Rein nach der Überschrift interessiert mich auch das Gegenteil, wieviele Menschen gibt es die wirklich Gesund im Alter gestorben sind.
Farben, ich schreib Dir was dazu aus der Altersforschung, okay? Das ist nämlich eine wichtige Frage, die man für sich klar haben sollte, wie ich finde.
Es gibt in jedem Lebewesen, in jeder Spezies hier auf der Erde eine genetisch festgelegte grundsätzliche Lebenszeit. Diese Lebenszeit bezieht sich aber nicht auf das Individuum, sondern auf die grundsätzliche Lebensspanne, welche für diese Art erreichbar ist. Beim Menschen sind das, soweit man es weiß, ca. 130 Jahre.
Bei einer Schwammsorte in der Arktis beträgt diese Spanne dagegen mehrere 10.000 Jahre, weil diese Schwämme durch das eiskalte Wasser eine sehr niedrige Stoffwechselrate haben. (Man könnte sagen, sie atmen immer nur einmal im Jahr ;-) )
Die Frage beim Menschen nach der Möglichkeit, gesund alt zu werden, muß man ganz klar mit JA beantworten. Alter bringt keine Krankheit. Krankheit entwickelt sich vielmehr im Leben, aus unterschiedlichen Ursachenfeldern heraus. Eines dieser Ursachenfelder ist die genetische Veranlagung, durch welche die grundsätzlichen Funktionsschwächen, welche in einer Familie vorkommen, festgelegt sind (sog. Erbkrankheiten).
Die Frage, ob so eine genetisch festgelegte Funktionsschwäche im Leben eines Menschen ausgelöst wird, ist vom Leben selber abhängig. Man sieht das durch die Zwillingsforschung. Gerade psychosomatische Symptomatiken sind in ihrer Ausprägung von dem Lebensumfeld und den in ihn stattfindenden Dynamiken abhängig. Der Mensch, wie er sich verhält, wird ja in den jungen Jahren in seinem Denk-, Fühl- und sonstigem Verhalten geprägt und damit entscheidet sich auch, ob er "organisch" lebt, oder nicht.
Er lebt ja, wenn er es nicht reflektiert, so, wie die Familie. Die Lebeweise der Familie hat aber in den letzten Generationen bereits zur Ausprägung genetischer Merkmale bezüglich der Familienkrankheiten geführt. Wenn er sich jetzt weiter so verhält und immer wieder Butter ins gleiche Faß tut, dann werden die "kranken" Gene auch aktiviert. (bzw. ändert sich die Funktionsweise der Genauslesung und der Herstellung von Stoffen im Körper, was zur Funktionseinschränkung führt.)
So, das war mal die Ursache - Wirkungskette von der Genetik in die durch familiäres Verhalten und durch es entstehende Dynamiken bedingte Auslösung genetisch veranlagter chronischer Erbkrankheiten hinein.
Das ist gesichertes Wissen, gell, hier stark vergröbert und vereinfacht dargestellt.
Die Grundlage, gesund alt zu werden ist also entweder, eine gesunde Familie mit gesunden Dynamiken zu haben, in denen das Individuum förderlich behandelt wird. Oder, als Zweites gibt es die Möglichkeit, diejenigenUrsachen des Lebens, welche nicht-förderlich für einen selber waren, zu hinterfragen und die Wirkung dieser Ereignisse auf den eigenen Geist, den eigenen Körper und die eigene Seele (so würde man ganzheitlich sagen), zu "heilen". Also in diesem Falle zu "nivellieren". Es muß einem gewissermaßen egal werden, damit man frei wird, das Leben hier und jetzt ohne persönliches Leid zu empfinden.
Wie man Krankheit oder Krankheitsanlässe aus Geist, Körper und Seele befreit, dazu gibt es ja vielerlei Überlegungen und Techniken, Praktiken und Wissen, das man sich aneignen kann. Das ist jetzt hier nicht Thema.
Wenn also diese beiden Aspekte: Herkunft und Dynamik des Umgehens mit den Zusammenhängen der Vergangenheit, im Menschen "geklärt" sind, dann ist er, wie man spirituell sagt, im "Hier und Jetzt".
Bis dahin ist er gedanklich-emotionell mit der Vergangenheit und Zukunft beschäftigt. Positiv betrachtet könnte man sagen er heile, negativ betrachtet könnte man sagen, er leide bzw. sei krank. Kann man machen, wie man will.
Wenn man diesen Aspekt einigermaßen im Griff hat, also das Heilen und Erkranken in den Tag unmerklich integriert ist, indem man sich individuell gesund ernährt und nicht nach einem gesellschaftlich verordneten Ernährungsplan, sich gesund und ausreichend bewegt, und nicht ungesunde Sportarten betreibt, gesunde Luft atmet, und so weiter, dann ist zunächst einmal eine Begriffs-Dreiheit aus der Pflegewissenschaft zu erreichen: "Wohlbefinden, Unabhängigkeit und Selbständigkeit" bei der Erfüllung aller persönlicher Bedürfnisse.
Incl. der Interaktion mit Menschen und spirituellen wie emotionalen Belangen.
Friede, würde man tibetisch sagen. Der ist dann erreicht, wenn eine Überbetonung von Heilen oder Leiden im Leben wegfällt.
(was nicht heißt, daß man sich nicht z.B. beruflich in einem Heilberuf beschäftigen kann, oder auch als Hobby. Aber man beschäftigt sich dann halt damit, man identifiziert sich jedoch nicht mehr damit. Es ist ein "Hobby", der zum Beruf geworden ist. Genauso kann ein Beruf übrigens zum Hobby werden. Diese beiden Dinge überein zu bringen ist eine dritte, gute Sprungschanze in ein gesundes Alter!! [ebenfalls gesichertes Wissen])
Weniger weit ist man in der Sicherung dessen, was wohl zu tun ist, alltäglich, damit man im Alter gesund ist. Heute geht man gesichert davon aus, daß Lesen und Schreiben, z.B. im Internet, die geistige Gesundheit erhalten. Außerdem die Teilnahme an einer Gemeinschaft, der soziale Austausch und ein gesundes Maß an Ruhe und Bewegung. Die Bewegung kann z.B. ein täglicher Spaziergang von etwa 45 Minuten sein.
Und dann noch zur Multimorbidität: wenn also, wie oben beschrieben, eine Krankheit durch Auslöser während des Lebens entsteht, auf der Grundlage einer genetischen Disposition für bestimmte Erkrankungen, dann kann der Mensch, wie wir hier im Forum ja teilweise wissen, durchaus etwas tuen, um das wieder weg zu bekommen.
Er kann sich klären in seinen inneren und äusseren Anlässen, wie er mit etwas umgeht. Tut er dies, dann hat er die Möglichkeit, in's Hier und Jetzt zu gelangen und frei zu werden von den nicht-förderlichen Anlässen der Vergangenheit. Damit ist seine Zukunft dann wieder "offen" und damit kann dann auch eine neue Form von Heilung wieder einsetzen. Sie rückt auf eine neue Ebene, könnte man besser sagen. Immer mehr in Richtung Körper. Auf der letzten Ebene, der ganzheitlichen Heilung, heilt dann Geist, Körper und Seele als Ganzheit. Mit Yoga und Tai Chi verbindet man diese Art der Heilung zum Beispiel, man muß sie also selbst tun, es ist die Selbstheilung gemeint. (sie muß ja nur aktiviert werden, das reicht ja.)
Die Alternative ist, eine Pille einzuwerfen und immer so weiter zu machen. Beispiel: Herzklabastern durch zuviel Streß bei der Arbeit und kein Wissen über Entspannungstechniken und daher auch keine Anwendung derselben. Hier ist die Frage Pille oder Lebenändern am Deutlichsten sichtbar, in diesem Beispiel.
Diejenigen, die die Pille wählen - und in der Generation die jetzt alt sind, waren das beinahe alle, weil sie es nicht besser wissen konnten und auch noch einen schlimmen Krieg erlebt haben - haben natürlich Pech. Besser wäre es, sie würden sich mit Kräutern frühzeitig helfen, aber das Kräuterwissen war ja beinahe verlorengegangen. Kräuter haben nämlich keine Nebenwirkungen, die Pille dagegen wirkt genau soviel positiv wie negativ.
Heute weiß man, daß diese Nebenwirkungen ebenso wie das ledigliche Ersetzen von Körperfunktionen durch das erste dauerhaft einzunehmende Medikament im Menschen eine Kette von Krankheiten verursacht, die sich dann in der Folge entwickeln. Die Konsequenz ist die Gabe weiterer Medikamente mit weiteren Nebenwirkungen.
Früher hatte man alte Leute, die nahmen locker mal eben 25 Tabletten am Tag, weil sie aus fünf verschiedenen Krankheitsbildern Symptome zeigten. Heute wird es weniger, weil sich die Verschreibungspraxis geändert hat - seit man eben weiß, daß Tabletten Reihen von Symptomen mitverursachen. Das Problem ist nur: viele Leute wollen eben die Tablette haben und sind nicht medizinisch entscheidungsfähig aufgrund fehlenden Wissens.
So. Habe fertig.