Der Stand des Regulus im eigenen Geburtshoroskop, hat er eine Bedeutung? Oder betrifft es nur den Urgrund?
Im Grunde haben
alle Fixsterne im Horoskop eine Bedeutung, setzen sich doch die Sternbilder bzw. siderischen Zeichen des Tierkreises aus Fixsternen zusammen. Als unmittelbar und individuell bedeutsam erweisen sie sich aber dann, wenn sie von
Planeten oder den Spitzen der
Meridian- und
Horizontachse (ASC/DSC - MC/IC) tingiert werden.
Je inniger man mit der Himmelsmythologie vertraut ist, desto mehr profitiert man bei der Deutung, schlichtweg deshalb, weil die bildgewaltigen Dramen des Universums nichts geringeres sind als Spiegelungen der menschlichen Evolution und Historie, des Ausdrucks von des Menschen Geist, Seele und Willenswesens im Verlauf seines Schicksals.
Die wesentlichen Züge des Löwe-Mythos wurden hier bereits recht anschaulich dargestellt. Wichtig scheint mir aber noch manches ergänzend hinzuzufügen: So muss man sich etwa darüber im klaren sein, dass der mythische Löwe immer
im Kampfe mit herausragenden mythischen Gestaltung un d der
Identifizierung der Helden mit des Löwen positiven Eigenschaften zusammenhängt. Und es war nicht ohne Grund des Herakles
erste seiner insgesamt zwölf(!) Heldentaten, den nemeischen Löwen zu überwinden. Auch bedenke man die Weise,
wie der Held den Löwen tötete, dass er ihn
nicht mit Waffengewalt zu bezwingen vermochte,
weil seine Haut unverletzbar war, sondern zuletzt nur durch den
rein körperlichen Ka
mpf: Durch
Erwürgen, also durch das
Abdrücken des Lebensatems, wobei er
dessen Brust fest an seine eigene drückte; es war sozusagen ein Kampf "Herz an Herz". Auch das anschließende betonte
mühsame Enthäuten ist zu beachten, wie im Übrigen das Verfertigen von
Panzer und
Helm aus der Haut, dass zuletzt der Held
sich in des Löwen undurchdringliches Fell hüllte und
sich seinen Kopf überzog. - Dieser nemeische Löwe war nach alter Mythologie ein gewaltiges kosmisches Tier, das
vom Mond(!)
auf die Erde stürzte und dort alles ver-wüste-te(!)…
Damit wird die Bedeutung bzw. Bedeutsamkeit des
Regulus - des "Kleinen Herrschers" - einsichtig, als welches ja das leibliche Herz dem
großen kosmischen "Herzen" gegenüber - der
Sonne - bezeichnet werden kann. Dabei stehen astrologisch natürlich die
seelisch-geistigen Herzenseigenschaften im Vordergrund
, die man sich mittels des "Sich-Aufdrückens" auf das eigene Herz aneignet. Während aber Herakles, der kosmisch-geistige Pionier des heldenhaften Menschenherzens, ausschließlich die
guten Herzenszüge in sich aufnahm, sind beim werdenden Erden-Menschen zusätzlich auch noch die
bösen möglich - und das kann sich ggf. im siderischen(!) Horoskop durchaus bemerkbar machen.
Zur Bedeutung des Regulus im individuellen Geburtsbild schreibe ich hier bewusst nichts, denn das
eigene Denken und
Nach-Denken meiner Leser würde ich gerne in reger Aktivität behalten. Hier nur einige prominente Beispiele zur Anregung:
DONALD TRUMP: Regulus
aufsteigend (ASC), Saturn/Neptun = ASC bzw. Regulus
MARGARET THATCHER: Mond auf Regulus, Mond qu. Venus
OSAMA BIN LADEN: Pluto auf Regulus, Pluto qu. Mars
JÜRGEN ELSÄSSER (Herausgeber "COMPACT"): Pluto auf Regulus
VOLKER BECK ("Die Grünen"): Regulus
absteigend (DSC), Mond/Venus = Knoten
GOETHE: Merkur auf Regulus, Venus/Neptun = Merkur
PARACELSUS: Mond auf Regulus, Mond op. Saturn …
Erfahrungsgemäß ist ein maximaler Orbis von 1° erlaubt, aber sofern noch wenigstens ein zweiter Planet, ein Knoten oder Eckpunkt nahe dabeisteht, kann auf 2° erweitert werden; hier aber entscheidet über den individuellen Fall das Gefühl des Astrologen...
Der Sternenkatalog des Ptolemäus zählt an die +/- 1074 (sichtbare) Fixsterne auf, was der Überschaubarkeit des horoskopischen Deutungsindex freilich nicht eben entgegenkommt. Noch dazu besteht der Umstand, dass zahlreiche Fixsterne längenmäßig nur wenige Bogenminuten voneinander entfernt oder gar nahezu
deckungsgleich stehen, sodass hierdurch einer authentischen astrologischen Differenzierung, gestünde man der
Fixstern-Deutung den primären Stellenwert zu, jegliche Orientierung entzogen würde...
Glücklicherweise sind unsere astrologischen Urväter ihrem gesunden Menschenverstand gefolgt und haben vorzugsweise jene Sterne und Sterngruppen, die durch eine besondere Leuchtkraft, Farbigkeit oder Positionierung innerhalb der Sternbilder auffallen, als die horoskopisch
bedeutsamsten befunden und somit die solide Fixstern-Astrologie in einen überschaubaren Rahmen gesetzt. Die Praxis gab ihnen schließlich recht, und viele ernsthafte Astrologen haben ihre Erfahrungen übernommen, eigenständig weitergeforscht und so die Fixstern-Deutung ergänzt und bereichert...
Verfolgt man bei der astrologischen Praxis die Relevanz der Fixstern-Konstellationen im Horoskop, so fällt von der Antike an bis heute eine kontinuierliche Abnahme auf. Dabei ergibt sich für die
westliche Astrologie die
steilste Abwärtskurve. Stellt man dem Schwinden der Fixstern-Disziplin die gleichzeitig aufsteigenden Entwicklung der
intellektual-materialistischen Denkungsart der westlichen Welt gegenüber, lässt sich im Rückkehrschluss daraus auf den
hohen spirituellen Grundgehalt jenes astrologischen Deutungsaspektes schließen. Und dem tiefer blickenden liegt es offen auf der Hand, dass in der gegenwärtig wiederum neu erwachenden Sensitivität für das Geistige es die
siderischen Astrologen sind, die den wahren Stellenwert der Fixsterne im Horoskop erkennen und diese in ihre Arbeit uneingeschränkt mit einbeziehen...