Demo am 29.08.2020

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Alle Demos, die während der Coronazeit stattfinden, sind genau dann okay, wenn die jeweiligen Veranstalter dafür Sorge tragen, daß die derzeit geltenden Sicherheitsmaßnahmen gewahrt sind. Tun sie das nicht, dann ist eine Demo derzeit nicht akzeptabel. So einfach sehe ich das. Bei der Berlindemo war von Vornherein klar, daß die Sicherheitsmaßnahmen NICHT eingehalten werden würden, denn genau gegen diese wollte man ja demonstrieren. Jeder, der dort als Demonstrierender teilgenommen hat, wollte DAS zum Ausdruck bringen.

So stimmt das nicht. Worauf Deine Argumentation hinausläuft ist: Weil klar ist, dass jene die gegen Maßnahmen demonstrieren nicht gewillt sind sie einzuhalten dürfen sie nicht demonstrieren. Wahr ist aber: Man kann gar keine Demo abhalten und vorher sicher sein, dass Maßnahmen eingehalten werden. Das können auch jene nicht die zu BLM-Demos aufrufen und jene die hingehen. Gleichzeitig: Ein großer Teil der Demonstranten war durchaus gewillt Masken aufzusetzen als das gefordert wurde. Es ist nicht logisch zu behaupten: Alle die gegen bestimmte Regeln sind halten sich nicht daran. Das wäre vergleichbar damit zu behaupten, alle die gegen irgendeine Steuer demonstrieren sind Steuerhinterzieher oder alle die gegen Geschwindigkeitsbegrenzung demonstrieren rasen usw. Außerdem kann die Kritik an Maßnahmen ja unglaublich vielfältig sein. Es gibt Menschen die wegen des Lockdowns pleite gingen, den übertrieben fanden und deshalb wütend sind, nicht aber dagegen sind Masken zu tragen.

Wenn es wirklich nur darum ginge, dann wären die BLM-Demos ebenso in der Kritik und erst Recht linke Demos am 1. Mai als es sogar komplett untersagt war.

Was hier passiert ist: Es wird ein total simplifiziertes Bild derer konstruiert die gegen die Maßnahmen demonstrieren. Dieses simplifizierte Bild trifft auf viele durchaus zu. Ohne Zweifel gibt es die kompletten Idioten und Fantasten. Auf viele trifft es aber nicht zu. Das Bild ist viel differenzierter. Zweitens: Es stimmt dass das Thema vor allem von rechts kritisiert wird, aber eben auch nicht ausschließlich.

Letztlich sind es dann einfach zu viele die sich vom medialen Feedback nicht nur missverstanden fühlen. Die haben dann allen Grund an eine Kampagne zu glauben. Was wird deren Reaktion wohl sein? Mehr Vertrauen in Politik und Medien?



Allein das ist doch schon ein Affront gegen die gesamte Bevölkerung des Landes und genaugenommen sogar gegen die gesamte Menschheit, weil schließlich ALLE davon betroffen sind, wenn einige Zehntausend auf die derzeitige Bedrohung scheißen und wider besseres Wissen, -welches sie haben müßten, weil monatelang massiv über eben diese Bedrohung informiert worden ist-, demonstrativ ihren Rotz frei heraus atmen und sich selber und damit ihre Mitmenschen nicht vor einer Ansteckung schützen.
Du argumentierst hier ausschließlich aus Deiner Perspektive, ausschließlich auf der Basis Deiner Überzeugungen. Es gibt aber leider nicht wenige die davon überzeugt sind, dass die Berichterstattung über Corona reine Panikmache ist und haben unterschiedliche Theorien was dahinterstecken könnte. Insofern glauben die eben nicht sie würden andere gefährden. Plus: Wie oben bereits gesagt gibt es durchaus auch jene die die Regeln einzuhalten gewillt sind. Ich kenne selbst drei Personen die gegen die Maßnahmen sind, in unterschiedlicher Ausprägung.

1) Ein guter Bekannter über den ich schon schrieb. Er glaubt, das alles sei Panikmache und seiner Theorie zu Folge solle ein globaler wirtschaftlicher Crash verursacht werden. Er behauptet nicht das sicher zu wissen, aber es ist seine Vermutung. Wenn man dagegen argumentiert, kommt er mit Zahlen die auch korrekt sind. Er interpretiert die aber anders. Das ist deshalb möglich, weil es bisher noch kaum Zahlen gibt die wirklich unangreifbar sind. Aber: Er hält sich an Maßnahmen. Der trägt Maske.

2) Eine Krankenschwester: Ihre Argumentation läuft eher darauf hinaus, dass die Panik vor Corona zu große Kollateralschäden verursacht hat. Betten wurden freigehalten, OP's verschoben, nicht wenige haben aus Angst vor Arztpraxen und Krankenhäusern Krankheiten verschleppt. Dann blieben Betten frei und selbst medizinisches Personal wurde in Kurzarbeit geschickt. Was sie sagt ist korrekt. Deshalb gleich zu behaupten, die Maßnahmen waren alle falsch teile ich nicht, denn ich finde einfach normal dass man eher zu vorsichtig agiert als das ein zu hohes Risiko in Kauf zu nehmen. Dennoch: Sie hat Recht mit dem was sie sagt. Deshalb leugnet sie Corona nicht und sie ist nicht gegen Masken.

3) Der Vater eines Freundes glaubt an gar nichts und macht sich über jeden Politiker lustig der eine Maske trägt, sagt der tue ihm leid das er auf den Quatsch hereinfällt. Keine Ahnung was er sonst so glaubt... Vielleicht irgendeine wilde Theorie, aber anscheinend eher dass das alles eine Art Irrtum ist, eine Art Massenhysterie.

Dann "kenne" ich noch viele hier im Forum die zum Teil richtig wilde Theorien glauben. Da war alles dabei, inklusive "Bill Gates" etc.

Was ich damit sagen will ist: Es gibt da viele Abstufungen und es gibt Menschen denen ich in der Sache sogar Recht gebe, lediglich die Schlussfolgerung nicht teile, deren Wut auf die Regierung nicht teile. Ich verstehe v.a. die Krankenschwester, denn die hat eben nicht Menschen an Corona ersticken sehen sondern leere Betten gesehen und an Patienten gedacht die ebenfalls ernste Probleme haben, aus Angst vor Ansteckung aber Behandlung vermieden oder deren Behandlung sogar verschoben wurde.

Du kannst Dich ja mal fragen, inwiefern Du nicht zumindest so etwas irgendwo nachvollziehbar findest.



Nochmal: wer da demonstrierend mitgelaufen ist, ist auf die ein oder andere Art derzeit daneben. Er steht derzeit mit seinem Denken außerhalb einer Gemeinschaft, die funktionieren KÖNNTE. Und darum war das eine ärgerliche Demo. Auch, wenn manche oder viele nicht ausdrücklich Nazikram im Sinn haben sollten, denn DAS ist hier nicht der eigentliche Punkt.

Du machst hier zwei simple Seiten auf die so simpel eben nicht sind. Es gibt nicht nur Menschen die komplett für alle Maßnahmen sind und andere die komplett gegen alle Maßnahmen sind. Wie oben gesagt, es gibt da jede Menge unterschiedlichster Ansichten. Und auch auf Seite der Kritiker findet man nicht nur wahnsinnige Egoisten die einen Scheiß auf die Gesellschaft geben, sondern auch jene die z.B. an wirtschaftliche und medizinische Kollateralschäden denken. Und letztere haben nicht bei allem Unrecht.
 
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Wien ist halt nicht Berlin :D....aber ohne Reichsflagge gehts auch hier offenbar nicht...:rolleyes:

https://twitter.com/PresseWien/status/1302199889523339265


Heute versammelten sich etwa 1.000 Personen im Resselpark in #Wien zu einer "#Querdenken" Kundgebung. Wie schon vergangenen Woche dominierten Impfgegner:innen und Verschwörungsideolog:innen das Bild

Auch zahlreiche Rechtsextreme besuchten die Veranstaltung. Etwa zehn "Identitäre" sammelten sich rund um ein Hochtransparent.

Zwei Personen traten mit einer Reichsflagge auf. Sie wurden auf die Bühne gebeten, wo sie das Deutsche Reich in einer Rede zum politischen Ziel erklärten.

Kurz darauf wurde von einer der Organisatorinnen der Wiener #Corona-Demos auf der Bühne eine Regenbogenfahne zerschnitten und als "Symbol der Kinderschänder" bezeichnet.

Einmal mehr kam es auf der Demo zu Drohungen gegen Journalist:innen. Die Polizei, die mit kaum 20 Personen vor Ort war, schritt nicht ein.

20 Teilnehmer tanzten zum Walküren Ritt mit bunten Bändern im Kreis.

13 Baum umarmende Bodybuilder in SS Uniform feierten mit Lobsängen, die evolutionäre Weiterentwicklung Adolf Hitlers, von einem Vegetarier zu einem Veganer.

666 Teufelsanbeter übergaben eine Bill Gates Pappmaché Figur eine Dornenkrone, während Maria in Lack und Leder Kluft eine Ausgabe von Mein Kampf gebirt.

56 Lungenkrebskranke verjagten mit wildem Sauerstoff Flaschen schwenken ein tapferes Schneiderlein, was kostenlos Masken verteilen wollte.

88 Tauben starben im durch heftige Schläge im Reichsflaggen Gewimmel.


Am Rand stand Putin und lächelte wohlwollend über seine Tasse NowotschiKotoschiGiftcoktail-Tee hinweg.


Ach so..und die zwei Kellnerinnen die von ihrer Angst um ihren Job berichten wollten, wurden von der Bühne gejagt, weil sie Masken trugen...
 
Heute versammelten sich etwa 1.000 Personen im Resselpark in #Wien zu einer "#Querdenken" Kundgebung. Wie schon vergangenen Woche dominierten Impfgegner:innen und Verschwörungsideolog:innen das Bild
Jetzt kann man nicht sagen nun lassen auch die Querdenker ihre Masken fallen, sie hatten ja keine auf.

Also waren die Rechten und die Reichsbürger gern gesehene Gäste auf der Querdenker Demo in Berlin.

Was von den Coronaleugner auf das heftigste bestritten wurde.

Ob es die Coronaleugner nachdenklich stimmt?
 
Jetzt kann man nicht sagen nun lassen auch die Querdenker ihre Masken fallen, sie hatten ja keine auf.

Also waren die Rechten und die Reichsbürger gern gesehene Gäste auf der Querdenker Demo in Berlin.

Was von den Coronaleugner auf das heftigste bestritten wurde.

Ob es die Coronaleugner nachdenklich stimmt?

Eher nicht.
Würde die NPD denen versprechen, dass wenn sie an die Macht käme, das Maskentragen und alle anderen Corona-Auflagen als erstes aufheben würden, sie würden sie wählen und den Rest billigend in kauf nehmen.
Dass sich einige von ihnen dann u.U. recht bald in Arbeitslagern wiederfinden würden, weil lt. der neuen Regierung asozial und faul sind, könnte bei ihnen dann ein Umdenken hervorrufen. Leider ist es dann zu spät und bei Demos, welchen Demos????, würden da sicher nicht nur Wasserwerfer zum Einsatz kommen.

Gruß

Luca
 
Ach so..und die zwei Kellnerinnen die von ihrer Angst um ihren Job berichten wollten, wurden von der Bühne gejagt, weil sie Masken trugen...

Nach der neuen Corona-Ampel, die es jetzt bei uns gibt, müssen die Kellnerinnen in Wien Masken tragen, ansonsten dürfen sie keinen Wein/Bier ausschenken....:cautious:.....was fatal wäre beim Sturm auf den Heurigen (mangels Reichstag) . :D
 
:rolleyes:

Bullshit-OT!

@Condemn... wie schützt sich denn jetzt die Demokratie vor Extremismus? Diese Frage hast du nicht beantwortet, nur für interessant befunden und dann erzählt, was man alles nicht machen sollte, weil man sonst den Extremismus befördert.

Könnte man weitgehend unterlassen was Extremismus befördert würde sich daraus ableiten wonach gefragt wurde. Nur denke ich nicht, dass das möglich ist. Genau wie eine Diktatur nie total ist, ein diktatorisches Regime niemals unangefochten die totale Macht hat, ist eine Demokratie nie nur wirklich demokratisch sondern nur mehr oder weniger. Wenn man sich anschaut was eine Demokratie schon dann schwächt obwohl sie noch besteht und noch weiter schwächen würde wenn sich solche Tendenzen intensivieren, dann gibt es da sehr viele und mehr als ich hier aufzählen könnte. Der bedeutendste Punkt ist: Viele glauben, die Schwächung der Demokratie und der Wandel zur Diktatur käme von oben. Das stimmt so nicht. Die relevanteste Veränderung geht von der Gesellschaft selbst aus. Hitler und seine Bande z.B. hätten ohne eine Bevölkerung die sich gedemütigt fühlte nicht mal den Hauch einer Chance gehabt. Dasselbe gilt für Trump, der zwar Präsident einer Demokratie ist aber von seinem Naturell und seinen politischen Aktionen her ja kein Demokrat ist.

Und ich weiß nicht genau wie man eine Demokratie schützen bzw. erhalten kann. Ich glaube, dass es leider normal ist dass eine Gesellschaft verschiedene Phasen durchläuft. Unsere Gesellschaft ist nach wie vor ganz mehrheitlich demokratisch. Es gibt aber extreme Strömungen die eher stärker als schwächer werden, abnehmendes Vertrauen in Institutionen und zunehmende Unzufriedenheit bis hin zu Wut. Wenn man das nicht stärken will, sollte man es zuerst mal die Dynamik verstehen. Und jene die glauben, Menschen zu diskreditieren und deren Ansichten möglichst zu unterdrücken wäre sinnvoll, damit sie nicht stärker werden, unterliegt einem Fehlschluss. Das macht sie stärker. Zum Beispiel eine Demo zu verbieten führt ja nicht dazu dass jene Meinungen verschwinden, sondern sich unsichtbarer verstärken. Einseitige Berichterstattung führt ja nicht dazu das jene mit krassen Theorien diese Theorien hinterfragen und überdenken, sondern man liefert ihnen Argumente zur Untermauerung.

Nur, das gesamte Thema ist einfach viel komplexer. Ich glaube gar nicht das "man" eine Demokratie erhalten kann. Auf- und Abschwung, sind immer eine Frage der Zeit. Was unsere Demokratie macht, was die EU macht, ist das Erkaufen von Zeit. Und ich sage nicht mal dass das falsch ist. Dabei werden aber auch Deals gemacht, die ein späteres Scheitern sogar wahrscheinlicher werden lassen. Das ist ein so komplexes Gefüge aus allen möglichen Konflikten das kein Mensch und keine Gruppe das im Griff hat oder auch nur wirklich berechnen kann.

DU würdest ja entsprechend deines Maßstabs "möglichst gute Entscheidungen" treffen können. Also, wie sähen diese aus, wenn es um Extremismus, vor allem um Rechtsextremismus geht im Zusammenhang mit dem Angriff auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit? Wie in einer Phase und in einem international politischen Milieu, in dem antidemokratsiche, fremdenfeindliche und faschistische Auslassungen längst salonfähig sind und sich Teile extremistischer Terrorzellen bereits in die herkömmliche Parteienlandschaft eingeschleust haben?

Was Du da in den Fokus rückst wäre zuerst mal gar nicht mein Fokus. Es gibt viel bedeutendere Konflikte die darunter liegen und wovon Rechtsextremismus nur eines von vielen Symptomen ist. Ich halte das alles zwar nicht für bedeutungslos, aber das meiste davon ist einfach nur oberflächliche Polemik und ein Fokus auf Symbolismus. Die deutsche Bevölkerung ist ganz überwiegend weder links noch rechtsextrem. Anzunehmen es sei anders und dass das Problem, ist eine Ablenkung von darunter liegenden Konflikten die man nicht so einfach kategorisieren kann. Und genau diese Ablenkung, dieser ganze oberflächliche Symbolismus, dieses moralinsaure Gewäsch anstatt wirklich harte Themen wirklich sachlich und kontrovers zu diskutieren, führt zu einem massiven Mangel an Vertrauen. Wenn Menschen das Gefühl haben dass etwas falsch läuft das sie nicht richtig greifen und verstehen können, gleichzeitig ständig irgendwelche Empörungswellen durchs Land schwappen die auf pseudomoralische Predigten hinauslaufen und in der Essenz oft einfach nur heuchlerisch sind, führt das zu Wut.

Frag Dich mal wann Menschen zum Extremismus neigen. Schon mal darüber nachgedacht? Sind es z.B. eher jene die eher zufrieden sind und sich weitestgehend sicher fühlen, Institutionen wie Regierung, Medien, Gerichten, Polizei usw. eher vertrauen? Oder sind es vielleicht jene die eher unzufrieden sind, sich unsicher fühlen und Vertrauen verloren haben? Und bei letzteren: Sind die tatsächlich einfach nur selbst Schuld?

Ein Beispiel: Wenn Trump gegen Biden gewinnen sollte, dann deshalb weil viele die Bernie Sanders gewählt hätten und sich vom Establishment ähnlich betrogen fühlen wie Trumps Fans, eben gar nicht wählen gehen. Und das sind viele. Die werden von US-Medien als sexistische Bernie Bro's beschimpft, als Menschen die ein Regime nach venzuelanischem Vorbild wollen, als Menschen die nichts tun aber alles umsonst wollen (z.B. Krankenversicherung oder ein Erlass der Studiengebühren). Das sind also Menschen die links stehen, oft eher junge Menschen. Sie werden vom Establishment diskreditiert und verhöhnt. Wer das falsch findet, sollte darüber nachdenken ob nicht genau dasselbe gegen jene lief und läuft die ähnlich sind, aber eher konservativ. Genau wie der Krieg gegen den Terror ein Züchtungsprogramm für Terror ist, genau so ist dieser selbstgerechte Krieg gegen alle die nach rechts erklärt werden ein Züchtungsprogramm für mehr Extremismus. In den USA passiert das auf beiden Seiten. Bei uns letztlich auch, hier ist der Fokus aber eher auf der rechten Seite.

Und warum wird das eigentlich gemacht? Warum wird ein Bernie Sanders von vermeintlich links-mittigen Medien härter bekämpft als Trump? Weil wirklich Mächtige, abseits irgendeiner politischen Ideologie, ihre Interessen bedroht sehen. Regierungen einer Demokratie sind abhängig von der Wirtschaft. In den USA ist das krasser als bei uns, aber auch bei uns ist jede Regierung letztlich erpressbar. Ich rede hier nicht von irgendeiner Verschwörung sondern von einer ganz normalen Dynamik die aus dem Gleichgewicht geraten kann wenn Politik nicht mehr im Stande oder willens ist die Interessen der breiten Bevölkerung zu vertreten sondern zunehmen die Interessen von Superreichen und v.a. Konzernen. Schon mal über Krieg nachgedacht? Sind Kriege tatsächlich die moralischen Kreuzzüge als die sie uns verkauft werden? Saddam, Assad, Taliban sind böse und metzeln die eigene Bevölkerung also müssen die weißen Ritter einschreiten? Wenn das stimmt, warum nicht Saudi Arabien auch fertig machen? Oh, vielleicht ist das alles etwas anders und Krieg ist ein Geschäft und soll Geschäfte erschließen? Profitiert dann wenigstens die Bevölkerung der Gewinner-Nation? Nein. Das das so ist ist keine Verschwörung (wobei es die auch gibt) sondern eine natürliche Dynamik in der sich mächtige Interessen weniger gegenüber den Interessen vieler (Bevölkerung) durchsetzen.

Und solange ein Teil der Bevölkerung auf einen anderen Teil der Bevölkerung losgeht, weil es so simpel ist sich wegen irgendwelcher Überschriften hochschaukeln zu lassen und moralisch überlegen zu fühlen, passt alles. Wer glaubt, Rechtsextremismus sei unser Nr. 1 Problem ist weit davon entfernt Zusammenhänge zu begreifen. Und wenn Politiker so sind, dann sind das Luftnummern die sich in Schattenkämpfen verausgaben anstatt darunter liegende Probleme zu erkennen und anzugehen. Ich sage übrigens nicht das die meisten so sind. Aber die Politik ist überfordert, denn unsere heutige Zeit hat so komplexe Verbindungen und Dynamiken erzeugt, dass die keiner mehr durchschauen kann. Das sind gordische Knoten.

Um Deine Frage zu beantworten: Ich wäre v.a. dafür Meinungen zuzulassen ohne Menschen deshalb moralisch an die Wand zu stellen. Es hätte möglich sein müssen jede legale Meinung zur Flüchtlingsproblematik sagen zu dürfen ohne unter Gesinnungsverdacht zu geraten und alles gleich "Hetze" zu nennen. Es hätte möglich sein müssen gegen diese verrückte Euro-Politik zu argumentieren ohne dass das als "rechts" und "nationalistisch" bezeichnet und damit ebenfalls Richtung "rechtsextrem" und "Nazi" zu assoziieren. Es müsste auch Corona betreffend möglich sein mehr Meinungen zuzulassen ohne ständig mit einem moralinsauren Hammer draufzuschlagen. Es müsste möglich sein, dass bereits etablierte Parteien im Bundestag tatsächlich ein breites Spektrum abdecken damit nicht zu viele Menschen eine vermeintliche Alternative wählen weil sie der Ansicht sind, dass es gar keine echte Opposition mehr gibt. Denn frag Dich mal wie viel Opposition zu bedeutenden Fragen da war. Banken/Staaten/Euro-Rettung? Welche Partei hat da eigentlich nicht sofort alles abgenickt? Da wurde die Ursache für die Existenz der AfD gelegt, das sollte man nicht vergessen. Flüchtlingspolitik: dasselbe. Corona: Dasselbe. Mediales Echo: Dasselbe. Das ist alles viel zu einheitlich und sobald es das nicht ist, kommt moralische Heuchelei und Diskreditierung von Personen anstatt sachlicher Argumente.

Und das erzeugt ein Mehr an extremen Ansichten. Das ist so präzise vorhersagbar wie der Sonnenaufgang.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Alle Demos, die während der Coronazeit stattfinden, sind genau dann okay, wenn die jeweiligen Veranstalter dafür Sorge tragen, daß die derzeit geltenden Sicherheitsmaßnahmen gewahrt sind. Tun sie das nicht, dann ist eine Demo derzeit nicht akzeptabel. So einfach sehe ich das. Bei der Berlindemo war von Vornherein klar, daß die Sicherheitsmaßnahmen NICHT eingehalten werden würden, denn genau gegen diese wollte man ja demonstrieren. Jeder, der dort als Demonstrierender teilgenommen hat, wollte DAS zum Ausdruck bringen.

Allein das ist doch schon ein Affront gegen die gesamte Bevölkerung des Landes und genaugenommen sogar gegen die gesamte Menschheit, weil schließlich ALLE davon betroffen sind, wenn einige Zehntausend auf die derzeitige Bedrohung scheißen und wider besseres Wissen, -welches sie haben müßten, weil monatelang massiv über eben diese Bedrohung informiert worden ist-, demonstrativ ihren Rotz frei heraus atmen und sich selber und damit ihre Mitmenschen nicht vor einer Ansteckung schützen.

Der ganze Nazikram ist nebenbei AUCH noch ärgerlich, kommt quasi in einem Abwasch gleich MIT in den Blick, ist aber meiner Ansicht nach nichtmal das eigentliche Thema, denn erstmal gehts ja jetzt um Corona.

Man könnte glatt meinen, die Nazis und Reichsbürger und wie sie alle heißen, wären eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit, die Corona genießt und wollten jetzt endlich mal wieder zeigen, daß sie auch noch da sind. Im Grunde interessiert sich doch keine Sau für die. Würden sie nicht so nen Larry machen, würde man sie still belächeln und Ruhe wär.

Die Einen spinnen rum und die Anderen stehen im realen Leben und ziehen die Spinner mit durch, weil wir ja so sozial sind und Abgedriftete nicht einfach in ihr Unheil laufen lassen. Dankbar sollten sie dafür sein, statt den Hals so aufzureißen. Großfressen ohne echte Visionen. Nur dagegen, dagegen. Aber FÜR WAS sind sie denn eigentlich? Was wollen sie? Sollen sie doch mal ein konkretes Bild zeichnen von dem, was ihnen vorschwebt. Aber da kommt nix.

Nochmal: wer da demonstrierend mitgelaufen ist, ist auf die ein oder andere Art derzeit daneben. Er steht derzeit mit seinem Denken außerhalb einer Gemeinschaft, die funktionieren KÖNNTE. DASS sie ein super Potential hat, hat sich während der schlimmsten Corona-Wochen gezeigt. Und darum war das eine ärgerliche Demo. Auch, wenn manche oder viele nicht ausdrücklich Nazikram im Sinn haben sollten, denn DAS ist hier nicht der eigentliche Punkt.

Ein sehr guter Beitrag, der es auf den Punkt bringt. :danke:
 
Wien ist halt nicht Berlin :D....aber ohne Reichsflagge gehts auch hier offenbar nicht...:rolleyes:

https://twitter.com/PresseWien/status/1302199889523339265


Heute versammelten sich etwa 1.000 Personen im Resselpark in #Wien zu einer "#Querdenken" Kundgebung. Wie schon vergangenen Woche dominierten Impfgegner:innen und Verschwörungsideolog:innen das Bild

Auch zahlreiche Rechtsextreme besuchten die Veranstaltung. Etwa zehn "Identitäre" sammelten sich rund um ein Hochtransparent.

Zwei Personen traten mit einer Reichsflagge auf. Sie wurden auf die Bühne gebeten, wo sie das Deutsche Reich in einer Rede zum politischen Ziel erklärten.

Kurz darauf wurde von einer der Organisatorinnen der Wiener #Corona-Demos auf der Bühne eine Regenbogenfahne zerschnitten und als "Symbol der Kinderschänder" bezeichnet.

Einmal mehr kam es auf der Demo zu Drohungen gegen Journalist:innen. Die Polizei, die mit kaum 20 Personen vor Ort war, schritt nicht ein.

Meine Güte! :confused:
 
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Jetzt kann man nicht sagen nun lassen auch die Querdenker ihre Masken fallen, sie hatten ja keine auf.

Also waren die Rechten und die Reichsbürger gern gesehene Gäste auf der Querdenker Demo in Berlin.

Was von den Coronaleugner auf das heftigste bestritten wurde.

Ob es die Coronaleugner nachdenklich stimmt?

Glaub ich nicht.
 
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