Das Leben mit chronischen Erkrankungen

Trixi Maus

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26.461
Ich möchte Euch gerne zu einem Erfahrungsaustausch einladen.

Wie geht Ihr mit eurer chronischen Erkrankung um, wie meistert Ihr den Alltag mit ihr, was vermißt Ihr, weil Ihr chronisch krank seid? Inwiefern schwächt Euch eure Krankheit, inwiefern macht Euch die Beschäftigung mit der chronischen Krankheit aber auch stark und führt dazu, daß Ihr euch selber findet?

LG,
Trixi Maus
 
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Ich hab seit meiner Jugendzeit eine chronische Wirbelsäulenerkrankung, damit verbunden mehr oder weniger starke Schmerzen.

Derzeit leider wieder einmal starke, sodass ich weder lange liegen noch sitzen kann.....gehen ist noch das erträglichste.

So blöd es klingen mag, ich hab mich daran gewöhnt, dass mir immer was weh tut :)
Sollte ich morgens mal aufwachen, und es tut nix mehr weh, dann bin ich gestorben :D

Eingeschränkt hat mich meine Krankheit insofern, als ich alles, was mir als Kind Spaß gemacht hat, nicht mehr machen konnte/kann. Beispielsweise Sportarten wie schifahren, eislaufen, radfahren (nur eingeschränkt)..usw.

Auch im Alltag kann ich mich einfach nicht "frei" und spontan bewegen. Immer muß ich überlegen, geht das oder springt mir da gleich eine Bandscheibe raus :confused:

Aber eines freut mich: ich hab alle ärztlichen Prognosen Lügen gestraft, die da seinerzeit lauteten, dass ich wahrscheinlich spätestens mit 45 im Rollstuhl sitzen werde. Ich bin jetzt 56 und gehe noch immer aufrecht auf zwei Beinen, und das werde ich auch weiterhin :D

lg
Sunny
 
Hallo,
auch ich sollte eigentlich mittlerweile stockesteif sein, denn ich nehme seit 6 Jahren keine Medi`s mehr- doch das Gegenteil ist der Fall. Ich entwickele wieder Lebensfreude, fahre Rad, gehe schwimmen u.s.w.
Den Ärzten traue ich nur noch, wenn ich daneben stehe :D
Was mich meine Krankheit gelehrt hat UND noch immer lehrt (denn ich bekomme beinahe sofort die Quittung, wenn ich davon abweiche), ist Folgendes: Leben Dein Leben so wie es nun einmal ist. Nimm es dankbar an und erfreue Dich an all den schönen Dingen, die für Dich drin sind.:)
Habe seit meinem 18. Lebensjahr Morbus Bechterew.

Sayalla
 
Aber eines freut mich: ich hab alle ärztlichen Prognosen Lügen gestraft, die da seinerzeit lauteten, dass ich wahrscheinlich spätestens mit 45 im Rollstuhl sitzen werde. Ich bin jetzt 56 und gehe noch immer aufrecht auf zwei Beinen, und das werde ich auch weiterhin :D

lg
Sunny
:thumbup:

Bei mir war die ärztliche Prognose: "das wächst sich aus". Tja, denkste Puppe. :D
Mich hat das geschockt, es ging erst weg - so mit 20 - und dann kam es 10 Jahre später wieder mit Pauken und Trompeten. Das hat dann zu einigen Fehldiagnosen geführt, die mir eine längerfristige Lebensperspektive genommen hätten, und weil ich es geglaubt habe auch haben. Erst mal. Bis ich erkannt habe: ne, Du hast nur das, was Du eben hast. Und die Ärzte wissen noch nichts darüber, bzw. so gut wie nichts. Sie schauen auf die Symptome und wollen sie wegkurieren, nur bringt das so gut wie nichts, wenn man es auf Dauer betrachtet. So habe ich mir angewöhnt, damit zu leben und bin jetzt mehr oder minder wieder da, wo ich als Kind und Jugendlicher war.

Unangenehm war, daß ich genau gemerkt habe, daß die Ärzte (und übrigens auch die Heilpraktiker) mit ihren Fehldiagnosen auf der anderen Seite Recht hatten: hätte ich mich nicht mit meinem inneren Kind rückverbunden mit seiner kranken Haut, seiner kranken Lunge und seinem kranken Darm, dann läge ich jetzt, wie ich es fühle, unter der Erde. Oder ich hätte wenigstens Teile meines Darms nicht mehr, was mir natürlich nicht Recht wäre. Ich hätte über kurz oder lang wohl einen künstlichen Darmausgang bekommen- schauderhafte Vorstellung.

Ich bin so froh... - könnte immer noch heulen, daß ich noch da bin. Ich dachte ich sterbe - das war schlimm. :)


Ich hatte mal eine Patientin, die habe ich sehr bewundert. Eine 90-jährige Frau mit Morbus Bechterew. Sie lebte in einem Altenheim und ihr Zimmer war voll mit Kräutern und Tinkturen und so weiter. Sie nahm keine Medikamente, war etwas wunderlich aber eigentlich kerngesund. Jeden Tag stellte sie sich mit ihrem ganz krummen Rücken an den Handlauf im Flur, faßte ihn mit beiden Händen an, und dann geschah etwas, was ich sonst noch nie gesehen habe: krumm wie sie war (und sie war so krumm, wie man nur sein kann) richtete sie sich vollkommen gerade auf. Als ich ihr gesagt habe, daß ich das noch nie gesehen habe und daß ich sie dafür sehr bewundere, sagte sie: tja, ich hatte die Wahl: entweder mich aufrichten, oder auf der Erde landen und dann über kurz oder lang unter ihr, durch Stürze, Immobilität und so weiter. Ich habe wirklich nur Bewunderung für den Mut und den Willen dieser Frau und habe für mich selber daraus gelernt, daß ich mich nicht "hängen lassen" will, es sei denn ich liege.

lg,
Trixi Maus

:banane::banane::banane: WIR LEBEN !!!
 
Wowww, Trixi. Eine beeindruckende Geschichte hast du da mit deiner Patientin erleben dürfen.
Ich war schon mal reichlich krumm, weisst. Das ist das WIRKLICH Seltsame daran, ich WAR es. Bilder und alte Röntgenaufnahmen bestätigen das.
Irgendwann hab ich mir gesagt: "Zeit, sich aufzurichten"... und tat es.

Jaaa, lass uns einfach leben. Leben kann so schön sein, wenn man sich traut :banane::banane:
 
Ich habe seit vielen Jahren, seit wann genau weiß ich gar nicht, Fibromyalgie. Zwei Bandscheibenvorfälle, zwei Kyphosen, seit meiner Jugend Migräneanfälle, manchmal 3mal die Woche. Medikamente gibts dafür keine, zumindest keine die eine Heilung bringen würden.
Es gibt Tage an denen denke ich darüber nach. Was mich stört ist, daß ich vieles nicht machen kann. Sport z.B.
Aber, es ist so wie es ist und ich weiß das es keine lebensgefährliche Erkrankung ist.
Ich lebe damit und die meiste Zeit ganz gut.
Klar, wenn ich mich hinsetzen würde und jammern würde es mir schlechter gehen, tu ich aber nicht.
 
Hallo ihr Lieben!


Ich habe seit meinem 20. Lebensjahr Arthrose in Händen und Füßen, ignoriere es aber komplett und mache alles. Manchmal, wenn ich mich übernehme, fällt mir alles runter....ok, dann weiss ich, dass ich kürzer treten muss.

Ja, auch beim Gehen spüre ich es oft, aber dann geh ich halt weniger, gggg....Joggen kann ich garnicht....darum lasse ich es einfach. Passe mich an....

Seit ich 16 bin, habe ich eine Gastritis, die mir das Leben oft schwer macht.....ok, aber das wisst ihr ja schon. ;)

Meine Colitis habe ich mit Onmi Biotic 6 wegbekommen...was für ein Wunder....der Arzt war auch etwas erstaunt, als ich ihm sagte, dass ich es eben mit Ernährung und Omni wegbekommen habe.... Gelitten habe ich darunter seit ich 21 war...

Ein Reizdarm ist leider auch vorhanden...aber es ist erträglich in den letzten Monaten, kaum beredenswert.

Habe auch eine Histaminintoleranz, die zwar keine chronische Krankheit ist, aber doch mein Leben ziemlich einschränkt....weil Histamin sogar in Wasser enthalten ist und einige gute und auch gesunde Lebensmittel keine Platz auf meinem Speiseplan haben...

Mein Cholesterin ist seit meinem 15 Lebensjahr viel zu hoch, zuerst das gute...jetzt wird leider auch das schlechte immer höher. Muss nun beginnen, Tabletten zu schlucken...naja....aber ich habe bis jetzt nicht darunter gelitten, weil ich sowieso meine Ernährung schon vor vielen Jahren komplett umgestellt habe. ;) Doch müsste ich jetzt mit den Tabletten anfangen...eigentlich schon seit einem Jahr...gut, ich geh bald zum Arzt..... Grund ist bei mir auch nicht die Ernährung, sondern es dürfte vererbt worden sein. Bin auch sehr schlank.

Sehr schlimm ist das PMS, weil es regelmäßig kommt, einmal im Monat für ein bis zwei Wochen.....zusätzlich zu meiner Gastritis und der Histaminüberempfindlichkeit...das ist einfach zu viel....

Ich habe mich nun entschieden, mir meine Gebährmutter entfernen zu lassen, wenn mein Arzt mir versichert, dass es dann vorbei ist.....

Das Schlimme an den ganzen Magenbeschwerden ist, dass es auch auf meinen Kreislauf geht und ich zusätzlich noch Migräne bekomme....

Wenn dann noch Stress dazukommt, ist das Chaos perfekt....

Doch habe ich noch immer Freude am Leben, weil ich weiss, dass es viel schlimmeres gibt. Und sterben kann ich an den Erkrankungen auch nicht.

Euch muss ich noch meine Achtung aussprechen, dass auch ihr euch nicht unterkriegen lässt.......:banane:....weiter so....


lg Felice
 
Hallo Felice,
sag amal darf ich fragen wie alt du bist ?
die entscheidung die gebärmutter zu entfernen würde ich nicht so leicht tun.
Denn nur um etwas wegzubekommen einen riesigen eingriff (und der ist ganz schön
gewaltung !!!!) am körper zu machen, das ist einfach nicht sehr liebevoll mit
dir selber.... du weißt ja gar nicht,
1. ob deine anderen symptome weg sind
2. ob du nicht dafür ganz andere und schlimmere sachen "anstatt" bekommst !

lg turkeybush
PS:
Migräne, PMS, Wetterfühligkeit, RDS + Lactoseintoleranz,
Überempfindlich (weil ich zu gut höre) gegen Geräusche und Gerüche
manches mal auch Allergisch gegen Menschen.....grins ????
ja das kenne ich auch seit 1990. ......
 
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Hallo Felice,
sag amal darf ich fragen wie alt du bist ?
die entscheidung die gebärmutter zu entfernen würde ich nicht so leicht tun.
Denn nur um etwas wegzubekommen einen riesigen eingriff (und der ist ganz schön
gewaltung !!!!) am körper zu machen, das ist einfach nicht sehr liebevoll mit
dir selber.... du weißt ja gar nicht,
1. ob deine anderen symptome weg sind
2. ob du nicht dafür ganz andere und schlimmere sachen "anstatt" bekommst !

lg turkeybush
PS:
Migräne, PMS, Wetterfühligkeit, RDS + Lactoseintoleranz,
Überempfindlich (weil ich zu gut höre) gegen Geräusche und Gerüche
manches mal auch Allergisch gegen Menschen.....grins ????
ja das kenne ich auch seit 1990. ......


Hallo!


Ich werde 40....ich würde es nur machen lassen, wenn der Arzt mir versichert, das die Sympthome dann weg sind.

Leide einfach zu intensiv darunter, kann nicht schlimmer werden....

lg Felice
 
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