Danke für Deine anregenden Worte...
Da stellt sich mir immer wieder die Frage: "Warum diese Gedenktage... Erinnerungs-Tage an solche Ereignisse und auch andere ähnliche?
Hilft uns dies, uns als Menschheit weiterzuentwickeln?
Hat es bisher dazu beigetragen, dem ein wirkliches Ende zu setzen?`
Aus meiner Sicht... "Nein"!
Mit jedem weiteren Gedenken... und es ist ja nicht nur ein Gedenken (Gedanke), sondern es wird ja so noch durch Worte ind den Medien publiziert - ins Kollektiv-Bewusstsein gebracht, vielleicht noch eine Tat in Form von Niederlegung eines Kranzes. Somit die gesamte Energie dessen, was damals geschah, wieder erneut im innen der Menschen belebt... und es kann sich so im Außen dann auch zeigen... immer und immer wieder.
Warum können wir es nicht nur bei den Gedanken belassen, an welchen Tag im Jahr auch immer, und es als Vergangenheit, an der nichts mehr zu ändern ist, akzeptieren, annehmen und endlich nach so vielen Jahren davon "loslassen"!
Auch das ist "Erwachen" und dann könnte kollektiv nicht nur innerer sondern auch äußerer Frieden einkehren!!!
Ich finde dieses Gedenken wichtig.
Es ist wichtig für die Menschen, die z. B. die KZs restaurieren (jeden einzelnen Koffer), es ist wichtig für die Nachkommen der Überlebenden, die mit dem Traume der Eltern und Grosseltern gross wurden.
Mag sein, es ist weniger wichtig für die, die nicht betroffen waren - weder als Nazinachkommen noch als Nachkommen von Anderen (es waren ja nicht nur Juden, in den Vernichtungslagern, das wird, leider, oft vergessen).
Es ist wichtig für die, die sich für ihre Eltern oder Grosseltern zutiefst schämen (wenn diese Nazis waren).
Und es ist wichtig für unsere Geschichte. Nicht, um sich schuldig zu fühlen. Sondern als Aufforderung, so etwas nie wieder zuzulassen.
Es gibt jetzt eine Software, da kann ein junger Mensch sein Gesicht eingeben - und ihm wird das Gesicht eines Menschen, der im KZ ermordert wurde, und das dem Gesicht des jungen Menschen ähnelt, gezeigt.
Das ist ein ganz anderes Erleben.
Denn dieses Trauma ist ein politisches, gesellschaftliches und persönliches (aber eben nicht nur ein persönliches).
Nur, leider wird auf anderer Seite zu wenig aufgearbeitet - wenn Fremdenfeindlichkeit und Anitsemitismus wieder am Ansteigen ist, ist das eine Katastrophe. Und dagegen wird viel zu wenig getan, es wird immer noch "unter den Teppich" gekehrt.
Aber - das ist hier OT.
Tut mir Leid. Aber ich wollte Deinen Beitrag nicht unwidersprochen stehen lassen....