Das Ziel des Lebens (Gespräch zw. Ramananda Ray und Sri Caitanya)

Krishna Das Bābājī von Govardhan 9

Aus OBL Kapoors Buch Vraja ke Bhakta,

Nun magst du fragen, was die Beziehung zwischen Sinnesgenuss und Maha Prasad (das dem Transzendentalen Herrn geopferte Essen) ist? Maha Prasad ist nicht materiell, es ist völlig anders als die materiellen Sinnesobjekte, wirst du sagen.

Aber habt ihr vergessen, was Mahāprabhu zu Raghunātha Das sagte? Raghunātha Das pflegte das Maha Prasad von Jaganātha in Puri zu kaufen, um es Caitanya Mahāprabhu zu geben, aber Caitanya sagte: "Eine Einladung, die Nahrung einer materialistischen Person zu essen, ist in Erscheinungsweise der Leidenschaft (weder der Tugend noch des Spirituellen).

Mit anderen Worten, die von einer materialistischen Person angebotene Nahrung zu nehmen, ist wie eine Einladung an der Leidenschaft zu kommen, selbst wenn diese Nahrung in Form von Maha Prasad kommt (Das Prasad für Govinda-jī war mit dem Geld des Königs beschaffen - Für Govinda (Krishna) kein Problem - aber für alle andere schon).
 
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Die Prostituierte bittet ihr Schmuck an

Jetzt höre mir zu. Ich werde dir von einer Begebenheit erzählen, die damit zu tun hat. Sie ereignete sich einige Zeit, nachdem Rūpa und Sanātana und die anderen Gosvāmis von Vrindavan diese Welt verlassen hatten. In Bengalen gab es eine bestimmte Kirtan-Gruppe, die durch die Stadt tanzte und sang, verrückt vor Liebe zu Krishna.

Eine bekannte Prostituierte beobachtete sie vom Dach ihres Hauses aus und war so ergriffen, dass sie zu ihnen herunterkam und sich im Staub der Füße der singenden Vaiṣṇavas wälzte. Der Einfluss des Staubs war so stark, dass sie sofort spürte, wie ein Geist der Entsagung ihren Geist durchdrang.

Sie fiel dem Anführer dieser Gruppe von Vaiṣṇavas zu Füßen und begann zu weinen. Der Anführer fragte sie: "Was willst du?“ Darauf antwortete sie: „Ich möchte, dass du den Schmuck im Wert von Tausenden von Rupien nimmst, den ich besitze. Nimm all meine weltlichen Reichtümer und verwende sie im Dienst der Vaiṣṇavas und mach mich zu deiner Schülerin.“
 
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Die Prostituierte wird als Schülerin akzeptiert

Der Anführer sagte: "Ich akzeptiere deine Bitte. Du bist jetzt meine Schülerin. Gehorche jetzt einfach diesem Befehl. Nimm all das Geld und den Schmuck, den du hast, und bringe es nach Vrindavan und gib es Govindaji.“ Die Prostituierte tat, wie ihr gesagt wurde, und brachte alles nach Vrindavan, aber als sie Govindajis Priester ihren Wunsch mitteilte, sagte er, dass er ihre Gabe nicht annehmen könne, weil er wisse, wer und was sie sei.

Die Prostituierte war durch diese Weigerung entmutigt und saß drei Tage lang fastend am Ufer der Yamuna. Schließlich befahl Govindaji seinem Priester: "Geh zu den Ufern der Yamuna und bringe die Prostituierte hierher. Nimm all den Reichtum, den sie angeboten hat, kaufe Essen und bereite mir ein Festmahl. Dann soll sie mich mit ihrer eigenen Hand einkleiden.
 
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Der Priester tat, was ihm gesagt wurde. Die Prostituierte badete und kleidete die Gottheit selbst.

Mit dem Geld, das sie gegeben hatte, bereitete sie verschiedene Speisen zu, die Govindaji dargebracht wurden. Die Vaiṣṇavas (Verehrer des Transzendentalen Herrn) wurden dann eingeladen, das Prasad (geopferte Speise) zu nehmen, das aus dieser Opfergabe resultierte. Noch in derselben Nacht hatten alle Vaiṣṇavas, die dieses Prasad auf diese Einladung hin gegessen hatten, nächtliche Emissionen. Am nächsten Morgen, nachdem sie ihre Erfahrungen untereinander besprochen hatten, gingen sie zu Govindas (der Hüter der Kühe) Priester und fragten ihn nach dem Prasad, das sie gegessen hatten.

Er erzählte ihnen die ganze Geschichte. Die Vaiṣṇavas waren sehr betrübt darüber, dass sie das Essen gegessen hatten, das von den Einkünften einer Prostituierten stammte. Sie gingen alle in ihre eigenen Hütten und blieben dort drei Tage lang, ohne etwas zu essen oder zu trinken. Am dritten Tag, am Ende der Nacht, erschien ihnen Govinda-ji im Traum und fragte: "Warum seid ihr so wütend auf mich, dass ihr alle Selbstmord begehen wollt?“
 
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„Wenn wir nicht Selbstmord begehen, was sollen wir dann tun? Du hast uns dazu gebracht, unser Zuhause und unsere Familien zu verlassen, und hast uns schon so lange zu deinen Füßen Zuflucht gewährt. Hast du das getan, damit du uns mit dem Essen von Prostituierten füttern und unsere Prinzipien zerstören kannst?“ fragten sie unisono.

Govindaji sagte: "Seit wann habe ich euch gesagt, ihr sollt das Essen einer Prostituierten essen? Ich kann alles essen, aber wenn ich es nicht ausdrücklich erlaube, könnt ihr es nicht.“

„Was sollen wir also tun? Wenn Maha Prasad vor uns steht, sollen wir es ablehnen? Das wäre ein Vergehen!“ protestierten sie.

Govindaji sagte ihnen, dass sie in einem solchen Fall nur einen winzigen Krümel nehmen sollten, der ausreichen würde, um Respekt vor der heiligen Speise zu zeigen.
 
Donnerwetter, den ollen Bhaktisten mit seinen Endlosmonologen gibts auch noch.
Gleich fühl ich mich hier wieder heimisch. :cool:

Freundlich winkend,
der Crowley
 
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Jaya-krishna Dasas Worte klärten die Angelegenheit in Krishna Dasas Kopf. Er beschloss, von diesem Tag an nicht mehr die königlichen Speisen zu essen, die als Govindajis Prasād kamen. Er verließ Jaipur und lebte in Doman Vana (der Doman Walt) in der Nähe von Nanda Gram (die Residenz Krishnas in Vrindavan), wo er sich in völliger Entsagung dem Bhajan hingab.

Er erbettelte Mehl aus dem Dorf und mischte dann bittere Margosa-Blätter (Neem) unter. Daraus stellte er einen Teig her, aus dem er manchmal dicke Rotis kochte und manchmal roh aß.

Da dies seine einzige Nahrung war, wurde er allmählich schwächer, und seine Sehkraft wurde schwächer. Er ging nicht mehr ins Dorf, um zu betteln, und trank mehrere Tage lang nur Wasser aus dem See.
 
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Schließlich hatte er nicht einmal mehr die Kraft, zur Zisterne zu gehen. Es vergingen zwei oder drei Tage, in denen er kein Wasser trank. An diesem Punkt schmolz das barmherzige Herz von Rādhā-rāṇī (die jugendliche Geliebte des jugendlichen Krishna in Vrindavan).

Sie sagte zu Lalita (die wichtigste Freundin Rādhās): "Warst du immer noch nicht gütig zu Krishna Das? Wirst du zulassen, dass ein Makel auf meinen Namen fällt? Nimm diesen Teller mit meinem Prasad zu ihm und gib ihm zu essen.

Lalita nahm die Gestalt eines gewöhnlichen Mädchens aus Vraja an und brachte Krishna Das in Doman Ban (Wald) den Teller mit Prasad (geopferte Speise). Sie sagte: "Hier nimm das und iss. Meine Mutter hat dich in diesem Zustand gesehen und mir aufgetragen, es dir zu bringen.“
 
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Als er den Ambrosia-ähnlichen Klang dieser Worte hörte und den göttlichen Geruch der Lebensmittel roch, ging eine göttliche Kraft in Krishna Das ein. Er begann beherzt zu essen. Nachdem er gegessen hatte, begann er, den Teller mit Sand zu waschen. Da fragte ihn Lalita in der Gestalt eines Mädchens aus Vraja: "Baba, warum gehst du nicht mehr ins Dorf, um zu betteln?“

„Liebes Kind, ich kann nichts sehen. Wie kann ich in das Dorf gehen?“
 
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„Meine Mutter hat mir diese Salbe gegeben. Reibe sie auf deine Augen und du wirst wieder sehen können.“
Mit diesen Worten trug Lalita ein wenig davon auf Babas rechtes Auge auf. In dem Moment, a
ls sie es berührte, kehrte die Sehkraft zu ihm zurück.

Aber er sah weder das Mädchen noch den Teller, den er gerade fertig geputzt und zur Seite gestellt hatte.
Die Atmosphäre schien mit dem süßen Duft, den sie hinterlassen hatte, aufgeladen zu sein.
Wer war sie? Woher war sie gekommen und wohin war sie gegangen?
Wie konnte sie ihm durch eine bloße Handberührung das Augenlicht zurückgeben?
Das ganze Geschehen schien sich wie in einem Traum abgespielt zu haben.
 
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