Tarbagan
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Nachdem der alte Impfthread im Status unendlicher "Überprüfung" geschlossen ist und ich da gerade inmitten einer Diskussion steckte, möchte ich hier einen kleinen Denkanstoß geben. Die Frage ist: Sind Impfungen sicher?
Und ich möchte die Frage auch direkt beantworten. Die Antwort lautet: Nein.
Eine Impfung ist ein medizinischer Eingriff und ich kenne keinen einzigen medizinischen Eingriff, von dem man behaupten kann, dass er keinen auch noch so kleinen Schaden anrichten kann.
Die eigentliche Diskussion zur Frage, ob man sich und seine Kinder impfen möchte, sollte nicht sein: Sind Impfungen sicher? Sondern: Sind Impfungen sicherer als die Krankheit?
Dazu muss ich noch kurz eine Grundregel einwerfen: Jeder sollte versuchen, diese Debatte möglichst konstruktiv zu führen. Es geht um die Gesundheit von einem selbst, seinen Mitmenschen, den eigenen Kindern und den Kindern der Mitmenschen. Es spricht nichts dagegen, sich beide Seiten des Arguments anzuschauen und sich zu fragen, was diese Impfgegner eigentlich zu sagen haben. Man schuldet es aber seinen Kindern und den Kindern der Mitmenschen, dass man sich bei der Auswertung dessen, was man lernt, nicht von den eigenen Gefühlen - Ängsten, Wünschen, Sorgen - leiten lässt, sondern eine möglichst auf nachprüfbaren Tatsachen basierende Entscheidung trifft.
Ob eine Impfung sicher ist, muss man natürlich von Krankheit zu Krankheit unterschiedlich betrachten. Bei der Tuberkuloseimpfung sagt man in unseren Breitengraden: Nein. Tuberkulose ist selten geworden und kann gut behandelt werden, und die Impfung ist vergleichsweise gefährlich. Deswegen verwenden wir sie nicht mehr.
Bei der Grippeimpfung muss man unterscheiden: Für den durchschnittlichen Erwachsenen zahlt sie sich wahrscheinlich nicht aus. Aber für die Risikogruppen, also <5 und >65 oder Leute, die viel mit Patienten zu tun haben, sind sie grds. empfehlenswert.
Aber zumeist geht es hier ja um die klassischen Kinderimpfungen, und dabei vor allem um die Masernimpfung, bzw MMR-Impfung. Dazu habe ich mal alle Literatur, die ich finden konnte kompiliert und versucht, allgemeingültige Aussagen zu treffen. Ich kam zu folgendem Ergebnis, das ich hier mantraartig schon mehrere Dutzend male gepostet habe:
Von 1000 Kindern, die Masern bekommen ...
- haben 1000 zumindest leichte Symptome (normale Masern halt)
- haben zwischen 100 und 400 Komplikationen, die einen Krankenhausaufenthalt rechtfertigen
- haben zwischen 10 und 30 chronische Schäden, z.B. einseitiger Gehörverlust durch eine Infektion am Ohr (welche statistisch übrigens bei 100 Kindern auftreten würde)
- sterben 1-3.
Wenn 1000 Kinder geimpft werden...
- bekommen 150 Fieber und 50 einen leichten Ausschlag.
- bekommen 0.3 einen epileptischen Anfall durch Fieber
- bekommen 0.001 eine schwere allergische Reaktion oder eine andere schwere Nebenwirkung, die chronische Schäden hervorrufen kann
- stirbt keines.
Wenn man meinen Zahlen glaubt (und wie gesagt, ich hab so ziemlich alles an verwertbarem statistischem Material kompiliert, was ich gefunden habe und dann den Durchschnitt genommen), ist eine Masernimpfung etwa 1000 mal sicherer als eine Masernerkrankung. Übrigens: Ja, die meisten Leute überleben Masern relativ unbeschadet. Aber ob man selbst oder das eigene Kind dazugehört, weiß man vorher nicht, und es basiert ziemlich auf Zufall, und SSPE kann jedes Kind bekommen, egal wie gesund und stark es ist.
Wenn man meinen Zahlen nicht glaubt, dann sollte man aber erklären können, warum. Und dann gilt: Vage Ängste, geschürt durch irgendwelche Verschwörungstheorien, sollten nicht ausreichen, um eine Empfehlung, die einem praktisch jeder Kinderarzt der gesamten Welt geben wird, in den Wind zu schlagen. Wenn man das tut, dann setzt man die Gesundheit oder im Schlimmstfall das Leben des eigenen Kindes nur wegen der eigenen Weltanschauung aufs Spiel. Das muss man sich klarmachen.
Die gleiche Methode lässt sich auch auf das ständig auftauchende Thema der Zusatzstoffe ausweiten. Quecksilber ist ja seit 10 Jahren in den Impfungen nicht mehr drin. Aber es gibt immer wieder Aufrufe, etwa Aluminiumsalze aus den Impfungen zu entfernen. Auch hier ist die Frage: Ist das Aluminiumsalz sicherer als die Alternative dazu, also eine Impfung ohne Aluminiumsalz? Die Antwort lautet nach derzeitigem Forschungsstand: ja. Das gefährlichste an einer Impfung ist das Impfserum selbst. Ein Grund, warum Impfungen über die letzten Jahre immer sicherer geworden sind ist, weil man die Anwendung solcher Adjuvantien immer mehr perfektionieren konnte.
Nur auf dieser Grundlage macht eine Impfdiskussion wirklich Sinn. Es bringt nichts, zu sagen: X ist giftig! Würdet ihr ein Gift schlucken, das euch mit 10%er Wahrscheinlichkeit umbringen könnte, wenn es euch vor einer Krankheit schützt, die euch sonst mit 90%er Wahrscheinlichkeit umbringen würde?
Und ich möchte die Frage auch direkt beantworten. Die Antwort lautet: Nein.
Eine Impfung ist ein medizinischer Eingriff und ich kenne keinen einzigen medizinischen Eingriff, von dem man behaupten kann, dass er keinen auch noch so kleinen Schaden anrichten kann.
Die eigentliche Diskussion zur Frage, ob man sich und seine Kinder impfen möchte, sollte nicht sein: Sind Impfungen sicher? Sondern: Sind Impfungen sicherer als die Krankheit?
Dazu muss ich noch kurz eine Grundregel einwerfen: Jeder sollte versuchen, diese Debatte möglichst konstruktiv zu führen. Es geht um die Gesundheit von einem selbst, seinen Mitmenschen, den eigenen Kindern und den Kindern der Mitmenschen. Es spricht nichts dagegen, sich beide Seiten des Arguments anzuschauen und sich zu fragen, was diese Impfgegner eigentlich zu sagen haben. Man schuldet es aber seinen Kindern und den Kindern der Mitmenschen, dass man sich bei der Auswertung dessen, was man lernt, nicht von den eigenen Gefühlen - Ängsten, Wünschen, Sorgen - leiten lässt, sondern eine möglichst auf nachprüfbaren Tatsachen basierende Entscheidung trifft.
Ob eine Impfung sicher ist, muss man natürlich von Krankheit zu Krankheit unterschiedlich betrachten. Bei der Tuberkuloseimpfung sagt man in unseren Breitengraden: Nein. Tuberkulose ist selten geworden und kann gut behandelt werden, und die Impfung ist vergleichsweise gefährlich. Deswegen verwenden wir sie nicht mehr.
Bei der Grippeimpfung muss man unterscheiden: Für den durchschnittlichen Erwachsenen zahlt sie sich wahrscheinlich nicht aus. Aber für die Risikogruppen, also <5 und >65 oder Leute, die viel mit Patienten zu tun haben, sind sie grds. empfehlenswert.
Aber zumeist geht es hier ja um die klassischen Kinderimpfungen, und dabei vor allem um die Masernimpfung, bzw MMR-Impfung. Dazu habe ich mal alle Literatur, die ich finden konnte kompiliert und versucht, allgemeingültige Aussagen zu treffen. Ich kam zu folgendem Ergebnis, das ich hier mantraartig schon mehrere Dutzend male gepostet habe:
Von 1000 Kindern, die Masern bekommen ...
- haben 1000 zumindest leichte Symptome (normale Masern halt)
- haben zwischen 100 und 400 Komplikationen, die einen Krankenhausaufenthalt rechtfertigen
- haben zwischen 10 und 30 chronische Schäden, z.B. einseitiger Gehörverlust durch eine Infektion am Ohr (welche statistisch übrigens bei 100 Kindern auftreten würde)
- sterben 1-3.
Wenn 1000 Kinder geimpft werden...
- bekommen 150 Fieber und 50 einen leichten Ausschlag.
- bekommen 0.3 einen epileptischen Anfall durch Fieber
- bekommen 0.001 eine schwere allergische Reaktion oder eine andere schwere Nebenwirkung, die chronische Schäden hervorrufen kann
- stirbt keines.
Wenn man meinen Zahlen glaubt (und wie gesagt, ich hab so ziemlich alles an verwertbarem statistischem Material kompiliert, was ich gefunden habe und dann den Durchschnitt genommen), ist eine Masernimpfung etwa 1000 mal sicherer als eine Masernerkrankung. Übrigens: Ja, die meisten Leute überleben Masern relativ unbeschadet. Aber ob man selbst oder das eigene Kind dazugehört, weiß man vorher nicht, und es basiert ziemlich auf Zufall, und SSPE kann jedes Kind bekommen, egal wie gesund und stark es ist.
Wenn man meinen Zahlen nicht glaubt, dann sollte man aber erklären können, warum. Und dann gilt: Vage Ängste, geschürt durch irgendwelche Verschwörungstheorien, sollten nicht ausreichen, um eine Empfehlung, die einem praktisch jeder Kinderarzt der gesamten Welt geben wird, in den Wind zu schlagen. Wenn man das tut, dann setzt man die Gesundheit oder im Schlimmstfall das Leben des eigenen Kindes nur wegen der eigenen Weltanschauung aufs Spiel. Das muss man sich klarmachen.
Die gleiche Methode lässt sich auch auf das ständig auftauchende Thema der Zusatzstoffe ausweiten. Quecksilber ist ja seit 10 Jahren in den Impfungen nicht mehr drin. Aber es gibt immer wieder Aufrufe, etwa Aluminiumsalze aus den Impfungen zu entfernen. Auch hier ist die Frage: Ist das Aluminiumsalz sicherer als die Alternative dazu, also eine Impfung ohne Aluminiumsalz? Die Antwort lautet nach derzeitigem Forschungsstand: ja. Das gefährlichste an einer Impfung ist das Impfserum selbst. Ein Grund, warum Impfungen über die letzten Jahre immer sicherer geworden sind ist, weil man die Anwendung solcher Adjuvantien immer mehr perfektionieren konnte.
Nur auf dieser Grundlage macht eine Impfdiskussion wirklich Sinn. Es bringt nichts, zu sagen: X ist giftig! Würdet ihr ein Gift schlucken, das euch mit 10%er Wahrscheinlichkeit umbringen könnte, wenn es euch vor einer Krankheit schützt, die euch sonst mit 90%er Wahrscheinlichkeit umbringen würde?