Für immer verloren

rainbow

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16. April 2006
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Ort
Nähe Kassel
Mein Name ist Anna S. ich bin 26 Jahre alt und gestern verlor ich meine große Liebe.
Es war dieser eine Mann der mich vor 11 Monaten umhaute, er kam in mein Geschäft und wir kamen ins Gespräch, es ging um Belangloses, aber er faszinierte mich, wir spürten das beide und verabredeten uns für den nächsten Tag. Er hieß Louis. Ich war seit drei Jahren single und meine erste Beziehung endete damit, das wir uns gegenseitig fertig machten, so was wollte ich nie wieder erleben. Bei ihm war es anders, ich fühlte anders. Wir kamen bald darauf zusammen. Bei diesem Mann fühlte ich mich frei, so hatte ich mich noch nie gefühlt, diese Geborgenheit, man konnte fast das Wort Liebe nennen, aber das war mein Problem und damit fing alles an.
Die Zeit mit ihm war sehr schön, wir trafen uns mal bei mir und mal bei ihm, jeder wohnte für sich in der selben Stadt. Nach 5 Monaten aber hatte ich das Gefühl gefangen zu sein, ich war mir nicht mehr sicher, ob ich diesen Mann überhaupt liebte, ich freute mich auf ihn, aber es fehlte dieses Gefühl dieses Kribbeln im Bauch, es waren einfach keine Schmetterlinge mehr da. War das schon das Ende? Wieso hatte ich das Gefühl etwas zu verpassen? Wollte ich überhaupt eine Beziehung dieser Art? Ich bekam Angst, einerseits wollte ich diesen Mann nicht verlieren, nur der Gedanke daran brach mir das Herz und andererseits wollte ich frei sein. Mein Leben gestalten, alleine, dieser Drang nach Freiheit zeigte sich immer mehr.
Nach 8 Monaten beendete ich die Beziehung mit den Worten: Lass uns Freunde bleiben und das aus meinem Mund, was ich am Anfang niemals gedacht hätte und ich immer nach dem perfekten Mann suchte mit dem ich ewig leben wollte, aber so war ich, immer Wegrennen, wenn es ernst zu werden schien. Er war zutiefst enttäuscht und ich konnte ihm nicht mal in die Augen sehen. Da war ich wieder allein in der Wohnung und lebte mein langweiliges Leben einer Frau die in einem kleinen Buchladen arbeitete es mich aber nicht glücklich machte. Ich arbeitete nur noch um mich abzulenken, um diesen Mann zu vergessen, doch warum konnte ich ihn nicht vergessen, ich dachte Tag und Nach an ihn, seine Anrufe, Mails ignorierte ich und auch als er bei mir persönlich erschien machte ich dicht, er konnte das nicht „Freunde bleiben“ und somit beendeten wir den Kontakt.
„Jetzt hast Du doch was Du willst, ein eigenständiges freies Leben sagte ich zu mir.“
Ich hatte immer noch dieses Gefühl etwas zu verpassen und gestaltete mein Leben neu, ich absolvierte ein zweimonatiges Seminar um beruflich weiter zu kommen. Eines Abends schleppte mich meine Freundin in einen Club namens „Sonic“ sie meinte, das ich mal wieder Spaß haben sollte. Als ich mit ihr dort ankam sah ich einsame Männer wo ich nur im Gesicht erkennen konnte, das sie für diesen Abend jemand suchten um sich einfach nur für eine Nacht mit einem Menschen verbunden zu fühlen. Es dauerte nicht lange bis ich einen Mann ansprach der meinen äußerlichen Ansprüchen entsprach, was danach noch passieren würde wusste ich und meine Freundin auch, die mir nur noch zu zwinkerte.
Am nächsten Morgen wachte ich auf , in irgendeinem Zimmer am Ende der Stadt, es sah nach einer Wohngemeinschaft aus, er war schon weg, ich wusste nicht mal seinen Namen, es ging alles so schnell und ich merkte einen Schmerz den ich noch nie zu spüren bekam.
Ich fühlte mich so schlecht, dass ich mich übergab und sofort aus dieser Wohnung musste, nur noch weg, die Tränen liefen mir über das ganze Gesicht, es hörte nicht mehr auf. Diese Frau war ich nicht, für so etwas war ich nie zu haben und doch hatte ich es getan, mit einem wildfremden Mann geschlafen ohne nachzudenken um sich „verbunden“ zu fühlen, ich wusste selber nicht wie mir das geschehen konnte, wie kann man nur so weit nach unten sinken Anna? Ich schrie es in meinen Gedanken, schrie mich an und so langsam fing ich an zu begreifen. Ich liebte Louis, ich liebte ihn zutiefst und aus ganzem Herzen. Wie konnte ich nur so dumm sein? Warum musste mir das erst passieren um mir darüber klar zu werden. Es war wie ein Schmutzfilm der mich umgab. Die nächsten Tage versuchte ich ihn zu erreichen, doch er meldete sich nicht. Irgendwann versuchte ich es bei seinen Eltern, da ich so ein komisches Gefühl hatte, es ging niemand dran und ich fuhr direkt hin. Seine Mutter öffnete mir die Tür und sie sah mich mit verheulten Augen an und sagte: „Er ist tot.“ Ich sagte: „Das ist nicht wahr, Du lügst.“ Wir fielen uns in die Arme und weinten ich fühlte mich wie taub und wusste nicht wie mir geschah. Er kam bei einem Autounfall ums Leben, er starb noch am Unfallort. Ich hatte es gespürt, das etwas nicht stimmte und nun war es zu spät, einfach alles. Seine Mutter gab mir noch einen Brief den er geschrieben hatte indem stand. Wieso Du mich verlassen hast werde ich nie begreifen, ich liebe Dich und ich lass Dir Dein Leben und ich weiß auch das Du mich liebst, ich habe es in Deinen Augen erkennen können. Ich kenne Dich besser als Du Dich selbst, ich hoffe wir sehen uns bald wieder.
Das waren seine letzten geschriebenen Worte und nun sitze ich hier in meiner Wohnung und mir ist einiges klar geworden.
Wenn man wirklich liebt, kämpft man dann ist die Person das Leben, die Frau oder der Mann, man kennt diese Person in und auswendig, sie ist DAS zu Hause, man ist angekommen sozusagen, es ist fest und das habe ich im Herzen immer gewusst, es aber durch die eigene Macht der Gedanken und Taten zerstört, das was ich nie erleben wollte habe ich gelebt, ich habe alles falsch gemacht und jetzt ist es zu spät. Ich werde Dich nie vergessen, Louis. Du warst mein Leben. Wie soll es nur weitergehen, ich weiß es nicht…..

Fortsetzung folgt….
 
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Hallo rainbow!

Ich glaube nicht, dass es ein Menschenleben gibt, indem nicht auch wirklich grosse und schwere Fehler PASSIEREN!
Der Punkt, auf den ich dabei Deine Aufmerksamkeit richten möchte, ist das Wort PASSIEREN.
Man WILL am Ende EIGENTLICH richtig handeln und handelt "falsch".
Wenn ich an Fehler dieser Art denke, die ich machte, was der erste Schritt (für mich), dass ich sie MIR das SELBST vergeben musste.
Ich machte das, indem ich mir die Situation noch einmal ansah und meine Beweggründe
und erkannte, dass sie nicht böse waren, sondern dass ich an diesem Punkt entweder meiner ANGST oder meinem VERSTAND gehorchte,
ICH WAR DAMALS NOCH NICHT SO WEIT!
ich brauchte ZEIT
um zu WACHSEN und zu LERNEN!

Den Verstand und die Angst in Form des "falschen" Ratgebers, weil nicht authentischen Egos, zu entmachten
und mich MIR SELBST anzuvertrauen, das GELINGT einfach nicht ÜBER NACHT!

Das ist ein Prozess, der GERADE durch gravierende Fehlentscheidungen beschleunigt werden kann,
WEIL es eine solche TRENNUNG zwischen dem was das Herz oder kreative Selbst eigentlich WILL
und wohin es nun durch Verstand und Angst geleitete wird, BEWUSST MACHT!...

Mein Weg war dabei, es MIR SELBST zu verzeihen, mich in diesem Punkt in den Arm und so SELBST annehmen zu können und (mir) zu sagen:

"Ich verstehe Dich! Du musstest da erst hinein wachsen, es war DIR damals einfach NOCH NICHT möglich..!"

AL für Deinen weiteren Weg..


Regina
 
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