Trixi Maus
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 23. Oktober 2005
- Beiträge
- 26.461
Man kann es natürlich gar nicht absolut beantworten. Man könnte höchstens fragen "Was glaubst Du, welche Bedeutung Körper, Geist und Seele haben". Die Glaubensrichtungen sind ja sehr unterschiedlich und Vermischen sich dazu noch im Einzelnen nach Belieben.Die Plattform, die das Erleben generiert. Windows. Und der Körper ist die Recheneinheit und die Festplatte.
*kicher*
Wenn ich es erklären müsste, dann würde ich zunächst mal die Ganzheit nennen, die Geist, Körper und Seele umschliesst wie ein Kreis drei Kuchenstücke. Um diese Ganzheit herum ist die Umgebung, die sehr maßgeblich das Verhalten und Erleben, ja das gesamte Leben des Menschen beeinflusst und steuert.
Geist, Körper und Seele sind dabei nur in der Theorie getrennt zu betrachten. In der Praxis und Realität sind sie ineinander verwoben und tauschen sich laufend aus. Man geht heute davon aus, daß die Ganzheit dynamisch ist und sich laufend weiterentwickelt, weil die vier Teile Geist, Körper, Seele und Umgebung sich laufend miteinander austauschen.
Glaubt man nun christlich, so sind diese vier Teile im Diesseits vorhanden und es ist die Seele, die in das Jenseits geht, mit dem sie aber während des Lebens nicht in Verbindung steht. Die menschliche Seele kann im Leben nur Gott suchen, erleben kann sie ihn erst im Jenseits. Aber im Diesseits gibt den eingeborenen Sohn, Jesus Christus.
Anders zum Beispiel der Glaube an die Lehren Buddhas. Traditionell gibt es im fernen Osten keine Seele, sondern es gibt Körper und Geist. Sie sind durch Chi miteinander verbunden, das aus dem Universum, also aus der Umgebung in uns strömt. Die Regelung des Chiflusses entspricht unserer Hinwendung zu Gott, dem wir das hier überlassen, indem wir an eine Führung der Seele durch ihn glauben und an sein Vergeben. Im fernen Osten ist das schwieriger: der Geist mit all seinen Erinnerungen wechselt ins Jenseits, wird laut tibetischem Totenbuch in mehreren Bardos geläutert und mit Karma beladen oder nicht, um in Bedingungen, die durch die Vorleben gestaltet sind, im nächsten Leben eine Besserung zu erfahren.
Bei uns im Westen ist durch die New-Age-Bewegung ein Mischmasch entstanden, so daß niemand mehr weiß, was eigentlich seine Seele ist. Kein Wunder, daß Viele zum Psychiater müssen und daß 30% der Bevölkerung ausgebrannt sind. Wo keine Quelle ist, da ist eben auch kein Leben, sondern da ist Abhängigkeit und Konsum.
Meine Seele, das bin ich, der ich hier sitze. Von Kopf bis Fuß. Sie ist in jede einzelne meiner Zellen verwoben. Leidet meine Seele, so leidet mein Körper über kurz oder lang ebenfalls. Leidet der Körper zum Beispiel an Hunger oder Abhängigkeit nach Drogen, so erkrankt die Seele über kurz oder lang ebenfalls.
Ebenso ist es mit dem Geist: er ist mit allen meinen Körperzellen verwoben. Geist entsteht nicht durch Gehirn, auch nicht durch Nervensystem, sondern durch ein Nervensystem mit Gehirn in einem lebendigen Körper. Das allein reicht, um Geist herzustellen. Geist ist Natur, Natur ist Geist, und es gibt auch körperliche Natur, aber auch geistige Natur. Jeder von uns hat eine etwas andere geistige Natur - die moderne Wissenschaft nennt es kognitive Veranlagung. Meine Veranlagung ist es zum Beispiel, Dinge möglichst einfach verstehen und ausdrücken zu wollen. Ich bin für Kompliziertes nicht dauerhaft gemacht, es ist mir zu anstrengend, ich muß es entwirren. Ein Tüftler vor dem Herrn.
Mein Geist bewirkt, daß ich mich bewegen kann und nicht nur vegetiere. Er bewirkt, daß ich mich wahrnehme in meinem Körper, mit einem Denken und Fühlen. Er hat Verstand.
Die Seele dagegen ist die, die bewirkt, was ich tue. Natürlich nicht in allen Fällen, aber im Grossen und Ganzen doch. Sie ist die, die sich letztendlich über den Geist ausdrückt, die den Augen den Glanz, dem Körper die Spannung und dem Menschen den Weg gibt.
Es ist die Frage, warum der Verstand es der Seele so schwer machen muß, sich im Leben zu verwirklichen. Aber unter uns: es liegt nicht am Geist, sondern es liegt an der Umgebung, daß wir keinen Zugang mehr zu unserer Seele empfinden. Wir sind ganz einfach zugemüllt mit Arbeit und Inhalten und nehmen uns selber eher oberflächlicher wahr als unsere bäuerlichen Vorfahren.