaltigen Vertrauensverlust in etablierte Medien. M.A.n. auch absolut zu Recht, denn ich vertraue denen auch in vielem nicht. Ich bin nur nicht pauschal. Dann gibt es eine wachsende Unzufriedenheit die aus wachsender Unsicherheit entsteht. Das bringt schon die Zeit selbst mit sich, diese extreme Beschleunigung. In wenigen Jahren geschehen Dinge die dann Jahrzehnte und Generationen brauchen um sich zu sortieren und niemand weiß wirklich wie das passieren wird. Als Beispiel ein eher "nüchternes Thema", das eher von nüchternen Menschen betrieben wird: Vermögensverwaltung. Stell Dir mal für einen Moment vor Du wärest sehr reich, z.B. hättest Du 10 Millionen Euro auf einer Bank liegen. Vor ein paar Jahrzehnten hättest Du 9 Millionen davon vielleicht einfach festgelegt und von den Zinsen gelebt. Jetzt aber würdest Du Dich fragen inwiefern diese Bank solide genug ist um nicht in den nächsten 2 Jahren pleite zu gehen. Du bist unsicher was eine mögliche (fast sichere) kommende Inflation betrifft. Du bist insgesamt einfach unsicher. Und diese Unsicherheit der Reichen ist bei denen die nicht reich sind ja nicht kleiner, sie ist viel größer.

Und die daraus resultierende Unzufriedenheit, kombiniert mit einem Mangel an Vertrauen, kann zu Wut werden. Du könntest dann glauben das Du belogen werden sollst, dass diese ganzen Gängelungen wegen Corona doch nicht nur deshalb sein können weil es hier um Schutz der Gesundheit der Menschen geht. Jene die sonst einen Dreck auf viele geben kümmern sich auf einmal um Gesundheit? Das kannst Du irgendwann nicht mehr glauben, also vermutest Du andere Intentionen. Du kannst sie nicht greifen, aber dann ist jede Erklärung auf YouTube besser als jene die Du schon lange nicht mehr glauben kannst.

Dann gibt es natürlich auch noch viele die sich schlicht überlegen fühlen wollen. Wenn etwas ziemlich einfach ist, dann wollen die noch irgendwas hinter den Kulissen entdeckt haben um ihre 5 Minuten Aufmerksamkeit zu bekommen. Ist nervig aber ziemlich menschlich.

Insgesamt ist all das nicht so unverständlich. Es würde mich eher wundern wenn es anders wäre. Gleichzeitig darf man nicht vergessen das ein ganz überwiegender Teil für die Maßnahmen ist, sicherlich um die 80% der Bevölkerung.
 
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Leiden müssen die Menschen in Russland.

mussten!

dir (und vielen anderen) war es aber egal,
weil die Medien ihnen was von Befreiung dort tönten

dir ist es in Wirklichkeit auch jetzt egal,
du wirst das als Thema aufgreifen, was du gerade in den Nachrichten
hörst oder liest, und dich darüber, so wie vorgegeben

empören oder wie auch immer noch mal wiederholen,
um dich als politisch Interessierte und Informierte darzustellen

und so tun, als ob du ein guter Mensch seist
und dir Sorgen um die arme Welt machst

 
Zuletzt bearbeitet:
mussten!

dir (und vielen anderen) war es aber egal,
weil die Medien ihnen was von Befreiung dort tönten

dir ist es in Wirklichkeit auch jetzt egal,





Das weißt du alles? Toll.

Ach und da müssen wir die A----Backen zusammen kneifen und Herrn Putin seine Machenschaften erlauben?

Für mich ist jetzt Schluss mit der Kommunikation mit dir.
 
Wer auch immer in der AfD ist oder sie wählt hat dann bei einer Machtübernahme und dessen Konsequenzen nicht gewusst, was das für Folgen hat, war ja vermutlich nur Protest. Da gibts keine besorgten Bürger für mich und die Geschichte lehrt, dass die Demokratie an der Stelle zu weich ist. Für mich ist niemand entschuldigt, der sich mit Verschwörern und einer solchen Partei gemein macht. Bekanntermaßen braucht es für rechtsextreme Parteien immer eine Verschwörung, um ihren unmenschlichen Treiben den entsprechenden Schub zu verleihen. Genau diese Mischung hat sich dort auf der Straße gefunden. Jeder von denen ist zur Schule gegangen und kann nicht behaupten, das habe er nicht gewusst.Solche Demonstrationen können anfangs relativ klein sein, aber auch ein kleiner Haufen Spinner konnte und kann auf emotionaler Ebene Mehrheiten bilden, insbesondere durch die heutigen medialen Möglichkeiten.Der aufgestellte Rahmen einer Demokratie ließ früher und heute zu viel Raum für diese. Das ist übrigens in diesem Forum ähnlich. Ein Rahmen mit engeren Spielraum (Forumsregeln)erzeugt nur ein perfideres Vorgehen, ein/e @Darkhorizon @Wanadis und @Talen können sich in diesem gut bewegen,aber wenn solche Spielchen zu einer anwachsenden Menge werden und Menschen wie Du Entschuldigungen für dieses Treiben konstruierst kann das sehr unangenehme Folgen für unsere Gesellschaft haben. Da würde ich ein deutlich früheres Stoppschild aufstellen .
Bin jetzt unterwegs Richtung Frankreich, ist aktuell sympathischer als mit einer le Pen an der Spitze:p, melde mich zu dem anderen Beitrag später.


Du schreibst: "Da gibts keine besorgten Bürger für mich (...)".

Du hättest auch schreiben können: ""Da gibts keine besorgten Bürger (...)", im Sinne von "Fakt!", hast Dich aber entschieden das "für mich" hinten dran zu stellen, womit Du das als Deine Ansicht kennzeichnest.

Nun ist es aber doch so: Kannst Du wissen dass es die nicht gibt oder kannst Du das nicht wissen? Ist Deine Ansicht der alleinige Maßstab oder interessiert Dich wie jene das sehen die Du da einordnest? Könnte ich Dir beweisen das es die eben durchaus gibt, dann würden wir uns zuerst über Definitionen streiten und am Ende würdest Du mit der Logik kommen die Du im Rest des Posts benutzt: "Selbst wenn, die machen sich mit den Rechten gemein, also...."

Und ich lege einfach mehr wert auf die Frage wie etwas ist als darauf, einfach nur Argumente zu finden um Menschen in simple Kategorien einzuordnen. Denn daraus ist noch nie etwas Gutes entstanden. Große Kategorisierungsfans waren ja nicht zuletzt die Nazis. Natürlich auch die Kommunisten. Und so ziemlich jede Sekte dieser Welt. Und das finde ich so interessant. Wenn es um Konformität geht, um die Wichtigkeit die "Reihen fest geschlossen" zu halten, dann finden das erstaunlich viele Linke absolut richtig und alles andere sogar gefährlich. Sie nennen es eben nur nicht so, denn sonst würde es ja irgendwie bisschen Nazimäßig klingen und zu viel der Wahrheit hat noch keiner Ideologie gut getan.

__________________

Der Rest Deiner Argumentation ist erschreckender als es zuerst klingt. Du möchtest engere Grenzen und dann im Grunde ein Stoppschild, denn dieses Treiben könnte sonst "sehr unangenehme Folgen für unsere Gesellschaft haben."

Nun wüsste ich sehr gerne was Du konkret mit engeren Grenzen und Stoppschild meinst um die unangenehmen Folgen für unsere Gesellschaft abzuwenden. Würden diese Regeln (Gesetze?) das Problem wirklich beheben? Kann man andere Meinungen und Wut verbieten? Sollten Menschen sie vielleicht nicht mehr so frei ausdrücken dürfen? Wäre es vielleicht gut wenn auch Typen wie mir, die wie Du sagst "Entschuldigungen für dieses Treiben konstruieren" irgendwelche Grenzen gesetzt werden?

Weißt Du, eine Erfahrung die ich gar nicht mal selten mache ist: Obwohl ich nicht rechts und in vielen Sachthemen eher links bin, kann ich die linke Oberflächlichkeit und diese Konformität im Denken absolut nicht leiden. Ich halte das für destruktiv und intellektuellen Tiefflug und argumentiere daher so wie ich es tue. Wenn jm. das macht wird üblicherweise etwas gesucht und meistens auch irgendwas gefunden um ihn einfach nach rechts zu schieben, womit man sich nicht mehr mit Inhalten befassen muss. Bei mir ist das nicht so leicht, zumindest lasse ich es nicht einfach zu. Was ist also die nächste Argumentation: Ich "entschuldige" dieses "Treiben". Und das ist gefährlich, denn es kann "unangenehme Folgen für unsere Gesellschaft haben".

Warum mache ich wenig Unterschied zwischen Nazis und Gesinnungs-Extremisten von links? Genau darum. Ich sehe da gar keinen. Ich würde eher bei Scientology einsteigen. Die haben für ihre Gesinnungstests zumindest E-Meter.
 
Dabei gäbe es im Zusammenhang mit Demokratie u Bürger*innenrechten sooo vieles, wofür od. auch wogegen es sich zu Demonstrieren lohnte.

Seit den Terroranschlägen 2001 wurden die Bürger*innenrechte kontinuierlich massiv beschnitten u eingeschränkt. Und durchaus nicht immer transparent.
Mit dem T*Wort (Terrorismus...) wurden weltweit erhebliche Maßnahmen zum Ausspionieren d privatesten Bürger*innendaten gerechtfertigt. Und mit der latenten Angst spielen auch viele Bürger*innen mit.
Von de Maizière bis Maaßen... alle misstrauen ihrer Bevölkerung u möchten totale Überwachung.
 
Die AfD ist, genauso wie in Ö die FPÖ, eine rechtsextreme Partei.
Hör Dir die politischen Forderungen, Interviews u Reden ihrer Protagonisten an, lies Höckes elendes pseudointellektuelles Buch, schau Dir an wo u mit wem sie in innigem Kontakt stehen, lies ihre Kommentare vor u nach dem Mord an Lübcke, nach Halle u Hanau... Dabei ist es egal, um welche AfD Orts- od. LandesGruppen es sich handelt.

Dass es Mitglieder gibt, die genauso gut i d CDU passen würden zeigt nur, wie weit rechts weite Teile der CDU angekommen sind - das ist in Ö mit der FPÖ u den Türkisen nix anderes.

Du bist unfassbar bemüht, den rechtsextremen u antidemokratischen Konnex dieser Demo runterzuspielen.
Obwohl sowohl der Veranstalter, als auch zahlreiche teilnehmende Gruppierungen genau dafür stehen - ja sogar explizit u öffentlich für die Abschaffung u „Neukodifizierung“ des Grundgesetztes plädieren (stehen ja ein paar „ätzende“ Hindernisse f d Rechten drin, von wegen Gleich an Würde, Gleichbehandlung, Diskriminierungsverbot...).

Es gäbe sicher viel, was an d Corona-Maßnahmen berechtigterweise zu kritisieren wäre. Aber darum ging es i d Demo ja nicht.
Das Ablehnen einer MNS-Maske wurde zum „Freiheitskampf“ hochstilisiert....

Dieses Runterspielen u Relativieren hat mit Hinterfragen od. Differenzieren genau gar nix zu tun.

Die AfD ist in Teilen ganz sicher rechtsextrem, aber insgesamt ist die ein Sammelsurium verschiedenster Strömungen und eben nicht geschlossen rechtsextrem. Typen wie Höcke und Kalbitz sollten sogar ausgeschlossen werden. Warum? Und es gibt viele Mitglieder die gegen Rechtsextremismus sind. Die stehen deshalb natürlich nicht links, sind oft zutiefst konservativ. Aber eben nicht mehr als einige Mitglieder von CDU und CSU auch.

Und diese Logik, deshalb zu sagen: "Dass es Mitglieder gibt, die genauso gut i d CDU passen würden zeigt nur, wie weit rechts weite Teile der CDU angekommen sind" ist schon wieder lächerlich. Wo ziehst Du eigentlich mal eine Grenze? Der Witz ist, dass die größten Relativierer des Rechtsextremismus mittlerweile von links kommen, weil immer alles in die Totatlität erklärt werden muss. Es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen rechts-konservativ und rechtsextrem. Es gibt einen großen Unterschied zwischen NPD und AfD. Die NPD wäre gerne die NSDAP und genau so mächtig wie Hitlers Schergen waren. Die AfD unterscheidet sich davon. Und ja, auch in der AfD gibt es Mitglieder die absolut zur NPD passen würden. Es ist aber trotzdem ein Unterschied ob eine ganze Partei aus solchen Leuten besteht oder es noch viele gibt die solche Leute raus haben wollen. Und jene, die Extremisten raus haben wollen werden doch nicht zu Extremisten weil sie in derselben Partei sind. Du kannst natürlich der Ansicht sein: Die sollten austreten. Ich sehe das nicht mal zwingend anders, denn auch ich gebe die AfD verloren. Die haben aber das Recht darauf das anders zu sehen und um ihre Sache zu kämpfen.

Dasselbe mit der Demo: Das war ein Sammelsurium unterschiedlichster Strömungen. Da war alles dabei. Das ist einfach nur simpler Fakt. Und wer nicht rechtsextrem ist bevor er zu der Demo ging, ist nicht jetzt rechtsextrem weil er dort war. Mehr sage ich nicht.
 
All das wäre aber ja auch möglich, wenn es um ein anderes Thema ginge, z.B. Bankenrettungen. Es könnten sehr ähnliche Artikel und Reaktionen kommen wie bei der Corona-Demo. Beide Themen, Kritik an Maßnahmen und Kritik an Bankenrettung, sind zuerst mal nicht politisch verortet. Beide Themen bündeln Wut die über das eigentliche Thema hinaus geht, denn bei Bankenrettung z.B. würden auch viele auftauchen die das Thema nicht durchschauen. Es würden auch jene auftauchen die echt wilde Theorien haben, u.a. auch antisemitische Theorien. Am Ende könnte es ein ziemlich ähnliches Bild ergeben. Und dann könnten die Medien auch von irgendwelchen unheiligen Allianzen schreiben, zwischen links und rechts und Verschwörungstheoretikern und da waren Reichsflaggen und der Volksverpetzter könnte ne Liste mit x Namen bringen um zu beweisen dass das eine rechtsextreme Demo war und falls Sarah Wagenknecht da war ist die jetzt eben auch rechts.

Was ich hier beschreibe ist keine Fiktion, in der Tendenz gab es das schon. Es ist im Grunde sogar durchgehend die Regel, dass unliebsame Themen mit dem Fokus, dass es da z.B. auch Rechte gibt, diskreditiert werden. Ein Beispiel: Sarah Wagenknecht hat eine Bewegung gegründet oder wollte das zumindest: "Aufstehen"

Hier eine Reaktion darauf:

Pegida und die Wagenknecht-Bewegung sind sich ähnlicher als sie glauben
https://www.welt.de/debatte/komment...ung-sind-sich-aehnlicher-als-sie-glauben.html


Mein Lieblings-Satz ist dieser: "Noch weitere Parallelen sind nicht zu übersehen, etwa der Hang zu Verschwörungstheorien. 2016 schrieb Oskar Lafontaine, ein Aufstehen-Unterstützer, auf Facebook: „Die Geheimdienste steuern seit Längerem eine Querfrontkampagne. Ziel: Linke Politiker werden als AfD-nahe diffamiert.“

Lafontaine glaubt also, selbst Geheimdienste würden eine Kampagne fahren, um Linke Politiker als AfD-nahe zu diffamieren. Dieser Artikel oben macht genau das. Und diese Aussage von Lafontaine wird dann sogar als Indiz genommen. Glaubt er da nicht an Verschwörungstheorien? Und ist das nicht eine Parallele?

Was wird damit erreicht?

1. Die Frage ob Lafontaine vielleicht recht haben könnte wird gar nicht behandelt. Das wird als vollkommen verrückt weggeschoben.
2. Das ist jetzt ein weiterer Beweis für die Nähe zu rechten Gruppierungen, denn sonst neigen ja die zu solchen Theorien.

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Das hier ist wirklich nur eines von sehr vielen Beispielen dafür, dass das was ich wirklich zutiefst ablehne und gefährlich finde, keine Ausnahme ist. Wie oft hast Du z.B. schon gelesen dass Sympathien für Putin und Russland eher eine rechte Sache sind? Und wie viel Neigung bleibt dann noch bei Menschen, die nicht rechts sein wollen, übrig, sich etwas tiefer mit dem Thema auseinanderzusetzen? Oder nimm das Thema das hier verboten ist. Es gibt Fakten die nicht gesagt werden können, ohne dass Reaktionen kommen wie "sagt die AfD auch". Welche Logik steckt dahinter? Würde man jetzt sagen: "Man kann nicht mehr offen seine Meinung sagen ohne nach rechts geschoben zu werden!", was kommt dann als Reaktion? Das sagen diese ganzen Spinner die AfD wählen. Oder der berühmte Satz "Ich bin ja kein Nazi, aber.....". Objektiv gesehen will jemand etwas sagen, wovon er weiß das er sich damit einen solchen Vorwurf einhandeln könnte und deshalb vorher sagen das er keiner ist. Heutzutage ist die Logik aber: Alles was danach ist, ist irrelevant. Wer "Ich bin ja kein Nazi, aber...." sagt, gehört nach rechts.

Um mal nicht zu weit abzuschweifen: Auf jeder Demo ist es möglich das Rechte auftauchen und bei ganz vielen Themen ist das sogar sehr wahrscheinlich. Reichsflaggen und andere Symbole sind nicht verboten, deshalb werden sie ja ersatzweise von jenen benutzt die möglicherweise Hakenkreuze im Keller haben. Wenn auf einer Demo dann aber auch viele auftauchen die ganz sicher nicht rechts sind, klar erkennbar z.B. daran das Regenbogen-Flaggen geschwenkt werden, was dann? Dann wirft man ihnen eben vor den Rechten zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen, nicht klar "nein" zu sagen und wer das nicht macht, sagt klar "ja".

Nebenbei: Es wird sehr wahrscheinlich relativ bald zu Bankenrettungen kommen. Und ich bin sicher, dass man das dann auch beobachten kann. Ich selbst werde übrigens wahrscheinlich FÜR Bankenrettungen sein, denn die geraten gerade in Schieflage weil sie seit Ewigkeiten keine Zinsen mehr bekommen, ihr Geschäftsmodell zerstört wurde und sie gerade deshalb auch mehr zum Zocken tendieren. Wichtiger aber werden die Kreditausfälle von Unternehmen und auch Privatleuten sein, also etwas wofür Banken nicht unbedingt etwas können.




Die Veranstalter tendieren ja selbst nach rechts soweit ich weiß. Ich sehe aber nicht einfach als Fakt was Du da sagst. Das ist eine Überzeugung oder auch eine Meinung und die kannst Du haben und auch begründen. Mir ist aber wichtiger mit welcher Intention jemand zu einer Demo geht. Und dann auch: Nehmen wir an jemand der eigentlich demonstrieren würde, macht das nun nicht weil er mit Dir übereinstimmt und sich nicht missbrauchen lassen will oder nicht mit Rechten auf so einer Demo gesehen werden will. Wann kann er demonstrieren ohne diese Sorge zu haben? Selbst wenn die Veranstalter links wären und sich von rechts distanzieren, würde das die Medien nicht abhalten über Reichsflaggen zu schreiben und es würde rechtsextreme nicht abhalten irgendeinen Moment zu erzeugen der die Aufmerksamkeit bekommt.



Die Frage ist ja, warum Menschen solchen YouTube-Filmchen glauben. Und wann immer ich mit solchen Menschen spreche, und ich kenne auch ein paar im Bekanntenkreis, dann ist die wirkliche Ursache ein totaler Mangel an Vertrauen in etablierte Politik und Medien. Ich kritisiere den Rechtsvorwurf auch deshalb weil ich eben ein paar solcher Typen kenne und weiß das die nicht rechts sind. Ich kenne auch Linke die die Medien massiv kritisieren, Putin ziemlich gut finden oder zumindest viel Verständnis für sein Handeln haben, behaupten die SPD sei rechts weil unsozial und die Grünen haben mitgemacht. Die wählen nicht AfD, das ist für die auch ein Drecksverein, aber sie werden eben immer extremer. Und wenn Medien über solche Menschen schreiben würden, dann könnten die sich von rechts distanzieren wie sie wollten, die Medien würden ganz nach der "guilty by association" einen Text schreiben wie viel die doch mit Rechten gemeinsam haben.

Also grundlegend gesagt, um auf Deine Frage zurückzukommen: Es gibt einen gewaltigen Vertrauensverlust in etablierte Medien. M.A.n. auch absolut zu Recht, denn ich vertraue denen auch in vielem nicht. Ich bin nur nicht pauschal. Dann gibt es eine wachsende Unzufriedenheit die aus wachsender Unsicherheit entsteht. Das bringt schon die Zeit selbst mit sich, diese extreme Beschleunigung. In wenigen Jahren geschehen Dinge die dann Jahrzehnte und Generationen brauchen um sich zu sortieren und niemand weiß wirklich wie das passieren wird. Als Beispiel ein eher "nüchternes Thema", das eher von nüchternen Menschen betrieben wird: Vermögensverwaltung. Stell Dir mal für einen Moment vor Du wärest sehr reich, z.B. hättest Du 10 Millionen Euro auf einer Bank liegen. Vor ein paar Jahrzehnten hättest Du 9 Millionen davon vielleicht einfach festgelegt und von den Zinsen gelebt. Jetzt aber würdest Du Dich fragen inwiefern diese Bank solide genug ist um nicht in den nächsten 2 Jahren pleite zu gehen. Du bist unsicher was eine mögliche (fast sichere) kommende Inflation betrifft. Du bist insgesamt einfach unsicher. Und diese Unsicherheit der Reichen ist bei denen die nicht reich sind ja nicht kleiner, sie ist viel größer.

Und die daraus resultierende Unzufriedenheit, kombiniert mit einem Mangel an Vertrauen, kann zu Wut werden. Du könntest dann glauben das Du belogen werden sollst, dass diese ganzen Gängelungen wegen Corona doch nicht nur deshalb sein können weil es hier um Schutz der Gesundheit der Menschen geht. Jene die sonst einen Dreck auf viele geben kümmern sich auf einmal um Gesundheit? Das kannst Du irgendwann nicht mehr glauben, also vermutest Du andere Intentionen. Du kannst sie nicht greifen, aber dann ist jede Erklärung auf YouTube besser als jene die Du schon lange nicht mehr glauben kannst.

Dann gibt es natürlich auch noch viele die sich schlicht überlegen fühlen wollen. Wenn etwas ziemlich einfach ist, dann wollen die noch irgendwas hinter den Kulissen entdeckt haben um ihre 5 Minuten Aufmerksamkeit zu bekommen. Ist nervig aber ziemlich menschlich.

Insgesamt ist all das nicht so unverständlich. Es würde mich eher wundern wenn es anders wäre. Gleichzeitig darf man nicht vergessen das ein ganz überwiegender Teil für die Maßnahmen ist, sicherlich um die 80% der Bevölkerung.
Es wäre viel einfacher wenn man die Bürger zuallererst als Mitmenschen wahrnehmen würde und weniger in Gesinnungsmenschen. Das macht es furchtbar kompliziert ist aber der deutschen Geschichte geschuldet.
Wehret den Anfängen und lasst es nie wieder zu, das ist die Aufgabe die wir mitbekommen haben und uns manchmal sehr feinfühlig macht.
 
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